18.11.06 D-BIOL Josua Jordi Synthese von Cyclohexen durch säurekatalysierte Elimination von Wasser aus Cyclohexanol Cyclohexen C6H10 Mr=82.146u 18.11.2006 Josua Jordi, HCI G 294/245 Assistent: Felix Fischer 1 18.11.06 D-BIOL Josua Jordi 1 Bruttoreaktion und Mechanismus Cyclohexen kann unter Erwärmen nach folgender Bruttogleichung aus Cyclohexanol gewonnen werden: OH H3PO4, -H2O Abbildung 1, Bruttoreaktion [3] Bei der Reaktion wird Wasser aus Cyclohexanol mit Hilfe von Phosphorsäure eliminiert. Sie verläuft nach einem E1-Mechanismus, welcher in der folgenden Abbildung skizziert wird: OH H3PO4, -H2O H+ -H+ H + O H + CH H H Abbildung 2, Mechanismus [3] Bei der Reaktion wird Phosphorsäure verwendet, weil diese stark hydroskopisch ist. Dadurch wird der Reaktion konstant Wasser entzogen, was den Gleichgewichtsgradienten verstärkt. Da Cyclohexen und Cyclohexanol unterschiedliche Siedepunkte besitzen und für die Reaktion Wärme benötigt wird, legten wir die Destillation als sinnvollste Methode fest 2 18.11.06 D-BIOL Josua Jordi 2 Verwendete Substanzen In der folgenden Tabellen werden alle Substanzen, die bei der Synthese von Cyclohexen verwendet wurden, aufgeführt. Die CH-Giftklassen sind seit dem 1. August 2005 durch die EU Vorschriften ersetzt worden. Zusätzlich sind die Siedepunkte aufgeführt, da diese für die Destillation wichtig sind. Tabelle 1, Reagenzienliste mit relevanten Daten [1] Für die Synthese lassen sich daraus folgende Schlüsse ziehen: Cyclohexanol, Cyclohexen reizen Haut und Augen, Phosphorsäure ist stark korrosiv, Cyclohexen ist feuergefährlich. Die organischen Substanzen wurden im Behälter für organische Substanzen entsorgt, alle die im Kontakt mit Natriumchlorid waren im chlorierten Teil, die anderen im nicht chlorierten Teil des Behälters. 3 18.11.06 D-BIOL Josua Jordi 3 Synthese und Aufarbeitung 3.1 Versuchsaufbau In der unten aufgeführten Skizze ist der Versuchsaufbau skizziert. Ein Ausgang der Spinne wurde offen gelassen, damit ein konstanter Druckausgleich möglich war. Ausserdem wurde der Rundkolben mit der Fraktion im Eisbad gekühlt. Das Ölbad war mit einem Kontaktthermometer versehen, damit eine exakte Temperatur eingestellt werden konnte. Thermometer Rückflusskühler Ölbad mit Spinne Kontaktthermometer 7 6 5 10 7 4 8 9 3 8 2 9 1 6 5 4 3 2 11 1 Kühlwasser Heizplatte Rundkolben im Eisbad Abbildung 3, Versuchsaufbau [3] 4 18.11.06 D-BIOL Josua Jordi 3.2 Synthese Zu Beginn der Reaktion wurden 10g Cyclohexanol, 2,5ml konzentrierte Phosphorsäure und ein Rührfisch in einen Rundkolben gegeben, dieser wurde anschliessend an die Apparatur angeschlossen. Die Lösung war farblos. Dann wurde das Ölbad auf 140°C erhitzt, die Lösung fing an zu sieden. Nach ca. drei Stunden wurde die Temperatur auf 160°C erhöht, da die Lösung aufgehört hatte zu sieden. Nach weiter 30min verfärbte sich die Lösung langsam und wurde gelb-braun. Alles Cyclohexen war verdampft. Der Rundkolben wurde aus dem Eisbad entfernt, er enthielt Wasser und Cyclohexen. Nun konnte mit der Aufarbeitung begonnen werden 3.3 Aufarbeitung Als erstes wurde das Reaktionsprodukt in einen Scheidetrichter gegeben, zusätzlich gab man das gleiche Volumen an Natriumchlorid Lösung hinzu. Der Scheidetrichter wurde mehrmals stark geschüttelt, es bildeten sich 2 Phasen. Die obere Phase entsprach der organischen Phase, die untere der wässrigen. Sie wurden getrennt und die wässrige Phase verworfen. Die organische Phase wurde mit Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert um alles Wasser zu entfernen. Die entstandene Lösung wurde noch einmal destilliert. Die erste Fraktion entstand bei einer Ölbadtemperatur von 65°C und wurde verworfen. Die zweite Fraktion entstand bei einer Ölbadtemperatur von bis zu 140°C und enthielt das gewünschte Produkt, das Cyclohexen. Die restliche Lösung wurde ebenfalls verworfen. 4 Identifikation Vom Produkt wurde anschliessend an die Reaktion ein Infrarotspektrum hergestellt und mit einem Referenzspektrum verglichen. Zusätzlich wurde der Brechungsindex bestimmt und mit einem Literaturwert verglichen. Der gemessene Brechungsindex betrug 1,445 bei einem Literaturwert von 1,4465. Ausserdem konnte der typische Geruch von Cyclohexen intensiv wahrgenommen werden. Die Übereinstimmung der Peaks aus dem Infrarotspektrum im Vergleich mit einem Referenzspektrum ist sehr gut. Die meisten Peaks können identifiziert werden und es kommt nur zu sehr geringen Abweichungen. Ausserdem befinden sich keine Peaks im Bereich von 3200-3600 cm-1, in diesem Bereich wäre bei Cyclohexanol eine massive Kurve zu beobachten. Auf Grund dieser Anhaltspunkte konnte das Produkt zweifelsfrei als Cyclohexen identifiziert werden. Die Ausbeute an Cyclohexen betrug 1,48g, was rund 15% entsprach. Wo soviel Produkt verloren ging, war nicht klar. 5 18.11.06 D-BIOL Josua Jordi 5 Literatur [1] Merck KGaA – ChemDAT http://chemdat.merck.de/mda/ch/de/index.html [2] SDBS http://www.aist.go.jp/RIODB/SDBS/cgi-bin/cre_index.cgi [3] Chemsketch 6 Anhang Abbildung 4, Referenz Cyclohexen [2] 6 18.11.06 D-BIOL Josua Jordi Abbildung 5, Referenz Cyclohexanol [2] 7