lichen Forschung vergeben. Die Anträge für den Südtiroler Wissenschaftspreis für herausragende Leistungen erfahrene Zur Person Prof. Stefan Zerbe Geburtsort: Aschaffenburg (D) Ausbildung: Biologiestudium in Würzburg und Stuttgart-Hohenheim Promotion und Habilitation an der TU Berlin Beruf: 2006 – 2009 Lehrstuhl für Geobotanik und Landschafts- Data: 27/03/2014 | Testata: ökologie an der Uni Greifswald seit 2009 Professor für Umwelt und Angewandte Botanik an der Freien Universität Bozen seit 2012 Prorektor für Forschung an der Freien Universität Bozen; Dolomiten | Pagina: 8 Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Vegetationsund Landschaftsökologie und Ökosystemrenaturierung; Autor bzw. Co-Autor von sechs Büchern und von über 180 wissenschaftlichen Artikeln Zum Projekt: Alpine Ökosysteme # Forschungskooperation: Freie Universität Bozen und Eurac # Fördermittel: Dr. Erich-Ritter- und Dr. Herzog-Sellenberg-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Forschungsprogramm „Klimawandel und Biodiversität“ und Stiftung der Freien Universität Bozen # Fördersumme: 260.000 Euro Juniorfor# Projekt-Team: schungsgruppe mit drei Doktoranden/in unter wissenschaftlicher Betreuung von Prof. Stefan Zerbe (Freie Universität Bozen), Dr. Lorenzo Brusetti (Freie Universität Bozen), Dr. Francesco Comiti (Freie Universität Bozen) und Dr. Giacomo Bertoldi (Eurac); weitere Beteiligung von Wissenschaftlern/innen der Freien Universität Bozen und Eurac. # Beschreibung: Weltweit weichen in den Hochgebirgen als Folge der globalen Erwärmung die Gletscher zurück. Dies ist auch für zahlreiche Alpentäler dokumentiert. Wird der Klimawandel meist mit seinen negativen Folgen für Umwelt und Gesellschaft (z.B. Mee- resspiegelanstieg in dicht besiedelten Küstenzonen, Desertifikation in Trockengebieten) in der Öffentlichkeit diskutiert, so wird der Blick in dem Projekt EMERGE auf mögliche positive Aspekte des Gletscherrückgangs gerichtet. Im Matschertal in Südtirol ist in den vergangenen 200 Jahren der einstmals großflächige Gletscher auf einen Restbestand zurückgeschmolzen und hat Land freigegeben, auf welchem sich Pflanzen und Tiere ansiedeln, einhergehend mit einer Bodenentwicklung. In einem interdisziplinären Projekt aus Landschaftsökologen, Bodenkundlern, Hydrologen, Mikrobiologen und Tierökologen werden die vielfältigen Interaktionen zwischen Wasserhaushalt, Bodenfaktoren, Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen untersucht, um die Entwicklung der neuen Bergökosysteme in Raum und Zeit zu erfassen. Augenmerk wird hierbei auf das gesamte Wassereinzugsgebiet von der Gletscherfront bis zur Baumgrenze gerichtet. Mit der Neuentwicklung von Gehölzbeständen und alpinen Rasen sind auch prinzipiell neue Nutzungsmöglichkeiten für die Land- und Forstwirtschaft gegeben. Struktur, Biodiversität und Produktivität der neu entstehenden Ökosysteme lassen somit die Ableitung potenzieller Landnutzungsszenarien in dieser Höhenlage zu. Die Auswirkungen des Klimawandels erforscht ein internationales und interdisziplinäres Forschungsteam im Matschertal. Documento generato da Philip Santa (unibz) il 27/03/2014 alle 08:28:32 Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) „Ich arbeite seit 2001 mit der Freien Universität Bozen zusammen und bin 20 bekräftigt Prof. Zerbe. „Südtirol ist ein sehr schönes und vielfältiges Bergland, Interdisziplinär UMWELTFRAGEN: Professor Stefan Zerbe, ein Forscher BOZEN. Prof. Stefan Zerbe ist Prorektor für Forschung an der Freien Universität Bozen und Professor für Umwelt und Angewandte Botanik an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik. Wir sprachen mit ihm über seine Forschung und sein neues Leben in Südtirol. „Dolomiten“: Herr Prof. Zerbe, was interessiert Sie an Ihrem Forschungsthema? Prof. Stefan Zerbe: Meine Arbeitsgruppe aus Doktoranden und Post-Doktoranden bearbeitet sehr vielfältige Forschungsthemen, die von der nachhaltigen Nutzung der Biomasse zur Energiegewinnung über die Auswirkungen von nichteinheimischen Arten auf die biologische Vielfalt oder den Einfluss der Beweidung auf die mediterrane Vegetation bis hin zu der Entstehung neuer alpiner Ökosysteme nach dem Zurückschmelzen der Gletscher aufgrund des Klimawandels reichen. In allen Forschungsprojekten geht es um aktuelle Umweltfragen und Umweltprobleme. Interessant ist hierbei nicht nur, etwas Neues zu erfahren, also die Umwelt besser verstehen zu können, sondern vor allem auch die Forschungsergebnisse für die Praxis aufzubereiten. Unsere Forschungsarbeit soll dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen zukünftig noch effizienter und vor allem nachhaltig zu nutzen. Das betrifft nicht nur land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, sondern z.B. auch Stadtökosysteme, wo wir die Leistungen des städtischen Grüns (Straßenbäume, Parks, Promenaden usw.) für den Menschen in der Stadt untersuchen. „D“: Welche ist Ihre größte Herausforderung? Zerbe: Herausforderungen gibt es einige. Wir arbeiten meist in interdisziplinären Teams. Eine Herausforderung ist es, tatsächlich zusammen- und nicht nur nebeneinander her zu arbeiten. Das heißt, wir müssen unsere Forschungsinhalte werden bei internat unterschiedlichen Wissenschaftssprachen verstehen, um gut kommunizieren zu können: der Ökologe versteht den Ökonom, die Soziologin versteht den Landschaftsplaner usw. Lösungen für Umweltprobleme lassen sich nur in interdisziplinären Teams erarbeiten. Eine weitere Herausforderung ist es, ökologische Feldforschungen unter oft sehr schwierigen Rahmenbedingungen durchzuführen. So müssen wir oft mehrere Wochen lang Boden- und Vegetationsuntersuchungen in Wüstengebieten Zentralasiens oder im Hochgebirge durchführen. Das verlangt viel an körperlicher Ausdauer und Motivation für die Forschung. Und schließlich ist es eine Herausforderung, den wissenschaftlichen Nachwuchs so zu qualifizieren, dass er auf der internationalen Wissenschaftsbühne Erfolg hat. Ritaglio stampa ad esclusivo uso del destinatario, non riproducibile # Forschungsprojekt: Neuentstehung alpiner Ökosysteme nach dem Zurückschmelzen der Gletscher am Beispiel des Matschertales (Projekt EMERGE) „D“: Was gefällt Ihnen an Südtirol besonders? Zerbe: Ich arbeite seit 2001 mit der Freien Universität Bozen zusammen und bin 2009 sehr gerne nach Südtirol umgezogen, um hier zu leben und zu arbeiten. Südtirol ist ein sehr schönes und vielfältiges Bergland, was sowohl Natur wie auch Kultur bietet. Bozen hat auch als relativ kleine Stadt ein sehr abwechslungsreiches und anspruchsvolles Kulturprogramm. Als spannend empfinde ich das Zusammenwirken von Tradition und 1/1 In re d n ro W re „ A u n Z F b is A A Z z c a li d g v F la „ s