REGIONE TRENTINO-ALTO ADIGE/SÜDTIROL UFFICIO STAMPA REGION TRENTINO-ALTO ADIGE/SÜDTIROL PRESSEAMT Trento - Trient 09.12.2010 Tel. 0461 201251 - 201252 E-mail: [email protected] COMUNICATO STAMPA – PRESSEMITTEILUNG BOZEN UND TRIENT SOLLEN GEMEINSAM AN EINER WIRKUNGSVOLLEN UND EUROPÄISCH ORIENTIERTEN REGION ARBEITEN Im Begleitbericht zum Haushaltsvoranschlag 2011 bekräftigt Präsident Durnwalder den gemeinsamen Einsatz von Südtirol und Trentino für eine stärkere Mitsprache bei den politischen Entscheidungen auf staatlicher und europäischer Ebene Die Strategie einer von Bozen und Trient gemeinsam getragenen Verantwortung in Bezug auf gemeinsame Schwerpunkte war erfolgreich: Der Präsident der Region Luis Durnwalder, der in der heutigen Regionalratssitzung den Haushaltsvoranschlag der Region für das Jahr 2011 vorgestellt hat, wies auf die positiven Ergebnisse der letzten Jahre hin, welche die „Stafette“, d.h. die abwechselnde Führung der Körperschaft durch die beiden Landeshauptleute, möglich gemacht hat. Das erste Ziel der so genannten „Stafette”, so Durnwalder, war die allmähliche Entstehung einer Region, die als Stätte des Dialogs über Themen von gemeinsamem Interesse für die beiden Autonomen Provinzen, aus denen sie sich zusammensetzt, dienen soll. Eine Region, also, an der die beiden Provinzen Bozen und Trient aktiv beteiligt sind. Diese gemeinsam getragene Verantwortung hat unsere Zusammenarbeit zu einem erheblichen Qualitätssprung verholfen. Heute – führte Präsident Durnwalder fort – ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden Provinzen in dieser entscheidenden Phase unserer Autonomie wichtiger und strategischer denn je, und dies erst recht, wenn man sie gegen den Hintergrund der offenen Fragen in den Beziehungen zwischen unserem Territorium und Europa, zwischen unserem Territorium und der italienischen Regierung betrachtet. Daraufhin hat Präsident Durnwalder die erzielten Ergebnisse erläutert, allen voran die bedeutenden Fortschritte im Bereich des Euregio-Projekts, die mit der Eröffnung eines gemeinsamen Euregio-Büros in Bozen ihren Niederschlag gefunden haben. Im neuen Euregio-Büro arbeiten Innsbruck, Bozen und Trient an gemeinsamen Projekten in entscheidenden Bereichen wie Verkehr, Wirtschaft und Umweltschutz. Der Alpenraum muss seine politische Stimme in Europa hörbar machen, meint Durnwalder. Gerade jetzt, wenn die EU der 27 die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Gebieten befürwortet und die Beispiele lokaler Governance fördert, ist dies notwendiger denn je. „Und wir sind uns dieser Verantwortung auf politischer, aber auch auf operativer Ebene bewusst“, sagte der Präsident der Region. Durnwalder erinnerte daran, dass Mitte Oktober offizielle Schritte unternommen wurden, um der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino durch die Gründung eines Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) einen institutionellen Rahmen zu geben. Es handelt sich hierbei um eine vom Europäischen Parlament vorgesehene Möglichkeit, um die territoriale Zusammenarbeit zu stärken. Die Aufgaben und Befugnisse des EVTZ werden unter den Staaten sowie den regionalen und lokalen Behörden vereinbart und in der Satzung des neuen Rechtssubjektes festgehalten. Die Landeshauptleute Durnwalder, Dellai und Platter haben dem Präsidium des Ministerrates vor kurzem einen Antrag zur Genehmigung der Gründung der EVTZ übermittelt, zu dem das Präsidium innerhalb von 90 Tagen Stellung nehmen muss. Die Gründung eines EVTZ stellt die Voraussetzung für Aktionen der territorialen Zusammenarbeit im Rahmen gemeinsamer Interessen dar. Hauptziel ist, so Präsident Durnwalder, die Beteiligung unseres Alpengebietes an den nationalen und europäischen politischen Entscheidungen zu stärken. Was hingegen die wirtschaftlichen Herausforderungen anbelangt, betonte Präsident Durnwalder die gemeinsamen Anstrengungen der Autonomen Provinzen und der Region, um angesichts der schwierigen Wirtschaftskonjunktur entschiedene und wirksame Maßnahmen – auf allen Ebenen vor allem zur Unterstützung der von der Krise am meisten betroffenen Bevölkerungsschichten und zur Gewährleistung der Beschäftigung – zu erlassen. Danach schnitt er das Thema Verkehrsverringerung im Alpenraum an. Zusammen mit Landeshauptmann Dellai, so Durnwalder, arbeiten wir für die Realisierung des Brennerbasistunnels und die Modernisierung der Eisenbahnachse Verona-München und zusammen müssen wir uns dafür einsetzen, dass die von der UE und den internationalen Abkommen zwischen Italien und Österreich gesetzten Fristen beachtet werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Zukunft der Brennereisenbahn und jene der Autobahn A22 eng zusammenhängen. In diesem Lichte muss die Möglichkeit überprüft werden, eine Korridorgesellschaft für die Verwaltung der Brennerachse samt Infrastrukturen zu gründen. Präsident Durnwalder erklärte, dass die Region und die Autonomen Provinzen der Brennerautobahn eine grundlegende Rolle auch für die Finanzierung der neuen Eisenbahntrasse im italienischen Gebiet zuerkennen. Ferner verwies der Präsident der Region auf die Zusammenarbeit zwischen Trient und Bozen aufgrund des im Jahr 2009 unterzeichneten Protokolls betreffend das nachhaltige Bauen, die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen und die nachhaltige Mobilität und auf die weitere Ende Oktober unterzeichnete Vereinbarung in Sachen Energie zwecks Kosteneinsparungen bei der Verwaltung der ehemaligen elektrischen Leitungen der ENEL, die verschiedene Ortschaften an der Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino verbinden. Präsident Durnwalder erklärte außerdem, dass auf dem Bereich Energie zwischen Südtirol und dem Trentino ein beiderseitig zufriedenstellendes Abkommen bezüglich des E-Werkes St. Florian in der Gemeinde Neumarkt unterzeichnet wurde. Schließlich betonte er die gemeinsamen Anstrengungen, um den alpinen Lebensraum zu schützen und dessen Entvölkerung zu vermeiden. Im Bereich der Kulturpolitik bestätigte er, dass sich Trient und Bozen gemeinsam mit den Regionen im Nordosten Italiens als Europäische Kulturhauptstadt 2019 bewerben. Die Kandidatur stellt die Weichen für eine kulturelle Weiterentwicklung für den ganzen Nordosten, in dem das Trentino und Südtirol eine Brücke zwischen Süd- und Mitteleuropa darstellen. Abschließend bestätigte Präsident Durnwalder die am Anfang seines Mandats abgegebenen Regierungserklärungen, laut denen Trient und Bozen zusammen für eine wirkungsvolle und europäisch orientierte Region mit einer starken Selbstverwaltungsfähigkeit arbeiten sollen. Mit Bitte um Bekanntgabe