Mathematik I für Physiker Lösungsvorschlag Blatt 3 Prof. Dr. Andreas Nickel Aufgabe 1 (i) Sei a ∈ G. Betrachte die Teilmenge {a = a1 , a2 , a3 , . . . } von G. Da G nur endlich viele Elemente enthält, gibt es natürliche Zahlen n1 < n2 mit an1 = an2 . Setze n := n2 − n1 ∈ N. Dann ist an = an2 (an1 )−1 = e. (ii) Sei nun n ∈ N minimal mit an = e. Ist nun auch ak = e für ein k ∈ N, schreibe k = qn + r mit q, r ∈ Z und 0 ≤ r < n (Teilen mit Rest). Dann ist e = ak = aqn+r = aqn ar = (an )q ar = eq ar = ear = ar . Da aber n ∈ N minimal war mit an = e, folgt r = 0. Aufgabe 2 Seien a, b ∈ G beliebig. Wegen a2 = b2 = e ist a = a−1 und ebenso b = b−1 . Ferner ist e = (ab)2 = abab = aba−1 b−1 . Multiplizieren dieser Gleichung mit ba von rechts liefert ba = ab. Da a und b beliebig waren, ist G abelsch. Aufgabe 3 (i) Wir berechnen (und verwenden nur die Körperaxiome sowie Lemma 5.2) (−1) · a + a = (−1) · a + 1 · a = ((−1) + 1) · a = 0 · a = 0. Also ist (−1) · a das (eindeutige!) inverse Element von a bezüglich +, also (−1) · a = −a. (ii) Hier berechnen wir (−1) · (−1) + (−1) = (−1) · (−1) + (−1) · 1 = (−1)((−1) + 1) = (−1) · 0 = 0. Also ist (−1)·(−1) das inverse Element von −1 bezüglich +, also (−1)·(−1) = 1. (iii) Seien a, b ∈ K mit ab = 0. Falls a = 0 gilt, sind wir fertig. Ist a 6= 0, so multipliziere die Gleichung ab = 0 mit a−1 und erhalte b = 1 · b = a−1 ab = a−1 · 0 = 0. 2 Aufgabe 4 √ Da Q( 2) ⊆ R, werden die Körperaxiome √ wie Kommutativität, Assoziativität und Distributivität + und · ist. Seien √ sofern Q( 2) abgeschlossen unter √ √ von R geerbt, dazu a + b 2 und a0 + b0 2 zwei beliebige Elemente in Q( 2), also a, b, a0 , b0 ∈ Q. Dann ist √ √ √ √ (a + b 2) + (a0 + b0 2) = (a + a0 ) + (b + b0 ) 2 ∈ Q( 2) √ √ √ √ (a + b 2) · (a0 + b0 2) = (aa0 + 2bb0 ) + (ab0 + ba0 ) 2 ∈ Q( 2). √ √ Wir müssen noch zeigen, dass Q( 2) abgeschlossen unter Inversen ist. Ist a+b 2∈ √ √ ist das Inverse bezüglich + gegeben durch (−a)+(−b) 2 und liegt Q( 2) beliebig, so √ √ √ −1 √ −1 somit wieder in Q( 2) . Ist ferner a + b 2 = 6 0 , so ist (a + b 2) = q (a − b 2) = √ √ √ in Q( a/q − b/q 2 mit q = a2 − 2b2 ∈ Q. Insbesondere liegt (a + b 2)−1 wieder √ √ 2). 2 2 Beachte hierbei, dass , da sonst q = a −2b = (a+b 2)(a−b 2) = √ tatsächlich q 6= 0√ 0. Da aber a + b 2 6= √ 0, folgt a − b 2 = 0. Ist nun b =√0, so ist auch a = 0 im Widerspruch zu a + b 2 6= 0. Ist hingegen b 6= 0, so folgt 2 = a/b ∈ Q ebenfalls ein Widerspruch.