Land Niederösterreich Verbindungsbüro . Bureau de Liaison . Liaison Office Rue du Commerce 20-22 . B-1000 Bruxelles Tel +32 2 549 06 60 . Fax +32 2 502 60 09 BERICHT Thema: Bio-Based Economy Datum: 24. Feb. 2011 Titel der Veranstaltung: Breakfast Briefing zur Bio-Based Economy und ihre Relevanz für die Regionen Veranstaltungsort: Haus der niederländischen Provinzen in Brüssel Veranstalter: die niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Zeeland; AER Vortragende: - Antonio DI GIULIO (EC, DG Research und Innovation) - Dirk CARREZ (EuropaBio) - Rob van EIJKEREN (Leiter des Hauses der niederländischen Provinzen) - Milos LABOVIC (Mitarbeiter des Hauses der niederländische Provinzen) Protokollverfasser im NÖVBB: Arianisa Metoska Datum der Protokollerstellung: 25. Feb. 2011 ZUSAMMENFASSUNG Die Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen ist wesentlich für eine unweltverträgliche, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und eines der wesentlichen Ziele der EU-2020-Strategie. Die Vision von einer Gesellschaft, die weit weniger abhängig von fossilen, nicht erneuerbaren Ressourcen (Erdöl, Erdgas, Kohle, Mineralien) zur Energiegewinnung und für die Produktion von auf fossilen Rohstoffen basierenden Waren und Dienstleistungen ist, ist dabei in Europa Realität zu werden. Die Biotechnologie wird unsere Wirtschaft und unser Leben in den kommenden Jahren nachhaltig verändern. Die Verwendung von Biotechnologie für die nachhaltige Erzeugung und Verarbeitung von Chemikalien, Materialien und Treibstoffen aus Biomasse schafft eine Möglichkeit, unsere Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas deutlich zu reduzieren und erlaubt im Gegenzug das Wachstum der Bio-Produkte womit auch die Ziele der Eu-2020-Strategie erreicht werden können. WICHTIGKEIT FÜR NIEDERÖSTERREICH Die Bioökonomie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Antwort auf die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Deswegen ist die Entwicklung der Bioökonomie in Niederösterreich wichtig, um die Ressourceneffizienz zu steigern und um die Bereitstellung öffentlicher Güter sicherzustellen. Es ist wichtig, das Potenzial der Bioökonomie aufzuzeigen, gesellschaftlich zu verankern und besser für Niederösterreich nutzbar zu machen. DETAILBERICHT Rob van EIJKEREN, der Leiter des Hauses der niederländischen Provinzen, eröffnete das Breakfast Briefing zur “Bio-Based Economy und ihre Relevanz für die Regionen“ und gab [email protected] www.noel.gv.at/service/lad/lad1/er/verbindungsbuero.htm danach das Wort an Dirk CARREZ (von der EuropaBio) weiter. Dieser erklärte in einer kurzen Präsentation, was die Bio-Based Economy eigentlich ist, und in wie weit sie schon zur EU2020-Strategy beigetragen hat und auch in Zukunft beitragen wird. Die Bioökonomie ist, im Grunde genommen, die nachhaltige Produktion und Umwandlung von Biomasse in eine Reihe von Lebensmittel-, Gesundheits-, Faser- und Industrieprodukten und Energie. Heutzutage werden schon viele verschiedene Bioprodukte erzeugt: - Fermentations-Feedstocks (Stärke, Dextrose, Saccharaose, Cellulose, Hemicellulose, Melasse, Proteine); - Food-Produkte (Öle, Stärken, Süßstoffe); - Nonfood-Industrieprodukte (Füll- und Dämmmaterialien, Papier und Pappenformate, Textilformate, Klebstoffe und Bindemittel); - Chemische Grund- und Zwischenprodukte (Milchsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure, Aminosäuren); - Kraft-/Brennstoffe (Ethanol, Aceton, Butanol); - Lösungsmittel (Ethanol, Butanol, Aceton, Ester); - industrielle Enzyme; - bioabbaubare Polymere. Es wurden auch Zahlen im Bezug auf den Verkauf von biologisch angebauten Produkten genannt, so konnte zum Beispiel im Jahr 2007 ein Absatz von € 48 Milliarden erzielt werden. Dieser Absatz soll in den kommenden Jahren um einiges erhöht werden, so erwartet man sich zum Beispiel für das Jahr 2012 einen Absatz von € 135 Milliarden. Dirk CARREZ hat des Weiteren einige Vorschläge unterbreitet, mit deren Hilfe die EU-2020Ziele für eine Bioökonomie erreicht werden können, wie z.B. die Verbesserung und Sicherung des Zugangs zu erneuerbaren Rohstoffen für die industrielle Nutzung und die Notwendigkeit von gezielten Forschungs- und Innovationsprogrammen mit klaren Zielen. Ein Business Case aus South West Netherlands und Flanders wurde von Milos LABOVIC vorgestellt. Dort gibt es „Green House Training Centers“, die durch die Restwärme aus der umliegenden Industrie beheizt werden. Des Weiteren gibt es in diesen Gebieten auch diverse Möglichkeiten (z.B. University of Gent, Training Facility in Terneuzen, Greenhouse Training Center in Terneuzen), wo man eine bio-basierende Ausbildung für grüne Arbeitsplätze auf allen Ebenen absolvieren kann. Die letzte Präsentation kam von Herrn Antonio di Giulio der am Schluss die Meinung der Europäischen Kommission zu diesem Thema vertreten hat. Seiner Ansicht nach, ist es wichtig, dass die Bioökonomie einen Fokus auf die Ernährungssicherheit, sowie einen Fokus auf die nachhaltige Bewirtschaftung von biologischen Ressourcen haben sollte. Es sei außerdem wichtig, dass sie mit ihrer Politik spezifische gesellschaftliche Herausforderungen adressiert (wie z.B. Ernährungssicherheit, Klimawandel, gesundes Leben und Energieeffizienz). Die Bioökonomie sollte eine stärkere Kohärenz zwischen den verschiedenen Politiken und Forschungsagenden haben, um technologische und soziale Innovationen in Europa zu fördern. Aktionen die hier benötigt werden sind: die Sicherung einer ausreichenden Versorgung mit Lebensmitteln und Biomasse, ein Schritt in Richtung Null-Abfall Gesellschaft und die Förderung der wettbewerbsfähigen bio-basierenden Industrie. Darüber hinaus, erwähnte Antonio di Giulio die Konferenz „The Knowledge Based BioEconomy towards 2020“, die einige wichtige Schlussfolgerungen brachte, wie z.B. unterstreichte sie die Wichtigkeit der heutigen europäischen Bioökonomie (über 200 Millionen Arbeitsplätze; hohe Jahresumsätze; Zusammenbringen von verschiedenen Sektoren, wie z.B. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Nahrungsmittel, Chemikalien und Biokraftstoffe). Die Studie (hier) und der Bericht (hier) der Konferenz können online abgerufen werden. Die Generaldirektion für Forschung und Innovation hat außerdem eine öffentliche Konsultation zum Thema Bioökonomie gestartet. Siehe Anhang oder das Konsultationsdokument finden sie unter: http://ec.europa.eu/research/consultations/bioeconomy/consultation_en.htm. Quellen: http://www.aer.eu/events/aer-breakfast-briefings/2011/explore-what-regions-do-on-bioeconomy.html AER Presentation: http://www.aer.eu/fileadmin/user_upload/Commissions/InstitutionalAffairs/EventsAndMee tings/AER_BB_24_02_11.pdf Antonio DI GIULIO, The Bio-based economy Presentation: http://www.aer.eu/fileadmin/user_upload/Commissions/InstitutionalAffairs/EventsAndMee tings/ppt_ADG_-_the_biobased_economy_24_feb_2011.pdf