27.11.06 D-BIOL Josua Jordi Synthese von Adipinsäure aus Cyclohexen durch Oxidation mit Kaliumpermanganat OH O O OH Adipinsäure C6H10O4 Mr=146.142u 27.11.2006 Josua Jordi, HCI G 294/245 Assistent: Felix Fischer 1 27.11.06 D-BIOL Josua Jordi 1 Bruttoreaktion und Mechanismus Die Oxidation von Cyclohexen mit Kaliumpermanganat läuft spontan und exotherm. Es bilden sich Adipinsäure und Braunstein. OH 3 + 8 KMnO4 + 4 H2O O 3 O + 8 KOH + 8 MnO2 OH Abbildung 1, Bruttoreaktion [3] Die Reaktion verläuft über 3 Intermediate. Im ersten Schritt wird Cyclohexen von Kaliumpermanganat zu cis-Cyclohexan-1,2-diol oxidiert: Abbildung 2, Enstehung des ersten Intermediat [3] Mangan(VII) wird dabei zu Mangan(V) reduziert. Die Mangan(V)-Zwischenstufe ist instabil und disproportioniert zu Mangan (IV) „Braunstein“ und Permanganat. 3 H2MnO4- 2 MnO2 + MnO4- + 2 H2O + 2 OHDanach wird das Cyclohexan-1,2-diol nach einem nicht vollständig verstandenen Mechanismus durch Permanganat weiteroxidiert und es entsteht Adipinsäure: Abbildung 2, Entstehung der zweiten Intermediat [3] 2 27.11.06 D-BIOL Josua Jordi Die Mangan(V)-Zwischenstufe disproportioniert wiederum: 6 H2MnO4- 4 MnO2 + 2 MnO4- + 4 H2O + 4 OHNun wird die Bindung zwischen den Carbonylgruppen gespalten und es entsteht die Carbonsäure: Abbildung 3, Entstehung der Adipinsäure aus dem zweiten Intermediat [3] Nach Disproportionierung der Mangan(V)-Zwischenstufe 3 MnO3- + H2O 2 MnO2 + MnO4- + 2 OHwurden genau 8 Permanganat-Ionen verbraucht, wie es die Stöchiometrie vorschreibt. Die Gesamte Redoxreaktion lautet also: 3 C6H10 + 8 KMnO4 + 4 H2O 3 C6H10O4 + 8 KOH + 8 MnO2 Dabei wurden die Kohlenstoffatome der C-C Doppelbindung oxidiert von -1 zu 3 und die Manganatome wurde reduziert von 7 zu 4. 2 Verwendete Substanzen In der folgenden Tabellen werden alle Substanzen, die bei der Synthese von Adipinsäure verwendet wurden, aufgeführt.. Tabelle 1, Reagenzienliste mit relevanten Daten [1] 3 27.11.06 D-BIOL Josua Jordi 3 Synthese und Aufarbeitung 3.1 Versuchsaufbau In der unten aufgeführten Skizze ist der Versuchsaufbau skizziert. Das Ölbad war mit einem Kontaktthermometer versehen, damit eine exakte Temperatur eingestellt werden konnte. Kühlwasser Dimrothkühler Ölbad mit Kontaktthermometer 7 6 5 10 7 4 8 9 3 8 2 9 1 1. 6 5 7 4 11 3 8 2 9 1 10 6 5 7 4 1 3 8 2 9 6 5 4 3 2 11 1 2. Abbildung 4, 1. Versuchsaufbau für die Synthese 2. Versuchsaufbau für die Umkristallisation [3] 3.2 Synthese Zu Beginn der Reaktion wurden Cyclohexen (2.08g, 25.3mmol), Wasser (50ml) und Kaliumpermanganat (7.74g, 49.3mmol) in einen Einhalskolben gegeben. Die schwarze Lösung wurde 30min bei 35-40°C gekocht, anschliessend die Temperatur auf 80°C erhöht und weiter 20min gekocht. Dann wurde der erste Spottest durchgeführt, welcher ein negatives Resultat lieferte. Nach Zugabe von Methanol (2ml) viel der Test positiv aus. Die Lösung hatte eine braun schwarze Kruste, es handelte sich dabei um Braunstein. 4 27.11.06 D-BIOL Josua Jordi 3.3 Aufarbeitung Nach dem der Braunstein abfiltriert und zweimal mit einer 1% Natriumhydroxid Lösung (10ml) gewaschen wurde, blieb eine leicht gelbliche Lösung zurück. Diese wurde während 10min im Eisbad gekühlt. Die Lösung wurde eingeengt. Anschliessend wurde die Lösung im Eisbad mit konzentrierter Salzsäure auf pH 1 angesäuert und man gab zusätzlich 3ml konz. Salzsäure hinzu. Die Lösung wurde über die Nacht im Kühlschrank aufbewahrt, es entstanden weisse Kristalle. Die Kristalle wurden anschliessend mit Wasser umkristallisiert. Dabei wurde zuviel Wasser verwendet und deshalb wurde die Lösung anschliessend noch einmal eingeengt. Die Lösung wurde dann im Eisbad gekühlt, wobei weisse Kristalle ausfielen. Anschliessend wurde das Produkt an der Vakumpumpe für 10min getrocknet. 4 Identifikation Vom Produkt wurde anschliessend an die Reaktion ein Infrarotspektrum hergestellt und mit einem Referenzspektrum verglichen. Zusätzlich wurde der Schmelzpunkt bestimmt und mit einem Literaturwert verglichen. Der gemessene Schmelzpunkt beträgt 149.7°C bei einem Literaturwert von 152°C [1] Die Übereinstimmung der Peaks aus dem Infrarotspektrum im Vergleich mit einem Referenzspektrum ist sehr gut. Die meisten Peaks können identifiziert werden und es kommt nur zu sehr geringen Abweichungen. Auf Grund dieser Anhaltspunkte konnte das Produkt zweifelsfrei als Adipinsäure identifiziert werden. Die Ausbeute an Cyclohexen betrug 1,309g oder 8.95mmol. 5 Literatur [1] Merck KGaA – ChemDAT http://chemdat.merck.de/mda/ch/de/index.html [2] SDBS http://www.aist.go.jp/RIODB/SDBS/cgi-bin/cre_index.cgi [3] Chemsketch [4] Dihydroxilierung von Alkenen http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/2/vlu/oxidation_reduktion/dihydro x_alk.vlu.html [5] Oxidative Spaltung von 1,2-Diolen http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/2/vlu/oxidation_reduktion/ox_spal _diol.vlu.html [6] Oxidation von Alkoholen http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/2/vlu/oxidation_reduktion/oxi_alk. vlu.html 5 27.11.06 D-BIOL Josua Jordi 6 Anhang Abbildung 5, Referenzspektrum Cyclohexen [2 Abbildung 6, Referenzspektrum Adipinsäure [2] 6