Der Trompeter von Saeckingen

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Tourismus GmbH Bad Säckingen
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Der Trompeter von Säckingen
Wahrheit, Legende und Dichtung
„Behüt’ dich Gott, es wär zu schön gewesen…“ - das idyllische Bad Säckingen und Joseph
Victor von Scheffel gehören wohl ebenso zusammen wie Bayreuth und Wagner oder Weimar
und Goethe. Weltweit wird die kleine Stadt am Hochrhein mit dem Dichter und seinem Versepos
der Liebesgeschichte um den Säckinger Trompeter Werner und seiner adligen Margaretha
verbunden. Vor gut 100 Jahren gehörte der „Trompeter von Säckingen“ zu den meistgelesenen
Büchern in Deutschland und diese Popularität wirkt in der „Trompeterstadt“ bis heute in
mannigfaltiger Weise nach.
Als der in Karlsruhe geborene Joseph Victor von Scheffel in den 50er Jahren des 19.
Jahrhunderts eine Stelle als Rechtspraktikant in Bad Säckingen antrat, ging es hier im
Städtchen noch sehr beschaulich zu. Neben der Familie des Freiherrn von Schönau im Schloss
und knapp 1500 Alemannen bevölkerten nur wenig Zugezogene die Stadt und das Leben
dümpelte so vor sich hin. In den urigen Wirtschaften Säckingens gab es natürlich trotzdem
immer etwas zu berichten, eben auch den Klatsch und Tratsch vergangener Tage, der auf
diesem Weg auch Joseph Victor von Scheffel erreichte. Eine immer wieder gern erzählte
Geschichten stammte aus dem 17. Jahrhundert und fände sicher auch heutzutage noch einen
Eintrag in den Klatschspalten diverser Illustrierten: Damals, nachweislich von 1633 bis 1690,
lebte ein gewisser Franz Werner Kirchhofer. Der Bürgersohn aus wohlhabendem Säckinger
Elternhaus lernte wohl durch familiäre Bande die adelige Familie derer von Schönau kennen.
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Insbesondere die schöne Tochter des Hauses, Maria Ursula von Schönau, tat es ihm an und
eine Liebe entwickelte sich. Am Ende heiratete das ungewöhnliche Paar trotz des
Standesunterschiedes und gegen den heftigen Widerstand der Brüder der Braut im Jahr 1657.
So weit die Fakten. Mit etwas Dramatik und ein wenig Fantasie ließ sich diese Geschichte
vorzüglich ausschmücken und bald entspann sich eine Legende um Franz Werner und Maria
Ursula. Skeptiker sollten einen Blick auf den alten Grabstein des Paares werfen, der noch an
der Außenwand des Fridolinmünsters zu entdecken ist.
1852 zog Joseph Victor von Scheffel weiter nach Italien, um dort seiner heimlichen Leidenschaft
der Malerei zu folgen. Ganz untalentiert war er nicht, wie einige seiner Zeichnungen im
Trompeterschloss beweisen. Auf Capri, im Golf von Neapel, entdeckte er jedoch seine
dichterische Ader und erinnerte sich der 200 Jahre alten Liebesgeschichte vom Hochrhein. Die
Protagonisten standen also fest, aus Franz Werner Kirchhofer wurde der fesche Trompeter
Werner und seine Geliebte, Maria Ursula von Schönau, erhielt den damals weit verbreiteten
Namen Margareta. In der Trompetergeschichte Scheffels verhindern die Standesschranken
zunächst die glückliche Ehe der beiden Liebenden. Nach fünf Jahren der Trennung kommt es
zum Happy Ende, ein überaus großherziger Papst ernennt den Trompeter Werner Kirchhof zum
adligen 'Marchese Camposanto' und macht ihn damit zum für die Familie der Braut akzeptablen
Bräutigam. Eine weitere Schlüsselfigur aus dem „Trompeter von Säckingen“ ist der Kater
Hiddigeigei. In Ungarn geboren und über Paris nach Säckingen gekommen, ist der grünäugig,
mit schwarzem Samtfell und mächtigem Schweif ausgestattete Kater Scheffels Sprachrohr und
übermittelt dessen Zeitanschauung und Skepsis. Auch Hiddigeigei übt sich eifrig in poetischen
Ergüssen. Von einem Turm aus luftiger Höhe beobachtet er das "Treiben der Parteien" und
prophezeit derweil den Niedergang der Menschen und der Dichtung. Das Erstlingswerk
Scheffels „Der Trompeter von Säckingen" wurde sein Meisterstück. Die ersten Auflagen ließen
sich zunächst nur schlecht an den Leser bringen. Der schlagartige Durchbruch kam in den 70er
Jahren des 19. Jahrhunderts, das Buch wurde zum Bestseller, 1921 erschien es in der immerhin
322. Auflage. Scheffels Trompeter zeichnet sich durch Poesie und Romantik, aber auch durch
leichte Lesbarkeit aus, was Kritiker als beliebig und trivial beanstandeten.
1875 wurde Scheffel Ehrenbürger von Säckingen und 1901 ihm zu Ehren, finanziert durch
Spenden und städtische Mittel, auf dem Münsterplatz das Scheffeldenkmal aufgestellt, eine
bronzene Büste auf einem Granitsockel samt überlebensgroßem Trompeter und einem
Brunnen. Im zweiten Weltkrieg fiel das Scheffeldenkmal der Metallspende zum Opfer. Lediglich
die Scheffelbüste blieb erhalten, sie steht heute im Schlosspark. Auf dem Höhepunkt der
Popularität folgte 1884 in Leipzig die Uraufführung der Oper "Der Trompeter von Säckingen",
Komponist war Victor Ernst Nessler. Von ihm stammt die eingängige Melodie zum
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weltberühmten Trompeterlied „Behüt’ dich Gott“. 1918 folgte schließlich der gleichnamige
Stummfilm des Berliner Regisseurs Franz Porten, von dem heute leider nur noch einige
Originalfotos existieren. Für viel Beifall und Aufsehen sorgte die Freilichtaufführung des
Trompeters durch die Bad Säckinger Festspielgemeinde im Schlosspark.
Das Grab am St. Fridolinsmünster und die erwähnte Büste sind längst nicht die einzigen noch
existenten „Überbleibsel“ des Trompeters. Joseph Viktor von Scheffel und sein Trompeter sind
in Bad Säckingen durchaus präsent. Seit 1979 finden Trompetenseminare statt und seit 1985
besitzt das Heimatmuseum eine kostbare Trompetensammlung. Mit der Franz-WernerKirchhofer-Realschule, dem Scheffelgymnasium, dem Margaretenweg oder dem Hotel
Hiddigeigei erinnern etliche Häuser und Plätze an den Dichter und sein Versepos. Der
Trompeter mit seinem schmucken tiefroten, samtenen Gewand und dem breitkrempigen Hut
lässt diese, seine Geschichte, mit unterhaltsamen Informationen „aus erster Hand“ auf
historischen Führungen durch die Altstadt aufleben, nimmt seine Gäste mit auf eine Zeitreise zu
den Ursprüngen der berühmten Geschichte. Der liebliche Klang des gefühlvollen
Trompetensolos schallt nicht selten durch den idyllischen Schlosspark und die malerischen
Gassen der Innenstadt.
Es ist Tradition in Bad Säckingen, dass der Trompeter der Stadtmusik die historische Figur in
der Öffentlichkeit verkörpert, seit 1994 ist dies eine Frau, Pia Schanz. Eine CD mit ihrem "Behüt
dich Gott" gibt es ebenso wie das Buch "Der Trompeter von Säckingen" in der Geschäftsstelle
der Tourismus GmbH zu kaufen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
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