Protokoll der LAG-Ökologie und Tierschutzsitzung vom 9.6. 2006 Anwesende: Katrin Vohland, Helmut Brüchner, Susanne Brase Tagesordnung: 1) 2) 3) 4) 5) 6) Aktuelles Kormoranartikel Wassergesetz Bürokratieabbaugesetz Nationalparkgesetz Sonstiges Zu 1) Aktuelles Im Landesumweltamt gibt es keine Vertretung für Mitarbeiter im Erziehungsurlaub. Es werden also mehr Stellen eingespart als die Vorgabe verlangt. Diese Praxis ist in keinem anderen Ministerium der Fall. (>Eventuell Presseerklärung Katrin) Zu 2) Kormoranartikel Wolfgang Mädlow hat ein Gutachten der Institute für Binnenfischrei Potsdam-Sacrow und Weisser& Ness Potsdam, das vom MLUV 2005 in Auftrag gegeben wurde neu ausgewertet. Er kam dabei zu dem Schluss, dass der Rückgang des Aales in Brandenburg nicht durch die Zunahme der Kormoranbestände verschuldet wurde, da die Aalbestände schon vorher zurückgingen. Er hat daraufhin einen Fachartikel verfasst und diesen bei der Zeitschrift N+L (Fachzeitschrift des MLUV) eingereicht. Trotz der Zustimmung der Beiratsmitglieder von N+L, wurde der Artikel von der Redaktion nicht veröffentlicht. Diskussion zu Kormoranen: - Beschwerde von NABU und Vogelschutzbund bei EU läuft - Jungvögel dürfen direkt nach dem Schlüpfen im Nest beschossen werden - Klage des NABU in Brandenburg wegen mangelnder Klagebefugnis abgewiesen - Kormorane fressen vorwiegend Weißfische. Ministerium gibt Anglern Geld, damit sie die Weißfischbestände reduzieren (Hoher Weißfischanteil führt zu starker Dezimierung des Zooplankton, dadurch starke Vermehrung des Phytoplankton, dadurch „kippen“ Gewässer im Sommer um). - Justiz- Innen- und Umweltministerium haben Unrechtmäßigkeit der Abschussgenehmigung festgestellt Maßnahmen: 1) Inhalt des Artikels öffentlich machen, ergänzt durch eigene Argumente (s.o.) 2) Event. Normenkontroll-/Petitionsausschuss anrufen 3) Vorgang der Unterdrückung des Fachartikels (nach Absprache mit Mädlow) öffentlich machen (Tenor: Freiheit der Wissenschaft; Fachzeitschrift muss politisch unabhängig sein) (Katrin befragt Beiratsmitglied zu dem Vorgang; Susanne spricht mit Mädlow) Cornelia hat Termin mit dem Leiter des Institutes für Binnenfischerei Brehmlich und spricht mit ihm über die Kormorane. Zu 3) Wassergesetz - - Zentrales Thema für uns Entwurf liegt noch nicht vor Gibt es Mustersatzungen für Zweckverbände? Wasser- und Bodenverbände fühlen sich nach wie vor vorrangig dem Hochwasserschutz verpflichtet, dadurch wird zu viel Wasser abgeleitet Zu bestimmten Jahreszeiten müssen geeignete Flächen (z.B. Feuchtwiesen) auch überflutet sein dürfen Gewässersohlen werden immer noch ausgebaggert, deren Flora und Fauna dadurch zerstört (Muscheln aus dem Gewässer zu holen ist z.B. ein Gesetzesverstoß) Erfahrungen mit Wasser- und Bodenverbänden zur Hälfte positiv, zur Hälfte negativ Umweltverbände (als Flächenbesitzer) und Waldbesitzer haben Schaden durch Entwässerung, dürften deshalb nicht zur Kasse gebeten werden Gebühren heute nur nach Flächengröße? (Susanne recherchiert Satzungen) - Zentrale Forderung: Das Wasser muss in der Landschaft gehalten werden - Zu 4) Bürokratieabbaugesetz Montag zum Beschluss im LaVo Zu 5) Nationalparkgesetz - Entwurf liegt immer noch nicht vor, ebenso zu den ergänzenden Verordnungen Presseerklärung vom NABU vom 8.6. kritisiert Entfristung der Ausweisung der Kernzone I (Totalreservat). Dazu auch Kritik vom BMU. Diese könnte zu Rückzahlungsforderungen der Fördermittel vom Bund führen. (Unteres Odertal erhält die höchsten Fördermittel in Brandenburg.) Kritik an Wasserportnutzung, Jagd und Fischerei. Diskussion: - für internationale Anerkennung mindestens 75% Totalreservat, hier nur 50,1% - wie viel bleibt von dieser Fläche übrig, wenn man die zugelassenen Nutzungen abzieht? (Helmut recherchiert) Maßnahmen: - event. mit Sarg vor den Landtag ziehen, wenn das Gesetz beraten wird („Der Nationalpark wird beerdigt“), vielleicht zusammen mit Grüner Jugend? - Positionspapier (Sascha schreibt Entwurf, Susanne spricht mit ihm) Zu 5) Sonstiges Katrin entschuldigt sich für die Sitzung am 7.7.06 Verfasst von Susanne Brase