Monumentalität heuer deutlich gezeigt

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Pressemitteilung
Ephesos ist nun Weltkulturerbe
Die UNESCO Kommission nimmt Ephesos in die Liste der Weltkulturerbestätten auf
Das derzeit in Bonn tagende UNESCO Weltkulturerbe-Kommittee hat den Eintrag von Ephesos (Westtürkei) in
die Liste der Weltkulturerbe beschlossen. Die antike Stadt, die seit 120 Jahren unter österreichischer Leitung
ausgegraben wird, blickt auf eine Geschichte von 9.000 Jahren zurück. Ephesos war Hauptstadt der römischen
Provinz Asia, beherbergte eines der sieben Weltwunder der Antike und entwickelte sich in christlicher Zeit zu
einem wichtigen Pilgerzentrum. Zu seinen bekanntesten Bauwerken zählen der Artemistempel, die Celsusbibliothek, das Hanghaus, die Kirche der Gottesmutter Maria und die Johannesbasilika.
„Die UNESCO hat die einzigartige Bedeutung von Ephesos mit der Aufnahme in die Weltkulturerbeliste
anerkannt. Das Österreichische Archäologische Institut (ÖAI), das seit 120 Jahren die Ausgrabungen in Ephesos
leitet, freut sich sehr über diese Auszeichnung. Wir gratulieren der Republik Türkei und der Gemeinde Selçuk zu
diesem großen Erfolg“, sagt Sabine Ladstätter, Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts und
Grabungsleiterin von Ephesos.
Die herausragende Bedeutung von Ephesos
Mit Ephesos wurde eine archäologische Stätte ausgewählt, die in allen historischen Perioden ‒ vom Neolithikum
bis ins Mittelalter ‒ eine besondere Rolle spielte. Aufgrund ihrer geographischen Lage war die Hafenstadt
Zentrum der Kommunikation und des Handels zwischen der Ägäis und dem anatolischen Hochplateau. Darüber
hinaus war Ephesos ein religiöses Zentrum von überregionaler Bedeutung. Der Kult der Göttin Artemis reicht hier
zumindest bis an den Beginn des 1. Jahrtausends v.Chr. zurück. Der zu ihren Ehren errichtete Marmortempel des
4. Jahrhunderts v.Chr. war der größte der griechischen Welt und zählte zu den sieben Weltwundern. In
christlicher Zeit entwickelte sich die über dem Grab des Apostel Johannes errichtete Basilika zu einem der
bedeutendsten Pilgerziele. Noch heute sind die Ruinen von Ephesos jährlich Anziehungspunkt für mehr als zwei
Millionen Besucher. Da Ephesos in späterer Zeit nicht überbaut wurde, vermittelt die Ruinenstätte dem modernen
Besucher dank zahlreicher wieder errichteter Bauten das Flair einer antiken Großstadt.
Was bedeutet die Ernennung zum Weltkulturerbe für die Grabung Ephesos?
„Unsere heutige Gesellschaft hat sich darauf verständigt, das geschichtliche Erbe, das die Menschheit
miteinander verbindet und identitätsstiftend wirkt, unter besonderen Schutz zu stellen und seine kulturelle Vielfalt
zu erhalten. Der Eintrag in die Liste der Weltkulturerbestätten ist daher nicht nur Auszeichnung, sondern zugleich
auch Verpflichtung, mit diesem wertvollen und einzigartigen Kulturgut verantwortungsvoll umzugehen“, so
Ladstätter. Mit dem Beitritt zur Konvention verpflichten sich die Vertragsstaaten, die Schutz- und
Erhaltungsmaßnahmen der Welterbestätten auf ihrem Hoheitsgebiet eigenständig zu finanzieren. Um eventuelle
Veränderungen des Erhaltungszustandes festzustellen, finden regelmäßige Überprüfungen durch die UNESCO
statt. Das UNESCO Welterbezentrum muss zudem über außergewöhnliche Umstände und Arbeiten, die zu einer
Bedrohung der Welterbestätte führen könnten, informiert werden.
(Wien, 5. Juli 2015)
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Pressemitteilung
Information zum UNESCO Weltkulturerbe
Auf der UNESCO-Liste des Welterbes sind 1007 Denkmäler in 161 Ländern verzeichnet. Davon sind
779 Kulturdenkmäler und 197 Naturdenkmäler, weitere 31 Denkmäler werden sowohl als Kultur- als auch als
Naturerbe geführt. Die UNESCO verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die
aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie
liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. Der Titel beruht auf der von 190 Staaten und Gebieten ratifizierten
Welterbekonvention von 1972.
In der Türkei gibt es bereits 13 Welterbestätten, unter ihnen sind die bekannten archäologischen Stätten
Pergamon, Troja, Hierapolis-Pamukkale und Hattuscha.
Ein erster Antrag auf Aufnahme von Ephesos in die Liste der Weltkulturerbe erfolgte bereits 1994, wurde aber
2000 zurückgewiesen. Seitdem stand Ephesos auf der Vorschlagsliste der UNESCO. Diese Vorschlagsliste
enthält jene Stätten, die die jeweiligen staatlichen Stellen für geeignet halten, um in die Liste der Welterbestätten
aufgenommen zu werden.
Fotos
Abb. 1: Celsusbibliothek und Mazäus-Mithridates Tor (Credit: © ÖAI / Niki Gail)
Abb. 2: Blick vom Theater auf die erleuchtete Hafenstraße Richtung Hafen (Credit: © ÖAI / Niki Gail)
Abb. 3: Hadrianstempel entlang der Kuretenstraße (Credit: © ÖAI / Niki Gail)
Abb. 4: Blick vom Hafen Richtung Zentrum der antiken Stadt Ephesos (Credit: © ÖAI / Niki Gail)
Kontakt
Österreichisches Archäologisches Institut, Zentrale Wien
Franz Klein Gasse 1, 1190 Wien
www.oeai.at
Priv.-Doz. Mag. Dr. Sabine Ladstätter, Direktorin
Tel.:
0043 (0)664 886 11944
Email: [email protected]
Link
UNESCO World Heritage Centre http://whc.unesco.org/en/35/
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