Fanny Elßler Gala 5 Soli zum 200. Geburtstag der großen Tänzerin Es tanzen: Liz King (GB/A) Claire Granier (CH/F) Anna Maria Nowak (PL) Sabile Rasiti (A) Esther Steinkogler (A) Musik: Herbert Kopitar (A) Um die leidenschaftliche Bewunderung, die Fanny Elßler in ihrer Zeit entgegenschlug zu verstehen, müssen wir uns vorstellen, was es damals bedeutete, den Körper öffentlich im Tanz zu präsentieren. Vor 200 Jahren war die Frau vor allem Gebärerin von Kindern und Hüterin des Hauses und hatte im öffentlichen Leben kaum eine eigenständige Existenz. Fanny Elßler kam am 23. Juni 1810 als Tochter des Leibkopisten von Joseph Haydn zur Welt und studierte an der Ballettschule des Wiener Hoftheaters. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1824 in Neapel. Dort lernte sie Leopold von Neapel-Sizilien, Sohn des Königs Ferdinand IV. von Neapel, kennen. Aus dieser Liaison stammt ihr Sohn Franz, der in Eisenstadt aufwuchs. Ihre beispiellose Karriere begann mit ihrem zweiten Engagement in Berlin und setzte sich in London, Paris, Mailand, St. Petersburg. Moskau, den USA und Kuba fort. Der Dichter Théophile Gautier nannte sie eine heidnische Tänzerin für die Männer, die verführerische Mistress der Cachucha. Vergleichbar den großen Hollywood Stars unserer Zeit. Die 5 Soli der international tätigen Tänzerinnen sind keine Kopien von überlieferten Schrittfolgen. Sie entstehen aus einer zeitgenössischen Interpretation des Tanzens von Fanny Elßlers und ihrer Aura. Denn die Kunst jedes Tanzens liegt in der Verkörperung und nicht in der Widerspiegelung. Claire Granier, geboren in Genf. Studierte Tanz am Londoner Laban Centre u.a. bei Kirstie Simson, Christian Burns, Andrew Morish und Julyen Hamilton. Freischaffende Künstlerin seit 2007 bei der William Forsythe Company (D), Norte Maar/Gleich Dances (UK/US), Prue Lang (F), Lizzie Kew-Ross (UK), Catherine Guérin (USA/A). Mitarbeit bei The Foundry in San Francisco unter der Leitung von Alex Ketley. Tanzte bei D.ID und Liz King in diversen Produktionen seit 2007. Mitarbeit in der Cooperativa Performativa in Wien. Eigene Arbeiten als Choreografin und Soloperformances bei diversen Festivals. Liz King, geboren in England. Ausbildung an der Royal Ballet School in London. Erstes Engagement im Stuttgarter Ballett unter John Cranko. Tanzte dann an der Oper München und im Ballet Royal de Wallonie, Belgien. Übersiedlung nach Wien und 1982 Mitbegründerin des TanztheaterWien. Große nationale und internationale Erfolge mit Gastspielen in den europäischen Metropolen und bei bedeutenden Festivals. 1989 übernimmt Liz King die Leitung des Heidelberger Balletts, das sie sieben Jahre leitet. Wiederaufbau des TanztheaterWien nach der Rückkehr 1996. Liz King gestaltet eine Choreografie für die Vereinten Nationen anlässlich der 50 Jahr Feier der Erklärung der Menschenrechte. Gastspiele in Deutschland, Israel und Sarajevo. 1999 wird Liz King eingeladen, das Ballett der Volksoper Wien in eine zeitgenössische Ausrichtung zu reformieren. „Schwanensee Remixed“, ihr Einstandstück, wurde über 50 mal vor ausverkauftem Haus gespielt. Liz King arbeitet vier Jahre an der Volksoper, lebt jedoch in ihrer Freizeit bereits im Burgenland. Nach Beendigung ihres Vertrages an der Volksoper erarbeitet Liz King Stücke in Rio de Janeiro (mit Jugendlichen aus den Favelas), in Basel und in Wien. Gründung von D.ID/Dance Identity, das burgenländische Zentrum für zeitgenössischen Tanz im Januar 2006. Anna Maria Nowak wurde in Gdansk geboren. Sie studierte Skandinavistik an der Universität Danzig. 2008 schloss sie das Master Studium für zeitgenössischen Tanz an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz ab. Zweimalig war sie Stipendiatin des Polnischen Kulturministeriums. 20032005 war sie Mitglied der Postgraduate-Company x.IDA unter der Leitung von Esther Linley. Seither ist sie freischaffende Tänzerin in Wien u.a. bei Tanz Company Gervasi und seit 2006 Mitglied von liquid loft/Chris Haring. Weiters arbeitete sie mit Rose Breuss und war engagiert an der Neuen Oper Wien und beim Stadttheater Klagenfurt. Seit 2007 nimmt sie an einem Forschungsprojekt an der Technischen Universität Graz (Institut für Elektronische Musik und Akustik) teil. Im Februar 2009 war sie “Artist-in- Residence” bei D.ID Dance-Identity und hat zusammen mit Radek Hewelt ein Tanzperformance Scenario choreografiert. Im Sommer 2009 war Anna Maria Nowak DanceWEBEurope Stipendiatin. Sabile Rasiti geb. 1977 in Wels/OÖ ist Tänzerin, Performerin und Choreografin. Sie studierte am Anton Brucknerkonservatorium in Linz und danach am Centre National de Danse Contemporaine in Angers/Frankreich. Dort entstanden Projekte mit Patrick le Doare, Joelle Bouvier und Carmen Werner die in Frankreich, Holland und Portugal gezeigt wurden. Seit einigen Jahren lebt sie in Wien und arbeitete u.a. mit Tina Beyerler und Marisa Godoy, Helena Golab, Georg Blaschke, Elio Gervasi, Rose Breuss, Subal & Matsune, Amsterdamer Künstlerkollektiv LISA, Barbara Kraus, Jennifer Lacey, Maja Slattery, Pathosbüro, Milli Bitterli, Meg Stuart, Fritz Ostermayer, KASAL und Phillip Gehmacher. Seit 2006 entwickelt sie auch eigene Projekte, darunter: "Merry Penguins", eine Zusammenarbeit mit Radek Hewelt im Rahmen von "Rent an Angel" kuratiert vom TanzQuartier Wien, "Solo I Have Not Seen", eine performative Installation die im Rahmen von X-Change/ IDEE-Jungchoreografenprojekt im TanzQuartier/Wien gezeigt wurde, "Kurve", ein Solo in Zusammenarbeit mit der Bühnenbildnerin Stephanie Rauch das ebenfalls im TanzQuartier/Wien erarbeitet und präsentiert wurde. 2007 widmete sie sich gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Stephanie Rauch einer Researchphase im Rahmen einer mobilen Residency bei ImpulsTanz/Wien zu dem Thema "Tod". Die daraus enstandenen Projekte sind: "Dinner for Twelve Memories", "Tod im Währingerpark", "Mobiles Residency Zelt" und der Film" Und dann...." von Rainer Neumüller, der bei "short cuts reloaded" im Theater des Augenblicks/Wien präsentiert wurde sowie bei der "Langen Nacht der Bühnen" im Juni 2010 in Linz gezeigt wird. 2008 wurde sie vom TanzQuartier/Wien für ein Spezial Format von "Auf den Tisch!", einem Improvisationsprojekt das ursprünglich von Meg Stuart und anderen entwickelt wurde, als Improhead für eine von vier Performergruppen eingeladen. 2009 war sie mit "ZwischenZimmern" Teil des Projektes "Die Hofburg bewegt", im Auftrag vom TanzQuartier und der Hofburg/Wien. Derzeit arbeitet sie in Kooperation mit der Bühnenbildnerin Stephanie Rauch an dem Projekt "Moonwalkers" (Arbeitstitel). Esther Steinkogler, geboren in Salzburg. Professionelle Tanzausbildung bei S.E.A.D in Salzburg. Parallel dazu Ausbildung als Pilates Trainerin in den USA und Europa. Tanzte in einem Projekt mit Liz King und in diversen Stücken von S.E.A.D ChoreografInnen. Arbeitet seit 2 Jahren mit der Cie. Willi Dorner. Torneen in Europa und den USA. Herbert Michael Kopitar, geboren in Güssing, Ausbildung zum Musik und Medientechnologen am Bruckner Konservatorium in Linz, anschließend verschiedene Arbeiten als freiberuflicher Komponist, Produzent, Studiomusiker. Kompositionen für diverse zeitgenössische Tanz- u. Theaterproduktionen. Mitwirkender in verschiedenen Musik u. Performance Gruppen. Studio- und Liveproduktionen u.a. für Martin Koller, Jojo Mayer, Alex Deutsch, Band „Juli“, Christina Stürmer, Lynne Kieran, Helgi Jonsson, Sabina Hank, Marina Zettl, Liz King, Anna F, See Montgomery.