Senatswahlen 2006 Am 30. März 2006 finden im Elise Richter Saal (Hauptgebäudes der Universität Wien) Wahlen zur 2. Funktionsperiode des Senates statt. Er ist nach dem UG 2002 das einzige durch Wahlen legitimierte Organ der Universitäten und wird in der nächsten Funktionsperiode einen Dreiervorschlag für die Wahl der Universitätsleitung, sowie die Auswahl von vier Vertreterinnen (m/w) im Universitätsrat zu beschliessen haben. AUSGANGSPUNKT Die gesetzlich vorgeschriebene Zusammensetzung dieses Gremiums benachteiligt den Mittelbau auf geradezu groteske Weise. Den 339 Professoren (Personalstand 2003) der Universität Wien stehen zehn Mandate zu, den 1.214 übrigen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen (m/w) zwei Vertreterinnen (m/w), die dazu noch die bedeutende Anzahl der Lektorinnen (m/w) repräsentieren. Diese Verzerrung demokratischer Verhältnisse wurde bei den Senatswahlen 2003 mit einem massiven Wahlboykott seitens des Mittelbaus quittiert. Sie führt noch immer zu frustrierten, agitatorischen Stellungnahmen. In den Auseinandersetzungen über den Organisationsplan der Universität Wien zeigte sich allerdings bald, dass Schadensbegrenzung kooperative Strategien und transparente Arbeitsabläufe erfordert. In Verhandlungen zwischen dem Rektorat und der "Plattform universitäre Mitbestimmung" (PLUM) wurde die Einrichtung von Fakultätskonferenzen festgeschrieben; bei den Wahlen zum Betriebsrat 2005 erzielte der Wahlverbund GAKU/PLUM/Lektorinnen die absolute Mehrheit. VORARBEITEN DER PLUM Die Arbeit in Fakultätskonferenzen und Subeinheiten muss nach Ansicht der PLUM die Universität als Ganzes im Auge haben. In Informationsveranstaltungen zum Organisationsplan, Entwicklungsplan und Bolognaprozess hat sie ihre Position dargestellt. Die Mailing Liste "epoche" bietet ein offenes Forum zur aktuellen Universitätspolitik. Vor diesem Hintergrund haben sich GAKU, PLUM und die Vertreter der Lektorinnen (m/w) dazu entschlossen, mit einer Liste für die Senatswahlen 2006 zu kandidieren. Die minimale Repräsentation des Mittelbaus in diesem Gremium läßt sich am ehesten durch eine enge Verbindung dieser hochschulpolitischen Initiativgruppen beantworten. FORDERUNGEN Zwei institutionellen Defiziten gilt die besondere Aufmerksamkeit. Zum einen sind Wissenschaftlerinnen (m/w), die als Lektorinnen und Projektmitarbeiter beschäftigt sind, trotz ihrer formellen Betriebszugehörigkeit bisher nur unzureichend in die Informations- und Entscheidungsabläufe einbezogen. Die Liste, die wir vorlegen, integriert diesen Personenkreis. Zum anderen legen wir besonderes Gewicht auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen der Universitätsarbeit. Strukturveränderungen nach dem Prinzip der Gerechtigkeit im Geschlechterverhältnis müssen den schönen Worten, bei denen es bisher oft geblieben ist, folgen. Zur Verstärkung der universitären Mitbestimmung setzen wir uns für die Leitung der Fakultätskonferenzen durch eine gewählte Sprecherin (m/w) (statt des Dekans) und das Stimmrecht für nicht habilitierte Kolleginnen (m/w) in Habilitationskommissionen ein. DOKUMENTATION, INFORMATIONEN Eine Dokumentation der Tätigkeit der PLUM finden Sie unter http://plum.philo.at. Für Nachfragen und Anregungen stehen die Kandidatinnen gerne zur Verfügung. Unterstützen Sie unseren Einsatz für Transparenz, Mitbestimmung, innerbetriebliche Integration und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis. Liste der Kandidatinnen und Kandidaten Herbert HRACHOVEC (Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaften) Anna BABKA (Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät) Andreas SCHWARCZ (Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät) Ilse REITER-ZATLOUKAL (Rechtswissenschaftliche Fakultät) Karl REITER (Fakultät für Lebenswissenschaften) Christa EHRMANN-HÄMMERLE (Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät) Kunibert RAFFER (Fakultät für Sozialwissenschaften) Elisabeth HOLZLEITHNER (Rechtswissenschaftliche Fakultät)