VEREINBARUNGSPROTOKOLL zwischen der Stadtgemeinde Bozen vertreten durch den Bürgermeister Luigi Spagnolli, und den Verbänden und Gewerkschaften, die Mitglieder des Paritätischen Komitees für Sozialgenossenschaften sind, vertreten durch: A.G.C.I. Alto Adige – Südtirol Confcooperative Bozen Bund der Genossenschaften Südtirols Raiffeisenverband Südtirol ASGB CGIL/AGB SGB/CISL UIL/SGK Fulvio Giorgi Paolo Tanesini Alberto Stenico Heiner Nicolussi Leck Alessandro Piras Carmen Pasin Tila Mair Toni Serafini Mit Bezug auf die ab Juni 2006 eingeleiteten Schritte und auf die in den verschiedenen, nachfolgenden Treffen eingegangenen Verpflichtungen wird das vorliegende Vereinbarungsprotokoll unterzeichnet. Das Protokoll hat den Zweck, den Beziehungen zwischen den Vertragsparteien im Rahmen fester Bezugspunkte Kontinuität sowie systematische Vorgehensweisen zu gewährleisten und den gegenseitigen Austausch zu fördern. Prämisse - In der Stadt Bozen findet zur Zeit ein tiefgreifender Wandel statt: Es ändert sich die Zusammensetzung sowohl der arbeitstätigen als auch der nicht arbeitstätigen Bevölkerung. Um diesem Wandel gerecht zu werden, sind politische Maßnahmen notwendig, die den Dialog und den sozialen Zusammenhalt verstärken. - Die Gemeinde Bozen hat den Landessozialplan 2007-2009 zur Gänze übernommen. Eines der strategischen Eckpfeiler dieses Planes ist die landesweite Verwirklichung eines Welfare-Netzes, das auf den Wohlfahrtspluralismus und auf moderne Strategien der Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Non-Profit-Trägern basiert, sich nach dem Grundprinzip der horizontalen Subsidarität ausrichtet und das Ziel verfolgt, die Tätigkeit der gemeinnützigen Organisationen, die Ausdruck unserer Zivilgesellschaft sind, zu fördern und zu unterstützen und sie gleichberechtigt in die Sozialplanung einzubeziehen. - Zu den Zielsetzungen des Strategischen Entwicklungsplanes Bozen 2015 zählt die Ausarbeitung angemessener Verwaltungsmaßnahmen zur Förderung der sozialen Einbindung durch die Schaffung von Möglichkeiten zur beruflichen Eingliederung und durch die Eruierung neuer Tätigkeitsbereiche für die Anregung der sozialen Kooperation unter Mitwirkung der verschiedenen bereichsspezifischen 1 Organisationen, die aktiv an einschlägigen, gemeinsam erarbeiteten Projekten teilnehmen sollen. - Eine der Handlungsleitlinien des Sozialplans für die Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt Bozen 2004 - 2006 ist die Zuweisung an die Organisationen des Dritten Sektors einer aktiven und verantwortungstragenden Rolle bei der Erarbeitung und Aktualisierung der Maßnahmen der Gemeinde im Bereich Sozialpolitik. Aus diesen Gründen wird Folgendes vereinbart: Die Stadtgemeinde Bozen erkennt die Verbände und Gewerkschaften Confcooperative Bozen, Bund der Genossenschaften Südtirols, Raiffeisenverband Südtirol, A.G.C.I. Südtirol, ASGB, CGIL/AGB, SGB/CISL, UIL/SGK, Mitglieder des Paritätischen Komitees für die Sozialgenossenschaften als repräsentative Ansprech- und Vertragspartner an. Sie verpflichtet sich, sich im Vorab mit ihnen über die Planung der städtischen Wohlfahrtsmaßnahmen sowie der Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung und sozialen Einbindung auseinander zu setzen, insbesondere mit Bezug auf die Ausarbeitung von Projekten für die berufliche Eingliederung und die soziale Kooperation. Confcooperative Bozen, Bund der Genossenschaften Südtirols, Raiffeisenverband Südtirol, A.G.C.I Südtirol, ASGB, CGIL/AGB, SGB/CISL, UIL/SGK, Mitglieder des Paritätischen Komitees für die Sozialgenossenschaften, würdigen die Arbeit des Gemeindeausschusses, der mit dem Strategischen Entwicklungsplan, dem Sozialplan für die Verbesserung der Lebensqualität, den einschlägigen Fachplänen und den Sozialklauseln, die in den Lastenheften der Gemeinde Bozen für die Vergabe von Arbeiten und Dienstleistungen aufscheinen, wichtige politische Entscheidungen strategischer Art getroffen hat. Die genannten Dokumente sind ergänzender Bestandteil der vorliegenden Vereinbarung und heben die bedeutsame Rolle der privaten NonProft-Organisationen im Bereich des Welfares hervor. Die Stadtgemeinde Bozen hat zudem verschiedenen Sozialgenossenschaften und Verbänden von Sozialgenossenschaften Aufträge für die berufliche Eingliederung von benachteiligten Personen erteilt und während der gesamten bisherigen Legislaturperiode über die Tätigkeit der Stadtregierung informiert und den verwaltungsexternen Stimmen Gehör gegeben. Das vorliegende Vereinbarungsprotokoll weist der sozialen Kooperation und den privaten gemeinnützigen Einrichtungen eine konkrete Rolle im Sinne der horizontalen Subsidarität zu. Es baut die bestehende Partnerschaft durch eine gleichwertige Beziehung im Rahmen der Planung und der Finanzierung der Wohlfahrtsmaßnahmen aus. Der Austausch zwischen den Vertragsparteien erfolgt in der Regel zwei Mal im Jahr durch die Einberufung der Arbeitsgruppe, die sich aus den genannten Verbänden und der Stadträtin für Sozialpolitik und Chancengleichheit, dem 2 Stadtrat für Innovation und Arbeit und dem Stadtrat für Kultur, Forschung und Strategischen Entwicklungsplan zusammensetzt. Der Sommertermin wird so gewählt, dass er mit der Planungsarbeit der Gemeinde Bozen zusammenfällt; der Wintertermin wird im Dezember festgelegt, um eine Synthesearbeit und die Überprüfung der gemeinsam festgelegten Ziele zu gewährleisten. Die Assessorate können, falls sie es für nützlich erachten, eigene spezifische Absprachen treffen und Vereinbarungen oder Vereinbarungsprotokolle mit den Parteien abschließen. Confcooperative Bozen, Bund der Genossenschaften Südtirols, Raiffeisenverband Südtirol, A.G.C.I Südtirol, ASGB, CGIL/AGB, SGB/CISL, UIL/SGK, Mitglieder des Paritätischen Komitees für die Sozialgenossenschaften, verpflichten sich, die Wohlfahrtsmaßnahmen der Stadtgemeinde, die die soziale Einbindung und die berufliche Eingliederung zum Ziel haben, mit selbsgewählten Modalitäten - unter Berücksichtigung der jeweiligen Zuständigkeiten und des Grundsatzes der Entscheidungs- und Bewertungsunabhängigkeit - zu unterstützen und fördern. Sie verpflichten sich zudem, auch die eigenen Gremien im Rahmen einschlägiger Treffen und Versammlungen in angemesser Weise darüber zu informieren. Um die Wirksamkeit der vorliegenden Vereinbarung zu gewährleisten, legen die Stadtgemeinde Bozen, Confcooperative Bozen, Bund der Genossenschaften Südtirols, Raiffeisenverband Südtirol, A.G.C.I Südtirol, ASGB, CGIL/AGB, SGB/CISL, UIL/SGK, Mitglieder des Paritätischen Komitees für die Sozialgenossenschaften jährlich gemeinsam die Ziele und Prioritäten der Zusammenarbeit im Bereich der Planung und konkreten Umsetzung der städtischen Wohlfahrtsmaßnahmen fest. Gelesen und gezeichnet: Der Bürgermeister der Stadt Bozen Luigi Spagnolli A.G.C.I. Alto Adige – Südtirol Fulvio Giorgi ASGB Alessandro Piras Confcooperative Bozen Paolo Tanesini CGIL/AGB Carmen Pasin Raiffeisenverband Südtirol Heiner Nicolussi Leck SGB/CISL Tila Mair Bund der Genossenschaften Südtirols Alberto Stenico UIL/SGK Toni Serafini Bozen, den ___________ 3 4