Tourismus GmbH Bad Säckingen Waldshuter Straße 20 79713 Bad Säckingen Tel. 07761 / 56830 - Fax 07761 / 568317 Internet: www.badsaeckingen.de, e-mail: [email protected] Anzahl Wörter: Anzahl Zeichen: 890 6.199 (inkl. Leerzeichen) Der Trompeter von Säckingen Wahrheit, Legende und Dichtung „Behüt’ dich Gott, es wär zu schön gewesen…“ - das idyllische Bad Säckingen und Joseph Victor von Scheffel gehören wohl ebenso zusammen wie Bayreuth und Wagner oder Weimar und Goethe. Weltweit wird die kleine Stadt am Hochrhein mit dem Dichter und seinem Versepos der Liebesgeschichte um den Säckinger Trompeter Werner und seiner adligen Margaretha verbunden. Vor gut 100 Jahren gehörte der „Trompeter von Säckingen“ zu den meistgelesenen Büchern in Deutschland und diese Popularität wirkt in der „Trompeterstadt“ bis heute in mannigfaltiger Weise nach. Als der in Karlsruhe geborene Joseph Victor von Scheffel in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts eine Stelle als Rechtspraktikant in Bad Säckingen antrat, ging es hier im Städtchen noch sehr beschaulich zu. Neben der Familie des Freiherrn von Schönau im Schloss und knapp 1500 Alemannen bevölkerten nur wenig Zugezogene die Stadt und das Leben dümpelte so vor sich hin. In den urigen Wirtschaften Säckingens gab es natürlich trotzdem immer etwas zu berichten, eben auch den Klatsch und Tratsch vergangener Tage, der auf diesem Weg auch Joseph Victor von Scheffel erreichte. Eine immer wieder gern erzählte Geschichten stammte aus dem 17. Jahrhundert und fände sicher auch heutzutage noch einen Eintrag in den Klatschspalten diverser Illustrierten: Damals, nachweislich von 1633 bis 1690, lebte ein gewisser Franz Werner Kirchhofer. Der Bürgersohn aus wohlhabendem Säckinger Elternhaus lernte wohl durch familiäre Bande die adelige Familie derer von Schönau kennen. Tourismus GmbH Bad Säckingen, Pressemappe: Der Trompeter von Säckingen 1 Insbesondere die schöne Tochter des Hauses, Maria Ursula von Schönau, tat es ihm an und eine Liebe entwickelte sich. Am Ende heiratete das ungewöhnliche Paar trotz des Standesunterschiedes und gegen den heftigen Widerstand der Brüder der Braut im Jahr 1657. So weit die Fakten. Mit etwas Dramatik und ein wenig Fantasie ließ sich diese Geschichte vorzüglich ausschmücken und bald entspann sich eine Legende um Franz Werner und Maria Ursula. Skeptiker sollten einen Blick auf den alten Grabstein des Paares werfen, der noch an der Außenwand des Fridolinmünsters zu entdecken ist. 1852 zog Joseph Victor von Scheffel weiter nach Italien, um dort seiner heimlichen Leidenschaft der Malerei zu folgen. Ganz untalentiert war er nicht, wie einige seiner Zeichnungen im Trompeterschloss beweisen. Auf Capri, im Golf von Neapel, entdeckte er jedoch seine dichterische Ader und erinnerte sich der 200 Jahre alten Liebesgeschichte vom Hochrhein. Die Protagonisten standen also fest, aus Franz Werner Kirchhofer wurde der fesche Trompeter Werner und seine Geliebte, Maria Ursula von Schönau, erhielt den damals weit verbreiteten Namen Margareta. In der Trompetergeschichte Scheffels verhindern die Standesschranken zunächst die glückliche Ehe der beiden Liebenden. Nach fünf Jahren der Trennung kommt es zum Happy Ende, ein überaus großherziger Papst ernennt den Trompeter Werner Kirchhof zum adligen 'Marchese Camposanto' und macht ihn damit zum für die Familie der Braut akzeptablen Bräutigam. Eine weitere Schlüsselfigur aus dem „Trompeter von Säckingen“ ist der Kater Hiddigeigei. In Ungarn geboren und über Paris nach Säckingen gekommen, ist der grünäugig, mit schwarzem Samtfell und mächtigem Schweif ausgestattete Kater Scheffels Sprachrohr und übermittelt dessen Zeitanschauung und Skepsis. Auch Hiddigeigei übt sich eifrig in poetischen Ergüssen. Von einem Turm aus luftiger Höhe beobachtet er das "Treiben der Parteien" und prophezeit derweil den Niedergang der Menschen und der Dichtung. Das Erstlingswerk Scheffels „Der Trompeter von Säckingen" wurde sein Meisterstück. Die ersten Auflagen ließen sich zunächst nur schlecht an den Leser bringen. Der schlagartige Durchbruch kam in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts, das Buch wurde zum Bestseller, 1921 erschien es in der immerhin 322. Auflage. Scheffels Trompeter zeichnet sich durch Poesie und Romantik, aber auch durch leichte Lesbarkeit aus, was Kritiker als beliebig und trivial beanstandeten. 1875 wurde Scheffel Ehrenbürger von Säckingen und 1901 ihm zu Ehren, finanziert durch Spenden und städtische Mittel, auf dem Münsterplatz das Scheffeldenkmal aufgestellt, eine bronzene Büste auf einem Granitsockel samt überlebensgroßem Trompeter und einem Brunnen. Im zweiten Weltkrieg fiel das Scheffeldenkmal der Metallspende zum Opfer. Lediglich die Scheffelbüste blieb erhalten, sie steht heute im Schlosspark. Auf dem Höhepunkt der Popularität folgte 1884 in Leipzig die Uraufführung der Oper "Der Trompeter von Säckingen", Komponist war Victor Ernst Nessler. Von ihm stammt die eingängige Melodie zum Tourismus GmbH Bad Säckingen, Pressemappe: Der Trompeter von Säckingen 2 weltberühmten Trompeterlied „Behüt’ dich Gott“. 1918 folgte schließlich der gleichnamige Stummfilm des Berliner Regisseurs Franz Porten, von dem heute leider nur noch einige Originalfotos existieren. Für viel Beifall und Aufsehen sorgte die Freilichtaufführung des Trompeters durch die Bad Säckinger Festspielgemeinde im Schlosspark. Das Grab am St. Fridolinsmünster und die erwähnte Büste sind längst nicht die einzigen noch existenten „Überbleibsel“ des Trompeters. Joseph Viktor von Scheffel und sein Trompeter sind in Bad Säckingen durchaus präsent. Seit 1979 finden Trompetenseminare statt und seit 1985 besitzt das Heimatmuseum eine kostbare Trompetensammlung. Mit der Franz-WernerKirchhofer-Realschule, dem Scheffelgymnasium, dem Margaretenweg oder dem Hotel Hiddigeigei erinnern etliche Häuser und Plätze an den Dichter und sein Versepos. Der Trompeter mit seinem schmucken tiefroten, samtenen Gewand und dem breitkrempigen Hut lässt diese, seine Geschichte, mit unterhaltsamen Informationen „aus erster Hand“ auf historischen Führungen durch die Altstadt aufleben, nimmt seine Gäste mit auf eine Zeitreise zu den Ursprüngen der berühmten Geschichte. Der liebliche Klang des gefühlvollen Trompetensolos schallt nicht selten durch den idyllischen Schlosspark und die malerischen Gassen der Innenstadt. Es ist Tradition in Bad Säckingen, dass der Trompeter der Stadtmusik die historische Figur in der Öffentlichkeit verkörpert, seit 1994 ist dies eine Frau, Pia Schanz. Eine CD mit ihrem "Behüt dich Gott" gibt es ebenso wie das Buch "Der Trompeter von Säckingen" in der Geschäftsstelle der Tourismus GmbH zu kaufen. Weitere Informationen erhalten Sie bei: Merle Schindler Tourismus GmbH Bad Säckingen Waldshuter Straße 20 79713 Bad Säckingen Tel. 07761 / 56830 Email: [email protected] www.badsaeckingen.de Tourismus GmbH Bad Säckingen, Pressemappe: Der Trompeter von Säckingen 3