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BERICHT
Thema: Bio-Based Economy
Datum: 24. Feb. 2011
Titel der Veranstaltung:
Breakfast Briefing zur Bio-Based Economy und ihre Relevanz für die Regionen
Veranstaltungsort: Haus der niederländischen Provinzen in Brüssel
Veranstalter: die niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Zeeland; AER
Vortragende:
- Antonio DI GIULIO (EC, DG Research und Innovation)
- Dirk CARREZ (EuropaBio)
- Rob van EIJKEREN (Leiter des Hauses der niederländischen Provinzen)
- Milos LABOVIC (Mitarbeiter des Hauses der niederländische Provinzen)
Protokollverfasser im NÖVBB: Arianisa Metoska
Datum der Protokollerstellung: 25. Feb. 2011
ZUSAMMENFASSUNG
Die Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen ist wesentlich für eine
unweltverträgliche, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und eines der wesentlichen
Ziele der EU-2020-Strategie. Die Vision von einer Gesellschaft, die weit weniger abhängig
von fossilen, nicht erneuerbaren Ressourcen (Erdöl, Erdgas, Kohle, Mineralien) zur
Energiegewinnung und für die Produktion von auf fossilen Rohstoffen basierenden Waren
und Dienstleistungen ist, ist dabei in Europa Realität zu werden. Die Biotechnologie wird
unsere Wirtschaft und unser Leben in den kommenden Jahren nachhaltig verändern. Die
Verwendung von Biotechnologie für die nachhaltige Erzeugung und Verarbeitung von
Chemikalien, Materialien und Treibstoffen aus Biomasse schafft eine Möglichkeit, unsere
Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas deutlich zu reduzieren und erlaubt im Gegenzug das
Wachstum der Bio-Produkte womit auch die Ziele der Eu-2020-Strategie erreicht werden
können.
WICHTIGKEIT FÜR NIEDERÖSTERREICH
Die Bioökonomie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Antwort auf die großen globalen
Herausforderungen unserer Zeit. Deswegen ist die Entwicklung der Bioökonomie in
Niederösterreich wichtig, um die Ressourceneffizienz zu steigern und um die Bereitstellung
öffentlicher Güter sicherzustellen. Es ist wichtig, das Potenzial der Bioökonomie
aufzuzeigen, gesellschaftlich zu verankern und besser für Niederösterreich nutzbar zu
machen.
DETAILBERICHT
Rob van EIJKEREN, der Leiter des Hauses der niederländischen Provinzen, eröffnete das
Breakfast Briefing zur “Bio-Based Economy und ihre Relevanz für die Regionen“ und gab
[email protected]
www.noel.gv.at/service/lad/lad1/er/verbindungsbuero.htm
danach das Wort an Dirk CARREZ (von der EuropaBio) weiter. Dieser erklärte in einer kurzen
Präsentation, was die Bio-Based Economy eigentlich ist, und in wie weit sie schon zur EU2020-Strategy beigetragen hat und auch in Zukunft beitragen wird.
Die Bioökonomie ist, im Grunde genommen, die nachhaltige Produktion und Umwandlung
von Biomasse in eine Reihe von Lebensmittel-, Gesundheits-, Faser- und Industrieprodukten
und Energie. Heutzutage werden schon viele verschiedene Bioprodukte erzeugt:
- Fermentations-Feedstocks (Stärke, Dextrose, Saccharaose, Cellulose, Hemicellulose,
Melasse, Proteine);
- Food-Produkte (Öle, Stärken, Süßstoffe);
- Nonfood-Industrieprodukte (Füll- und Dämmmaterialien, Papier und Pappenformate,
Textilformate, Klebstoffe und Bindemittel);
- Chemische Grund- und Zwischenprodukte (Milchsäure, Essigsäure, Zitronensäure,
Bernsteinsäure, Aminosäuren);
- Kraft-/Brennstoffe (Ethanol, Aceton, Butanol);
- Lösungsmittel (Ethanol, Butanol, Aceton, Ester);
- industrielle Enzyme;
- bioabbaubare Polymere.
Es wurden auch Zahlen im Bezug auf den Verkauf von biologisch angebauten Produkten
genannt, so konnte zum Beispiel im Jahr 2007 ein Absatz von € 48 Milliarden erzielt werden.
Dieser Absatz soll in den kommenden Jahren um einiges erhöht werden, so erwartet man
sich zum Beispiel für das Jahr 2012 einen Absatz von € 135 Milliarden.
Dirk CARREZ hat des Weiteren einige Vorschläge unterbreitet, mit deren Hilfe die EU-2020Ziele für eine Bioökonomie erreicht werden können, wie z.B. die Verbesserung und
Sicherung des Zugangs zu erneuerbaren Rohstoffen für die industrielle Nutzung und die
Notwendigkeit von gezielten Forschungs- und Innovationsprogrammen mit klaren Zielen.
Ein Business Case aus South West Netherlands und Flanders wurde von Milos LABOVIC
vorgestellt. Dort gibt es „Green House Training Centers“, die durch die Restwärme aus der
umliegenden Industrie beheizt werden. Des Weiteren gibt es in diesen Gebieten auch
diverse Möglichkeiten (z.B. University of Gent, Training Facility in Terneuzen, Greenhouse
Training Center in Terneuzen), wo man eine bio-basierende Ausbildung für grüne
Arbeitsplätze auf allen Ebenen absolvieren kann.
Die letzte Präsentation kam von Herrn Antonio di Giulio der am Schluss die Meinung der
Europäischen Kommission zu diesem Thema vertreten hat. Seiner Ansicht nach, ist es
wichtig, dass die Bioökonomie einen Fokus auf die Ernährungssicherheit, sowie einen Fokus
auf die nachhaltige Bewirtschaftung von biologischen Ressourcen haben sollte. Es sei
außerdem wichtig, dass sie mit ihrer Politik spezifische gesellschaftliche Herausforderungen
adressiert (wie z.B. Ernährungssicherheit, Klimawandel, gesundes Leben und
Energieeffizienz).
Die Bioökonomie sollte eine stärkere Kohärenz zwischen den verschiedenen Politiken und
Forschungsagenden haben, um technologische und soziale Innovationen in Europa zu
fördern. Aktionen die hier benötigt werden sind: die Sicherung einer ausreichenden
Versorgung mit Lebensmitteln und Biomasse, ein Schritt in Richtung Null-Abfall Gesellschaft
und die Förderung der wettbewerbsfähigen bio-basierenden Industrie.
Darüber hinaus, erwähnte Antonio di Giulio die Konferenz „The Knowledge Based BioEconomy towards 2020“, die einige wichtige Schlussfolgerungen brachte, wie z.B.
unterstreichte sie die Wichtigkeit der heutigen europäischen Bioökonomie (über 200
Millionen Arbeitsplätze; hohe Jahresumsätze; Zusammenbringen von verschiedenen
Sektoren, wie z.B. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Nahrungsmittel, Chemikalien
und Biokraftstoffe). Die Studie (hier) und der Bericht (hier) der Konferenz können online
abgerufen werden.
Die Generaldirektion für Forschung und Innovation hat außerdem eine öffentliche
Konsultation zum Thema Bioökonomie gestartet. Siehe Anhang oder das
Konsultationsdokument finden sie unter:
http://ec.europa.eu/research/consultations/bioeconomy/consultation_en.htm.
Quellen:
http://www.aer.eu/events/aer-breakfast-briefings/2011/explore-what-regions-do-on-bioeconomy.html
AER Presentation:
http://www.aer.eu/fileadmin/user_upload/Commissions/InstitutionalAffairs/EventsAndMee
tings/AER_BB_24_02_11.pdf
Antonio DI GIULIO, The Bio-based economy Presentation:
http://www.aer.eu/fileadmin/user_upload/Commissions/InstitutionalAffairs/EventsAndMee
tings/ppt_ADG_-_the_biobased_economy_24_feb_2011.pdf
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