Lösungen zu Kernbereiche Biologie 8 Sollte die Lösung leicht aus dem Buch ersichtlich sein, haben die Autorinnen auf eine Lösung verzichtet. Kapitel 1 S. 6: Mutter und Sohn sehen sich ähnlich, sie haben zum Beispiel die gleiche Nasenform. S. 7: Zu jedem Autosom sind zwei Chromosomen vorhanden, auch bei den Gonosomen. S. 8 unten: Es wird Bezug genommen auf den Band 6. S. 10 Meiose 1. Reifeteilung a) Prophase I: in einer diploiden Zelle wird die DNA zu Chromosomen spiralisiert, die Kernmembran löst sich auf b) Metaphase I: die homologen Chromosomenpaare ordnen sich in der Äquatorialebene an, es bildet sich ein Spindelapparat c) Anaphase I: die homologen Chromosomenpaare werden von Spindelfasern getrennt und an die zwei gegenüberliegenden Zellpole gezogen d) Telophase I: eine leichte Kernmembran entsteht, die Mutterzelle teilt sich in zwei diploide Tochterzellen 2. Reifeteilung a) Prophase II: in jeder der beiden Tochterzellen wird eine weitere Zellteilung eingeleitet b) Metaphase II: die Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene an, es bildet sich ein Spindelapparat c) Anaphase II: die Chromosomen werden von Spindelfasern getrennt, die Chromatiden werden an die zwei gegenüberliegenden Zellpole gezogen d) Telophase II: eine leichte Kernmembran entsteht, jede der beiden Tochterzellen teilt sich in zwei haploide Keimzellen S. 10 unten Abb. 13: Vergleich Mitose Meiose Zahl der Teilungen Eine (Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase) Zwei (jeweils bestehend aus Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase) Endergebnis (Zahl der Tochterzellen, Chromosomenzahl) Zwei, jede diploid (oder entsprechend); genetisch mit der Mutterzelle identisch Vier, haploid; weder mit Mutterzelle noch mit Schwesterzellen identisch Bedeutung Organismus für den Entwicklung eines vielzelligen Organismus; Wachstum; Heilungsprozesse Herstellung von Geschlechtszellen; Reduktion der Chromosomenzahl auf die Hälfte Mitose – Ablauf wie bei der Ersten Reifeteilung der Meiose, bei der die homologen Chromosomenpaare getrennt werden. Es entscheidet sich in der Metaphase I, ob ein Spermium ein X- oder ein Y-Chromosom erhält. S. 11 Ein Mensch kann 223 unterschiedliche Kombinationen an Keimzellen aus einer Urkeimzelle bilden. S. 12 oben: unterschiedlich S. 12 unten: Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung werden die Erbanlagen immer neu kombiniert, daher ist die genetische Variabilität bei der geschlechtlichen Fortpflanzung höher als bei der ungeschlechtlichen. S. 14: Sie wächst schnell, hat eine kurze Generationszeit und produziert viele Samen. S. 16 rund = dominant, runzelig = rezessiv -> da alle Nachkommen der F1-Generation runde Samen haben! Zahlenverhältnis = 3,011:1 aufgebläht = dominant, eingeschnürt = rezessiv -> da alle Nachkommen der F1-Generation aufgeblähte Hülsen haben! Zahlenverhältnis = 2,95:1 S. 16 Allel1 (z. B. G) = Allel2 (z. B. G) => Die Pflanze ist bezüglich des Merkmals homozygot. Allel1 (z. B. G) ≠ Allel2 (z. B. g) = > Die Pflanze ist bezüglich des Merkmals heterozygot. S. 16 Gene, Allele, dominant, rezessiv S. 16 F…Fellfarbe braun (dominantes Allel) f…Fellfarbe weiß (rezessives Allel) Kreuzungsquadrat Kreuzung F f FF Ff F f (braun) (braun) Ff ff (braun) (weiß) S. 17 R…Blütenfarbe rot (dominantes Allel) r…Blütenfarbe weiß (rezessives Allel) Kreuzung R RR R R R Rr (rot) (rosa) Rr rr (rosa) (weiß) Zahlenverhältnis = 1 (rot) : 2 (rosa) : 1 (rot) S. 17 S. 18 Kreuzung männliches Kaninchen mit kurzhaarigem, schwarzem Fell -> Genotyp kkss weibliches Kaninchen mit langhaarigem, braunem Fell -> Genotyp KKSS -> alle Nachkommen sind langhaarig und braun, haben also den Genotyp KkSs Um nun möglichst bald eine reine Zuchtlinie mit kurzhaarigen, braunen Kaninchen (kkSS) zu erhalten, müssen Sie die Individuen der F1-Generation mit ebenso kurzhaarigen, braunen Kaninchen (kkSS) kreuzen! S. 20 O…nicht angewachsen (dominantes Allel) o… angewachsen (rezessives Allel) Kreuzungsquadrat Kreuzung O OO O o o Oo (nicht angewachsen) (nicht angewachsen) Oo oo (nicht angewachsen) (angewachsen) Es ist möglich, dass ein Kind mit angewachsenen Ohrläppchen zwei Elternteile mit nicht angewachsenen Ohrläppchen haben kann, aber nur wenn beide Eltern heterozygot in Bezug auf dieses Merkmal sind! Bei der Vererbung von Locken handelt es sich um einen intermediären Erbgang. Das heißt, Menschen, die heterozygot im Bezug auf dieses Merkmal sind, prägen es in einer schwächeren Form aus und haben leicht gewelltes Haar. S. 21 Der Zellkern enthält die genetische Information. Er steuert dadurch die Ausbildung von artspezifischen Merkmalen. Das wird in dem Versuch bewiesen, weil die Verpflanzung eines kernlosen Stücks zu keiner Veränderung bei der Art führt, der das artfremde Stück aufgepfropft wurde. Wird ein Stück Stiel von Art 1, das kernlos ist, auf das kernhaltige Rhizoid von Art 2 aufgesetzt, bildet sich durch Regeneration zwar ein neuer, aber für Art 2 typischer Hut aus. S. 24 S. 24 Hämophilie A tritt bei Männern wesentlich häufiger auf als bei Frauen, weil Frauen zwei XChromosome tragen und die Erkrankung rezessiv vererbt wird. S. 25 1.) Die Söhne der beiden sind alle gesund, die Töchter hingegen alle krank. 2.) Die Wahrscheinlichkeit, dass eine heterozygote Mutter diese Krankheit an ihre Nachkommen vererbt, ist 50 %. Kapitel 2 S. 27 In den verschiedenen Versuchsreihen wurden den Mäusen die nicht infektiösen R-StammBakterien gemeinsam unterschiedlichen, herausgefilterten Bestandteilen injiziert. Nur in jenem Reagenzglas, indem auch die DNA vorhanden war, kam es zur Transformation und es bildeten sich S-Stamm-Bakterien, die im Blut der Maus nachgewiesen wurden. Dies diente Avery als Beweis, dass die DNA die Erbinformation ist. S. 29 Die komplementären Basen sind: Adenin: Thymin, Thymin: Adenen, Cytosin: Guanin, Guanin: Cytosin S. 29 Gesamt-DNA: 2 m = 200 cm, durchschnittliche Länge der DNA eines Chromosoms: 200 cm : 46 = 4,3 cm S. 29 Im Lichtmikroskop sind die Chromosomen nur zeitweise sichtbar, da die DNA nicht immer in verdichteter Form von Chromosomen vorliegt. In der Interphase ist sie entspiralisiert in Form von Chromatin vorhanden. S. 30 S. 34 Wenn man bei Arbeitsschritt 5 das Gemisch so lange püriert, dass es stark flüssig ist, wird das lange DNA-Molekül in der Probe so stark zerkleinert, dass kein Nachweis mehr stattfinden kann. S. 35 S. 36 1:1-Codierung: 1 Base codiert für 1 Aminosäure (41 = 4). So könnten lediglich 4 Aminosäuren codiert werden. 2:1-Codierung: 2 Basen (Basenpaare, z. B. AT) codieren für 1 Aminosäure (42=16). So können 16 Aminosäuren codiert werden. 3:1- Codierung: 3 Basen (Basentripletts, z. B. AAG) codieren für 1 Aminosäure (43 = 64) So können 64 Aminosäuren codiert werden. S. 36 GCA codiert für Alanin. GGG codiert für Glycin. AGU codiert für Serin. CAC codiert für Histidin. S. 37 Aminosäuren werden entweder von der Zelle selbst synthetisiert oder mit der Nahrung aufgenommen. S. 38 DNA: 3‘ TAC CAT CTT GTG ACA TGC 5‘ mRNA: 5’ AUG GUA GAA CAC UGU ACG…3‘ tRNA: UAG CAU CUU GUG ACA UGC AS Abfolge: Met (Start)-Val-Glu-His-Cys-Thr… S. 38 Wenn sich durch den Einbau einer falschen Base der genetische Code derartig ändert, dass eine falsche Aminosäure eingebaut wird, kann dies dazu führen, dass das Protein zum Beispiel in seiner Struktur falsch gebaut ist. Es kann aber auch sein, dass der Einbau einer falschen Base keine Veränderung hervorruft, weil die veränderte Basensequenz trotzdem die gleiche Aminosäurensequenz codiert. S. 39 Beispiele: Nukleotid - aus Zucker, Phosphatmolekül, Base DNA - aus vielen Nukleotiden Proteine - aus vielen Aminosäuren Vielfachzucker - aus vielen Zuckermolekülen S. 41 Proteine können durch Hitze, Säuren oder Alkohol denaturiert, also zerstört werden. S. 41 1) Von Gen zum Merkmal über Transkription und Translation 2) Vererbung und Weitergabe von Erbinformation von einer Generation zur nächsten Weitere Beispiel: Weitergabe von elektrischen Impulsen im Nervensystem, Hormonfluss S. 44 S. 45 Die phänotypische Geschlechtsbestimmung ist ein Beispiel der Modifikation, da das Geschlecht der Lebewesen durch einen Umweltfaktor (z. B. Temperatur) bestimmt wird. S. 45 Da es altersbedingte Unterschiede bei den Individuen gibt, die so ausgeschlossen werden. S. 46 Tritt die Erkrankung bei 1- und 2-eiigen Zwillingen annähernd gleich oft auf (z. B. Keuchhusten, Parkinson), ist es vermutlicherweise keine genetisch bedingte Erkrankung. Anders ist dies bei Diabetes. Der Unterschied in der Häufigkeit der Erkrankung zwischen einund zweieiigen Zwillingen zeigt, dass es sich um eine genetisch bedingte Krankheit handeln muss. S. 47 Wenn Methylierungen wieder rückgängig gemacht werden können, ist dies für die medizinische Forschung insofern relevant, weil dies der Ansatz für eine Behandlung sein kann. S. 50 Die neu gebildeten Genotypen könnten Merkmale aufweisen, mit denen sie besser an bestimmte Umweltverhältnisse angepasst sind (z. B. höhere Überlebenschance, Fortpflanzungserfolg, …). Dies ist auch für die evolutionäre Entwicklung von Bedeutung. S. 53 Weiße Augen = neutral, Stummelflügel und keine Flügel =negativ S. 54 Allel A B 0 A Genotyp AA → Phänotyp A Genotyp AB → Phänotyp AB Genotyp A0 → Phänotyp A Blutgruppe Rote Blutzellen mit Antigenen Im Serum sind Antikörper gegen Verklumpung mit Blutgruppe B Genotyp AB → Phänotyp AB Genotyp BB→ Phänotyp B 0 Genotyp A0 → Phänotyp A Genotyp B0 → Phänotyp B Genotyp B0 → Phänotyp B Genotyp 00 → Phänotyp 0 A A B B AB AB 0 - B A - AB B A A B - S. 54 Der Rhesusfaktor wird über einen dominant-rezessiven Erbgang weitervererbt. Das Merkmal Rh+ ist dabei dominant, das Merkmal rh- rezessiv. Ist das die richtige Lösung zu der Frage: Die Vererbung des Rhesus-Faktors folgt einem dominant-rezessivem Erbgang. Leiten Sie daraus ab, wie viele Personen von 100 Rh+ und wie viele rh- sein müssen? S. 54 Wenn man den Rhesusfaktor betrachtet, könnten alle drei Kinder die Nachkommen des Vaters sein, vorausgesetzt dass die Mutter heterozygot (Rhrh) ist. Da der Vater aber immer ein Allel für die Blutgruppe 0 vererbt, kann das Kind mit der Blutgruppe AB nicht das Kind des untersuchten Vaters sein. S. 55 Evolutionsbiologisch betrachtet, wäre zu erwarten, dass ein tödlich wirkendes Gen wie jenes, das die Sichelzellenanämie auslöst, über Generationen hinweg von der Natur ausselektiert wird. In Afrika weisen aber in bestimmten Regionen bis zu 20 % der Bevölkerung das defekte Gen (Abb. 52) auf. Diese Gegenden decken sich mit dem Malaria-Verbreitungsgebiet und dort ist es von Vorteil ein defektes Gen zu besitzen, weil es vor der Erkrankung an Malaria schützt. Dadurch ist der genetische Defekt in diesen Gebieten nach wie vor in großer Prozentzahl vorhanden. S. 55 Die Genmutation, die Progerie verursacht, führt zu folgendem Fehler in der Basensequenz der codierenden DNA: Statt …GGTGGGCT… codiert …GGTGAGCT… Val Gly Val Ser Die Ursache für Progerie ist eine Punktmutation in einem bestimmten Gen, das für das Protein Lamin A codiert. Lamin A ist ein Strukturprotein, das in der inneren Zellkernmembran vorkommt. S. 55 Jene Person, die angibt, dass es keinen Vorteil hat sechs Finger zu haben, gibt die richtige Antwort. Denn eine Mutation hält sich vor allem dann in einer Population, wenn es für die Organismen einen Vorteil bringt (-> S. xx, natürliche Selektion). Falsch hingegen ist zu denken, dass dominante Allele stärker sind als rezessive. Sie überdecken die Wirkung des rezessiven Allels, wenn sie gemeinsam vererbt werden. Das heißt aber nicht, dass rezessive Allele daher irgendwann verdrängt werden. Auch die Aussage, dass Mutationen immer schlecht sind, ist falsch. Es stimmt, dass zusätzliche Finger und Zehen immer wieder durch Amputation operativ entfernt werden. Jedoch ist dies nicht so häufig der Fall, als im Concept Cartoon angedacht. Die Häufigkeit für Polydaktylie liegt in Mitteleuropa nur bei etwa 5:10000 Geburten. S. 56 Bei der Genregulation von Eukaryoten beispielweise kommt es zu einer Schleifenbildung der DNA, welche dazu führt, dass der Promotor eines Gens und der Enhancer miteinander in Kontakt kommen. Ist die Position eines Gens jedoch verändert, kann es nicht aktiviert werden. S. 57 S. 57 Abbildung 58a lässt erkennen, dass das durchschnittliche Gebäralter einer Frau in den letzten 20 Jahren deutlich angestiegen ist – von 27, 2 auf 30,1 Jahre. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein Beispiel ist, dass immer mehr Menschen zuerst beruflich Fuß fassen möchten, bevor sie Kinder bekommen. Mit zunehmendem Alter der Frau steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit ein Kind mit einem Down-Syndrom zu gebären, wie Abbildung 53b zeigt. Dadurch wird über späte Schwangerschaften auch immer wieder kritisch diskutiert. S. 57 Die Information ist ausreichend. Wäre es in der Geschlechtszelle des Vaters zu einer Genommutation gekommen, dann hätte das Kind die Blutgruppe AB und nicht A. Die Blutgruppe A des Kindes kommt zustande, da es vom Vater das Allel A und von der Mutter die Allele 00 vererbt bekommt. S. 58 Die Ursache des Klinefelter-Syndroms liegt darin, dass bei der Bildung der Eizelle (Meiose) die beiden X-Chromosomen nicht getrennt werden. Eine Poly-X Frau besitzt mehr als 2 XChromosomen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die X-Chromosomen nicht getrennt werden, erhöht. S. 61 Der Mensch kommt immer wieder mit mutagenen Stoffen in Berührung, die als erstes auf den Epithelien auftreffen. Epithelien bieten (z. B. in der Lunge, der Haut oder auch im Darm) eine große Oberfläche, auf der Mutagene Schäden hervorrufen können. Zudem ist die Rate der Zellerneuerung in Epithelien sehr hoch und damit auch die Rate der DNA-Synthese, bei der es zu Mutationen kommen kann. S. 63 1.) Karyogramm eines Mannes: Chromosom 21 ist 3x vorhanden -> Trisomie21 2.) Karyogramm eines Mannes: zwei X-Chromosomen sind vorhanden -> XXY -> Klinefeltersyndrom 3.) Karyogramm einer Frau: Chromosomenstück fehlt -> Deletion an Chromosom 5 4.) Karyogramm einer Frau: gesunde Frau S. 66 Beispiele für das Schlüssel-Schloss-Prinzip: Bei Enzymen Bei Nervenzellrezeptoren S. 69 FUH: verhindern das Verschmelzen/Fusionieren des Virus mit der Zellmembran RTH: hemmen das Übersetzen der Viren-RNA in Viren-DNA IH: hemmen das Einschleusen der Viren-DNA in die DNA der Wirtszelle. PH: hemmen die Bildung von Virusproteinen. Kapitel 3 S. 70 Siehe Kernbereiche 6, Seite 46 ff. S. 74 5'AGTTA3' und 5'TTGAC3' S. 74 Verdächtigter A ist vermutlich der Täter, da seine DNA-Probe zahlreiche Übereinstimmungen mit der Tatortprobe zeigt. Argumente, die einen Tatverdacht verstärken, sind beispielsweise: Funde von weiterem belastendem Material (z.B. Werkzeug für einen Einbruch, Mordwaffe, etc.). Argumente, die einen Tatverdacht verringern, sind beispielsweise: glaubhaftes Alibi, vorangegangene Anwesenheit am Tatort, etc. S. 75 Es sind 4 PCR-Durchgänge notwendig, um aus einem DNA-Doppelstrang 16 Doppelstränge zu erzeugen. S. 76 Richtig ist die Antwort des Jungen, auch wenn die meisten dazu neigen sich intuitiv für die Antwort des Mädchens zu entscheiden. Die Antwort hat mit Wahrscheinlichkeit zu tun: Untersucht man 100 000 Personen, ist es sehr wahrscheinlich, dass etwa eine der Personen rein zufällig ein übereinstimmendes genetisches Profil mit den Tatortspuren aufweist. Daher ist es tatsächlich wesentlich, wie viele Personen bei einem Test untersucht werden, um auf seine Aussagekraft schließen zu können. Untersucht man noch mehr Personen, zum Beispiel eine Million, würde man bereits etwa 10 Personen entdecken, die den gleichen genetischen Fingerabdruck aufweisen. Das zeigt, dass eine Übereinstimmung im genetischen Fingerabdruck zwar ein Beweismittel ist, aber nicht als einziger Hinweis ausreicht, um Tatverdächtige zu verurteilen. S. 76 Der Vaterschaftstest zeigt, dass das Kind mehr Übereinstimmungen mit Vater A aufweist als mit Vater B. Bei solchen Analysen sollten jedoch mindestens bis zu 16 Sequenzwiederholungen überprüft werden, denn je mehr überprüft werden, desto höher ist die Aussagekraft des Tests. S. 76 Geschwister können von ihren Eltern maximal 4 verschiedene Allele für einen bestimmten DNA-Ort (Bsp. Wiederholungssequenz 1) vererbt bekommen. Dadurch liegt die Wahrscheinlichkeit bei mindestens 25 Prozent (1:4), dass sie die gleiche Wiederholungssequenz 1 aufweisen. S. 78 Vervielfachung der DNA durch PCR, dann genetische Profilanalyse und Vergleich S. 88 Der Zeitraum vom Entwickeln einer transgenen Pflanze bis zu ihrer erfolgreichen Markteinführung erstreckt sich durchschnittlich über 10-15 Jahre hinweg. In der herkömmlichen Pflanzenzucht liegt der Zeithorizont einer Züchtung bei 8-12 Jahren. Der eigentliche Herstellungsprozess einer gentechnisch veränderten Pflanze ist tatsächlich kürzer. Berücksichtigt man aber auch die langen Sicherheitsbewertungen, die bei herkömmlich gezüchteten Pflanzen nicht notwendig sind, ist dieses Argument als ein PRO für die Gentechnik nicht haltbar. S. 93 1) Welchen Einfluss hat der Abstand auf die Auskreuzung? Je größer der Abstand zwischen Bt-Mais-Anbauflächen und angrenzenden herkömmlichen Maiskulturen ist, desto geringer ist die Gefahr der Auskreuzung. 2) Welche Rolle spielen der Wind und damit auch die geografische Lage der Flächen? Der Wind bläst in Richtung Osten, damit transportiert er in diese Richtung auch am meisten Maispollen. Das heißt, dass die Gefahr der Auskreuzung vor allem in den im Osten liegenden angrenzenden Flächen am größten ist. Daher sollte für diese Gebiete ein größerer Abstand zu den Bt-Mais-Anbauflächen eingehalten werden, um eine Auskreuzung zu verhindern. S. 95 Produktivität/Ertrag Anfälligkeit des Maises für Schädlinge und Resistenzbildung gegen das Bt-Toxin Produktqualität Nicht-Ziel-Merkmale Auskreuzungsgefahr Gefährdung der Gesundheit des Menschen und der mit Bt-Mais gefütterten Nutztiere Gefahren für NichtZiel-Populationen • höhere Erträge (ca. 10-15 %) • Bisher wies Bt-Mais eine verringerte Anfälligkeit für Schädlinge auf. Jedoch zeigen Studien aus dem Jahr 2012, dass bereits bestimmte Schädlinge eine Resistenzbildung gegen das Bt-Toxin aufweisen. Das heißt, das Gift kann den Schädling nicht mehr bekämpfen. • geringere Pilzsporenbelastung • höherer Verholzungsgrad als bei herkömmlichen Mais • keine Veränderung der Nährwertqualität • keine Auskreuzung in einheimische Wildpflanzen, da keine verwandten Wildarten als Kreuzungspartner existieren • bestehende Auskreuzungsgefahr in herkömmliche Maiskulturen Es gibt zahlreiche Studien, die entweder die Gesundheitsrisiken von Bt-Mais aufzeigen oder widerlegen. Bislang konnte diese widersprüchliche Kontroverse nicht befriedigend geklärt werden und ist Grundlage zahlreicher Diskussionen. Auch die Befürchtung, dass Krankheitserreger des Menschen durch den Verzehr gentechnisch veränderter Pflanzen vermehrt Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln könnten, steht ungeklärt im Raum. • andere Falterarten sind laut Studien gefährdet • für weitere Organismengruppen (z. B. Regenwürmer, Bodenbakterien, Honigbienen, etc.) wurden keine Gefährdungen nachgewiesen S. 98 Beispiele für natürliche vorkommende Klone sind: eineiige Zwillinge, die Ableger einer Pflanze (z. B. Kartoffel), die Nachkommen von Bakterien durch Zellteilung etc. S. 99 Genau genommen sind durch Kerntransfer hergestellte Lebewesen keine vollständigen Klone. Sie sind genetisch nicht 100 % identisch wie etwa natürliche Klone. Das liegt daran, dass die in den entkernten Eizellen vorliegenden Mitochondrien ihre eigene mitochondriale DNA enthalten, die beim Kerntransfer nicht übertragen wird. Das heißt, die DNA aus dem Zellkern stammt zwar vom geklonten Schaf, die mitochondriale DNA ist jedoch von der Eizellspenderin. S. 104 S. 104 Die Kinder 1, 3, 4, 5 und 7 weisen im Huntingtin-Gen mehr als 37 CAG-Wiederholungen auf. Das heißt, sie werden wie ihr Vater an Chorea-Huntington erkranken. Es ist zu vermuten, dass der Krankheitsverlauf bei Kind 5 und 7 am schwersten sein wird, da diese beiden die höchsten Zahlen an CAG-Wiederholungen aufweisen. Kapitel 4 S.110 Merkmale Fortpflanzung Haut Körpertemperatur Atmung Bewegung Fische Wale Säugetiere allgemein legen überwiegend gebären lebende gebären lebende Eier Jungen Jungen Fische haben eine Wale haben eine Die meisten mehrschichtige Haut, mehrschichtige, Säugetiere haben in die bei einigen unbehaarte Haut, die eine Fischarten Schuppen mit einem mehrschichtige, eingelagert sind. mikroskopisch feinen behaarte Haut. Schleimhautzellen Reliefmuster produzieren Schleim, versehen ist. Dieses der dabei hilft beim unterstützt die Schwimmen den gleitende Reibungswiderstand Fortbewegung im zu verringern. Wasser. wechselwarme Tiere gleichwarme Tiere gleichwarme Tiere Kiemenatmung Lungenatmung Lungenatmung Schwimmend – die Schwimmend – die laufend, kletternd Schwanzflosse wird Schwanzflosse wird etc dabei von rechts nach auf und ab bewegt. links bewegt. Fortpflanzung, Körpertemperatur und Atmung - all diese Merkmale der Wale entsprechen denen der anderen Säugetiere und sind deutlich unterschiedlich zu jenen der Fische. Dies belegt, dass Wale auch Säugetiere sind. Bei der Haut und der Fortbewegung zeigen Wale Anpassungen an das Leben im Wasser auf: Diese sind der Verlust des Haarkleides und die schwimmende Fortbewegung mithilfe von Flossen. Am Vergleich der Merkmale kann man erkennen, dass die Vorfahren der Wale anders als Fische ursprünglich an Land lebten und erst im Laufe ihrer weiteren Entwicklung zu einem Leben im Wasser übergingen. S. 110 Auch der innere Aufbau der Vordergliedmaßen zeigt, dass Wale zu den Säugetieren gehören. Die Flosse eines Delfins ähnelt deutlich mehr dem Arm eines Menschen als einer Fischflosse. Und dies, obwohl äußerlich betrachtet die beiden Flossen sehr ähnlich aussehen. Aber vor allem die Handwurzelknochen haben bei den Fischen eine andere Lage und Funktion als bei Mensch und Delfin. Auch die einzelnen Fingerknochen sind bei Säugetieren weitaus zahlreicher vorhanden als bei Fischen. S. 112 Bild 1: Tiere mit langem Hals hatten den Vorteil bei Nahrungsmangel auch die Blätter hoher Bäume fressen zu können. Bild 2: Das führte zur natürlichen Auslese. Bild 3: Die langhalsigen Giraffen waren am besten angepasst und konnten sich erfolgreich fortpflanzen. S. 113 Der Mann im Anzug hat mit seiner Aussage Recht, denn Menschen können nicht aktiv ihre Gene durch bestimmte Aktivitäten wie Sport verändern. Mutationen bewirken immer wieder Veränderungen im Erbgut von Menschen, jedoch finden diese zufällig und nicht durch bestimmte Aktivitäten beeinflussbar statt. Außerdem haben sie auch nur dann möglicherweise einen Einfluss auf die Nachkommen, wenn sie in den Keimzellen auftreten. Die Antworten des Schmieds und der Kellnerin beinhalten die gleiche Grundidee, wie sie auch Lamarck für seine Evolutionstheorie herangezogen hat. Seine Theorie basiert jedoch auf der fehlerhaften Annahme, dass im Laufe eines Lebens individuell erworbene Merkmale vererbt werden können; d. h., dass sich die DNA in den Geschlechtszellen entsprechend verändern müsste. Dies ist aber nach unseren heutigen Kenntnissen nicht der Fall. S. 115 Die Tatsache, dass der Mensch mit den Affen verwandt ist und beide auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen, prallte mit der Ansicht der Kirche zusammen. Der christliche Glaube erzählt eine Schöpfungsgeschichte, bei der Gott Adam und Eva unabhängig von anderen Lebewesen als erste Menschen auf der Erde geschaffen hat. S. 116 Wenn sich z. B. durch eine Temperaturerhöhung die Nahrungsbedingungen für Stieglitze verändern, kann dies dazu führen, dass jene Vögel, die sich auf die neue Nahrungssituation am besten einstellen können, überleben und sich erfolgreich fortpflanzen. Dasselbe gilt, wenn ein eingeschleppter Parasit die Vögel befällt. Jene, deren Merkmale am günstigen sind, um den Parasitenbefall zu überstehen, werden sich durchsetzen. In beiden Fällen bewirkt die natürliche Selektion, dass die am besten angepassten Lebewesen überleben. S. 116 Die Variabilität bei den Nachkommen gezüchteter Haustierrassen ist für den Züchter oder die Züchterin deshalb von Bedeutung, weil er dadurch jene Nachkommen auslesen kann, die für ihn bedeutsame Merkmale aufweisen. Auslesefaktoren bei der Zucht von Tauben waren beispielsweise: Lange Schwanzfedern, großer Kropf, schlanker Körperbau, massiger Körperbau etc. S. 117 Der Nahrungsmangel führt in der 2. Generation dazu, dass die Käfer kleiner sind und so besser mit weniger Nahrung zurechtkommen. In den nächsten Generationen überwiegen nach und nach vor allem braune Käfer. Dies ist auf eine Selektion nach der Farbe zurückzuführen. Die braune Farbe bietet den Käfern einen Selektionsvorteil (z.B. bessere Tarnung) gegenüber den intensiv grünen Artgenossen. Daher setzen sie sich über die Generationen hinweg durch. S. 118 Selektionsfaktoren, welche die Länge der Schwanzfedern beim Hahnschweif-Widafinken nach oben hin begrenzen, können beispielsweise sein: Behinderung beim Fliegen, leichtere Beute für Fressfeinde, etc. Ab einer bestimmten Schwanzlänge wird der Vorteil durch die sexuelle Selektion durch die Nachteile der langen Schwanzfedern aufgehoben. Daher verlängern sich die Schwanzfedern nicht mehr weiter. Das Beispiel des HahnschweifWidafinken zeigt auch, dass die natürliche Selektion bestimmte Merkmalskombinationen fördert. Ein Männchen mit langen Schwanzfedern beispielsweise hat auch eine hohe biologische Fitness (z. B. Resistenz gegen Parasiten). S. 118 Abbildung 22 zeigt, dass ein Lebewesen, das sich bei der sexuellen Selektion nicht durchsetzen kann, sich auch nicht fortpflanzt und damit seine Gene nicht weitergibt. S. 118 Im Erbgut des HI-Virus treten immer wieder Mutationen auf. Diese können unter Umständen dazu führen, dass die Wirkung von einem Medikament gegen das Virus verloren geht. Man spricht in diesem Fall von einer Resistenz des Virus gegen das Medikament. Werden jedoch Kombinationstherapien gegen das HI-Virus eingesetzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mutation die Wirkung aller Medikamente verloren gehen lässt, geringer als wenn nur ein Medikament eingesetzt wird. S. 118 Der wesentlichste evolutionäre Faktor ist das Überleben des Medikament- oder Insektizideinsatzes, um sich weiterhin erfolgreich fortpflanzen zu können. Daher setzen sich im Laufe der Zeit Lebewesen durch, die aufgrund einer Mutation eine höhere Widerstandskraft gegen Medikamente bzw. Insektizide haben. S. 120 Falls durch die Zerschneidung ehemals großflächiger Ökosysteme Teile einer Population voneinander getrennt werden, kann es passieren, dass nur wenige Lebewesen einer Art in einem Teilhabitat überleben und die Art dadurch einen genetischen Flaschenhals durchläuft. Eine zeitweise geringe Individuenzahl einer Art kann auch nur eine verringerte Menge an Genen weitervererben. Dadurch steigt für diese Art die Gefahr, dass die gesamte Population beispielsweise durch eine Virusinfektion ausgerottet wird. S. 121 Evolution des Kuckucks 1.) Die Eier des Kuckucks zeigen Anpassungen in Eigröße und –farbe, sodass die Wirtsvögel das fremde Ei nicht vom eigenen Nachwuchs unterscheiden können. Das Ei des Kuckucks ist zum Beispiel im Vergleich zur Körpergröße seiner Eltern relativ klein. 2.) Der Embryo des Kuckucks entwickelt sich bereits im Ei. Dadurch hat er einen zeitlichen Vorsprung bei der Entwicklung, schlüpft früher und kann die anderen Eier aus dem Nest werfen. 3.) Die Eiablage des Kuckucks erfolgt erst, wenn bereits die Wirtsvögel ihre Eier abgelegt haben. Dadurch kann der Kuckuck eines der Wirtsvogeleier entfernen und das eigene Ei den zukünftigen Zieheltern unterschieben. So wird sein Ei nicht so leicht entdeckt. Außerdem starten Singvögel häufig auch erst mit dem Brüten, nachdem sie drei Eier gelegt haben, damit alle Jungen etwa zur gleichen Zeit schlüpfen. 4.) Das Kuckucksweibchen legt sein Ei innerhalb von 10 Sekunden. Andere Vogelarten brauchen dafür mehrere Minuten bis Stunden. Durch diese kurze Eilegezeit, schafft es das Weibchen, ungesehen Eier in die Nester fremder Vögel zu legen. 5.) Vor der Eiablage nimmt das Kuckucksweibchen ein Ei des Wirtsvogels aus dem Nest und frisst es. Dadurch gewinnt es Energie für die weitere Produktion von Eiern. S. 122 Die Koevolution von Kuckuck und Wirtsvogel 1) Der Kuckuck legt weiße Eier, die keine Eimimikry aufweisen, in die Nester von Wirtsvögeln. 3) Der Erfolg des Brutparasitismus führt dazu, dass immer häufiger Eier in fremde Nester gelegt werden. 2) Der Wirtsvogel akzeptiert die Fremdeier. 4) Der Wirt beginnt, die Eier des Kuckucks zu erkennen. Er entwickelt Gegenmaßnahmen gegen den Druck des Parasiten (z. B. Anpicken des Eis, 5) Varianten von Kuckuckseiern, die jenen des Wirtsvogels ähnlich sehen, sind erfolgreicher, weil sie nicht so leicht vom Wirtsvogel erkannt werden. Kuckucksei hinauswerfen). 6) Der Wirtsvogel akzeptiert die Fremdeier, da er sie nicht von seinen Eiern unterscheiden kann. S. 122 Der Selektionsprozess wird vom Fortpflanzungserfolg des Kuckucks und der Wirtsvögel gesteuert. Immer jene Vögel – Kuckuck wie Wirtsvogel –, die sich erfolgreich fortpflanzen, bestimmen den Nachwuchs, an dem wiederum die natürliche Selektion greift. S. 122 Eine Hypothese ist, dass der Kuckuck den Wirtsvogel wechselt. Diese Hypothese wird von der Tatsache unterstrichen, dass der europäische Kuckuck bereits 45 verschiedene Wirtsvogelarten hat. S. 122 Da, wie in Abb. 31a ersichtlich, die Rachenfläche der 4 jungen Teichrohrsänger wesentlich größer ist, als jene des jungen Kuckucks, kann dieser Parameter kein Schlüsselreiz für die Zieheltern zum Füttern des jungen Kuckucks sein. Die Abbildungen 31b-d zeigen, dass die Bettelrufe eines jungen Kuckucks hingegen den Bettelrufen der 4 jungen Teichrohrsänger sehr ähnlich sind. Weitere Versuche von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zeigten, dass tatsächlich die Bettelrufe die Zieheltern dazu veranlassen, den jungen Kuckuck zu füttern. S.124 Um Konkurrenz zu vermeiden, mischen sich Lebewesen häufig in unterschiedliche Bereiche eines Ökosystems ein. Trennen sich dadurch verschiedene Teilpopulationen einer ursprünglichen Population immer mehr ab und isolieren sich von den anderen Artgenossen, können dadurch neue Arten entstehen. Man nennt dies auch ökologische Isolation. Der gemeinsame Vorfahre der Galapagosfinken fand auf den Inseln viele freie ökologische Nischen und einzelne Populationen spezialisierten sich. Dadurch entwickelten sich die vielen verschiedenen Arten. Auf dem Festland war dies nicht möglich, da es dort noch zahlreiche andere Arten gibt, die bereits einige ökologische Nischen besetzen. S. 126 Wulstige Lippen und ein großes Maul dienen den Algenfressern bei der Nahrungsaufnahme. Der schlanke, wendige Körperbau der Fischfresser hingegen ist wesentlich für eine erfolgreiche Jagd. S. 129 Merkmale des Urvogels Archaeopteryx, die als homolog mit jenen der heutigen Vögel betrachtet werden können, sind beispielsweise: Körperbau zeigt zahlreiche Ähnlichkeiten zu modernen Vögeln auf (z. B. Gabelbein), Federn, Aufbau des Flügels etc. S. 129 Dabei muss man hinterfragen, ob die Ähnlichkeit bei den Buntbarschen in den verschiedenen Seen Afrikas auf einer Auseinanderentwicklung von verwandten Formen beruht (= homologe Entwicklung) oder die Ähnlichkeiten unabhängig ausgebildet wurden (= analoge Entwicklung), weil sie zufällig ähnliche Lebensweisen entwickelten und somit einem ähnlichem Selektionsdruck ausgeliefert waren. Ursprünglich gehen die Merkmale der Buntbarsche natürlich auf gemeinsame Vorfahren zurück. Doch nach der geografischen Trennung der Barsche in nicht miteinander verbundene Seen, entwickelten sich die Teilpopulationen unabhängig voneinander weiter. Die ähnlichen Merkmale, die die einzelnen Barscharten in den Seen ausgebildet haben, sind daher aufgrund eines ähnlichen Selektionsdruckes entstanden und können als analog bezeichnet werden. S. 131 Der Mensch hat sich im Laufe der Evolution vom Jäger hin zum sesshaften Bauern und zum modernen Menschen entwickelt und damit seine Lebensweise geändert. Diese Änderung bewirkte einen Funktionswechsel verschiedener Organe und es kam meist zu Rückbildung der betroffenen Organe, wie auf der Abbildung 54 zu sehen ist. Einige Beispiele: Die Eckzähne dienten dem Fressen von rohem Fleisch oder wurden beispielsweise zum Beeindrucken des Gegenübers gebleckt. Die Nickhaut diente zum Schutz als drittes Augenlid. Der Bilddarm ist der Rest eines früher größeren Darmanhanges zum Verdauen schwer verdaulicher Nahrung. Das Steißbein ist das Rudiment einer Schwanzwirbelsäule. S. 131 Man erklärt sich das Auftreten von Atavismen durch das falsche Aktivieren von Genen. Wie Sie auf Seite 126 ff. erfahren haben, können bestimmte Gene im Laufe der Artentwicklung funktionslos werden. Tritt jedoch ein Fehler in der Embryonalentwicklung eines Lebewesens auf, kann dadurch ein stillgelegtes Gen plötzlich wieder aktiviert werden. S. 132 Teilpopulationen der gemeinsamen Vorfahren von Trampeltieren und Kamelen wurden durch die Kontinentalverschiebung getrennt. Nach der Trennung entwickelten sich die Teilpopulationen in eine andere Richtung weiter, sodass unterschiedliche Arten entstanden sind. S. 133 Die jungen Grottenolme kommen mit Augen, die von den Pax-Genen bestimmt werden, auf die Welt. Aber im Lauf ihrer weiteren Entwicklung verschwinden die Augen und auch die Sehnerven verkümmern. In dem lichtlosen Lebensraum des Grottenolms ist die Augenentwicklung ein unwesentliches Merkmal geworden, das nur unnötig Energie kostet, ohne jedoch einen Vorteil zu bringen. Die Tiere, die keine Energie für die weitere Augenentwicklung verschwendeten, hatten im Laufe der Evolution einen klaren Selektionsvorteil. Das führte dazu, dass sich augenlose erwachsene Tiere durchsetzten. S. 134 Linnés Einteilung nach der abgestuften Ähnlichkeit von Arten berücksichtigt nicht die Unterscheidung, ob Merkmale homolog oder analog entstanden sind. Gründe dafür, dass sich im Bezug auf die Entstehung von Lebewesen nicht alles lückenlos beweisen lässt, sind: Fehlende Fossilfunde, fehlende Möglichkeit bestimmte Theorien experimentell ausreichend zu beweisen etc. S. 138 Lösung zur Aufgabe: Nennen Sie die grundlegenden Merkmale von prokaryotischen Zellen. fehlt S. 138 Durch die Anreicherung von Sauerstoff in der Atmosphäre durch Fotosynthese konnten sich im Laufe der Evolution aerobe Lebewesen entwickeln. S. 140 Blutgruppe, Farbe bei Weizenkörner, Hautfarbe, Haarfarbe etc. S. 141 Leitfossilien, deren Alter bekannt ist, helfen der Wissenschaft andere Funde zeitlich einzuordnen: Findet man beispielsweise an einem neu entdeckten Fundort Fossilien von weniger bekannten Arten gemeinsam mit Leitfossilien, so kann das Alter relativ einfach bestimmt werden. S. 141 Durch die hohe CO2-Konzentration, die im Silur herrschte, war es für die Pflanzen sehr einfach CO2 aus der Umgebungsluft aufzunehmen und sie brauchten dafür noch keine Blätter mit einer großen Oberfläche zum Stoffaustausch. S. 145 Beispiele für die Gefährdung der Artenvielfalt auf der Erde, die durch den Menschen verursacht werden, sind: Abholzung des Regenwaldes, Zerschneidung der Landschaft durch Straßen und Siedlungen, Verschmutzung von Gewässern, Jagd auf seltene Arten, etc S. 146 Die intensive Bejagung hat beinahe zur vollständigen Ausrottung des Steinbocks geführt. Erst als begonnen wurde, den Steinbock zu schützen und nachzuzüchten, hat sich der Bestand wieder erholt. Auch dem Bartgeier, der Wildkatze und dem Luchs ist es in den Alpen nicht anders ergangen. S. 146 Amphibien sind generell durch die Zerschneidung der Landschaft, der Zerstörung von Laichgewässern und der intensiven Landwirtschaft sehr stark in ihrem Bestand bedroht. Maßnahmen zum Schutz der Amphibien sind daher vor allem: Unterschutzstellung vorhandener Lebensräume, Errichtung von Schutzzäunen und Tunneln entlang von Straßen, Bau von Ersatzlaichgewässern, etc S. 147 Unterschiede in der Genregulation (-> S. 41 ff) Unterschiedliche Entwicklungsbiologie -> Masterkontrollgene (-> S. 126 ff) S. 151 S. 153 Bei der zweidimensionalen, baumartigen Darstellung von Stammbäumen ist es schwierig mögliche, alternative Entwicklungen von neuen Arten aus Teilpopulationen umfassend darzustellen, ohne dass es unübersichtlich wird. S. 154 Die mitochondriale DNA ist für die Abstammung besonders aussagekräftig: Sie wird nämlich nur von der Mutter auf die Tochter vererbt. Denn nur die Eizelle bringt ihre Mitochondrien mit. Das ist für die Forscher wichtig, weil dadurch keine Vermischung mit dem männlichen Genom stattfindet. Die Erblinie ist also klar zu verfolgen.