- Pathé Films AG Zürich

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Delante Films und Karé Productions präsentieren
Ouverture de la Semaine de la Critique 2010
*****
César 2011:
Beste Darstellerin (Sara Forestier) und Bestes Drehbuch,
sowie Nominationen für Bester Film und Bester Darsteller (Jacques Gamblin)
Ein Film von Michel Leclerc
mit
Jacques Gamblin und Sara Forestier
Script: Baya Kasmi und Michel Leclerc
Produziert von Caroline Adrian, Fabrice Goldstein, Antoine Rein
Länge : 1h44
Kinostart : 28. April 2011
Bildmaterial und weitere Informationen: www.pathefilms.ch
FILMVERLEIH
PATHÉ FILMS AG
Neugasse 6, Postfach, 8031 Zürich
T 044 277 70 83 F 044 277 70 89
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MEDIENBETREUUNG
Esther Bühlmann
Niederdorfstrasse 54, 8001 Zürich
T 044 261 08 57
[email protected]
INHALTSVERZEICHNIS
Kurzinhalt und Pressenotiz
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Langinhalt
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Hintergrund
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Interview
Ein Gespräch mit Michel Leclerc und Baya Kasmi
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Vor der Kamera
Sara Forestier (Bahia Benmahmoud)
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Jacques Gamblin (Arthur Martin)
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Carole Franck (Cécile Benmahmoud)
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Zinedine Soualem (Mohamed Benmahmoud)
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Michèle Moretti (Annette Martin)
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Jacques Boudet (Lucien Martin)
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Hinter der Kamera
Michel Leclerc (Buch und Regie)
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Baya Kasmi (Buch)
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Besetzung und Stab
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KURZINHALT
Die junge attraktive Bahia (Sara Forestier) trägt ihren aussergewöhnlichen Namen mit Stolz, kämpft mit
aufbrausender Leidenschaft für alle gerade verfügbaren Randgruppen und dürfte für ihren Geschmack ruhig
ein bisschen weniger französisch aussehen. Auch sonst hat die charmante Politaktivistin ihren eigenen Weg
gefunden, die Welt zu verbessern: Ganz nach dem Lebensmotto ihrer hippiebewegten Eltern, „Make love,
not war“, schläft sie mit politisch rechts stehenden Männern, um sie ideologisch umzudrehen. Eine
Ausnahme macht sie allerdings für den bekennenden Linkswähler Arthur (Jacques Gamblin), der sich
eigentlich ganz wohl dabei fühlt, mit seinem konservativen Allerweltsnamen in der anonymen Masse
unterzutauchen. Doch Bahia stellt sein bis dahin geordnetes und zurückgezogenes Leben völlig auf den
Kopf. Und so muss sich Arthur plötzlich nicht nur mit Bahias mitreissendem Idealismus, sondern auch mit
der wahren Geschichte seiner Familie auseinandersetzen.
PRESSENOTIZ
LE NOM DES GENS ist eine hintersinnige und charmante Komödie über die grenzüberschreitende Wirkung
der Liebe, die Suche nach der eigenen Identität und den unbeirrten Einsatz für seine Ideale.
Regisseur Michel Leclerc legt mit dieser unkonventionell erzählten romantischen Geschichte seinen zweiten
Spielfilm vor und wirft damit auch einen amüsanten Blick auf unsere heutige Gesellschaft, in der Menschen
wieder auf die Strasse gehen, um für ihre Überzeugungen einzustehen.
In der männlichen Hauptrolle brilliert Jacques Gamblin (BELLAMY, C’EST LA VIE), einer der aufregendsten
Charakterdarsteller Frankreichs, der seinem Arthur die unwiderstehliche Mischung aus Zurückhaltung und
Wagemut verleiht. Frankreichs Shootingstar Sara Forestier (GAINSBOURG), die 2005 den César als beste
Nachwuchsdarstellerin erhielt, überzeugt an seiner Seite in der Rolle der lebensfrohen und mitreissenden
Bahia.
LE NOM DES GENS lief als Eröffnungsfilm der 49. „Semaine de la Critique“ des Festival de Cannes 2010,
wo er Publikum wie Kritiker gleichermassen begeisterte.
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LANGINHALT
Auf den ersten Blick haben Arthur Martin und Bahia Benmahmoud wenig gemeinsam: Er ist ein
zurückhaltender Tierarzt im Dienste des Französischen Amtes für Tierseuchen, der sich mit grosser Vorsicht
und Verschlossenheit durchs Leben bewegt und sich lieber mit toten Wildvögeln beschäftigt als mit Frauen.
Sie ist eine junge ausgeflippte Politaktivistin, die ihr Herz auf der Zunge trägt und es sich zum Lebensziel
gemacht hat, jede Form von aufkeimendem Faschismus mit viel Tatkraft – und grossem Körpereinsatz – zu
bekämpfen.
So unterschiedlich Arthur und Bahia auch sein mögen, ihre Familiengeschichten ähneln sich auf gewisse
Weise: Arthurs Mutter Annette ist eine französische Jüdin, deren Eltern in Auschwitz ermordet wurden und
die selbst nur mit einer falschen Identität überleben konnte. Als sie nach dem Krieg Arthurs Vater Lucien
Martin kennen lernt – Franzose durch und durch – ist sie deshalb mehr als glücklich, als er ihr seinen
unverfänglichen, französischen Nachnamen anbietet, so dass sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen
kann. Das Thema ist in der Familie fortan tabu. Arthur nutzt seine Familiengeschichte nur ein einziges Mal
als Jugendlicher aus, um ein Mädchen zu beeindrucken, aber als ihn kurz darauf die Scham übermannt,
beschliesst er, nie wieder über das Schicksal seiner Mutter zu reden. Deshalb ist er froh, dass er einen
Namen hat, mit dem er in der anonymen Masse verschwinden kann: Arthur Martin, ein Name, den auch
Tausende andere Franzosen tragen.
Bahias Name hingegen ist in Frankreich einzigartig. Obwohl man ihr ihre algerische Herkunft nicht ansieht
und viele ihren Vornamen für brasilianisch halten, macht Bahia keinen Hehl aus ihrer Familiengeschichte. Ihr
Vater Mohamed wächst in einem algerischen Dorf auf und muss als Siebenjähriger mit ansehen, wie die
Hälfte seiner Familie von der französischen Armee ermordet wird. Dennoch hegt er keinen Groll gegen die
Besatzer, emigriert nach Frankreich und trifft dort Bahias Mutter: Cécile stammt aus einer wohlhabenden
französischen Familie, ist aber ein Hippie durch und durch. Da kommt ihr der illegale, arme Algerier
Mohamed gerade recht, und so ist Cécile mehr als glücklich, als er ihr bald seinen algerischen Namen
anbietet.
Während Arthur zurückgezogen aufwächst und schnell lernt, alle Tabuthemen vorsichtig zu umschiffen, ist
Bahias Kindheit von multikultureller Geselligkeit geprägt, in der leidenschaftlich diskutiert und gestritten wird.
Aber auch in ihrer Familie gibt es ein Geheimnis: Bahia ist als Kind von ihrem Klavierlehrer sexuell
missbraucht worden. Ihre Eltern geben sich Mühe, die Ereignisse ungeschehen zu machen, Bahia ist aber
davon überzeugt, dass es sie in einer Hinsicht geprägt hat: In ihrer extremen sexuellen Freizügigkeit als
Erwachsene.
Eine Kostprobe davon bekommt Arthur zu spüren, als ihm Bahia zum ersten Mal begegnet: In einer
Radiosendung, in der sie als Telefonistin arbeitet und er als Gesundheitsexperte über die Risiken der
Vogelgrippe aufklären soll. Mitten in der Sendung stürmt Bahia in das Studio und fährt Arthur wütend an, er
möge bitte aufhören, alle mit seinen toten Enten zu nerven. Schliesslich würde er dadurch dem Faschismus
in der Welt Vorschub leisten. Erst seien es die Austern, dann die Kühe und dann bald wohl auch die
Immigranten, nicht wahr? Arthur ist von ihrer absurden Argumentationsführung so überrascht, dass er nur
lachen kann, während sie erst aus dem Studio und dann aus ihrem Job geschmissen wird. Fasziniert von
der stürmischen, jungen Frau willigt er ein, mit ihr etwas trinken zu gehen. Dabei legt ihm Bahia ihre Sicht
der Welt dar: Frankreich wimmele nur so von Faschisten, das seien nicht nur die weissen Franzosen, auch
die Araber, die Juden, die Schwarzen – alle könnten faschistische Ansichten haben. Als sie Arthur vorwirft,
er sei doch sicher auch einer, erklärt er ihr, dass er ganz im Gegenteil ein aufrechter Linkswähler und
Jospin-Anhänger sei. Bahia sieht ihn interessiert an und schlägt ihm vor, mit ihr zu schlafen. Leider ist Arthur
aber auch ein aufrechter Bedenkenträger und von diesem offenherzigen Angebot so überrumpelt, dass er
ablehnt. Vielleicht könne er ja ein anderes Mal darauf zurückkommen? Nein, sagt Bahia, auch sie habe
Prinzipien und eines davon würde eben lauten: Sex immer sofort am allerersten Abend. Sie trennen sich.
Arthur bereut seine Hasenfüssigkeit sofort.
Eine zweite Chance erhält er erst am Tag der französischen Präsidentschaftswahl: Zufällig trifft er Bahia
wieder, als sie gerade heulend aus der Wahlkabine kommt und ihm schluchzend beichtet, den konservativen
Chirac gewählt zu haben, um damit die Wahl des ultrarechten Le Pen zu verhindern.
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Verstört bittet sie Arthur, sie nach Hause zu begleiten und Arthur, der sein Glück kaum fassen kann, willigt
sofort ein. Vorher machen sie allerdings noch einen Abstecher in den Supermarkt. An der Kasse fällt Bahia
ein, dass sie den Koriander vergessen hat. Ihre verspulte Art setzt dabei eine Kettenreaktion in Gang, die
damit endet, dass Arthur sie aus der Metro retten muss – nackt. Sie sei ein Wirrkopf, ohne Disziplin, jammert
Bahia, dann nimmt sie Arthur endlich mit nach Hause. So viel Freigeistigkeit macht Arthur nervös, also bittet
er Bahia, sie erst einmal wieder anziehen zu dürfen – bevor er sie schliesslich dann doch auszieht. Ihre
erste gemeinsam verbrachte Nacht fühlt sich für ihn an wie eine Atombombenexplosion.
Am nächsten Morgen erklärt ihm Bahia eines ihrer weiteren Lebensprinzipien: Sie schläft mit Männern, die
ultrarechte Ansichten haben, um sie zu bekehren und nutzt ihren Körper im Kampf gegen den Faschismus.
Ganz nach dem Motto ihrer hippiebewegten Eltern: Make love, not war. Auf die Frage, warum sie denn dann
mit ihm geschlafen habe, wo er doch nachweislich kein Faschist sei, erklärt ihm Bahia, dass das etwas ganz
anderes sei: Er gefalle ihr eben, warum, wisse sie auch nicht genau, normalerweise seien Urfranzosen wie
er gar nicht ihr Fall, und dann noch seine komischen Wildenten... Als sie kurz darauf in der Metro mit
Leidenschaft den Fahrer beschimpft, damit er ein altes Ehepaar einsteigen lässt, ist Arthur endgültig verliebt
in diese unberechenbare Frau, die sein Leben so völlig durcheinander wirbelt.
Widerwillig akzeptiert er daher auch ihr besonderes Umerziehungsprojekt. Und auch, dass sie ab und zu
junge illegale Einwanderer heiratet, um ihnen französische Papiere zu verschaffen. Erst als ihre Mutter ihn
zum selben Zweck ebenfalls mit einer jungen Immigrantin verkuppeln will, lehnt Arthur entrüstet ab. Bahia
versteht sein Problem nicht – begreift er denn nicht, dass das nichts mit ihrer Liebe zu tun hat? Und dass ihr
Vater einst schliesslich auch ein illegaler Einwanderer gewesen sei, der viel Schlimmes durchgemacht
habe? Arthur hingegen wirft ihr vor, dass Kinder von Opfern immer zu sehr übertreiben, auch wenn sie
selber nicht gelitten haben. Obwohl die Gelegenheit günstig ist, vermeidet er es weiterhin, Bahia die
Wahrheit über seine Familie zu erzählen.
Doch dann wird seiner Mutter der Pass gestohlen, Arthur und Bahia begleiten sie zum Amt. Als die Beamtin
sich weigert, Annette einen neuen Pass auszustellen, weil sie keine Geburtsurkunde vorlegen kann, erfährt
Bahia zum ersten Mal den Mädchennamen von Arthurs Mutter: Cohen. Annette reagiert verstört darauf, so
jäh von ihrer Vergangenheit eingeholt worden zu sein. Arthur macht sich grosse Sorgen, nur Bahia ist
begeistert: Ein Jude und eine Araberin! Der erste Schritt zum Weltfrieden! Arthur sieht die Sache anders, er
sei schliesslich nicht gläubig, kenne keine Synagoge von innen und habe einen französischen Namen. Bahia
wirft ihm vor, sich seiner Herkunft zu schämen, er kontert, dass sie doch auch keine gläubige Muslima sei.
Bei Juden sei das etwas anderes, erklärt Bahia und schleppt ihn kurzerhand zu einer HolocaustGedenkstätte, um die Namen seiner Grosseltern zu finden. Gar nicht so einfach, denn „die Cohens sind die
jüdischen Martins“, stellt Arthur achselzuckend nach einem Blick auf die vielen gleich lautenden Namen fest.
Dennoch stellt er sich zum ersten Mal seiner Vergangenheit – und beschliesst, sich auch seiner Gegenwart
zu stellen: Er arrangiert ein Abendessen mit seinen Eltern und Bahia, nicht ohne ihr vorher eine lange Liste
an Themen zu geben, die sie auf gar keinen Fall anschneiden darf. Allen voran das Thema Auschwitz. Das
geht natürlich schief, denn Bahia ist so nervös, dass ihr plötzlich nur noch missverständliche Sätze
rausrutschen. Endgültig zum Desaster wird das Abendessen aber, als Bahias Eltern dazu stossen und
Bahias Mutter und Arthurs Vater aneinander geraten. Beim Abschied missdeutet Bahia dann auch noch
einen Blick von Arthurs Mutter und bricht das Familientabu, indem sie mit ihr über ihre ermordeten Eltern
redet. Annette reagiert verhalten – dennoch bringen sie die Ereignisse so durcheinander, dass sie sein paar
Tage später ins Krankenhaus muss.
Und so wird die Liebe zwischen Bahia und Arthur mit einem Mal auf eine harte Bewährungsprobe gestellt,
denn plötzlich drängen all die Lügen und Geheimnisse an die Oberfläche, die die beiden Familien jahrelang
so erfolgreich unterdrückt haben...
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HINTERGRUND
Die Entstehung der Namen
In früheren Zeiten verriet ein Name viel über seinen Träger: Seine Herkunft, seinen Beruf, seine
Abstammung, manchmal sogar etwas über seine Eigenschaften. Heutzutage sind Ursprung und Bedeutung
vieler Familiennamen nicht mehr so leicht zu entschlüsseln, dennoch können wir an vielen von ihnen
zumindest die Herkunft ihrer Träger oder ihrer Familien ablesen. Bewusst oder unbewusst lösen Namen so
in uns bestimmte Assoziationen aus, ein arabischer andere als ein schwedischer. Unser Name kann uns als
Fremden kennzeichnen oder als Mitglied einer bestimmten Gemeinschaft, er kann uns schaden oder
entscheidende Türen öffnen. Aus diesem Grund war es schon immer üblich, Namen zu verändern,
beispielsweise, wenn sein Träger sich einem neuen Kulturkreis anpassen wollte (oder musste) oder um
seine Herkunft oder Religionszugehörigkeit zu verschleiern.
Bis ins 9. Jahrhundert nach Christus war in Europa die Einnamigkeit üblich, nur Herrscher und Würdenträger
unterstrichen ihren Stand mit einem Beinamen (wie z.B. Karl der Grosse). Das Führen eines
Familiennamens entwickelte sich zuerst in Italien, im 10. Jahrhundert folgte Frankreich. Im 12. Jahrhundert
wurden die Doppelnamen auch in Deutschland eingeführt, weil sich in grossen Städten die gleichen
Vornamen häuften und mit zunehmendem Ausbau der Verwaltung die klare Unterscheidbarkeit der
Menschen wichtiger wurde.
In Europa entwickelten sich die Familiennamen meist aus fünf verschiedenen Kategorien: Aus dem
Rufnamen oder dem Namen von Vater oder Mutter (z.B. Friedrichs oder Petersen), nach der Herkunft (z.B.
Nürnberger), der Wohnstätte in einem Ort (z.B. Mauer), aus der Berufsbezeichnung (z.B. Jäger) oder einem
Übernamen, also der Beschreibung eines körperlichen, geistigen oder charakterlichen Merkmals (z.B. Dürr).
Arabische Namen
Bei der Namensgebung im arabischen Sprachraum ist vor allem die Abbildung der Familienhistorie
entscheidend. Klassische arabische Namen geben Hinweise auf den Stammbaum ihres Trägers, manchmal
sogar auf vier oder fünf Generationen. Oftmals werden nach dem eigentlichen Vornamen der Person noch
die Vornamen der Vorfahren aneinandergereiht, verbunden mit dem Wort „bin“ oder „ben“ (für: „Sohn von“)
oder „bint“ (für: „Tochter von“), am Ende steht dann häufig der gemeinsame Familienoder Stammname:
Hamad bin Khalifa bin Hamad Al-Thani hiesse also: Hamad Sohn von Khalifa Sohn von Hamad (also sein
Grossvater) aus dem Stamme der Al-Thani.
Die Nennung der Genealogie ist auch heute noch in den meisten arabischen Ländern üblich, allerdings gibt
es mittlerweile in jedem Land Regeln zur Vereinfachung. So werden „bin“ oder „bint“ heutzutage fast überall
weggelassen. In Marokko sind beispielsweise gleiche Familiennamen Pflicht, in Ägypten müssen drei
Namen und ein Familienname geführt werden, im Irak wird dem eigenen Namen der Name des Vaters und
ein Herkunftsname angefügt.
Die Entwicklung der Namen im Judentum
Auch im Judentum war die Einnamigkeit anfangs üblich, später wurde häufig zur besseren Unterscheidung
der Name des Vaters hinzugefügt, manchmal auch eine Ortsbezeichnung oder eine Eigenschaft. Vererbbare
Familiennamen waren in der biblisch-talmudischen Tradition aber unbekannt.
Die jüdischen Gemeinden mussten ihr Leben im Mittelalter und in der Neuzeit ausserhalb der
Ständegesellschaft führen und waren rechtlich massiv benachteiligt. Erst im Zeitalter der Aufklärung gegen
Ende des 18. Jahrhunderts kam es an vielen Orten zu Emanzipationsgesetzen, mit denen jüdische
Gemeindemitglieder den christlichen weitgehend gleichgestellt wurden (z. B. das „Toleranzedikt“ des
österreichischen Kaisers Joseph II oder das „Preussische Judenedikt“ von 1812).
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Die Benachteiligungen wurden dadurch zumindest offiziell aufgehoben. Juden hatten nun dieselben Rechte
und Pflichten wie alle anderen Bürger, so wurde für sie auch die Annahme von erblichen Familiennamen
gesetzlich festgeschrieben. Ähnliche Regelungen entstanden bald in ganz Europa.
Während Joseph II. noch verfügt hatte, dass Juden keine Städtenamen, Namen aus dem alten Testament
oder Namen in jüdischer Sprache wählen durften, konnten die Familienoberhäupter in Preussen frei wählen.
Die grosse Mehrheit schien dabei zunächst keine Benachteiligung durch das Beibehalten eines
offensichtlich jüdischen Namens zu befürchten, häufig schrieben sie den Vaternamen als bleibenden
Familiennamen fest, der dem Vornamen nach jüdischer Sitte ja sowieso nachgestellt war. Zwar wurden
typisch alttestamentarische Namen meist abgewählt, die Familien suchten aber eine lautliche oder
schriftliche Anlehnung an die alten Namen.
Im Laufe der Zeit kam es aber immer mehr zu antisemitischen Tendenzen, in denen klar als jüdisch
erkennbare Vor- und Nachnamen für ihre Träger zunehmend zur Belastung wurden. Die Anträge auf
Namenswechsel von jüdischen Bürgern stiegen stark an. In Preussen entstanden danach sogar Gesetze,
die Juden neutrale Namenswechsel unmöglich machen sollten, um sie weiterhin von der christlichen
Bevölkerung unterscheiden zu können.
Juden, die zum christlichen Glauben konvertierten, waren von dieser Regelung zunächst ausgeschlossen,
sie konnten Vor- und Nachnamen noch anpassen, 1904 wurde ihnen das allerdings auch untersagt.
Während die Verhältnisse der Namensgebung in der Weimarer Republik wieder gelockert wurden, kam
es im Dritten Reich zum Tiefpunkt: Die Nationalsozialisten liessen die Tatsache völlig ausser Acht, dass sich
Familiennamen in der langen Namensgeschichte so vermischt hatten, dass man gar nicht mehr von
„jüdischen“ oder „arischen“ Namen sprechen konnte. Sie versuchten „jüdische“ Namen auszumachen, die
für sie negativ besetzt waren – egal, ob sie nun hebräischer oder altdeutscher Herkunft waren und auch
unabhängig davon, ob alteingesessene deutsche Familien sie schon seit Jahrhunderten trugen. 1934 wurde
deshalb „Personen mit arischer Abstammung“ und vermeintlich jüdischen Namen die Namensänderung
erleichtert. 1938 folgte das Gesetz über die „Änderung von Familiennamen und Vornamen“, mit dem
jüdische Namenswechsel die vor 1933 stattgefunden hatten, zwangsrückgeändert wurden, so dass sie
durch ihre ursprünglichen Namen wieder als Juden zu identifizieren waren. Ab dem 1. Januar 1939 mussten
Juden, die keinen „ausgeprägt jüdischen“ Vornamen trugen, zwangsweise den Vornamen „Israel“ oder
„Sara“ annehmen. Dazu veröffentlichte man eine Liste mit massiv fremdartig klingenden Namen, die für
jüdische Neugeborene künftig nur noch zugelassen sein sollten.
Der Name wurde also zu einer eindeutigen Kennzeichnung und zu einem Stigma, ähnlich klar erkennbar wie
der Judenstern, der 1941 eingeführt wurde. Die wenigen Juden, die das seltene Glück hatten, der
Deportation zu entgehen, hatten meist gefälschte Papiere und legten sich falsche, „arisch“ klingende Namen
zu, um bei Kontrollen keinen Verdacht zu erregen.
Im Zuge der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung wurde der Name als individuelle
Kennzeichnung eines Menschen aber schliesslich ganz aufgehoben: In den Konzentrationslagern trugen
die Opfer nur mehr Nummern.
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INTERVIEW
EIN GESPRÄCH MIT MICHEL LECLERC UND BAYA KASMI
Wie hat das Abenteuer von LE NOM DES GENS begonnen?
Michel Leclerc: Als ich Baya vor fast zehn Jahren kennen lernte, sagte sie mir ihren Namen und ich fragte:
„Ist das brasilianisch?“. Sie antwortete: „Nein, algerisch.“ Dann fragte sie mich nach meinem Namen und
sagte anschliessend: „Na, wenigstens weiss man bei dem sofort, wo er herkommt!“ Der Ausgangspunkt im
Film ist also derselbe wie in unserer persönlichen Beziehung.
Baya Kasmi: Wir wollten auf diese ganze deterministische Diskussion über Identität und verschiedene
Gemeinschaften reagieren, weil wir sie nicht gutheissen und uns darin auch nicht wiederfinden können.
Die Gesellschaft hat stark vereinfachte Vorstellungen, die implizieren, dass ein bestimmtes Verhalten auf die
jeweilige Herkunft zurückzuführen ist. Nun, man kann aber auch sehr gut nicht in dieses Schema passen.
Michel Leclerc: In Frankreich ist die Frage nach der Herkunft oft kompliziert und zugleich zwanghaft.
Wie kann man seinen Wurzeln treu bleiben, ohne sich völlig einer Gruppenidentität zu unterwerfen?
Wie kann man ein Atheist sein, ohne seine Herkunft zu verleugnen? Solche Fragen faszinieren uns.
Die Geschichte ist also höchst biografisch?
ML: Ja. Immer wenn wir über unsere Familien gesprochen haben, stellten wir trotz aller Unterschiede
gewisse Gemeinsamkeiten fest, zum Beispiel bei den Neurosen und Obsessionen unserer Eltern.
Tatsächlich basieren Liebesbeziehungen ja vielmehr auf einem gemeinsamen Familienhintergrund als
auf einer vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer bestimmten religiösen oder ethnischen Gruppierung.
LE NOM DES GENS ist eine Komödie, ebenso wie Ihr erster Film J’INVENTE RIEN. Warum
haben Sie dieses Genre gewählt?
ML: Wenn man etwas von sich selbst erzählen oder zumindest autobiografisches Material verwenden will, ist
Humor ideal, um die nötige Distanz zu schaffen, damit das Ganze nicht in Narzissmus ausartet.
Dann redet man zwar immer noch von sich, macht sich aber gleichzeitig auch über sich selbst lustig, so
dass auch andere Menschen einen Zugang zu der Geschichte finden können. Das ist der Hauptgrund,
warum ich Komödien drehe: Ich halte sie für den elegantesten Weg, um über Persönliches zu sprechen,
ohne selbstverliebt zu wirken.
Wer sind Ihre Vorbilder?
ML: Woody Allen hat kürzlich in einem Interview geklagt, dass junge Filmemacher mehr von Scorsese
und Tarantino beeinflusst seien als von ihm. Ich versuche nun schon seit Jahren zu zeigen, dass ich von ihm
beeinflusst worden bin – bei LE NOM DES GENS vor allem von ANNIE HALL und RADIO DAYS – aber
niemand bemerkt es. Am liebsten würde ich alle seine Filme, einen nach dem anderen, kopieren, ich fürchte
nur, dass mein Leben dafür nicht ausreicht. Ich träume heimlich davon, dass er eines Tages eine
Plagiatsklage gegen mich einreicht, damit ich endlich die Gelegenheit habe, ihn persönlich zu treffen!
Wie kam es zur dramaturgischen Umsetzung des Themas?
BK: Das war ein langer Prozess. Als wir uns das erste Mal mit unserem Produzenten zusammengesetzt
haben, hatten wir ungefähr 60 Seiten mit sehr verschiedenen Situationen. Ausserdem hatten wir eine
ziemlich genaue Vorstellung von dem komischen Potential unserer Figuren, weil von Anfang an klar war,
dass wir eine Komödie machen wollten.
ML: Das Drehbuch brauchte seine Zeit, weil wir eher von Situationen und Figuren ausgegangen sind als
von einer fertigen Erzählung. Zum Beispiel Bahia, die mit ihren politischen Gegnern schläft, um sie auf ihre
Seite zu ziehen – solche Ideen haben unsere Dramaturgie entscheidend bereichert.
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Ihre Figuren scheinen sich allen Schubladen zu entziehen, in die man sie stecken will.
ML: Ebenso wie wir, sind auch sie das Ergebnis einer „Vermischung“, und daher identifizieren sie sich nicht
mit den Problemen von Immigranten der zweiten und dritten Generation. Sie denken nicht mal mehr daran.
Zum Beispiel sagt Arthur Martin ganz klar, dass er nicht jüdisch ist, obwohl seine Mutter Jüdin ist. Der Name
einer Person enthüllt also nicht mehr notwendigerweise, wer man ist oder eigentlich sein sollte – man kann
Goldenberg heissen und nicht mehr jüdisch sein, wenn man es nicht sein will. Seit einigen Jahrzehnten
leben die Menschen ihr Leben mehr und mehr ausserhalb der Gemeinschaft, aus der sie stammen; aus
diesem Grund verliert der Nachname zunehmend an Bedeutung. Heutzutage, in einem Land, in dem sich
Menschen verschiedener Herkunft vermischen, ist es an jedem selbst, seine wahre Identität zu definieren.
BK: Trotzdem wollen wir den Widerspruch akzeptieren, dass wir es einerseits ablehnen, mit einer
bestimmten Verhaltensweise, entsprechend unserer Herkunft, identifiziert zu werden und uns andererseits
wünschen, unsere Wurzeln und die Geschichte unserer Familie nicht zu vergessen. Nur weil man sich
untereinander mischt, heisst das noch lange nicht, dass man verschwindet – im Gegenteil. Für uns ist die
zentrale Idee, die wir in dem Film vermitteln möchten, dass die „Bastarde“ die Zukunft der Menschheit sind.
Arthur Martin sagt über sich selbst, er sei „besser als alle anderen, und trotzdem ein Ladenhüter.“
ML: Ich habe eine Schwäche für Charaktere, die ein wenig zu rigoros sind, um liebenswert zu sein und die
durch ihre Unflexibilität nur schwer gesellschaftsfähig sind. Arthur Martin gehört zu den Menschen, die über
eine gewisse moralische Rechtschaffenheit – oder eher Unnachgiebigkeit – verfügen, die sie davon abhält,
Zugeständnisse zu machen. Das ist auch das, was man Lionel Jospin vorwirft und daher ist es kein Zufall,
dass Arthur Jospin-Anhänger ist. Wir fanden die Idee toll, einen sehr ernsten Charakter ohne Sinn für Humor
in einer Komödie zu haben.
Wie kamen Sie auf die Idee, aus Arthur einen Ornithologen zu machen, der für das französische
Amt für Tierseuchen arbeitet?
ML: Wir haben für Arthur nach einem Beruf gesucht, der seinen zwanghaften Charakter widerspiegelt.
Das Prinzip, Vorsichtsmassnahmen zu treffen, um alle möglichen Risiken auf ein Minimum zu reduzieren,
entspricht seiner persönlichen Lebensphilosophie so sehr, dass er damit sogar eine Karriere aufbauen
konnte.
BK: Als wir das Berufsbild recherchiert haben, wurde uns klar, dass es eine Menge Bezüge zu seiner
Persönlichkeit gibt. Zum Beispiel haben wir herausgefunden, dass es seine Aufgabe ist, bei einem Verdacht
von Vogelgrippe die Massenschlachtung von Hühnern anzuweisen – die dann vergast werden müssen. Das
spiegelt Arthurs Problematik offensichtlich wider.
Bahia verkörpert die totale Hingabe.
ML: Bahia ist ein sehr mutiger Charakter. Sie vertritt die Ansicht, dass es immer besser ist, irgendetwas zu
tun, als gar nichts zu tun. Sie ist eine Aktivistin, die daran glaubt, dass sie durch ihre Taten die Welt
verändern kann. Das Besondere an ihr ist aber, dass sie keinen Unterschied macht zwischen ihrem
politischen und ihrem persönlichen Einsatz, sie schläft ja sogar mit ihren politischen Gegnern! Sie ist ein
Charakter mit einer ganz eigenen Geisteshaltung.
BK: Ausserdem vereinfacht sie Dinge aus der Not heraus. Die Welt ist heutzutage so komplex, dass man
eine klare Herangehensweise braucht, wenn man sich engagieren und dabei bleiben will. Deshalb sagt sie
manchmal so lächerliche Dinge wie: „Quads sind total faschistisch, Linke sind okay und Rechte sind
Faschisten“, ohne sich dafür zu schämen! Das mag kindisch wirken, für sie ist es aber eine bewusste
Entscheidung: Sie folgt dieser einfachen Denkweise, um die Energie für ihr Handeln nicht zu verlieren.
Das ist eine Herausforderung.
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Arthur und Bahia leiden beide gleichermassen darunter, dass man ihnen ihre Herkunft nicht auf den
ersten Blick ansieht...
ML: Das ist eine ihrer Gemeinsamkeiten. Sie haben den Eindruck, dass ihre Identität nicht dem Bild
entspricht, das andere von ihnen haben. Das erzeugt bei beiden ein Schuldgefühl: Im Gegensatz zu ihren
Eltern und Grosseltern, die aufgrund ihrer Herkunft leiden mussten, ist ihnen bewusst, dass sie gar nicht
leiden. Sie sind gegen diejenigen, die das Leid der vorherigen Generation für ihr eigenes
Geltungsbewusstsein ausnutzen. Die Opfer geschichtlicher Traumata wie der Kolonialisierung, dem
Holocaust oder der Sklaverei haben jedes Recht dazu, aber die Pflicht ihrer Nachkommen ist es, zu
verhindern, dass eine solche Katastrophe noch einmal geschieht.
BK: Arthur reagiert darauf, indem er seine jüdische Herkunft verbirgt, Bahia, indem sie ihre arabischen
Wurzeln betont, auch wenn man sie ihr nicht ansehen kann. Deshalb entscheidet sie sich auch dafür,
kurzfristig ein Kopftuch zu tragen, weil sie dadurch als Araberin wahrgenommen wird und die feindlichen
Blicke zu spüren bekommt. Endlich erlebt sie selbst, was ihr Vater durchgemacht hat.
Die Szene, in der Arthur Bahia anzieht, ist voller Poesie.
ML: Für Bahia ist Nacktheit ohne Bedeutung, sie benimmt sich nackt genauso wie angezogen, sie verbindet
das nicht mit Sexualität. Deswegen mussten wir ihre Nacktheit als Normalzustand darstellen und das
Anziehen ihrer Kleider als erotisch. Das war eine echte Herausforderung.
Wie haben Sie sich die Eltern vorgestellt?
ML: Die Eltern von Arthur haben ihr ganzes Leben darauf aufgebaut, dass man die Wunden ihrer
Vergangenheit nur durch das Totschweigen der Besatzungszeit nicht wieder aufreisst. Sie sind in den 50er
Jahren aufgewachsen, sind fasziniert vom Fortschritt und glauben wirklich daran, dass die Welt durch die
Erfindung von Spülmaschine und Toaster besser geworden ist. Das ist ein Glück, das vielleicht lächerlich
erscheint, aber es ist dennoch Glück.
BK: Die Eltern von Bahia sind von den 70ern geprägt. Obwohl die Mutter Französin ist, mag sie ihr Land
nicht besonders. Für sie ist Frankreich ein Land von Kolonialisten, Kollaborateuren und Umweltsündern.
Das ist wiederum die sehr französische Eigenschaft des Selbsthasses und der eigenen höhnischen
Verunglimpfung. Frankreich nicht zu mögen, ist oft sehr französisch. Französisch zu sein, ist auch den
König zu köpfen, zu revoltieren und jede Form von Nationalismus zu verabscheuen.
ML: Bahias Vater gehört zu jener Generation von Immigranten, die nicht um die Anerkennung ihrer Identität
kämpfen, auch wenn sie am meisten gelitten haben. Mit Arthurs Mutter verbindet ihn, ein Opfer des Krieges
zu sein – des Zweiten Weltkrieges und des Algerienkrieges – aber sich letztendlich dafür entschieden zu
haben, Frankreich zu lieben.
Wie kamen Sie auf Jacques Gamblin?
ML: Wir haben sehr schnell an ihn gedacht. Ich hielt ihn für die richtige Wahl, weil er hervorragend diese
selbst beherrschte, verschlossene Figur darstellen kann, die dennoch eine Form von Menschlichkeit
ausstrahlt. Er hat ausserdem einen Körperbau, der viel komisches Potential bietet, auch wenn das bisher
noch nicht so ausgenutzt wurde.
Und Sara Forestier?
ML: Wir haben Bahias Rolle als eine Art arabische Marilyn angelegt. Also haben wir zunächst nach einer
Schauspielerin mit arabischen Wurzeln gesucht. Aber keine gefunden, die all die verschiedenen Aspekte
ihres Charakters spielen konnte: humorvoll, lebhaft, spontan und hemmungslos. Also haben wir auch nichtarabische Schauspielerinnen gecastet. Als wir Sara Forestier trafen, wussten wir sofort, dass sie die
Richtige ist, auch wenn sie nicht ganz der Figur entsprach, die wir uns vorgestellt hatten.
Aber sie hat genau diese lustige, ungestüme, geistreiche Art, ohne vulgär zu sein, nach der wir gesucht
hatten. Danach haben wir die Rolle für Sara umgeschrieben und ihr die opportunistische Seite gegeben,
über die wir vorhin sprachen.
BK: Dank Sara kamen wir mühelos zu einer komplexen Figur, die darunter leidet, nicht arabisch
auszusehen, obwohl ihr Vater aus Algerien stammt.
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Die Schauspieler agieren erstaunlich natürlich...
ML: Ich habe es sehr genossen, bei diesen Schauspielern Regie zu führen, weil ich das Gefühl hatte, dass
sie sehr in den Film involviert waren und damit offen für Improvisation. Ich finde es wichtig, dass es bei
einem präzise geschriebenen Drehbuch wie diesem noch Raum für gewisse Freiheiten gibt. Zum Beispiel
habe ich die kämpferische Persönlichkeit von Carole Franck genutzt, die Bahias Mutter spielt: In den
Szenen, in denen sie sich über Atomkraft aufregt und Arthur zu einer Zweckehe anstiften will, hat
sie improvisiert.
Auf welchem Material wurde gedreht?
ML: Ich wollte von Anfang an verschiedene Materialien mischen. Der Film ist zum grössten Teil in HD
gedreht, wir haben aber auch Super 16 und Super 8 benutzt. Um beispielsweise Arthurs verliebte Sichtweise
auf Bahia zu zeigen, haben wir auf Super 16 gewechselt, weil es sinnlicher und wärmer wirkt.
Was wollten Sie als Regisseur erreichen?
ML: Ich wollte mit dem Kontrast spielen zwischen den ernsthaften Themen des Films – Politik,
Kindheitstraumata – und dem glamourösen Stil der Inszenierung. Wenn Arthur und Bahia beispielsweise
nach Bahias Zweckheirat durch das Herbstlaub laufen, diskutieren sie über die Pflicht des Erinnerns und
den Algerienkrieg. Ich fand es sehr amüsant, mit dem Widerspruch zu spielen zwischen einer Totalen, wie
sie für romantische Komödien typisch ist – Brautkleid, Champagnerflasche in der Hand – und dem
Gesprächsthema. Andererseits wollte ich vermeiden, übermässig viele Schnitte zu haben und systematisch
auf Nahaufnahmen zu schneiden, wie es bei Standard-Komödien üblich ist.
Ich wollte lieber Totalen, um die Körper der Figuren einzufangen und die Szenen nicht übermässig zu
betonen, auch wenn ich dadurch auf manchen komischen Effekt verzichten musste.
Wie ist die Musik entstanden?
ML: Jérôme Bensoussan, der Komponist, mit dem ich schon lange zusammenarbeite, lässt sich sehr von
Zigeunerrhythmen, Klezmer und orientalischer Musik inspirieren. Seine Musik berührt mich sehr wegen ihrer
Sinnlichkeit. Also habe ich ihn gebeten, diesen Stil unverfälscht in den Film einzubringen und ihn mit Musik,
die etwas orchestraler ist, zu erweitern – wir haben uns da besonders von einigen lyrischen Partituren von
Georges Delerue inspirieren lassen. Für die Szene zum Beispiel, in der Bahia und Arthur sich über die
Pflicht des Erinnerns streiten, habe ich Jérôme gebeten, eine romantische Musik zu schreiben: Obwohl sich
die beiden anschnauzen, hat man das Gefühl, dass sie sich Worte der Liebe zuflüstern. Diesen Kontrast
mag ich sehr.
11
VOR DER KAMERA
Sara Forestier, als Bahia Benmahmoud
Sara Forestier wurde 1986 in Frankreich geboren. Mit dreizehn Jahren begleitete sie eine Freundin zu einem
Casting, sprach spontan selber vor – und bekam prompt ihre erste kleine Rolle in dem Kinofilm LES
FANTÔMES DE LOUBA. Nach mehreren kleineren Parts ergatterte sie ihre erste Hauptrolle als
schnippische Regisseurin eines Schülertheaters in L’ESQUIVE. Damit gelang ihr 2005 endgültig der
Durchbruch: Sie gehörte zu den europäischen „Shooting Stars“ der Berlinale und wurde im selben Jahr als
„Beste Nachwuchsschauspielerin“ mit dem César und dem Étoile d’Or geehrt. Dem internationalen Publikum
wurde sie durch die Rolle der Jeanne in Tom Tykwers Literaturverfilmung DAS PARFUM und als Muguet in
COMBIEN TU M’AIMES?? an der Seite von Monica Bellucci und Gérard Depardieu bekannt. Im letzten Jahr
war sie als France Gall in GAINSBOURG zu sehen.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2009
2008
2006
2005
2004
2002
LE NOM DES GENS
GAINSBOURG
LES HERBES FOLLES
VICTOR
SANDRINE NELLA PIOGGIA
DAS PARFUM – GESCHICHTE EINES MÖRDERS
A FEW DAYS IN SEPTEMBER
LE COURAGE D’AIMER
COMBIEN TU M’AIMES??
UN FIL À LA PATTE
L’ESQUIVE
LA GUERRE À PARIS
Regie:
Michel Leclerc
Joann Sfar
Alain Resnais
Thomas Gilou
Tonino Zangardi
Tom Tykwer
Santiago Amigorena
Claude Lelouch
Betrand Blier
Michel Deville
Abdellatif Kechiche
Yolanda Zauberman
12
Jacques Gamblin, als Arthur Martin
Jacques Gamblin kam 1957 im französischen Granville zur Welt und gilt in seinem Heimatland als einer der
wandlungsfähigsten Kinoschauspieler. Sein Weg auf die grosse Leinwand begann allerdings im Theater:
Nach einem Praktikum am Théâtre National de Bretagne arbeitete Gamblin zunächst als Inspizient, nur um
bald festzustellen, dass ihm das Geschehen auf der Bühne besser gefiel als das hinter den Kulissen. Nach
einigen Theaterrollen beschloss er schliesslich nach Paris zu gehen, um Kinofilme zu drehen. Seine erste
Chance bekam er 1985 mit einem kleinen Part in dem Drama TRAIN D’ENFER von Roger Hanin. Zum
Publikumsliebling avancierte er endgültig an der Seite von Fanny Ardant in der burlesken Schwulenkomödie
AUCH MÄNNER MÖGEN’S HEISS, für die er seine erste César-Nominierung als „Bester Nebendarsteller“
erhielt. Seitdem ist Gamblin aus dem französischen Kino nicht mehr wegzudenken. Er arbeitete mit
namhaften Regisseuren wie Claude Chabrol (AU CŒUR DU MENSONGE, BELLAMY), Jean Becker (LES
ENFANTS DE MARAIS) oder Bertrand Tavernier (LAISSEZ-PASSER, HOLY LOLA) zusammen. Für seine
Aufsehen erregende Darstellung eines französischen Widerstandskämpfers in LAISSEZ-PASSER erhielt er
2002 den Silbernen Bären der Berlinale, 2009 folgte eine weitere César-Nominierung als „Bester Darsteller“
für die melancholische Familienkomödie LE PREMIER JOUR DU RESTE DE TA VIE. Auch dem Theater ist
Jacques Gamblin bis heute treu geblieben, er spielt und schreibt Stücke und wurde mehrfach für den
französischen Theaterpreis Molière nominiert.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1988
1985
LE NOM DES GENS
BELLAMY
C’EST LA VIE – SO SIND WIR, SO IST DAS LEBEN
FRAGILE(S)
ENFIN VEUVE
SERKO
LES IRRÉDUCTIBLES
LES BRIGADES DU TIGRE
L’ENFER
HOLY LOLA
25 DEGRES EN HIVER
À LA PETITE SEMAINE
CARNAGES
LAISSEZ-PASSER
BELLA CIAO
MADEMOISELLE
LES ENFANTS DU MARAIS
KANZO SENSEI
AU CŒUR DU MENSONGE
TENUE CORRECTE EXIGÉE
MAUVAIS GENRE
MARIUS ET JEANNETTE
MON HOMME
PÉDALE DOUCE
HIPPOLYTES FEST
À LA VIE, À LA MORT!
LES BRAQUEUSES
TOUT ÇA.. POUR ÇA!
PÉRIGORD NOIR
TRAIN D’ENFER
Regie:
Michel Leclerc
Claude Chabrol
Rémi Bezançon
Martin Valente
Isabelle Mergault
Joël Farges
Renaud Bertrand
Jérôme Cornuau
Danis Tanovic
Bertrand Tavernier
Stéphane Vuillet
Sam Karmann
Delphine Gleize
Bertrand Tavernier
Stéphane Giusti
Philippe Lioret
Jean Becker
Shohei Imamura
Claude Chabrol
Philippe Lioret
Laurent Bénégui
Robert Guédiguian
Bertrand Blier
Gabriel Aghion
Laurent Bénégui
Robert Guédiguian
Jean-Paul Salomé
Claude Lelouch
Nicolas Rebowski
Roger Hanin
13
Carole Franck, als Cécile Benmahmoud
Carole Franck absolvierte ihre Schauspielausbildung an der nationalen Theaterakademie ENSATT in Paris,
bis heute steht sie regelmässig auf der Bühne. Ihre Leinwandkarriere begann sie mit Kurzfilmen, mittlerweile
hat sie aber in beinahe 30 Langfilmen mitgewirkt. Carole Franck arbeitete mit namhaften Regisseuren
zusammen, ihr Herz schlägt aber vor allem für ambitionierte Debütfilmer. So spielte sie beispielsweise in
dem César-nominierten Erstlingswerk TOUT EST PARDONNÉ von Mia Hansen-Løve und in LA FAUTE À
VOLTAIRE von Abdellatif Kechiche, der 2000 beim Filmfestival von Venedig den Goldenen Löwen für den
besten Debütfilm gewann. Der tunesisch-französische Regisseur besetzte sie auch in seinen späteren
César-prämierten Spielfilmen L’ESQUIVE (in dem Carole Franck mit Sara Forestier vor der Kamera stand)
und LA GRAINE ET LE MULET. Carole Franck arbeitet auch regelmässig für das Fernsehen, zuletzt erhielt
sie enthusiastische Kritiken für ihre Rolle als Alkoholikerin in dem Fernsehfilm „Heute habe ich nicht
getrunken“.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2000
1991
1989
LE NOM DES GENS
MÈRES ET FILLES
UN SINGE SUR LE DOS (TV)
AIDE-TOI, LE CIEL T’AIDERA
TOUT EST PARDONNÉ
LA GRAINE ET LE MULET
TOI ET MOI
L’AUBERGE ESPAGNOLE (ST PETERSBURG)
L’ESQUIVE
LA FAUTE À VOLTAIRE
LE COUP SUPREME
VANILLE FRAISE
ROMUALD ET JULIETTE
Regie:
Michel Leclerc
Julie Lopes-Curval
Jacques Maillot
François Dupeyron
Mia Hansen- Løve
Abdellatif Kechiche
Julie Lopes-Curval
Cédric Klapisch
Abdellatif Kechiche
Abdellatif Kechiche
Jean-Pierre Sentier
Gérard Oury
Coline Serreau
14
Zinedine Soualem, als Mohamed Benmahmoud
Zinedine Soualem wurde 1957 im französischen Thiers geboren. Seine Schauspielkarriere begann still:
Sieben Jahre lang trat er als Strassen Pantomime auf. Später leitete er ein Atelier für Bildende Kunst in
Clermont-Ferrand. 1983 gab er nicht nur sein Theaterdebüt, sondern absolvierte auch seine ersten Auftritte
vor der Kamera in LA BÊTE NOIRE von Patrick Chaput und in HANNA K. von Costa Gavras. Während er im
Theater bald zu einem der Lieblingsschauspieler von Ariane Mnouchkine avancierte, fand er auch im Kino
einen Regisseur, mit dem er dauerhaft zusammenarbeiten sollte: Cédric Klapisch, der ihm 1989 eine Rolle in
seinem Kurzfilm CE QUI ME MEUT anbot und Soualem seitdem in neun Langfilmen besetzt hat, darunter so
erfolgreiche Werke wie ... CHACUN CHERCHE SON CHAT oder die L’AUBERGE ESPAGNOLE-Reihe.
Ähnlich intensive Arbeitsfreundschaften verbinden ihn ebenfalls mit dem Regisseur Claude Lelouch, sowie
mit seinem Schauspielkollegen Dany Boon: Nachdem Soualem in dessen Regiedebüt LA MAISON DU
BONHEUR eine grandiose Performance abgeliefert hatte, besetzte Boon ihn prompt auch in seinem
nächsten Film BIENVENUE CHEZ LES CH‘TIS, der auch in der Schweiz ein grosser Publikumserfolg wurde.
Mit Jacques Gamblin steht der Vieldreher Zinedine Soualem in LE NOM DES GENS nach TENUE
CORRECTE EXIGÉE und MADEMOISELLE bereits zum dritten Mal gemeinsam vor der Kamera.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1983
LE NOM DES GENS
CES AMOURS-LÀ
DIVORCES!
BIENVENUE CHEZ LES CH’TIS
PARIS
LE SCAPHANDRE ET LE PAPILLON
ROMAN DE GARE
LA MAISON DU BONHEUR
L’AUBERGE ESPAGNOLE (ST. PETERSBURG)
L’INCRUSTE
NI POUR, NI CONTRE (BIEN AU CONTRAIRE)
L’AUBERGE ESPAGNOLE (BARCELONA)
ASTERIX & OBELIX : MISSION KLEOPATRA
AH ! SI J’ETAIS RICHE
VOYANCE ET MANIGANCE
LA MAÎTRESSE EN MAILLOT DE BAIN
MADEMOISELLE
IMAGO
TRAFIC D‘INFLUENCE
PEUT-ÊTRE
SERIAL LOVER
QUE LA LUMIÈRE SOIT
LILA LILI
TENUE CORRECTE EXIGÉE
JE NE VOIS PAS CE QU’ON ME TROUVE
LE CIEL EST À NOUS
CHACUN CHERCHE SON CHAT
DIDIER
FAST
HANNA K.
Regie:
Michel Leclerc
Claude Lelouch
Valerie Guignabodet
Dany Boon
Claude Lelouch
Julian Schnabel
Claude Lelouch
Dany Boon
Cédric Klapisch
Corentin Julius, Alexandre Castagnetti
Cédric Klapisch
Cédric Klapisch
Alain Chabat
Gerard Bitton, Michel Munz
Eric Fourniols
Lyece Boukhitine
Philippe Lioret
Marie Vermillard
Dominique Farrugia
Cédric Klapisch
James Huth
Arthur Joffe
Marie Vermillard
Philippe Lioret
Christian Vincent
Graham Guit
Cédric Klapisch
Alain Chabat
Dante Desarthe
Costa-Gavras
15
Michèle Moretti, als Annette Martin
Die Karriere der Film-, Fernseh- und Theaterschauspielerin Michèle Moretti ist eng mit dem französischen
Regisseur André Téchiné verknüpft, mit dem sie bislang sechs Filme drehte, darunter auch ihren grössten
Erfolg: LES ROSEAUX SAUVAGES, für den sie 1995 eine César Nominierung als „Beste Nebendarstellerin“
erhielt. Moretti arbeitete auch mit anderen namhaften französischen Regisseuren zusammen, etwa mit
Claude Lelouch in LES UNS ET LES AUTRES, Jacques Rivette in L’AMOUR FOU und den OUT ONE Filmen oder mit Jacques Demi in L’ÉVÉNEMENT LE PLUS IMPORTANT DEPUIS QUE L’HOMME A
MARCHÉ SUR LA LUNE. Zwischendurch findet sie aber auch immer wieder Zeit, in Kurzfilmen mitzuspielen
und auch Regiedebütanten mit ihrem darstellerischen Talent zu unterstützen. Im Laufe ihrer langen
Leinwandkarriere stand sie mit vielen Stars vor der Kamera, von Catherine Deneuve und Jeanne Moreau
über Marcello Mastroianni und Isabelle Huppert bis hin zu Fanny Ardant und Daniel Auteuil. Im Theater hat
Michèle Moretti in zahlreichen gefeierten Inszenierungen mitgewirkt, zuletzt in „Elle t’attend“ von Florian
Zeller am renommierten Théâtre de la Madeleine in Paris an der Seite von Laetitia Casta.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2008
2006
2004
2003
2000
1999
1998
1996
1993
1992
1991
1985
1984
1982
1981
1976
1974
1973
1971
1969
1968
LE NOM DES GENS
L’EMPREINTE DE L’ANGE
HARD (TV-Serie)
MON FILS À MOI
COMME UNE IMAGE
APRÈS VOUS…
7 ANS DE MARIAGE
LES MARCHANDS DE SABLE
SUPERLOVE
TROIS PONTS SUR LA RIVIÈRE
COMME ELLE RESPIRE
LES ROSEAUX SAUVAGES
MA SAISON PRÉFÉRÉE
À DEMAIN
J’EMBRASSE PAS
RENDEZVOUS
LA GARCE
BOULEVARD DES ASSASSINS
LES UNS ET LES AUTRES
SOUVENIRS D’EN France
OUT ONE – SPECTRE
L’ÉVÉNEMENT LE PLUS IMPORTANT DESPUIS
QUE L’HOMME A MARCHÉ SUR LA LUNE
OUT ONE – NOLI ME TANGERE
PAULINA S’EN VA
L’AMOUR FOU
LES IDOLES
Regie:
Michel Leclerc
Safy Nebbou
Cathy Verney
Martial Fougeron
Agnès Jaou
Pierre Salvadori
Didier Bourdon
Pierre Salvadori
Jean-Claude Janer
Jean-Claude Biette
Pierre Salvadori
André Téchiné
André Téchiné
Didier Martiny
André Téchiné
André Téchiné
Christine Pascal
Boramy Tioulong
Claude Lelouch
André Téchiné
Jacques Rivette
Jacques Demi
Jacques Rivette
André Téchiné
Jacques Rivette
Marc‘o
16
Jacques Boudet, als Lucien Martin
Jacques Boudet ist als Schauspieler in allen Künsten zuhause – im Theater, Kino und Fernsehen. Auch
wenn er häufig nur Nebenrollen spielt, ist sein Gesicht den meisten französischen Kinogängern bekannt auch wenn er nur kurz auf der Leinwand zu sehen ist, hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Boudet hat
mit zahlreichen grossen Regisseuren zusammengearbeitet: Mit Volker Schlöndorff in UN AMOUR DE
SWANN, mit Andrzej Zulawski in L’IMPORTANT C’EST D’AIMER, mit Luc Besson in NIKITA oder in
L’IVRESSE DU POUVOIR mit Claude Chabrol, mit dem er auch zwei Fernsehfilme realisierte. Mit Robert
Guédiguian verbindet den Schauspieler allerdings ein besonderes Verhältnis: Seit ROUGE MIDI, dem
zweiten Langfilm von Guédiguian aus dem Jahr 1985 besetzt ihn der Regisseur aus Marseille in fast jedem
seiner Filme. Im Theater war Boudet dem mittlerweile verstorbenen Regisseur und Schauspieler Jacques
Seiler auf ähnliche Weise verbunden, bis Mitte der Neunziger Jahre wirkte er in neun seiner Inszenierungen
mit. 1996 stand Boudet unter der Regie von Katharina Thalbach in „Macbeth“ auf der Bühne.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2009
2008
2007
2006
2004
2003
2001
2000
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1990
1987
1985
1984
1981
1977
1976
1974
LES PAUVRES GENS
LE NOM DES GENS
LE COACH
LADY JANE
AGATHE CLÉRY
LA DISPARUE DE DEAUVILLE
MON COLONEL
NOS JOURS HEUREUX
L’IVRESSE POUVOIR
LA POMME DE NEWTON
MON PÈRE EST INGENIEUR
PÈRE ET FILS
TANGUY
LE LAIT DE LA TENDRESSE HUMAINE
MARIE-JO ET SES 2 AMOURS
LA VILLE EST TRANQUILLE
MADEMOISELLE
LE CONTE DE VEINTRE PLEIN
À LA PLACE DU CŒUR
MARIUS ET JEANNETTE
UN AIR SI PUR
RAINBOW POUR RIMBAUD
À LA VIE, À LA MORT!
FARINELLI
TOUT ÇA… POUR ÇA!
LE RETOUR DE CASANOVA
NIKITA
WAITING FOR THE MOON
ROUGE MIDI
UN AMOUR DE SWANN
UNE ÉTRANGE AFFAIRE
LE COUPLE TÉMOIN
DRACULA PÈRE ET FILS
L’IMPORTANT C’EST D’AIMER
Regie:
Robert Guédiguian
Michel Leclerc
Olivier Doran
Robert Guédiguian
Étienne Chatiliez
Sophie Marceau
Laurent Herbiet
Olivier Nakache, Eric Toledano
Claude Chabrol
Laurent Firode
Robert Guédiguian
Michel Boujenah
Étienne Chatiliez
Dominique Cabrera
Robert Guédiguian
Robert Guédiguian
Philippe Lioret
Melvin van Peebles
Robert Guédiguian
Robert Guédiguian
Yves Angelo
Jean Teulé
Robert Guédiguian
Gérard Corbiau
Claude Lelouch
Edouard Niermans
Luc Besson
Jill Godmillow
Robert Guédiguian
Volker Schlöndorff
Pierre Granier-Deferre
William Klein
Edouard Molinaro
Andrzej Zulawski
17
HINTER DER KAMERA
Michel Leclerc, Buch und Regie
Michel Leclerc begann seine Karriere als Regisseur mit einer Reihe von Kurzfilmen, darunter auch LE
POTEAU ROSE, der zahlreiche Festivalpreise errang. Nebenher arbeitete er als Redakteur für verschiedene
französische Sendeanstalten. Für seinen ersten Langfilm J’INVENTE RIEN konnte er namhafte Darsteller
wie Kad Merad (BIENVENUE CHEZ LES CH‘TIS) und Elsa Zylberstein (Il Y A LONGTEMPS QUE JE
T'AIME) gewinnen – der Low-Budget-Film wurde prompt zum Publikumserfolg in Frankreich. Neben seiner
Arbeit als Regisseur schreibt Leclerc auch Drehbücher, zum Beispiel für die Fernsehserie „Age sensible“
oder den Spielfilm LA TÊTE DE MAMAN (Regie: Carine Tardieu). Für das Drehbuch zu LE NOM DES
GENS erhielt er den renommierten französischen Drehbuchpreis „Grand Prix du meilleur scenariste“,
zusammen mit seiner Lebensgefährtin und Co-Autorin Baya Kasmi, mit der er auch Chansons schreibt.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2007
2006
2001
2000
1996
LE NOM DES GENS
LA TÊTE DE MAMAN
J’INVENTE RIEN
LES CHIMERES DE SVANKMAJER (Kurzfilm)
LE POTEAU ROSE (Kurzfilm)
LE TUTU (Kurzfilm)
Buch und Regie
Buch
Buch und Regie
Regie
Regie, Darsteller
Regie
18
Baya Kasmi, Buch
Baya Kasmi wurde 1978 in Toulouse geboren – und hat wie ihre Filmfigur Bahia in LE NOM DES GENS
ebenfalls algerische Wurzeln. Im Jahr 2000 zog sie nach Paris, um Filmemacherin zu werden und hatte
schon ein Jahr später die Gelegenheit, Drehbücher für die französische Fernsehserie AGE SENSIBLE zu
verfassen. Danach schrieb sie diverse Folgen für verschiedene TV-Serien wie COEUR OCÉAN, FAIS PAS
CI FAIS PAS CA und LE COCON und entwickelte mehrere Serienkonzepte, häufig auch in Zusammenarbeit
mit ihrem Lebensgefährten Michel Leclerc. 2006 stand sie für dessen ersten Langfilm J’INVENTE RIEN
auch als Schauspielerin vor der Kamera. Zusammen mit ihm wurde sie für ihr Drehbuch zu LE NOM DES
GENS mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter auch der „Grand Prix du meilleur scenariste“. Baya
Kasmi macht ausserdem Kurzfilme und schreibt Chansons, die sie auch selbst in der Gruppe „Michel et
Baya“ singt.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2010
2008
2007
2006
2005
2001
LE NOM DES GENS
CEUX, QUI AIMENT LA FRANCE (TV-Film)
AÏCHA (TV-Serie)
FAIS PAS CI FAIS PAS CA (TV-Serie)
SANS PAPIERS (TV-Serie)
J’INVENTE RIEN
COEUR OCÉAN (TV-Serie)
ON S’APPELLE (TV-Serie)
LE COCON (TV-Serie)
MA TERMINALE (TV-Serie)
AGE SENSIBLE (TV-Serie)
Buch
Buch
Buch
Buch
Buch, Konzeption
Darstellerin
Buch
Buch
Buch
Buch
Buch
19
DIE BESETZUNG
Bahia Benmahmoud
Arthur Martin
Cécile Benmahmoud
Mohamed Benmahmoud
Annette Martin
Lucien Martin
Lionel Jospin
u.v.a.
Sara Forestier
Jacques Gamblin
Carole Franck
Zinedine Soualem
Michèle Moretti
Jacques Boudet
Lionel Jospin
DER STAB
Regie
Buch
Produzenten
Kamera
Schnitt
Szenenbild
Kostüm
Maske
Casting
Originalmusik
Ton
Coiffure
Assistant réalisateur
Scripte
Casting
Directeur de production
Produktionsassistenz
Photographe
Michel Leclerc
Baya Kasmi und Michel Leclerc
Caroline Adrian, Antoine Rein, Fabrice Goldstein
Vincent Mathias - AFC
Nathalie Hubert
Jean-Marc Tran Tan Ba - ADC
Mélanie Gautier
Natali Tabareau-Vieuille
Aurélie Guichard
Jérôme Bensoussan und David Euverte
Sophie Laloy, Emmanuel Augeard, François Groult
Milou Sanner
Mathieu Vaillant
Isabel Ribis
Aurélie Guichard
Marianne Germain
Alwine Deleule
Michaël Crotto
Une production DELANTE FILMS – KARE PRODUCTIONS – TF1 DROITS AUDIOVISUELS
avec la participation de CANAL + et TPS Star
En association avec UNI ETOILE 7, LA BANQUE POPULAIRE IMAGES 10 et VALOR 7
Avec le soutien de la Région Ile-de-France
Lauréat du Grand Prix du Meilleur Scénariste 2008
organisé par Philippe et Barbara Maynial avec le soutien du CNC et de Arte
Ce projet a bénéficié du soutien de l’Association Beaumarchais - SACD
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