FAYW Freunde Autonomer Yoga Werkstätten e. V. Chapter 2 Yoga

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Freunde Autonomer Yoga Werkstätten e. V.
Chapter 2
Yoga und Füße
•Füße sind unser Fundament, unsere Verbindung mit der Erde. Füße sind
wichtige Instrumente unseres Körpers. Sie sind unsere Wurzeln. Sie
verbinden uns mit der Erde, sie halten und stützen uns in physischer wie
auch in metaphorischer Hinsicht.
•Als Basis sind sie auch ein Bild für unsere Stabilität und Verankerung mit
der Erde und damit dem Rationalen und Weltlichen. Es ist wichtig, sich um
die Füße zu kümmern, um die Verbindung mit der Erde klar und stark zu
halten. Wenn unser Fundament aus der Balance gerät, kann es den
restlichen Körper nicht mehr gut tragen und unterstützen.
•Das erste Chakra (muladhara chakra) repräsentiert unsere Verbindung mit
der Erde. Dieses erste Chakra wird von den Füßen getragen und die Nadis
(Nervensysteme usw.) fließen vom Steißbein die Beine hinunter in die Füße.
•Füße und Zehen sind essentiell in Bezug auf Bewegung und Gleichgewicht.
Sie tragen und stützen bzw. balancieren das Gewicht des Körpers beim
Laufen und Gehen aus. Der Körper orientiert sich an der Ausrichtung der
Füße.
•Auf unser Körper wird alles, was wir mit unseren Füßen anstellen
übertragen. Wenn unsere Füße sich müde anfühlen oder verkrampft sind,
spiegelt sich das auch in unserem Körper wieder. Wenn unsere Füße nicht
richtig ausgerichtet sind, ist es auch unser Körper nicht. Gleichzeitig sind
unsere Füße auch Spiegel unseres Körpers: Krankheiten wie Arthritis,
Diabetes und neurologische Krankheiten zeigen sich zunächst in unseren
Füßen.
•Das Tragen von Schuhen führt häufig zu Fehlstellungen der Füße oder
verschlimmert bereits existierende Fehlstellungen. Heute wird nicht mehr
häufig mit bloßen Füßen herumgelaufen, was einhergeht mit dem Nicht
Benutzen von Fußmuskeln. Das führt zu Verkümmerung der Muskeln bzw.
fehlerhafter Ausrichtung anderer Muskeln und zur Verkümmerung von
Bindegewebe. Die Füße sind eingezwängt und können sich nicht frei fühlen
oder frische Luft atmen. Dies führt ebenfalls zu physischen Krankheiten wie
Fußpilzen bzw. trägt zu psychischen Phänomenen bei.
•Fußprobleme entstehen auch über die fehlerhafte Fußstellung bzw. das
Tragen von Schuhen. Unsere Fußmuskeln werden schwach, die Füße
werden platt, die Gewölbe fallen ein, die Knöchel werden schwach,
Degenerationen der Zehen findet statt (Hammerzehen, Hühneraugen,
Überbeine) und das Gewebe verliert seine Spannkraft.
Diese Krankheiten wirken sich auch auf unseren Körper und unsere
Verbindung zur Erde aus.
Falsche Schuhe
•Zu falschen Schuhen gehören unter anderem cowboy boots, high heels, ski
boots, rock- climbing shoes. Sogar die handelsüblichen Laufschuhe und
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vermeintlich normale Schuhe sind nicht besonders gesund für den Fuß, da
sie mit ihrer erhöhten Fersenpartie stets den hinteren Teil des Fußes
anheben. Die Höhe eines Schuhabsatzes übt großen Druck auf den
Fußballen aus. Zudem ist dadurch der ganze Körper nicht mehr zentriert,
das Gewicht verlagert sich beim Laufen nach vorne, die gesamte Haltung des
Körpers verändert sich.
•Laufschuhe sind steif und schränken die natürliche Beweglichkeit der Füße
enorm ein. Zudem wirkt sich die Unterstützung des Fußbettes negativ auf
die Fußmuskulatur und das Bindegewebe des Fußes aus.
•Birkenstock Schuhe und auch andere orthopädisch „wertvolle“ Schuhe
dienen zwar der Fußhaltung, indem sie durch Stützen und Erhöhungen in
orthopädischen Fußbetten dem kranken Fuß eine Hilfestellung leisten, doch
leisten sie dadurch auf längere Sicht gesehen, auch der Deformation des
Fußes Vorschub, da die Muskeln und das Gewebe nicht adäquat aufgebaut
werden.
•Es ist deshalb besonders wichtig auf die richtige Wahl der Schuhe zu
achten, die Schuhe des Öfteren zu wechseln, viel Barfuß zu laufen und die
Füße zu pflegen.
•Des Weiteren ist das dauerhafte Stehen auf harten Flächen bzw.
ausdauerndes Sitzen von Nachteil für die Beine und Füße, da es die
Blutzirkulation einschränkt.
Allgemeine Pflegetipps
•Viel Wasser trinken!
•Fußmassagen, die Knoten oder Verspannungen beheben
•Fußpflege in Form von Einölen, um die Haut geschmeidig und feucht zu
halten.
•In unserer modernen Gesellschaft achten wir sehr wenig auf unsere Füße.
Die Füße sind meistens verpackt und Probleme auch ungepflegte Füße sind
nicht gleich offensichtlich. Gerade deshalb sollte man sich die Füße ins
Gedächtnis rufen und die Füße pflegen. Das Bewusstsein über die Füße,
Fußübungen sowie Fußpflege beugen Fußkrankheiten vor.
Fußkrankheiten
•Halux Valgus: pathologischer Schiefstand der großen Zehe, die im
Großzehen Grundgelenk nach außen abweicht. (Abweichung des ersten
Mittelfußknochens). Es handelt sich um eine Deformität. Die Sehen
verlaufen nicht mehr zentral über das Gelenk sondern lateral und ziehen die
Zehen in eine schiefe Position. Dies führt zu Entzündungen, Fehlstellungen
der anderen Zehen und damit Fehlstellungen des ganzen Körpers.
•Hammerzehen
•Digitus Malleus (Entsteht durch die permanente Beugung einer Zehe).
•Die Analyse von unserer Stehposition, vom Gehen, Sitzen oder Laufen hilft
uns Fehlausrichtungen bzw. -Stellungen zu analysieren. Die Korrektur der
Stehposition, der Position der Füße hilft langfristig Deformationen
vorzubeugen bzw. zurück zu bilden und auch den Schmerz zu beheben.
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Aufbau des Fußes
•Der Fuß besteht aus Zehen (Digiti pedis), dem Mittelfuß (Metatarsus) und
der Fußwurzel (Tarsus). Am Mittelfuß unterscheidet man Ballen, Sohle,
Ferse, Spann (Fußrücken) und Rist (Außenkante).
•In den Füßen befinden sich etwa ein Viertel der 206 bis 215 Knochen des
menschlichen Körpers.
•An Fußsohle und Zehen finden sich die Rezeptoren der Hautsinne
(Tastsinn) in besonders hoher Dichte. Die Fußmuskulatur hat die Aufgabe,
die Bewegungen des Fußes auszuführen. Darüber hinaus spannt sie auch
das Längs- und Quergewölbe des Fußes.
•Die Fußmuskulatur wird in die Gruppe der langen und der kurzen
Fußmuskeln unterteilt. Die kurzen Fußmuskeln befinden sich am
Fußskelett, das heißt, sie haben hier ihren Ursprung und Ansatz. Die langen
Fußmuskeln dagegen liegen am Unterschenkel.
Fußgewölbe
•Längsgewölbe
Der Fuß weist ein Längsgewölbe und ein Quergewölbe auf. Dadurch wird das
Körpergewicht
hauptsächlich
über
die
drei
Punkte
Ferse,
Großzehengrundgelenk (Großzehenballen) und Kleinzehengrundgelenk
(Kleinzehenballen) getragen.
•Die Fußgewölbe werden durch Muskulatur verspannt und durch Bänder
aufrechterhalten. Für die Aufrechterhaltung des Quergewölbes ist das
Zusammenspiel von Musculus tibialis posterior und Musculus peroneus
longus als besonders wichtig anzusehen.
•Darüber hinaus sind auch die Querzüge der Aponeurosis plantaris für das
Quergewölbe wichtig sowie das Caput transversum des Musculus adductor
hallucis. Für die Aufrechterhaltung des Längsgewölbes ist die
Fußsohlensehnenplatte (Aponeurosis plantaris) und das lange Sohlenband
(Ligamentum plantare longum) wichtig. Das Längsgewölbe wird durch den
Musculus flexor hallucis longus und den Musculus flexor digitorum longus
und auch die kurze Fußmuskulatur verspannt.
•Die Fußgewölbe sind für die einwandfreie Funktion des Fußes von großer
Bedeutung, da sie wie Stoßdämpfer wirken. Einigen Erkrankungen des
Fußes wie Plattfuß, Senkfuß und Spreizfuß liegt ein Absinken des
Fußgewölbes zugrunde.
Fußsohle
•Die Fußsohle (Planta pedis oder kurz Planta) besitzt einen Unterbau aus
einem Fettkörper, der Stöße dämpft und eine polsternde Wirkung hat, dabei
aber so stabil ausgebildet ist, dass er unter den beim Gehen einwirkenden
Kräften nicht verrutschen kann. Durch diesen Fettkörper hindurch sind
anatomische Gegebenheiten so gut wie nicht zu ertasten mit Ausnahme der
Mittelfußköpfchen der mittleren Strahlen.
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•Die Fußsohle lässt sich in folgende Bereiche unterteilen, die in einer
Trittspur im Sand oder im Trittschaum-Abdruck eines Arztes zu erkennen
sind:
•Ferse
•Fußaußenrand
•Bereich des Längsgewölbes
Fußballen
•mit den Großzehen- und Kleinzehenballen unter dem Großzehen- und
Kleinzehengrundgelenk und alle übrigen Zehenballen unter den übrigen
Zehengrundgelenken.
•Den Kontakt zum Boden hat nicht die gesamte Fußsohle. Im Bereich des
Längsgewölbes bzw. Fußinnenrandes liegt sie beim gesunden Fuß nicht auf.
•Das Körpergewicht wird von der Fußsohle zu unterschiedlichen Anteilen
getragen. Den Hauptanteil des Körpergewichts tragen die Ferse (ca. 33 %)
und der Fußballen (ca. 40 %). Den Rest übernehmen der Fußaußenrand (ca.
15 %), die Großzehe (ca. 5 %) und die übrigen Zehen (ca. 7 %).
Fußmuskulatur
Kurze Fußmuskulatur
Die kurze Fußmuskulatur setzt sich aus folgenden Muskeln zusammen:
•Musculus abductor hallucis,
•Musculus flexor hallucis brevis,
•Musculus adductor hallucis,
•Musculus flexor digitorum brevis,
•Musculus opponens digiti minimi,
•Musculus flexor digiti minimi brevis,
•Musculus abductor digiti minimi
•Musculus quadratus plantae
•Musculus extensor hallucis brevis,
•Musculus extensor digitorum brevis
•Darüber hinaus gibt es noch die zwischen den Mittelfußknochen liegenden
Zwischenknochenmuskeln:
•Musculi interossei dorsales,
•Musculi interossei plantares
•Musculi lumbricales
Lange Fußmuskulatur
•Die Unterschenkelmuskulatur wird gemeinhin als lange Fußmuskulatur
bezeichnet. Der Grund liegt darin, dass diese Muskeln fast ausschließlich
am Fußskelett ansetzen. Die einzige Ausnahme bildet der Musculus
popliteus, der nur im Kniegelenk wirkt.
•Die langen Fußmuskeln verjüngen sich zum Fuß hin und geben damit dem
Unterschenkel seine charakteristische Form. Der Ansatz am Fußskelett
erfolgt über lange Sehnen, die in Sehnenscheiden geführt und umgelenkt
werden.
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•Diese Sehnen verlaufen unter anderem über den Fußrücken, wo man sie
am besten bei der Anspannung der Muskulatur erkennen kann.
Zu den Fußmuskeln gehören folgende Muskeln
•Musculus gastrocnemius,
•Musculus soleus,
•Musculus flexor digitorum longus,
•Musculus tibialis posterior,
•Musculus flexor hallucis longus,
•Musculus peronaeus longus,
•Musculus peronaeus brevis
•Musculus tibialis anterior,
•Musculus extensor hallucis longus,
•Musculus extensor digitorum longus,
•Musculus peronaeus tertius
Fußskelett
•Das Fußskelett wird nach anatomischen Gesichtspunkten unterteilt in
Fußwurzelknochen (Ossa tarsi), Mittelfußknochen (Ossa metatarsi) und
Zehenknochen (Ossa digiti pedis).
•Die Knöchel gehören eigentlich zum Schienbein und Wadenbein, da sie aber
Bestandteil des Sprunggelenks sind und Probleme mit diesem Gelenk
meistens in einem Zusammenhang mit dem Fuß stehen, werden die Knöchel
zum Fuß geordnet.
•Das gegenüber dem Sprunggelenk nach hinten überstehende Fersenbein
(lat. Calcaneus) bildet die Ferse und stellt einen sogenannten Rückfußhebel
dar. Die gesamte Fußwurzel wird dementsprechend unter funktionellen
Gesichtspunkten auch als Rückfuß bezeichnet.
•Entsprechend dazu hat der vor dem Sprunggelenk liegende Bereich die
Wirkung eines Vorfußhebels. Unter funktionellen Gesichtspunkten wird
dieser Bereich deshalb als Vorfuß bezeichnet.
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•Der Vorfuß umfasst die Mittelfußknochen und die Zehen. Die Knochen des
Fußskeletts sind durch zahlreiche Gelenke miteinander verbunden und
werden durch Bänder zusammengehalten. Die wichtigsten und von
Verletzungen am häufigsten betroffenen Bänder sind die Bänder des
Sprunggelenks. Die Fußwurzel besteht aus den folgenden Knochen
•Sprungbein (Talus)
•Fersenbein (Calcaneus)
•Kahnbein (Os naviculare)
•Würfelbein (Os cuboideum)
•1. bis 3. Keilbein (Os cuneiforme I bis III)
Der Vorfuß besteht aus folgenden Knochen:
•1. bis 5. Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia I bis V)
•Zehenknochen (Ossa digitorum pedis)
•2 Sesambeine
•Gelenke
Das Fußskelett hat folgende Gelenke:
•Das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis)
•Das untere Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis; besteht
•aus Art. subtalaris und Art. talocalcaneonavicularis)
•Kalkaneokuboidgelenk (Art. calcaneocuboidea, liegt
•zwischen Calcaneus und Os cuboideum)
•Talonaviculargelenk (liegt zwischen Sprungbein und
Kahnbein)
•Articulatio tarsi transversa (Chopart-Gelenk, wird aus
dem Kalkaneokuboidgelenk und dem Talonaviculargelenk
gebildet)
•Tarsometatarsalgelenke (Artt. tarsometatarseae, auch
Lisfranc-Gelenk,
hier
stehen
der
1.
bis
3.
•Mittelfußknochen mit den Keilbeinen und der 4. bis 5.
•Mittelfußknochen mit dem Würfelbein in Verbindung)
•Intertarsalgelenke (liegen zwischen Keilbeinen, Kahnbein
und Würfelbein)
•Metatarsophalangealgelenke (das sind die Grundgelenke
zwischen Mittelfußknochen und Zehengrundgliedern
•Interphalangealgelenke
(Gelenke
zwischen
den
Zehenknochen)
Yoga für die Füße
•Die richtige Fußhaltung in Yoga Positionen sowie auch im alltäglichen
Lanen ist eine wichtige Komponente, um die Gesundheit zu erhallten und
energetisch mit der Erde verwurzelt zu sein. Dies bedeutet auch, dass die
vier Ecken der Füße den Boden berühren, die Gewölbe angehoben sind und
das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße verteilt ist. Die Zehen nach oben zu
richten, während man steht, hilft die Fußmuskeln zu aktivieren.
Yoga Haltungen stimulieren den Muskeltonus der Füße, dehnen die
Fußmuskeln und das Gewebe. Generell gilt, dass jede Position, die die
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unteren Bein- und Fußmuskulatur stärkt, hilft Fußprobleme zu verbessern,
die Durchblutung anzuregen, Verkrampfungen vorzubeugen bzw. zu
minimieren, geschwollenen Knöchel zu heilen und Stabilität des Körpers zu
erreichen.
Virasana (Hero Pose)
Wichtig für die Füße. Es dehnt die Oberseite des Fußes und Knöchels und
moduliert die Sole. Geeignet um Plattfüße zu verbessern, da die Muskeln
gestärkt werden und sich so die Gewölbe wieder aufbauen.
Vajrasana (Thunder Pose)
Hilft ebenfalls die Gewölbe aufzubauen, Flexibilität der Knöchel zu stärken,
Anordnung der tarsal Knochen zu rekonstruieren.
Baddha Konasana (Cobbler Pose)
Die vier Ecken der Füße werden zusammen gepresst, die Zehen sollen
gespreizt werden. Dies aktiviert die Gewölbe und stärkt ebenfalls die
Fußmuskulatur.
Hocke mit Zehendehnung (Knie auf dem Boden)
Kniend die Zehen angezogen, hilft die Unterseite der Füße zu dehnen. (Für
Anfänger kann dies zu schwer sein!)
Hocke (Knie hoch, Solen auf dem Boden)
Stärkt die Muskeln der Füße, Zehen und unteren Beinen
Adho Mukha Svanasana (Downward Facing Dog)
Fußmuskulatur arbeitet, wenn sich die Gewölbe anheben, die Ferse wird
gedehnt.
Viparita Karani (Beine die Wand hoch)
Diese Position stellt Energie her und versorgt die Beinregion mit neuem
Sauerstoff, weil das Blut und die Lymphflüssigkeit die in den Beinen, Füßen
und Knöcheln zirkuliert, wieder in den Körper zurückfließt und
ausgetauscht wird.
Stehpositionen
In allen Stehpositionen und generell gilt es, Aufmerksamkeit auf die
Fußposition zu richten, insbesondere wenn die Füße nicht die Einzige Basis
für den Körper sind.
Stehpositionen erfordern eine starke Basis über die Beine, damit die
Wirbelsäule entspannen kann.
Fortgeschrittene Übungen
Von Adho Mukha Svanasana in Urdva Mukha Svanasana über die Zehen
rollen
Die große Zehe halten in Padangusthasana, Utthita Hasta Padangushasana,
Supta Padangusthasana, Pascimottanasana, Upavista Konasana. Die große
Zehe wird mit dem Zeigefinger, dem zweiten Finger und dem Dauemn
gedrückt.
Weitere Fußübungen
Zehen Stärker
Steigern Beweglichkeit, Muskel Tonus und Kontrolle der Zehen. Stehend soll
der große Zeh hochgezogen werden, wärend die vier kleinen Zehen liegen inh
den Boden pressen.
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Dann die vier kleinen Zehen nach oben ziehen und den großen Zeh in den
Boden pressen.
Anschliessend die drei mittleren Zehen hochziehen und die zwei äußeren in
den Boden pressen. Und umgekehrt.
Jeden Zeh einzeln zur Beweglichkeit bringen.
Fußbeuger und Strecker
In Dandasana Fuß abwechselnd beugen und strecken. Beweglichkeit im
Knöchel und stärkt die Muskeln.
Knöckelkreise
Im Stuhl sitzend oder stehend soll der Fuß in beide Richtungen gekreist
werden.
Finger zwischen die Zehen stecken
Aus einer Sitzposition heraus, Finger zwischen die Zehen stecken. Das dehnt
die Zehenmuskel und erlaubt den Zehen zu spreizen.
Tennisballrollen
Rolle die Fußsolen über einen Tennisball. Das hilft die Füße aufzuwärmen
und Verspannungen zu reduzieren. Zudem stimuliert es Akkupressurpunkte
der Muskeln und des Gewebes, erleichtert Anspannungen.
Murmeln mit dem Fuß aufheben
Exkurs
Das Muladhara Chakra
Sitz und Symbolik
•Das Muladhara Chakra (mula=Wurzel, adhara=Basis, Fundament) liegt
zwischen Anus und Geschlechtsteil und ist das erste der menschlichen
Chakras.
•Es bildet die Grenze zwischen tierischem und menschlichem Bewußtsein.
Es ist mit dem Unbewußten verbunden, wo unsere Handlungen und
Erfahrungen aus früheren Leben gespeichert sind. Es bildet die Basis für die
Entwicklung unserer Persönlichkeit.
Sein Mantra ist LAM. Es hat vier Lotusblätter, die für die inneren
Funktionen stehen wie: Geist (Manas), Intellekt (Buddhi), Bewußtsein
(Chitta) und Ego (Ahamkara), die in diesem Chakra ihre Wurzeln haben.
•Das Symbol ist ein auf der Spitze stehendes Dreieck mit 2 Bedeutungen:
Einerseits zeigt es an, dass die kosmische Energie wie in einen Trichter
hineingezogen und nach unten geleitet wird (zum Ausgangspunkt).
Andererseits können wir darin die Ausdehnung nach oben sehen (die
Entfaltung des Bewußtseins).
•Die positiven Eigenschaften des M.Chakras sind: Vitalität, Lebenskraft,
Entwicklung.
•Die negativen Aspekte: Trägheit, Triebhaftigkeit, Ichbezogenheit. Die
Gottheit des Chakras ist Shiva in seiner Erscheinungsform als “Herr der
Tiere”, womit die Überwindung der niederen (animalischen) Eigenschaften
angezeigt wird. Leben ist Bewußtsein, und Bewußtsein strebt nach
Evolution.
•Die Symbole des M.Chakras sind durch Energie und Aufwärtsbewegung
charakterisiert. Seine Farbe ist Rot, die Farbe der Shakti. Shakti bedeutet
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Erweckung, Bewegung, Entwicklung, Energie. Das Tier, das dem M.Chakra
zugeordnet ist, ist ein Elefant mit sieben Rüsseln. Der Elefant ist Symbol der
Weisheit. Die sieben Rüsseln stehen für die “sieben Schätze der Erde”
(Exkurs sieben Körpergewebe/Flüssigkeiten: Rasa (Körperflüssigkeit): sorgt
für Zufriedenheit und Sättigung und nährt Blut, das wiederum für einen
klaren Teint sorgt, die Muskeln nährt und das Leben erhält; Muskeln:
verleihen dem Körper Festigkeit und nähren die Medas (Fettgewebe), Medas:
produzieren schleimige Stoffe, Schweiß und Festigkeit und nähren die Asthi
(Knochen), Asthi: geben dem Körper halt und produzieren Knochenmark;
seine Wirkung ist kräftigend, es nährt das Sperma und füllt die Knochen;
Sperma: versorgt den Körper mit Mut, körperlichen Kräften, Heiterkeit und
dient der Fortpflanzung.
•Die Sapta(sieben) Dhatus(Gewebe) sind die Stützen unseres Körpers, über
die der Körper seine Nährstoffe erhält. Sie nähren den Körper wie auch den
Geist. Das Element des Muladhara Chakras ist die Erde, unsere Basis und
“Mutter”, die uns mit Energie und Nahrung versorgt. Die Energie des
Chakras wird durch bewußte Meditation, Yoga-Übungen, Mantra-Rezitation
(LAM) und Atmung harmonisiert, aktiviert.
•Die innere Farbe des Muladhara Chakras ist gelb beziehungsweise
ockergelb, also die Farbe der Erde.
•Das Muladhara Chakra ist der Sitz des Erdelementes, Prithivi Tattwa.
•Das Muladhara Chakra hat vier Blütenblätter, also vier Haupt-Nadis
(Energie-Kanäle), die von ihm ausgehen. Die Zahl vier ist auch die Zahl des
Erdelementes und der Materie.
•Die Blütenblätter sind rot.
•Das Yantra des Muladhara Chakras ist ein Ockergelbes Quadrat. Das
Quadrat ist das Symbol des Erdelementes, der Materie.
•Das zentrale Bija-Mantra (Ton aus einer Silbe) ist „Lam“. Die Mantras der
vier Blütenblätter sind Vam, Sham, Scham, Sam.
•Ganesha ist der Aspekt Gottes, der das Muladhara Chakra regiert. Ganesha
ist der elefantenköpfige Gott, er symbolisiert Festigkeit, den Beginn, Segen
und Ausdauer.
•Auch Brahma gilt als Regierender des Muladhara Chakras. Brahma ist der
Schöpfer. Und das Muladhara Chakra als Wurzelchakra ist die Wurzel der
ganzen Schöpfung.
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•Göttin im Muladhara Chakra ist Dakini. Sie wird dargestellt sitzend auf
einem roten Lotus. Sie ist strahlend rot, manchmal auch weiß, hat ein
wunderschönes Gesicht mit drei Augen. Dakini hat vier Arme, hält einen
Dreizack, einen Stab mit einem Schädel. Sie wird oft auch mit einem Schwan
und einem Trinkgefäß dargestellt, also ähnlich wie Brahma.
•Unter den Engeln wird Indra dem Wurzelchakra zugeordnet. Er wird
dargestellt geb, 4-armig, sitzend auf einem weißen Elefanten (Airavata).
Muladhara Chakra entspricht Bhur Loka, auch Bhu Loka genannt. Bhur
Loka ist die Erd-Ebene. Dieser entspricht auch die Annamaya Kosha, die
Nahrungshülle, und Stuhla Sharira, also der physische Körper.
•Das Sinnesorgan, das vom Muladhara Chakra gesteuert wird, ist der
Geruchssinn. Geruch wird über Partikel übertragen und ist damit der
grobstofflichste Sinn.
•Das Chakra-Tier ist der Elefant als größtes und schwerstes Säugetier.
•Dem Muladhara Chakra ist auch das Kapha Dosha zugeordnet sowie in der
Humores-Lehre des Mittelalters Phlegmatiker und Melancholiker.
•Positive Eigenschaften des Muladhara Chakras sind Beständigkeit, Ruhe,
Ausdauer, Gleichgewicht, gesunder Menschenverstand, Realitätssinn,
Sparsamkeit, Prinzipientreue.
•Motivationen, welche ihren Sitz im Muladhara Chakra haben, sind Essen,
Trinken, Schlafen, also alles was mit Selbsterhaltung zu tun hat.
•Oberhalb des Muladhara Chakra ist Brahma Granthi. Brahma Granthi
steht für die Schwierigkeit, aus einer grobstofflichen Wahrnehmung zu einer
feinstofflichen Wahrnehmung zu gelangen.
Aktivierung des Muladhara Chakras
•Spezielle Muladhara Chakra Meditationen. Insbesondere Visualisierungen
von Wurzeln, von einem Berg und einem Baum helfen, das Muladhara
Chakra zu stärken
•Affirmationen wie „Ich finde Zugang zu meinen Wurzeln“, „Ich bin gut
verwurzelt“
•Spezielle Pranayamas
•Mantras, wie die Bija Mantras des Muladhara Chakras, Ganesha Mantras,
andere Prithivi Mantras
•Asanas, insbesondere Paschimotthanasana, Matsyendrasana
•Mula Bandha, Ashwini Mudra
•Muladhara Chakra, Kanda, Sushumna und Kundalini
•Das Muladhara Chakra als Wurzelchakra ist die Grundlage des ganzen
Energie-Zentrums des Menschen. Im Muladhara Chakra hat der Kanda
seinen Ursprung, die sogenannte „Wurzelknolle“, in welcher die meisten
Nadis (Energiekanäle) ihren Sitz haben. Vom Muladhara Chakra gehen die
drei Haupt-Nadis aus, Ida, Pingala und Sushumna.
•So steigt die Energie durch die feinstoffliche Wirbelsäule (Sushumna) vom
Muladhara Chakra her auf. Muladhara Chakra ist auch der Sitz der
Kundalini und damit Sitz der Kosmischen Energie im Menschen.
Vor dem Aufsteigen der Kundalini muss das Wurzelchakra stark sein. Nur
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ein starkes Wurzelchakra kann der machtvollen Kundalini Erweckung eine
gute Stütze geben.
•Andere Namen/Bezeichnungen/Traditionen für das Muladhara Chakra
Im Tantra: Adhara, Brahma Padma, Bhumi Chakra, Chaturdala,
Chatuhpatra, Muladhara, Mooladhara, Mula Chakra, Mula Padma
•In den Veden und Upanishaden: Adhara, Brahma, Muladhara, Mulakanda
•In den Puranas: Adhara, Muladhara
•Tibetischer Vajrayana Buddhismus: Hier gibt es keine Entsprechung zum
Muladhara Chakra, dafür aber zwei Chakras im Swadhisthana Bereich,
wovon man eines dem Muladhara zuordnen kann
•Im Sufi Lataif System gibt es verschiedene Lataifs, die man mit Muladhara
in Verbindung bringen kann
•In der Kabbalah kann man die niedrigste der Sephiroth, Malkuth, mit dem
Wurzelchakra in Korrelation sehen
Quellen
Werner,
Pam:
Yoga
for
the
Feet.
http://www.sunandmoonstudio.com/Articles/feet.html
Yoga for your Feet
http://www.youtube.com/watch?v=EbStwUC7JTE
Der Fuß (Anatomie)
http://www.youtube.com/watch?v=PahUMHG0dNc
Fußreflexzonenmassage
http://www.youtube.com/watch?v=Elmub99TG8E
Foot and Hand Reflexology
http://www.youtube.com/watch?v=hrvnnf7wzj4
Chakra- Mantren
http://www.theosophiaistheway.com/Being_Brot_Keeper/SCIENCE_WORD/
Bija_mantras.html
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