Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Wettbewerbsrechtliche Regelungen Einschränkungen des Wettbewerbs führen zu höheren Preisen und zu einer geringeren Produktauswahl. Zur Sicherstellung des Wettbewerbs hat der Staat verschiedene Gesetze erlassen. 1. Gesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb Unzulässig sind: a) Irreführende Angaben z.B. Mogelpackungen b) Irreführende Preise z.B. Folgekosten nicht angegeben c) Verteilung von Geschenken z.B. im medizinischen Bericht d) Sittenwidrige Werbung z.B. Aufdringliches ansprechen auf der Straße e) Fertigmachen von Konkurrenten f) Lockvogelangebote nur wenige billige Waren g) Benutzung fremder Waren- und Formenzeichen (Produktpiraterie) h) Zusendung unbestellter Ware Konkurrenten haben Anspruch auf Unterlassung und Schadenersatz. Privatleute wenden sich an Verbraucherverbände. Seite 1 Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Fallbeispiele Die wichtigste wettbewerbsrechtliche Regelung ist das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Es soll den Verbraucher vor dem wettbewerbswidrigen Verhalten einzelner Waren- und Dienstleistungsanbieter schützen. Überprüfen Sie die nachfolgenden Fälle und nennen Sie das jeweils geltende Verbot nach dem UWG. Fall 1. 2. Verbot im Rahmen des UWG Der Friseursalon Glatz wirbt in der Lokalpresse mit folgender Anzeige: „Welchen Beruf hat Ihr Friseur?“ Kunden des Salon Schick hören diese Frage öfters, unsere Kunden nie. Ein Bekleidungsmarkt veranstaltet schon seit drei Monaten einen Räumungsverkauf. Trotz hoher Verkaufsumsätze werden die angebotenen Textilien nicht weniger Schlechtmachen von Konkurrenten Missbrauch von Sonderveranstaltungen durch Nachschieben von Waren 3. Frau Liebig macht einen Einkaufsbummel. Von einem aufdringlichen Vertreter wird sie auf der Straße angesprochen. Der Vertreter überredet sie einem Buchclub beizutreten und vierteljährlich Bücher für mindestens 30 € zu bestellen. Zu hause angekommen, bereut sie diese Entscheidung. Sittenwidrige Werbung (aufdringliches Angebot auf der Straße machen) Haustürgeschäft 4. Carola erhält unbestellt einen Kunstkalender zugeschickt. Zusendung unbestellter Ware 5. 6. 7. 8. Die Brauerei Pichler verkauft ihr Bier unter dem Werbeslogan „Das beste Bier der Welt!“ Ein Limonadenfabrikant füllt seine Limonade in CocaCola-Flaschen ab. Eine Metzgerei bietet importierte Hähnchen als „Deutsche Freilandhähnchen“ an. Ein Verbrauchermarkt verkauft Gemüsemais in Dosen unter folgenden Angebot: Irreführende Angabe Benutzung fremder Waren- und Firmenzeichen Irreführende Angabe (es ist nicht das, was es sein sollte) Irreführende Angabe 1 Dose 0,44 € 3 Dosen 1,35 € 9. 10. Der Wirt Arno Specht wirbt in der Zeitung mit folgendem Angebot: „½ Liter Bier nur 0,50 €!“ Beim Besuch des Lokals erfährt der Gast, dass dieser Preis nur gilt, wenn gleichzeitig ein Essen im Wert von mindestens 10 € bestellt wird. Das Versandhaus Bruch bietet ein Fleckenlösungsmittel für Flecken aller Art an. Im Werbeprospekt wird versprochen: „Bei Nichterfolg garantierte Rücknahme gegen Erstattung des Kaufpreises.“ Frau Fleck schickt das Mittel zurück, da sich trotz genauer Beachtung der Gebrauchsanweisung verschiedene Flecken nicht entfernen ließen. Firma Bruch verweigert die Rückzahlung des Kaufpreises, da angebrochene Packungen nicht zurückgenommen werden. Seite 2 Irreführende Preise (Folgekosten wurden in der eitung nicht angegeben); Lockvogelangebot Nichteinhaltung gemachter versprechen. Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen a) Kartelle selbstständige Unternehmen treffen Absprachen. Dadurch wird der Wettbewerb eingeschränkt. Arten Absprache Preis-Kartell Preisabsprachen Gebiets-Kartell Absatzgebiete Produktions- oder Quoten-Kartell Produktionsmenge Kartellgesetz Verboten z.B. bei öffentlichen Aufträgen Rationalisierungs-Kartell Verboten z.B. OPEC Aufteilen von Teilen und produkten z.B. KFZ-Teile Normen- und TypenKartell Verboten z.B. Zement Einheitliche Abmessungen, Typen, Qualitätsstufen, Tests GenehmigungsPflichtig Anmeldepflichtig z.B. Küchenmaße Struktur-Krisen-Katell Produktionsbeschränkungen, um Massenentlassungen und Betriebsentlassungen zu vermeiden Genehmigungspflichtig z.B. Stahlindustrie b) Unternehmenszusammenschlüsse Konzerne: kapitalmäßige Beteiligung selbstständiger Unternehmen z.B. VW, Bosch, Oetker Fusion: (Trust) Verschmelzung zu einem einzigen Unternehmen z.B. Daimler-Crysler, Vodafone Seite 3 Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Vorteile Kostenersparnis Preissenkungen (ggf.) Große Kapitalkraft Bessere Wettbewerbsfähigkeit Arbeitsplätze sicherer Nachteile Beschränkung des Wettbewerbs (Marktbeherrschung) Kontrolle durch Bundeskartellamt und EU-Kartellamt 1. Fusionskontrolle 2. Anmeldung der Zusammenschlüsse 3. Verbot, falls Marktbeherrschung besteht Missbrauchsaufsicht Falls Marktbeherrschende Stellung missbraucht wird z.B. überhöhte Preise Der Markt Grunddefinition Der Markt ist das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Seite 4 Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Marktarten Warenmärkte Arbeitsmärkte Ausbildungsmärkte Immobilienmärkte Aktienmärkte (Börse) Rohstoffmärkte Ein Gesamtmarkt besteht aus… Teilmärkten PKW LKW … Marktsegmenten Minivan Sportwagen … Seite 5 Marktnischen Jeep … Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Das Verhalten der Marktteilnehmer …hängt wesentlich von der Zahl der Anbieter und Nachfrager ab. Nachfrager Anbieter Viele Wenige Einer Viele Polypol z.B. Aktien-Börse Nachfrageoligopol Nachfragemonopol Wenige Angebots-Oligopol z.B. Mineralölgesellschaft Zweiseitiges Oligopol Beschränktes Nachfragemonopol Einer Angebots-Monopol z.B. Bahn AG Beschränktes Angebotsmonopol Zweiseitiges Monopol Ein vollkommener Markt muss folgende Bedingungen erfüllen: homogene Güter (gleich nach Art und Qualität) keine Preferenzen (Bevorzugungen, weder persönlich, noch sachlich, noch Räumlich) Markttransparenz, vollkommen durchsichtiger Markt, alle Informationen keine zeitlichen Verzögerungen Die meisten Märkte sind unvollkommene Märkte, sie sind undurchsichtig, die Verbraucher haben Referenzen, usw. Die Preis-Mengen-Kurve Je höher der Preis, umso geringer ist die Nachfrage. Seite 6 Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 „Markttag an einer Warenbörse“ Nachfrage Käufer Höchstpreis Menge je kg in € in kg A B C D 7,80 7,20 6,60 6,00 500 500 750 1000 Angebot Verkäufer Mindestpreis Menge je kg in € in kg W X Y Z 6,00 6,60 7,20 7,80 750 1000 500 250 Umgesetzte Menge Preis Nachfrage Angebot Umgesetzte Menge je kg in € in kg in kg in kg 6,00 6,60 7,20 7,80 2750 1750 1000 500 750 1750 2250 2500 750 1750 1000 500 Verlaufskurve Die Verlaufskurve zeigt, wie sich die Nachfrage gegenüber dem Angebot verhält. Ist der Preis niedrig, so ist die Nachfrage hoch, das Angebot jedoch klein. Ist der Preis hoch, so ist die Nachfrage niedriger, das Angebot allerdings hoch. In der Mitte der Kurve treffen sich Preis und Menge. Größere Darstellung der Verlaufskurve auf Seite 8! Seite 7 Fach: Gedruckt: Name: Klasse: Wirtschaftslehre 14. Mai 2016 Manuel Tschugg 2BKI2-1 Verlaufskurve mit den Werten der Tabellen von Seite 7 Preisbildung bei Polypol auf dem vollkommenen Markt Die Marktanteile der Anbieter und Nachfrager sind so klein, dass sie keinen Einfluss auf den Preis haben (automatische Konkurrenz). Der Gleichgewichtspreis ergibt sich aus dem Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve. Seite 8