Basisstudie2

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Individual Differences in Intraperson Variability in Mood
Louis A. Penner, Saul Schiffman, Jean A. Paty, and Barbara A. Fritzsche
Die zentrale Frage der vorliegenden Studie besteht darin, ob intra- und interindividuelle Unterschiede in
der Stimmung über die Zeit und Situationen hinweg existieren. R.J. Larsen (1987,1989) argumentiert, dass
sich bei Personen über die Zeit stabile Muster der Stimmung und andere Aspekte ihrer Persönlichkeit
festigen und dass individuelle Unterschiede in dieser intrapersonalen Variabilität vorliegen. Demnach ist
es das Anliegen vieler Studien, Personen auf der Basis allgemeiner Persönlichkeitseigenschaften zu
unterscheiden und einen Vergleich hinsichtlich der Stärke der intraindividuellen Variabilität anzustellen.
Die Forschergruppe um R.J. Larsen hat einige allgemeine Persönlichkeitseigenschaften spezifiziert, die
die intraindividuelle Variabilität der Stimmung moderieren. Hierzu zählen Persönlichkeitsmerkmale wie
Introversion, Extraversion und Affektintensität. In dieser Forschungsarbeit lag der Schwerpunkt auf der
intrapersonelle Variabilität der Stimmung, indem die Faktoren Zeit und Situation erfasst wurden. Für die
Forscher ist ebenfalls von Bedeutung, inwiefern die individuellen Unterschiede in der
Stimmungsvariabilität als Trait oder State interpretiert werden können. Kann diese intraindividuelle
Variabilität der Stimmung als Trait gedeutet werden, dann ist diese über die Zeit und die Situationen
relativ stabil.
Über einen Zeitraum von zwei Wochen mussten die Probanten mit Hilfe eines Minicomputers 11 Items
beantworten, die bestimmte Gefühle und Stimmungen umschreiben (gelangweilt, zufrieden, erfreut,
glücklich, miserabel, frustriert, traurig, angespannt und müde), das Energielevel und die generellen
Gefühle umfassen. Darüber hinaus mussten sie angeben, welchen Aktivitäten sie gerade nachgehen und
wo sie sich gerade befinden. Die Angaben mussten immer in den Minicomputer eingegeben werde, bevor
die Vpn rauchten und in der Zeit dazwischen. Zum einen wurde die Stabilität der Antwortmuster über die
Zeit und die Situationen errechnet und zum anderen die Interkorrelationen zwischen den StimmungsItems, um herauszufinden, ob die Beantwortung bestimmter Items stabil bleibt. Wenn sich eine Stabilität
feststellen lässt, dann heißt das, dass die intrapersonelle Variabilität als Persönlichkeitseigenschaft
verstanden werden kann. 54 Probanden (44 Frauen und 10 Männer), die an einer Studie zum
Raucherverhalten teilnahmen, wurden erhoben. Zur Auswahl der Items wurde das Circumplex-Modell
nach Rusell (1980) zugrunde gelegt, das annimmt, dass alle Stimmungen durch die beiden Faktoren
Valenz und Erregung beschrieben werden können.
Die Analysen ergaben eine intraindividuelle Stabilität der Stimmungsvariabilität über die Zeit und über
Situationen hinweg. Es ergaben sich signifikante Korrelationen zwischen der durchschnittlichen
Itemantwort einer Person und der Standardabweichung der Itemantwort für jedes Item, die zwischen -.28
und .74 schwankten. Die Korrelationen waren lediglich für tense, energy und feelings nicht signifikant.
Zum Teil haben die Situationen einen Einfluss auf die Stimmungsstabilität, der jedoch sehr gering ist. Die
Autoren untersuchten zudem die Stimmungsvariabilität während die Vpn aßen oder arbeiteten. Diese
Aktivitäten wurden deshalb ausgewählt, weil sie am häufigsten von den Probanden berichtet wurden. Es
ergaben sich Korrelationen von .30 (tense) bis .67 (sad).
Was an der Studie positiv zu bewerten ist, dass die aktuelle Stimmung erfasst wird. Die Beantwortung der
Items wird somit nicht verfälscht wie es zum Beispiel bei einer retrospektiven Erfassung der Fall ist.
Darüber hinaus haben die Autoren die Antwortstile berücksichtigt, die die vorgefundenen Ergebnisse
ebenso herbeigeführt haben könnten. Dies war jedoch nicht der Fall. Allerdings wurden in der
vorliegenden Studie in die Analysen nur zwei Situationen (Essen und Arbeiten) einbezogen, obwohl
wesentlich mehr Situationen mit den Minicomputern erfasst wurden. Da die Stichprobe sehr homogen ist,
ist es zudem fraglich, ob die Ergebnisse der Studie generalisierbar sind.
Literatur
Penner, Louis A., Shiffman, Saul, Paty, Jean A.; Fritzsche, Barbara A.: Individual Differences in
Intraperson Variability in Mood. Journal of Personality and Social Psychology, Vol 66(4), Apr 1994. pp.
712-721
Larsen, R. J.: A process approach to personality psychology: Utilizing time as a facet of data. In D.M.
Buss & N. Cantor (Eds.), Personality psychology: Recent trends and emerging directions (pp. 177-193).
New York: Springer-Verlag.
Was bringt mir die Studie, was mache ich besser?
Die Studie liefert grundlegende Aussagen über den Einfluss von Situationen auf die Stimmung. Ein
wesentlicher Vorteil der Studie ist, dass die Stimmungen und die Situationen unmittelbar erfasst werden,
sodass keine retrospektive Verzerrung stattfindet. Jedoch würde ich mehr als nur 2 Situationen betrachten,
um deren Einfluss auf die Stimmung zu erfassen. In dieser Studie mussten die Vpn den Minicomputer zu
keinen festen Zeiten betätigen. Das Vorgehen hat den Nachteil, dass bei jeder Vpn unterschiedlich viele
Werte vorliegen. Deshalb würde ich die Vpn immer zu festen Zeit anpiepsen (alle 3-4 Std). Zudem würde
ich Vpn aus der allgemeinen Bevölkerung rekrutieren. Aus der Studie ziehe ich für mich, dass ich den
Aspekt der retrospektiven Verzerrung in meiner Tagebuchstudie dadurch auszugleiche, dass ich die Vpn
ebenfalls anpiepse und sie daran erinnere ihren Eintrag ins Tagebuch zu machen (der viermal am Tag
stattfinden soll).
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