Für eine lebenslange Verwahrung von Pädophilen Frankreichs Präsident Sarkozy sorgte letzte Woche mit seinen politischen Forderungen bezüglich dem Strafmass für Kinderschänder für grossen Wirbel. Anlass dafür gab ihm ein dramatischer Fall von Kindsmissbrauch und Systemversagen. Kurz nach der Entlassung eines 61-Jährigen – ein dreimal wegen sexueller Verbrechen vorbestrafter Pädophiler - wurde in der nordfranzösischen Stadt Roubaix ein 5-jähriger Junge entführt und sexuell missbraucht. Bei der Festnahme des Täters, welche noch am selben Tag erfolgte, wurde in dessen Tasche ein angefangener Streifen des Potenzmittels Viagra gefunden, welches er von dem Gefängnisarzt verschrieben bekam. Dieser hatte angeblich die Akten über den Patienten zum Zeitpunkt dieser Verschreibung nicht zur Verfügung. Ein fataler Fehler. Der Pädophile wurde erst einen Monat vor der Tat, nach 18 von 27 Jahren zu verbüssender Haftstrafe, in die Freiheit geschickt. In Anbetracht dessen ist das verschriebene Viagra nur die Spitze des Eisbergs. Auf die darauf folgende Empörung der Öffentlichkeit reagierte Sarkozy mit der Ausarbeitung radikaler Massnahmen in Sachen Kinderschänder. Dem Vater des Fünfjährigen kündigte er an, solche Typen nicht mehr auf freien Fuss setzen zu lassen und eine vorzeitige Haftentlassung künftig auszuschliessen. Wenn der Pädophile nach verbüsster Haftstrafe noch immer eine Gefahr darstelle, solle er in geschlossene Kliniken zur Behandlung eingewiesen werden. Wer die Behandlung akzeptiere, könne mit einem elektronischen Armband Ausgang erhalten, wer sie ablehne, werde so lange wie nötig in der Klinik bleiben. Einen entsprechenden Gesetzentwurf werde die Regierung in den nächsten Wochen vorlegen, kündigte Sarkozy an. „Nennen Sie es chemische Kastration, das Wort macht mir keine Angst.“ Dieser Vorfall in Frankreich ist beispielhaft für die Verharmlosung pädophiler Straftaten. Der Täter in Frankreich soll bereits während der Gefängnisstrafe damit geprahlt haben, künftig in andere Länder zu reisen, wo Kinder leichter zu haben wären. Das Thema Pädophile wird leider auch hierzulande nur mit Samthandschuhen angefasst. Die vom Volk eingereichte Verwahrungsinitiative für Sexualstraftäter wurde am 8. Februar 2004 vom Volk zwar deutlich angenommen. Inhalt dieser Gesetzesänderung war die unbeschränkte Verwahrungsdauer der Straftäter bis zum Zeitpunkt, wo neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu deren „Genesung“ vorliegen. Die Umsetzung allerdings schlug fehl. In einer Medienmitteilung vom 24. November 2006 teilte die nationalrätlichen Rechtskommission (RK) jedoch mit, dass sich die Verwahrungsinitiative nicht in Einklang mit der Menschenrechtskonvention (EMRK) umsetzen lasse. Mit 16 zu 4 Stimmen habe die RK deshalb das Ausführungsgesetz abgelehnt. Diese staatliche Willkür führt uns vor Augen, wie antidemokratisch unsere Regierung in Wirklichkeit ist. Dass sich die Schweizer Grundgesetzte und der Volkswille hinter die Menschenrechtskommission zu stellen hat, ist an sich Grund genug, aufzustehen und gegen diese Unterdrückung zu protestieren. Die Tatsache, dass einem Kind das ganze Leben und die ganze Zukunft durch die abscheuliche Tat eines Pädophilen zerstört werden und diesem trotzdem Menschenrechte zugesprochen werden, lässt ernsthaft an der Idee der Menschenrechte zweifeln. Dem vergewaltigten Kind wurde das Recht auf ein normales Leben von seinem Peiniger genommen. Wo bleiben die Rechte dieses Kindes auf eine normale Kindheit, auf ein normales Leben? Wo bleibt hier die Gerechtigkeit? Der Täter wird im Höchstfall zu 30 Jahren Haft verurteilt und kommt mit grosser Wahrscheinlichkeit schon früher wegen guter Führung in die Freiheit, in die Gesellschaft zurück. Und das Kind? Es wird den Schmerz nach 30 Jahren wahrscheinlich kaum vergessen haben. Diese Unverhältnismässigkeit, diese Unmenschlichkeit nennt sich Menschenrecht. Wollen wir tatenlos zusehen und den Fall in Frankreich auch in der Schweiz wahr werden lassen? Oder wollen wir präventive Massnahmen ergreifen? Sarkozys Ideen sind gute Ansätze, an welchen wir uns orientieren sollten, um solche grässliche Geschehnisse zu verhindern. Wir müssen unser Volk und unsere Kinder von solchen kranken Gestalten schützen und die Verwahrungsinitiative neu ins Rollen bringen.