Drehbuch: Volker Krappen, Wolfgang Murnberger

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LAPISLAZULI
IM AUGE DES BÄREN
ein Film von Wolfgang Murnberger
mit
Clarence John Ryan, Julia Krombach, Paula Nocker, Lena Stolze,
Hans-Werner Meyer, Christoph Waltz, Gregor Bloéb, Vadim Glowna
Drehbuch:
Idee:
Kamera:
Musik:
Ausstattung:
Kostüm:
Produzenten:
Volker Krappen, Wolfgang Murnberger
Volker Krappen & Claudia Krebs
Fabian Eder
Mischa Krausz
Christoph Kanter
Martina List
Danny Krausz & Kurt Stocker
eine österreichisch-deutsch-luxemburgische Koproduktion
produziert von
Dor Film, Dor Film-West, Cobra Film, Krebs & Krappen, Samsa Film
PRESSEHEFT
Kinostart: 05.10.2006
www.lapislazuli-derfilm.de
Pressebetreuung: das pressebüro, Sandra Thomsen, Bilser Str. 11 – 13, D-22297 Hamburg,
Tel.: +49 (0)40 514 011 51, Fax: +49 (0)40 514 011 60, [email protected]
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Inhaltsverzeichnis
Darsteller & Stab
Seite 3
Technische Daten, allgemeine Informationen
Seite 4
Pressenotiz & Kurzinhalt
Seite 5
Langinhalt
Seite 6 - 8
Über die Produktion
- Lapilazuli
- Staub aus Edelsteinen
- Besetzung: Auf der Suche nach dem Jungen aus dem Eis
- Eltern und andere Schwierigkeiten
- Die Dreharbeiten: Ein Alp(en)traum
Seite 9 - 19
Die Darsteller
Seite 20 - 23
Die Filmemacher
Seite 24 - 27
Worterklärungen „neandertalensisch – deutsch“
Seite 28 - 31
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DARSTELLER
Bataa
CLARENCE JOHN RYAN
Sophie
JULIA KROMBACH
Tom
HANS-WERNER MEYER
Christine
LENA STOLZE
Lissy
PAULA NOCKER
Czerny
CHRISTOPH WALTZ
Heckl
GREGOR BLOÉB
Einsiedler
VADIM GLOWNA
STAB
Drehbuch
Volker Krappen,
Wolfgang Murnberger
Regie
Wolfgang Murnberger
Kamera
Fabian Eder
Ausstattung
Christoph Kanter
Ton
Frank Heidbrink
Schnitt
Britta Nahler
Casting
Markus Schleinzer, Faith Martin
Kostüm
Martina List
Maske
Michaela
Oppl,
Ronaldo
Cosmo,
Birger Laube
Musik
Mischa Krausz
Produktionsleitung
Alfred Deutsch
Herstellungsleitung
Manfred Fritsch
Ko-Produzenten
Claudia Krebs & Volker Krappen
Gerd Huber und Jani Thiltges
Produzenten
Danny Krausz & Kurt Stocker
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LAPISLAZULI – Im Auge des Bären
ist eine österreichisch-deutsch-luxemburgische Koproduktion
produziert von Dor Film (Österreich), Dor Film – West (Deutschland),
Cobra Film (Deutschland), Krebs & Krappen (Deutschland),
Samsa Film (Luxemburg)
entwickelt mit der Unterstützung des MEDIA Programms der Europäischen Union
sowie EAVE und der Stiftung Kuratorium junger deutscher Film.
hergestellt mit Unterstützung des ÖFI (Österreichisches Filminstitut), des ORF (im
Rahmen des Film/Fernseh-Abkommen), des FFW (Film Fonds Wien), von
Eurimages,
des BKM (Beauftragte für Kultur und Medien), der FFHH (Filmförderung Hamburg),
der NRW (Filmstiftung Nordrhein-Westfalen), des Film Fund Luxembourg und von
Cine Tirol
Drehzeit: 20. Juni bis 13. August 2005
Drehorte:
Zillertal (Tuxertal – Schlegeis – Floiten – Mayrhofen)
Innsbruck und Umgebung
Wien („Museum“ und „Blaue Höhle“)
Länge
Format Bild
Format Ton
106 Minuten
35 mm, CinemaScope, Farbe
Dolby digital SRD 24 fps
IM VERLEIH VON:
MARKETING:
Twentieth Century Fox of Germany
Darmstädter Str. 114
60598 Frankfurt/Main
NFP marketing*
(ein Geschäftsbereich der NFP Neue
Filmproduktion tv GmbH)
Kurfürstendamm 57
10707 Berlin
PRODUKTION:
Dor Film GmbH
Bergsteiggasse 36
1170 Wien
www.dor-film.at
4
Er ist ein Neandertalerjunge.
Sie ein Großstadtkind.
Zwischen ihnen liegen Welten.
Aber nichts kann sie trennen.
PRESSENOTIZ
Wolfgang Murnberger, einer der erfolgreichsten Regisseure Österreichs („Silentium“,
„Komm, süßer Tod“) inszeniert die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft
vor der grandiosen Kulisse der Hochalpen als außergewöhnliches Kinoerlebnis für
die ganze Familie.
Der Neandertalerjunge Bataa erwacht in unserer Gegenwart zu neuem Leben –
gerade rechtzeitig zum 150. Jubiläum des berühmten Fossilienfunds im Neandertal
bei Düsseldorf im Jahr 1856.
Wie Sophie, ein junges Mädchen aus der Stadt, Bataa hilft – und was wir von ihm
lernen können – erleben wir mit den Helden dieses bewegenden Kinderabenteuers
über die Macht des Verstehens und das Rätsel der Ewigkeit.
KURZINHALT
Mitten in der Bergwildnis der Alpen schlägt ein glühender Meteorit in einen Gletscher
ein und erweckt einen im Eis eingefrorenen Neandertalerjungen zu neuem Leben.
Dieser Junge, Bataa, begegnet Sophie, einem von einer Ferienhütte in den Bergen
ausgerissenen Mädchen. Anfangs scheinen beide durch Sprache und Zeit getrennt,
doch entdecken sie schnell Gemeinsamkeiten: Sophie hat ihre Mutter verloren und
kann sich in ihrer neuen Patchworkfamilie nicht zurechtfinden, und auch Bataa fühlt
sich verlassen und sehnt sich nach seiner Familie. Beide brauchen einander und
erleben eine ganz besondere Freundschaft, die urplötzlich in Gefahr gerät, als
Wissenschaftler die zwei aufspüren und Bataa wie ein wildes Tier einfangen wollen.
Sophie hilft ihm zu fliehen. Sie verstecken sich in einer uralten, geheimen Höhle,
einer heiligen Stätte der Neandertaler, in der sich Bataa nach einem geheimnisvollen
Ritus die Haare mit Lapislazuli blau färbt. Als Bataa krank wird, überredet Sophie
ihren Freund, mit ihr ins Tal zu gehen. Doch je mehr sich die beiden der modernen
Zivilisation nähern, desto schlimmer wird Bataas Erkrankung. Sophie muss
erkennen, dass Bataa für unsere heutige Welt nicht geschaffen ist, und es beginnt
ein Wettlauf mit der Zeit ...
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INHALT
In Hamburg beobachtet die zwölfjährige Sophie (JULIA KROMBACH) eine
Sternschnuppe am Nachthimmel. Kurz darauf schlägt dieser glühende Meteorit in
einen Alpengletscher ein und bringt das Eis zum Schmelzen.
Vom nahen Innsbrucker Naturhistorischen Museum aus beobachten der
Wissenschaftler Czerny (CHRISTOPH WALTZ) und sein verschnupfter Assistent
Heckl (GREGOR BLOÉB) den Einschlag. Am nächsten Tag forschen sie auf dem
Gletscher nach, finden den Meteoriten zwar nicht, dafür aber ein erstaunlich gut
erhaltenes Bärenfell aus prähistorischer Zeit – mit Zeichnungen von Menschenhand.
Sophie kann den Tod ihrer Mutter nicht verwinden. Ihr Vater Tom (HANS WERNER
MEYER) hat inzwischen eine neue Frau gefunden, aber Sophie will von ihrer
Stiefmutter Christine (LENA STOLZE) und Stiefschwester Lissy (PAULA NOCKER)
nichts wissen und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück. Natürlich hat sie auch
keine Lust auf den gemeinsamen Urlaub in den Bergen bei Innsbruck, aber der Vater
lässt ihr keine Wahl. Toms Frau Christine war nämlich früher mit dem
Museumskurator Czerny verheiratet, und in den gemeinsamen Ferien der
Patchwork-Familie ergibt sich so eine seltene Gelegenheit für den Wissenschaftler,
ein paar Tage mit seiner kleinen Tochter Lissy zu verbringen.
Während die Familie zu einer entlegenen Berghütte wandert, stoßen die beiden
Wissenschaftler auf sonderbare Spuren – und Heckl entdeckt in der Ferne eine
Gestalt: Ein Neandertaler, vermutet er verblüfft, der im Eis des Gletschers
eingefroren war und den der Meteoriteneinschlag zu neuem Leben erweckt hat.
Sophie ärgert sich über Christines durchschaubare Bemühungen, ihr näher zu
kommen. Als Sophie sich heftig mit Lissy zankt und ihr Vater ihr auch noch in den
Rücken fällt, verschwindet sie nachts heimlich aus der Berghütte, um alleine ins Tal
abzusteigen und mit der Bahn nach Hause zu fahren. In der unheimlichen
nächtlichen Berglandschaft begegnet sie überraschend einem äußerst merkwürdig
aussehenden Jungen (CLARENCE JOHN RYAN). Vor Schreck stürzt sie, verletzt
sich am Kopf und verliert das Bewusstsein.
Als Sophie morgens erwacht, befindet sie sich weitab in der Wildnis, und der fremde
Junge hat neben ihr ein Lagerfeuer entzündet. Geschickt behandelt er ihren
verstauchten Knöchel mit Kräutern, er sammelt Blaubeeren und jagt einen
Berghasen, um ihren Hunger zu stillen. Sophie versteht seine urtümliche Sprache
nicht. Dennoch beginnen sie sich nach anfänglicher Scheu und Vorsicht schnell zu
verständigen, und sie erfährt, dass er Bataa heißt.
Bataa kommt in der Natur bestens zurecht, aber die Dinge der modernen Welt, die
Sophie bei sich hat, sind ihm ein Rätsel. Obwohl sie aus verschiedenen Welten
kommen, merkt Sophie schnell, dass es auch Gemeinsamkeiten gibt: Genau wie sie
fühlt sich Bataa verlassen und sehnt sich nach seiner Familie. Eines der Wörter, die
Sophie in Bataas Sprache lernt, ist „Mmallamm“ – es bedeutet Vertrauen, Familie,
Liebe: etwas, was sie beide suchen.
Bataas größtes Problem: Er vermisst sein Bärenfell, ohne das er seinen Ahnen nicht
folgen kann. Deshalb baut er fieberhaft eine Fallgrube, indem er einen Erdspalt mit
Zweigen abdeckt und einen Köder auslegt: Er will einen Bären fangen.
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Unterdessen haben Tom und seine Familie bemerkt, dass Sophie verschwunden ist.
Sie alarmieren die Bergwacht, und unter kundiger Führung machen sie sich auf die
Suche nach ihr. Gleichzeitig sind auch Czerny und Heckl ihrer Sensation auf der
Spur und wollen ihn mithilfe eines Betäubungsgewehrs einfangen. Während aber
Heckl nur am Entdeckerruhm interessiert ist, lässt sich Czerny auch menschlich von
Bataas Schicksal anrühren, als er ihm in den Bergen plötzlich gegenübersteht. Er
möchte mit ihm kommunizieren, und es gelingt ihm sogar, ein paar Schnalzlaute zu
äußern, die denen von Bataa ähnlich sind. Doch Heckl und das schrille Klingeln
eines Handys unterbrechen diese zaghaften Annäherungsversuche.
Sophie erkennt die Gefahr für Bataa, die von den Wissenschaftlern ausgeht, und
flieht mit ihm. Bei der Verfolgung stürzt Heckl in die Bärenfalle. Bataa sucht Schutz
an einem Ort, den er beschwörend „Mmba-uuf“ nennt. Sophie möchte ihm helfen,
versteht aber buchstäblich nur „Bahnhof“. Doch der Bahnhof ist im Tal, während
Bataa immer wieder Richtung Berggipfel zeigt: Sein Bahnhof ist ganz weit oben. Er
führt Sophie zu einem verschütteten Höhleneingang, den er verzweifelt freizulegen
versucht. Als er Sophie vor einem Hubschrauber schützen will und dieser weiterfliegt,
ohne sie zu bemerken, trennt Sophie sich verärgert von Bataa und steigt allein ab.
Aber schon bald packen sie die Gewissensbisse, Bataa zurückgelassen zu haben.
Sophie stößt auf die Hütte des Einsiedlers (VADIM GLOWNA), der sie zunächst
barsch abweist. Aber er hat ihren verlorenen Rucksack mit dem Handy ihres Vaters
entdeckt, dessen PIN-Code Sophie allerdings nicht kennt. Der Einsiedler empfiehlt
ihr, sich in ihren Vater hineinzudenken, um den Code zu erfahren. Das gelingt ihr
natürlich nicht. Der Einsiedler hat am Gletscher außerdem den elektrisch geladenen
Meteoriten gefunden, dem Bataa sein neues Leben verdankt.
Der Einsiedler ist auch der Einzige, den Bataas Auftauchen nicht überrascht. Er
kennt einen zweiten, versteckten Eingang in Bataas „Mmba-uuf“, hat die Höhle längst
erkundet und ihre Höhlenzeichnungen interpretiert. Er weiß, dass Bataas Stamm, der
Clan der Bärenmenschen, in grauer Vorzeit von einem stärkeren Volk aus dem Tal
bedroht wurde und sich in die Höhle zurückziehen wollte, als Bataa in die
Gletscherspalte stürzte und einfror. Sophie kann den Einsiedler, der sich als Wächter
des Neandertaler-Erbes versteht, dazu bewegen, sie zurückzubegleiten und
zusammen mit Bataa in die versteckte Höhle zu führen.
Bataa ist überglücklich, an die heilige Stätte der Neandertaler zu gelangen, wo sich
die versteinerten Mumien seiner Vorfahren befinden. Hier findet er auch LapislazuliGestein, das er zu Pulver zerstößt, um sich Haut und Haare rituell blau zu färben.
Doch um seiner Sippe spirituell nahe zu sein und ihr „nachreisen“ zu können, braucht
er unbedingt ein Bärenfell. Als Sophie und der Einsiedler Bataa klarmachen, dass es
keine wilden Bären mehr gibt, ist er untröstlich. Sophie erinnert sich an das von
Czerny und Heckl gefundene Bärenfell, das sie im Museum gesehen hat. Mit der
Aussicht, sein Fell wiederzubekommen, bringt sie Bataa dazu, ihr ins Tal zu folgen.
In der Zivilisation ist der Junge aus der Urzeit nun ganz auf Sophie angewiesen.
Staunend erfährt er, dass die gehörnten Tiere auf der Alm harmlose Kühe sind, er
lernt die Faszination unsichtbarer Glasscheiben kennen – und die kreischenden
Bremsen eines Zuges setzen seinen hochempfindlichen Ohren derart zu, dass er
zusammenbricht. Zunehmend macht ihm ein Grippevirus zu schaffen, mit dem er
sich bei der ersten Begegnung mit dem rabiaten Heckl infiziert hat.
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Als Sophie und der geschwächte Bataa das Museum erreichen, werden sie von
Heckl entdeckt, der endlich seine große Stunde gekommen sieht. Sophie braucht
jetzt dringend die Hilfe ihrer Familie. In ihrer größten Not fällt ihr der PIN-Code ihres
Vaters ein: das Geburtsdatum ihrer Mutter! Sie kann telefonieren und ihren Vater
alarmieren. Tom eilt sofort mit Christine, Lissy und Czerny ins Museum, und
gemeinsam befreien sie Bataa.
Endlich begreift Sophie, dass „Mmallamm“ auch für sie unverzichtbar ist und dass
ihre neue, zusammengewürfelte Familie ihr doch Einiges davon geben kann. Aber
noch ist ihre Aufgabe nicht erfüllt: Sie muss die Erwachsenen überzeugen, ihre
eigenen Interessen zurückzustellen, damit der schwerkranke Bataa mit seinem Fell
in die Höhle seiner Ahnen zurückkehren kann ...
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ÜBER DIE PRODUKTION
La·pis'la·zu·li <m.> blauer Halbedelstein; Synonym Lasurstein < lateinisch lapis
„Stein“ + Genitiv von lazulum, romanische Nebenform zu lazur(ium) „Blaustein,
Blaufarbe“
Lapislazuli ist seit 9000 Jahren als Schmuck- und Heilstein in Verwendung. In den
alten Kulturen Mittelasiens und der Antike wurde er zu kultischen Zwecken und als
Farbstoff benutzt.
Als kubisch-tertiäres Mineral hilft Lapislazuli, einengende Verhaltensmuster,
insbesondere die Neigung zu Zurückhaltung und Kompromissen, aufzulösen. Im
Halsbereich getragen erleichtert er, Kritik anzunehmen sowie selbst Unangenehmes
zur Sprache zu bringen, um einmal alles los zu werden, was einem "im Halse steckt".
Lapislazuli stärkt die Authentizität, man zeigt sich so, wie man ist. Daher wird er auch
der Stein der Wahrheit genannt.
Zurückhaltung, Dinge, die wir nicht "schlucken" wollen oder Unausgesprochenes
führt oft zu Enge-, Einschnürungs- und Beklemmungsgefühlen im Hals. Kehlkopf-,
Stimmband- und Halserkrankungen sind mitunter die Folge. Da Lapislazuli hier die
zugrunde liegenden Muster auflöst, ist er als Heilstein besonders hilfreich bei
Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Erkältungskrankheiten.
Der "Himmelsstein" verleiht geistige Klarheit, ermöglicht sich von "dunklen Mächten",
wie z. B. negativen Gedanken, zu befreien.
Insgesamt ist er ein sehr intensiver Stein, der uns unsere tiefsten Tiefen zeigt und
uns aber auch Kraft zur Transformation und Einsicht gibt.
Staub aus Edelsteinen
In „Lapislazuli“ geht es um einen jungen Neandertaler, der Tausende von Jahren in
einem Alpengletscher eingefroren war und in unserer Gegenwart zu neuem Leben
erwacht. „Der Titel spielt auf das Brauchtum der Neandertaler an“, sagt Produzent
Danny Krausz. „Sie schabten den Halbedelstein zu blauem Puder und färbten sich
damit Haut und Haare.“
„Zunächst war vorgesehen, dass unser Held Bataa die ganze Zeit blau gefärbte
Haare trägt“, fügt Regisseur Wolfgang Murnberger hinzu. „Für mich wirkte das aber
zu sehr wie auf einem Maskenball. Wir haben die Verwendung der Farbe also stark
reduziert. Aber wir machen deutlich, dass das Lapislazuli-Blau eine große kultische
Bedeutung für Bataas Stamm hatte.“
Es reizte Murnberger, die heutigen Menschen mit einem Reisenden aus einer
anderen Zeit zu konfrontieren: „Er ist kein Außerirdischer, sondern ein
,Außerzeitlicher‘, der im weitesten Sinn mit unseren Vorfahren verwandt ist. Das ist
eine Frage, die auch Wissenschaftler reizt: Wie wäre das, wenn er mit unserer
Gegenwart konfrontiert wäre?“
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Dabei wollte Murnberger die nahe liegende, häufig sehr beliebige Situationskomik,
wie man sie in klamaukigen Kinderkomödien oft erlebt, unbedingt vermeiden: „Ich
sehe unsere Geschichte jetzt eher wie einen klassischen Film der 70er-Jahre, in dem
Ökologie eine Rolle spielt, in dem die komischen Szenen nicht das gehaltvolle
Grundthema überlagern. Es geht mir um die menschliche Dimension, um die
Begegnung zweier sehr unterschiedlicher Helden, die große sprachliche
Verständnisschwierigkeiten
haben,
was
aber
wiederum
hilft,
die
zwischenmenschlichen Gefühle in den Vordergrund zu rücken. Genau das hat mich
interessiert. Es ist ein Film über Freundschaft: Zwei Fremde begegnen einander und
kommen sich allmählich näher.“
„Lapislazuli“ ist zwar in einem sehr realen Umfeld angesiedelt, aber dennoch hat das
Auftauchen des Neandertalers in den Alpen auch eine fantastische Dimension.
„Deshalb zeige ich am Anfang den durch das All trudelnden Meteoriten, um eine
gewisse märchenhafte Stimmung zu erzeugen – die Atmosphäre des Films soll
anfangs nicht allzu realistisch erscheinen.“
„Bereits mein Abschlussfilm an der Filmschule, “Himmel oder Hölle“, war ein
Kinderfilm für Erwachsene“, berichtet Murnberger. „Ich habe seitdem realistische
Filme, Arthouse-Filme und viele Genre-Filme fürs Fernsehen gedreht, wollte aber
schon seit längerem auch mal einen ausgesprochenen Kinderfilm machen. Denn
meine drei kleinen Kinder fragen mich öfter: ,Warum dürfen wir nicht sehen, was du
machst?‘ Sie haben Recht: So ein Film war längst überfällig. Meine Frau hat alle
Drehbuchfassungen zu „Lapislazuli“ gelesen und mich nicht nur sehr bestärkt, den
Film zu machen, sondern hat auch einige wichtige Ideen beigesteuert.
„Wir haben neun Filme mit Wolfgang Murnberger gemacht“, sagt Produzent Danny
Krausz. „Er ist berühmt für seine gesellschaftskritischen Krimis „Komm, süßer Tod“
oder „Silentium“ nach den Büchern von Wolf Haas, hat aber auch schon mit jungen
Darstellern gedreht. Doch das spielte diesmal keine Rolle. Ich selbst habe ihn für
dieses Projekt vorgeschlagen, als wir für das vorhandene Drehbuch einen Regisseur
suchten. Wir brauchten einen kreativen, einfühlsamen Regisseur, der auch
thematisch noch einmal Hand anlegt. Wolfgang hat Kinder – wie ich auch. Ich fragte
ihn einfach: ,Willst du mal etwas ganz anderes machen?‘ Denn ich zweifelte keinen
Moment, dass „Lapislazuli“ ein Thema für ihn war. Ungewöhnlich war eher, dass er
sich mit einem schon entwickelten Stoff auseinandersetzen musste. Er hat dann zum
Drehbuch entscheidende Veränderungen beigetragen, so dass im endgültigen Skript
neben Volker Krappens Handschrift deutlich auch Wolfgangs zu spüren ist. Ich bin
ihm sehr dankbar, weil er sich innerhalb kurzer Zeit in den Stoff eingearbeitet hat,
denn wir hatten nicht viel Zeit – wir mussten unbedingt den nahenden Sommer für
die Dreharbeiten nutzen. Zu diesem Zeitpunkt war die Finanzierung noch nicht
einmal ganz gesichert.“
Und Krausz fährt fort: „Wir werden auch weiterhin Wolf-Haas-Stoffe mit Wolfgang
Murnberger verfilmen, aber durch einen Kinderfilm wie „Lapislazuli“ vermeiden wir
das Schubladendenken – wir wollen uns nie eindeutig festlegen.“
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Über seine Hauptfigur sagt Murnberger: „Es geht nicht so sehr darum, Bataa als
Neandertaler zu identifizieren. Viel wichtiger war mir, dass er exotisch aussieht, sich
von uns Menschen der Gegenwart unterscheidet. Auf jeden Fall wollen wir das
Klischee vermeiden, dass die Neandertaler geistig minderbemittelt waren. Wir zeigen
in unserem Film das Gegenteil: Bataa kommt im Gegensatz zu den modernen
Menschen in der Natur bestens zurecht.“
Und der Darsteller des Bataa, der 13-jährige australische Aborigine Clarence John
Ryan, fügt hinzu: „Auf die heutigen Menschen im Film wirkt Bataa dumm, er spricht
ein unverständliches Kauderwelsch, aber der Eindruck täuscht – er ist sehr intelligent
und kennt sich in der Natur der Berge bestens aus. Erst als er in die Großstadt
kommt, versteht er die Welt nicht mehr – genauso erging es mir, als ich aus
Australien nach Österreich kam.“
„Lapislazuli“ ist das erste produzierte Drehbuch des Hamburger Kinderbuchautors
Volker Krappen. „Als Volker uns als Produktionspartner akzeptierte, war mir klar,
dass ich mich sehr sensibel auf ihn einstellen musste“, sagt Produzent Krausz.
„Denn natürlich ist es schwer für ihn, sein ,Baby‘ loszulassen. Es ist uns im Laufe der
Zusammenarbeit gelungen, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Mir lag daran, dass
wir das Skript zusammen mit Regisseur Murnberger weiterentwickelten, und Volker
nahm unsere Ideen gern auf, dachte sich ständig neue Alternativen aus. Und er hat
unglaublich fleißig recherchiert. Inzwischen bearbeitet er seinen Stoff auch als
Kinderbuch, das zum Filmstart erscheinen wird.“
„Wir haben zwar auf Deutsch gedreht, ansprechen wird der Film aber Kinder und
Erwachsene auf der ganzen Welt“, sagt Krausz. „Und egal ob der Film im Ausland
synchronisiert oder untertitelt wird – eines muss man nicht verändern: Bataas
Sprache, die man überall oder nirgends – versteht.“
Autor Volker Krappen hat intensiv Sprachforschung betrieben – die Schnalzlaute sind
tatsächlich prähistorisch, soweit sich das überhaupt wissenschaftlich rekonstruieren
lässt. „Auf dieser Basis formuliert Volker Bataas Sprache, die in ihrer Fremdheit
große Aussagekraft hat“, berichtet Krausz. „Regisseur Murnberger und auch
Darsteller Clarence John Ryan haben den Vorgaben des Autors weitere Elemente
hinzugefügt. Dass Clarence nicht Deutsch sprechen kann, ist in diesem Fall ein
Glück – so fällt es ihm leichter, die vom Drehbuch vorgegebene Sprachbarriere
darzustellen, weil er sie mit seiner Muttersprache Englisch tatsächlich überwinden
musste.“
Bataa trifft in den Bergen zunächst auf das Hamburger Mädchen Sophie (Julia
Krombach). Dazu sagt Clarence: „Meine Szenen mit Julia habe ich sehr real erlebt:
Sie sprach Deutsch und ich habe buchstäblich nichts verstanden. Ich machte also
genau Bataas Erfahrungen – das musste ich nicht spielen. Insofern fielen mir diese
Szenen auch nicht schwer.“
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Besetzung: Auf der Suche nach dem Jungen aus dem Eis
Über die Besetzung des jungen Helden sagt Danny Krausz: „Es gab grundsätzlich
zwei Möglichkeiten: Entweder wir verwenden einen europäischen Jungen oder auch
kleinwüchsigen Schauspieler, der dann eine Maske tragen würde. Wir haben uns
talentierte Leute angesehen, einige kamen in die engere Wahl. Die Alternative war
ein Aborigine, ein Ureinwohner Australiens. Voraussetzung für diese zweite
Möglichkeit war jedoch, jeden ethnischen Konflikt von vornherein auszuschließen,
der sich ergeben könnte, wenn man einen Aborigine bittet, einen Neandertaler zu
spielen. Claudia Krebs, die diese Variante der Besetzung mehrmals ins Spiel brachte
und ich entschieden daher, dass ich diesbezüglich Erkundigungen einholen sollte.
Ich rief befreundete Produzenten in Australien an und fragte: ,Ist es für euch
vorstellbar, dass man einen Aborigine ersucht, einen Neandertaler darzustellen? Darf
man das? Ist das politisch korrekt? Wir wollen in kein Fettnäpfchen treten,
niemanden verletzen.‘ Das war im Vorfeld also die wichtigste Frage.“
Die spontane Antwort aus Australien: Es gibt viele Aborigine-Familien, die im Filmund Theaterbereich tätig sind, großen Spaß daran haben und in solchen Rollen
aufgehen. Sie sehen also kein Problem darin, europäische Urmenschen
darzustellen. „Erst dann haben wir uns getraut, mit einer Agentur vor Ort geeignete
Darsteller zu suchen“, berichtet Krausz weiter. „Unsere australische
Besetzungschefin Faith Martin hat sehr sorgfältig gearbeitet und uns eine Menge
Videobänder und Probeaufnahmen zur Verfügung gestellt; auf der Suche nach Bataa
fuhr sie in die entlegensten Gebiete. Dadurch konnten wir persönlich auf die Suche in
Australien verzichten, die wir ursprünglich für nötig hielten. Die australische Agentur
hat per Video und Internet so gut mit uns kommuniziert, dass es auch ohne unsere
Anwesenheit ging – dank Faith Martin.“
Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse entstand so das Konzept der
Hauptfigur, die dem Aussehen eines Neandertalers entspricht – niemand kann mit
Sicherheit sagen, wie hell oder dunkel die Hautfarbe der Menschen damals war. Für
uns ist Bataa der Neandertaler.
„In den Museumszenen ist eine Gruppe von nachgestalteten Neandertalerfiguren zu
sehen, die zwar helle Hautfarbe haben – aber diese Darstellung ist durchaus nicht
verbindlich“, sagt Krausz. „Wir wollen jedenfalls einen möglichst realistischen
Neandertaler zeigen.“
Das Casting in Australien zog sich über vier, fünf Monate hin, von den Großstädten
bis in kleinere Orte. Schließlich kamen im westaustralischen Perth Clarence John
Ryan und ein weiterer Junge in die engere Wahl – mit beiden machten die
Filmemacher in München Testaufnahmen zusammen mit Kandidatinnen für die
Sophie, deren Besetzung damals auch noch nicht feststand. Es galt, zwischen fünf,
sechs sehr talentierten Mädchen zu entscheiden.
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„Die Probeaufnahmen in München haben wir sehr sorgfältig inszeniert – tief
emotionale Szenen, anhand derer man das Zusammenspiel der Kandidaten gut
testen konnte“, sagt Krausz. „Nach einer Woche hatten wir uns alle gemeinsam
inoffiziell bereits für ein Hauptdarstellerpaar entschieden. Doch Regisseur
Murnberger warnte uns aus Erfahrung: ,Warten wir erstmal ab, bis wir die
Videobänder angeschaut haben, auf denen wirken die Darsteller häufig völlig anders
als beim Dreh.‘ Wir schauten uns also die Bänder an und kamen daraufhin
tatsächlich zu einem ganz anderen Ergebnis. Sowohl bei Bataa als auch bei Sophie
entschieden wir uns für andere Darsteller, nämlich für Clarence und Julia – und diese
Entscheidung war hundertprozentig richtig: Ihre Leistungen berühren uns wirklich
sehr.“
Clarence John Ryan wusste schon im Alter von sieben Jahren, dass er Schauspieler
werden wollte. Seitdem nimmt er regelmäßig Schauspielunterricht. Er hat zwar
bereits Erfahrungen auf der Bühne und ist in Kurzfilmen aufgetreten, gibt aber mit
„Lapislazuli“ sein Spielfilmdebüt.
Bei der Auswahl der Sophie konzentrierte sich die Suche auf Deutschland und
Österreich, wobei sich Claudia Krebs, die Partnerin von Drehbuchautor Volker
Krappen, intensiv engagierte – viele Kandidatinnen fand sie über Agenturen, einige
kannte sie bereits aus Erfahrung von anderen Produktionen. Die Wahl fiel schließlich
auf Julia Krombach aus München.
„Mit Julia bin ich sehr gut ausgekommen“, sagt Clarence über die Darstellerin der
Sophie. „Sie spricht fließend Englisch, und sie ist eine gute Schauspielerin, hat
bereits eine ganze Reihe von Filmen gemacht. Vor allem aber hat sie keinerlei
Starallüren, fügt sich sehr gut ins Team ein.“ Und Julia fügt hinzu: „Wir haben uns
richtig angefreundet. Überhaupt haben sich für mich durch die tolle Arbeit im
Filmteam viele neue Freundschaften ergeben.“
Weil Clarence nur Englisch spricht, mussten die Filmemacher sicherstellen, dass
Regisseur Murnberger sich bei seinen Regieanweisungen bis in die letzte Nuance
verständlich machen konnte. Deshalb war der eigens engagierte Übersetzer und
Kinderbetreuer Roman Kummer am Set immer in der Nähe. Aber innerhalb von
wenigen Tagen verstand sich Clarence derart gut mit dem Team, dass die direkte
Kommunikation hervorragend funktionierte.
„Wolfgang Murnberger hat immer für gute Stimmung am Set gesorgt“, berichtet Julia.
„Er ließ uns die Szenen zunächst so spielen, wie wir selbst sie empfanden. Erst dann
hat er uns ein paar Tipps gegeben. Das war bei meinen bisherigen Filmen nicht
immer so, denn nicht alle Regisseure trauen den Kindern auch zu, dass sie eigene
Gedanken zu ihren Rollen entwickeln.“
„Ich bin ein geduldiger Mensch“, sagt Regisseur Murnberger. „Ich treibe mein Team
nicht an, bei mir geht’s eher gemütlich zu. Das ist besonders den Kindern zugute
gekommen, die sich sehr wohl fühlten. Beim Dreh mit Kindern muss das Umfeld
sorgfältig vorbereitet werden. Clarences Mutter begleitete ihn zu den Dreharbeiten.
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Auch für Julia war immer eine Bezugsperson am Set. Wir versuchten den Kindern
etwas zu bieten, damit sie sich nicht langweilten, sich eingebettet fühlten. Weil mein
27-jähriger Sohn Christoph als Videoassistent mitarbeitete, ergab sich, dass er sich
mit Clarence anfreundete, wie sich Clarence übrigens auch mit seinem Double Malik
bestens verstand. Inzwischen hat Clarence auch die Weihnachtsferien mit mir und
meiner Familie in Österreich verbracht.“
„Es war schön, dass abwechselnd entweder meine Mutter, mein Vater oder meine
Tante immer mit am Set waren. Überhaupt haben wir in den Bergen mit den
wunderbaren Ausblicken eine herrliche Zeit verlebt“, schwärmt Julia. „Weil die
Dreharbeiten so lang waren, musste ich mich neben den Sommerferien für sechs
Wochen von der Schule beurlauben lassen. Ich passe also sehr auf, dass ich in der
übrigen Zeit gute Noten bekomme. Außerdem hat mir meine Freundin
Schulaufgaben nach Österreich geschickt – die habe ich an drehfreien Tagen
nachgearbeitet. Das nehme ich gern in Kauf, denn sonst hätte ich diese tollen
Dreharbeiten ja nicht erleben können.“
„Das Kostüm und meine Szenen in der Natur, in den Bergen haben mir bei meiner
Darstellung sehr geholfen“, erzählt Clarence. „Jeden Morgen verbrachte ich etwa
eine Stunde in der Maske, bis ich aussah wie ein Neandertaler.“ Clarences
Maskenbildnerin Michaela Oppl erzählt: „Wir mussten die Stirn jeden Tag neu
kleben. Das Prosthetikteil ging über die ganze Stirn bis über die Augenbrauen, die
auch geklebt wurden. Außerdem noch Perücke und die Zähne. Da am Set auch
noch immer fleißig nachgeschminkt werden musste, wurde ein eigener
Maskensessel (ein alter Friseurstuhl mit Nackenstütze) immer mitgeschleppt – egal
wo wir gedreht haben. Auf Felsbrocken balancierend Bataa drehfertig zu machen,
war stets eine Herausforderung für sich!“
Für Clarence hatte die tägliche Masken-Prozedur, die auch schon mal mit leichten
Schmerzen beim Abschminken verbunden war, aber auch durchaus Vorteile: „Unter
der Maske, in meiner Fellkleidung und umgeben von riesigen Scheinwerfern kam ich
mir manchmal vor wie in Australien – so heiß war es, vor allem bei den
Innenaufnahmen. Schwierig war die Rolle, weil ich mich in den Bergen so bewegen
musste, als ob ich mein ganzes Leben dort verbracht hätte“, berichtet Clarence.
Dazu Regisseur Murnberger: „Wir engagierten den hervorragenden Tänzer und
Choreografen Karl Schreiner, der mit Clarence zwei Wochen lang
Bewegungstraining machte: Bataa soll sich erkennbar anders bewegen, als wir es
heute gewohnt sind. Dabei war mir auch wichtig, dass Clarence mit Karls Training
sinnvoll beschäftigt war, wenn er nicht vor der Kamera stand. Clarence musste sich
bestimmte Dinge abgewöhnen und andere lernen, die Bataa von uns heutigen
Menschen unterscheidet: den Gang, das Springen, das Schauen. Karl informierte
sich vorher eingehend, wie Eingeborene mit ihren Lanzen umgehen.“
„Lange habe ich gebraucht, bis ich unter Karls Anleitung Bataas gebeugten,
geschmeidigen Gang eingeübt hatte, seine Sitz- und Essgewohnheiten“, sagt
Clarence. „Neandertaler fassten Dinge anders an, sie warfen ihre Speere anders, sie
verließen sich mehr auf ihr Gehör und ihren Geruchssinn.“
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Viel Vorbereitung erforderte Bataas Tanzszene, die Clarence mit Schreiner intensiv
einstudierte. Es gab nämlich noch eine zusätzliche Schwierigkeit: Bataa tanzt an
einem Seeufer, das sehr schlammig ist: „Ich konnte den Tanz also nur in einer
Einstellung darstellen – bei einer Wiederholung wären meine Fußspuren sichtbar
gewesen“, sagt Clarence. „Wir haben dann doch Wiederholungen gedreht, allerdings
in Halbnah- und Nahaufnahmen, so dass meine Füße nicht zu sehen waren.“
„Von Proben halte ich nicht viel – auch nicht mit erwachsenen Schauspielern“,
berichtet Murnberger. „Wenn ich eine gute Probe sehe, werde ich nervös, weil ich
dann denke: Das hätten wir jetzt drehen sollen! Ich setze einfach darauf, dass die
Darsteller sich am Drehort von der Situation inspirieren lassen. Um die Spontaneität
zu erhalten, drehe ich selten mehr als drei, vier Wiederholungen.“
Übersetzer Roman Kummer hatte vorher schon viele Erfahrungen mit Kinderfilmen
gesammelt. „Roman übte mit Clarence am Tag vor dem Dreh die Dialoge nach
meinen Vorgaben, damit der Junge wusste, worum es geht“, sagt Murnberger.
„Clarence sollte natürlich wissen, was seine Partnerin Julia auf Deutsch sagt. Aber
ich persönlich habe es bewusst vermieden, die Szenen mit Clarence zu proben.“
Eltern und andere Schwierigkeiten
Die Erwachsenen im Film bilden eine Patchwork-Familie, die die Grundstruktur für
Sophies Gefühl der Einsamkeit bildet. „Wir wollten eine Familie zeigen, wie sie heute
durchaus nicht ungewöhnlich ist“, sagt Krausz. „Dieses Konzept ergab sich erst
aufgrund von ausführlichen Diskussionen im Team, weil einige Stimmen meinten,
dass der Familienhintergrund der Heldin in einem unterhaltsamen Kinderfilm doch
eher freundlich und heiter wirken sollte.“
Die Filmemacher waren aber überzeugt, dass es durchaus nicht düster zugehen
muss, auch wenn es sich nicht um eine konventionelle Familienidylle handelt, weil
die Beziehungen zerbrochen und neu zusammengesetzt sind. „Letztlich sind dies
heute eher alltägliche Umstände – denn die ,heile‘ Familie in der klassischen
Konstellation ist ja längst eine Ausnahme“, sagt Krausz. „Wir haben viele Kinder
dazu befragt – und für sie war eine solche Situation durchaus nicht neu oder
ungewohnt.“
Die Besetzung der Erwachsenenrollen beschreibt Murnberger als sehr schwierig:
„Bei der Besetzung der Kinder mussten wir uns unter einer ganzen Reihe von
Darstellern entscheiden, die ich alle für sehr geeignet hielt. Da war es eher die Qual
der Wahl. Bei den Erwachsenen brauchten wir dagegen Darsteller, die ganz bewusst
bereit sind, die kindlichen Helden zu unterstützen und daher für sich selbst
Nebenrollen zu akzeptieren, in denen sie sich natürlich nicht sonderlich profilieren
können, obwohl sie den wichtigen Rahmen für Sophies Umfeld im Film bilden.
Insofern bin ich den Schauspielern sehr dankbar, dass sie aus ihren Auftritten das
Beste herausholen und ihre Persönlichkeit einbringen.“
„Wolfgang Murnberger ging es zunächst um die Besetzung von Sophies Stiefmutter
Christine – ihm war es sehr wichtig, dass Lena Stolze diese Rolle übernahm“,
berichtet Krausz.
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„Ich bewundere Lena Stolze seit ihrer Sophie Scholl in „Die weiße Rose“, sagt
Murnberger. „Ihr hat die Rolle der Christine Spaß gemacht, und immer wieder
erkundigte sie sich bei mir, ob sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund spielte.“
Als Stolze zusagte, wählten die Filmemacher Christines Ex-Mann und ihren neuen
Partner passend zu ihr aus. Dazu Krausz: „Mit Hans-Werner Meyer („Marlene“, „Der
weiße Afrikaner“, Serie „Die Cleveren“), der Sophies Vater Tom spielt, hatten wir
noch nicht gearbeitet, hingegen Christoph Waltz („Das merkwürdige Verhalten
geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“), den kenne ich wohl an die 20
Jahre, noch bevor Milan Dor und ich die Firma gegründet hatten, aber bereits
gemeinsam arbeiteten, war immer wieder im Gespräch.
„Zweimal wollte ich ihn schon haben, leider hat es nie funktioniert - umso mehr freue
ich mich, dass es jetzt geklappt hat“, sagt Murnberger.
Auch Gregor Bloéb, ein Bruder von Tobias Moretti, ist bereits in mehreren Dor FilmProduktionen aufgetreten. Er bildet als Assistent Heckl das komisch-fiese
Gegengewicht zum Wissenschaftler Czerny (Waltz) – darauf legte Murnberger
großen Wert. „Zwangsläufig wird er damit zum Bösewicht – das aber auf höchst
vergnügliche und spielerische Art und Weise, was Bloéb sehr überzeugend gelingt“,
sagt Krausz. „Es war eine Gratwanderung für ihn, seine Darstellung nicht zu dick
aufzutragen, aber da habe ich Murnberger bei seiner Inszenierung voll vertraut.“
„Beim Gregor war ich mir lange nicht sicher, ob er nicht vielleicht zu sehr übertreibt“,
sagt Murnberger. „Inzwischen weiß ich, dass er seinen Humor genau im richtigen
Maß einsetzt, um die Stimmung in den entscheidenden Momenten aufzulockern.“
Bei den Testvorführungen merkten die Filmemacher dann schnell, wie gut Assistent
Heckl bei Kindern und Erwachsenen ankommt. Seine komischen Eskapaden sorgen
für Entspannung, wenn die Geschichte zu ernst zu werden droht.
Komplizierter war laut Krausz die Besetzung des Einsiedlers: „Wir diskutierten lange
über seine Vorgeschichte, seine Voraussetzungen, und wir einigten uns letztlich
darauf, dass er ein intellektueller Aussteiger ist – unter dieser Vorgabe suchten wir
also einen Mitteleuropäer. Wir freuen uns nun besonders, dass Vadim Glowna dafür
zu gewinnen war, der in seiner schönen Maske kaum wieder zu erkennen ist – so
perfekt verwandelt er sich in eine Art „Wurzelsepp“. Einige Branchenkollegen fragten
mich beim Screening, wer denn den Einsiedler spiele – sie hätten es eigentlich
wissen müssen, weil sie Glowna gut kennen – der beste Beweis für seine Leistung.“
Die Dreharbeiten: Ein Alp(en)traum
Der Film besteht überwiegend aus Außenaufnahmen hoch in den Alpen – ein großes
Risiko für das Produktionsteam, das zu diesem Zweck den ohnehin sehr kurzen
Sommer 2005 in Tirol verbrachte. Tatsächlich blieb es von Katastrophen nicht
verschont: Wolkenbruchartige Regenfälle lösten in Tirol eine schlagzeilenträchtige
Sintflut aus. Die Zufahrten zu den Drehorten waren teilweise verschüttet. Manche
Motive ließen sich nur noch per Helikopter erreichen.
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„An einem Drehtag drohte ein plötzlich aufkommender Sturm in den Bergen, das
ganze Filmset wegzufegen und alles musste festgehalten werden. Die heftigen
Regengüsse dazu haben ein Motiv ganz einfach weggerissen und die Anfahrten zu
den entlegenen, schwer zugänglichen Motiven waren zum Teil extrem schwierig mit
den riesigen Licht-LKWs anzufahren,“ berichtet Filmgeschäftsführerin Gabie Reiter.
„Oben am Tuxer-Gletscher erlebten wir einen Wintereinbruch“, berichtet Krausz.
Entsprechend gestalteten sich die Dreharbeiten auf dem Gletscher sehr schwierig,
weil er oft nur unter Lebensgefahr betreten werden konnte. Ständig mussten wir mit
den Bergführern konferieren: ,Wann dürfen wir? Wann dürfen wir nicht?‘ Das war
eine erhebliche Herausforderung – nicht nur logistisch, sondern auch in Bezug auf
die Wetterbedingungen: Entweder war es zu warm, was die Gefahr von
Gerölllawinen erhöhte, oder der Winter kam mit Massen von Neuschnee zurück.“
„Ich stamme aus dem flachen Burgenland – das genaue Gegenteil zu Tirol, wo ich
vor diesem Film noch nie gewesen bin“, sagt Murnberger. „Ich war sehr überrascht,
wie schnell das Wetter in den Alpen wechselt. Wir hatten keine Ahnung, wie
schwierig und lebensgefährlich es ist, auf einem Gletscher zu filmen. Um dort zu
drehen, muss ich das drei Tage vorher anmelden. Aber niemand kann zu diesem
Zeitpunkt sagen, ob das Wetter die Dreharbeiten erlauben wird – also ein
Widerspruch in sich. Der von uns engagierte Alpinist hat mit seinem Stab das Eis auf
Gletscherspalten hin untersucht, dann wurde ein Bezirk abgesteckt, in dem wir uns
bewegen durften, aber das wechselhafte Wetter konnte auch er nicht beeinflussen.
Also sehr erschwerte Bedingungen.“
Über eine abenteuerliche Motivbegehung mit dem Produktionsleiter Alfred Deutsch
berichtet Krausz: „Ohne Alfred wäre gar nichts gelaufen. Wir fuhren mit einer
Pistenraupe an unsere Gletscherspalte, aber niemand durfte das Gefährt verlassen –
die Bergführer übernahmen die Garantie für unsere Sicherheit nur, wenn wir sitzen
blieben – so unsicher war das Eis. Es war neblig, ein kalter Nieselregen fiel, wir
schauten uns den Gletscher an und überlegten, wie wir die Kamera positionieren,
wie wir das Licht setzen konnten. Plötzlich spürten wir, wie das Eis unter uns
nachgab – die gesamte Pistenraupe sackte ein Stück weit ab. Der Bergführer lachte
über unsere erschreckten Gesichter, denn er kennt das: ,Der Boden arbeit’ halt da!‘
Wir waren also angeblich in Sicherheit – aber trotzdem ließ er uns keinen Schritt aus
dem Gefährt heraus, denn die Gefahr besteht eben darin, dass man jederzeit in eine
unter dem Schnee unsichtbare Gletscherspalte stürzen kann.“
„Die Schneeschmelze war schon sehr fortgeschritten, es blieb uns also wenig Zeit“,
fährt Krausz fort. „Andererseits mussten wir ständig einen neuen Wintereinbruch
fürchten. Und so kam es auch: Als die Regenkatastrophe über Tirol hereinbrach,
fielen auf dem Berg zwei Meter Neuschnee!“
Aus Vorsicht hatte man das Motiv Gletscher schon früh auf den Drehplan gesetzt.
Aber durch die immer neuen Schwierigkeiten waren dies schließlich mit die letzten
Szenen, die gedreht wurden. Zum Glück brauchte man kein neues Motiv zu suchen,
und auch der Zeitplan wurde eingehalten. „In anderen Fällen mussten wir uns
motivlich jedoch umorientieren – einfach weil die Drehorte durch die Katastrophe
nicht mehr zugänglich waren“, sagt Krausz. „Teilweise wurden gar Rinder per
Hubschrauber ausgeflogen, weil sie nicht mehr versorgt werden konnten. Und unser
Filmteam steckte mittendrin!“
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Viel berechenbarer waren da die künstlich hergestellten Kulissen, wie der
Bärenkopffelsen, den Bühnenmeister Fritz Martan in die Natur zauberte: „Man muss
sich das so vorstellen: Erst schnitzt ein Mensch tagelang auf verschiedenen
Styroporblöcken herum und fügt diese dann zu einem großen Klotz zusammen.
Dann kommt ein anderer, der bemalt das Ganze, und kurz darauf plagen sich weitere
Personen, die das Teil in einen LKW verladen. Im Schritttempo bewegt sich dieser
auf den Berg. Bis dorthin, wo es keine Bäume mehr gibt, ins Hochgebirge. Dort
angelangt werden die Fragmente zusammengefügt – das Schauspiel immer
genauestens beobachtet von den verwunderten Gämsen“, verrät Fritz Martan.
„Mithilfe eines Gerüstes haben wir den künstlichen mit einem echten Felsen
verbunden – Moosflechten wurden drapiert – und als der Bühnenmaler das
Kunstwerk stilvoll patinierte, sah es wohl aus, als würde er den Felsen segnen. Wenn
man sich dann 20 Meter bergab begab, konnte man das Ergebnis deutlich erkennen:
der Bärenkopffelsen!“
In Zahlen ausgedrückt ergibt das Folgendes:170 Säcke Putz á 40 kg, 15 Rollen
Ziegengeflecht-Gitter á 35 kg, 1600 Liter Wasser, 30m3 Styropor, 150 lfm Fliess,
unzählige Kübel Härter und Harz und noch vieles mehr!
Um das Material und Werkzeug an Ort und Stelle zu bringen, wurde mitten im Wald
flugs ein Materiallift gebaut, der dann direkt nach dem Dreh mitsamt des künstlichen
Felsens wieder abgebaut und entsorgt wurde.
Manchmal musste die Ausstattungsabteilung Zufahrtswege erst anlegen, damit die
Lastwagen des Filmteams den Drehort überhaupt erreichen konnten. Krausz
berichtet: „Die Fahrerin unseres Catering-Lkws bewies zum Beispiel absolut
abenteuerliche Fahrkünste – ich hätte mich jedenfalls geweigert, noch einen Schritt
weiterzufahren: Auf dem Bergpfad hätte man weder links noch rechts Platz zum
Aussteigen gehabt. Und so ist sie bis in eine Höhe von 2000, 2500 Meter
hinaufgefahren. Täglich mussten wir ein bis zwei Stunden Anfahrt zu den
Schauplätzen einplanen. Dazu die Wetter-Kapriolen: Ich habe miterlebt, wie die
Sonne innerhalb von Sekunden verschwand und Graupelschauer auf uns
niederprasselten. So schnell kann man sein Gerät gar nicht einpacken!
„Aber es musste irgendwie gehen“, sagt Krausz. „Und es ging! Das Team war
wirklich sehr flexibel. Kameramann Fabian Eder knickte gleich in der zweiten Woche
mit dem Fuß um: Bänderriss! Er hat den gesamten Rest des Films mit geschientem
Bein und auf Krücken gedreht. Mit eisernem Willen setzte er seine Arbeit fort und ließ
keine Fremdhilfe zu. “
„Fabian hat bei der Produktion durchgesetzt, dass wir im Breitwandformat filmen“,
sagt Murnberger. „Nach dem Motto: Wenn wir schon in Tirol über der Baumgrenze
drehen, muss man das auch mit der entsprechenden Optik aufnehmen.“
Mit Fabian Eder arbeitet Produzent Krausz schon etliche Jahre zusammen. Und
Wolfgang Murnberger hat mit Eder studiert – der erste gemeinsame Kinofilm der
beiden für Dor Film war 1994 „Ich gelobe“. „Schon damals hat Fabian eine sehr
einprägsame optische Ausdrucksweise gefunden“, sagt Krausz. „Ich habe also große
Erwartungen an ihn, und wir bemühen uns, seinen Wünschen zu entsprechen. Er hat
in den vergangenen Jahren immer wieder Aufsehen erregende Filme gemacht und
ist dafür auch ausgezeichnet worden. Diesmal sagten wir: Wir gehen aufs Ganze,
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wir drehen in CinemaScope, was nicht immer leicht zu erfüllen ist. Da gibt es
anamorphotische Kameraobjektive die bis zu 150 kg schwer sind, und bei den in
Breitwand eingefangenen Panoramen mussten wir buchstäblich ganze Berge
ausleuchten – und alles in 3000 Meter Höhe. Das war sehr ehrgeizig, aber das
Resultat auf der Leinwand kann sich wirklich sehen lassen.“
Die Szenen in der „Blauen Höhle“, in der Bataas Vorfahren bestattet sind, entstanden
in einer Sandsteinhöhle in der Nähe von Wien. Der Ausstatter fügte nur das Eis, die
Höhlenmalereien und den Schrein der Neandertaler hinzu. In Tirol selbst fand sich
keine geeignete, für ein Filmteam zugängliche Höhle, und so drehte man dort nur
den Zugang zur Höhle hinter einem Wasserfall. Der Wasserfall bekam dann am
Eingang der niederösterreichischen Höhle eine optische, künstliche Entsprechung,
um einen nahtlosen Übergang zwischen beiden Motiven zu gewährleisten.
Die Stadtszenen sollten zunächst in einer eher dörflichen Gemeinde gedreht werden,
doch dann merkten die Filmemacher, dass der Kontrast zwischen Natur und
Urbanität überzeugender wirkt, wenn Bataa in eine Großstadt wie Innsbruck kommt.
Dort entstanden die Stadttotalen und die Bahnhofssequenz. Nur die Museumszenen
drehte das Team in Wien. Dazu Krausz: „Das Naturhistorische Museum, wie es im
Film zu sehen ist, gibt es so tatsächlich, und wir haben dabei mit seinem Leiter Bernd
Lötsch hervorragend zusammengearbeitet – er mochte unser Drehbuch sehr.
Die Figuren der Neandertalergruppe, wie sie in den Museumsszenen zu sehen sind,
wurden für eine kommende, tatsächliche Ausstellung angefertigt, aber bisher noch
gar nicht öffentlich gezeigt – wir waren die ersten, die sie sehen und filmen durften.
Die Figuren sollen im Laufe des Jahres 2006 im Museum zu sehen sein – aus
gegebenem Anlass: Wir feiern ja dieses Jahr ein Jubiläum – vor 150 Jahren, 1856,
wurden die berühmten Urmensch-Fossilien im Neandertal bei Düsseldorf entdeckt.“
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DIE DARSTELLER
CLARENCE JOHN RYAN (Bataa)
Clarence stammt aus Perth/Western Australia, wo er am 22. April 1992 geboren
wurde. Schon mit sieben Jahren wusste er genau, was er werden wollte:
Schauspieler. Nach wie vor nimmt er Schauspielunterricht, er hat bereits
Erfahrungen in der Werbung und auf der Theaterbühne gesammelt und in den
Kurzfilmen „You’ll Do“ und „Broken Bonds“ mitgewirkt.
Mit „Lapislazuli“ gibt er sein internationales Spielfilmdebüt.
JULIA KROMBACH (Sophie)
Julia, geboren am 24. September 1991, gab ihr Fernsehdebüt in Xaver
Schwarzenbergers „Annas Heimkehr“ (2004 für die Goldene Kamera nominiert in der
Kategorie Bester deutscher Fernsehfilm). Seitdem war sie im ZDF in „Rosamunde
Pilcher – Federn im Wind“, „Inga Lindström – Inselsommer“, „Das Traumschiff –
Brasilien“ und in einer Episode der Serie „Siska“ zu sehen.
Die Sophie in „Lapislazuli“ ist ihre erste Kinorolle.
HANS-WERNER MEYER (Tom)
Meyer stammt aus Hamburg. Seine Ausbildung machte er an der Hochschule für
Musik und Theater in Hannover.
Auf der Leinwand wurde er mit seiner Darstellung des Regisseurs Josef von
Sternberg in Joseph Vilsmaiers „Marlene“ bekannt. Kinorollen übernahm er
außerdem in Bertrand Taverniers „Laissez-passer“, Christian Riss’ „Ende des
Frühlings“, Niki Lists „Der Schatten des Schreibers“ und Vilsmaiers „Charlie &
Louise“.
2000 gewann Meyer den Bayerischen Fernsehpreis für „Und morgen geht die Sonne
wieder auf“ und die Serie „Die Cleveren“ (die ihm auch zwei Nominierungen für den
Deutschen Fernsehpreis einbrachte). Weitere TV-Rollen: „Tatort – Blutschrift“, „Eine
einzige Tablette“, „Ich leih mir eine Familie“, „Die andere Hälfte des Glücks“, der
Zweiteiler „Der weiße Afrikaner“, die Miniserie „Im Zeichen des Drachen“, „Ich will
laufen – Der Fall Dieter Baumann“, „Zwei Tage Hoffnung“, der Zweiteiler „Vera
Brühne“, „Hauptsache Leben“, „Schimanski – Blutsbrüder“ und Nico Hofmanns „Es
geschah am helllichten Tag“.
Auf der Bühne war Meyer als Ensemblemitglied am Residenztheater in München und
an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz zu sehen. 2000 spielte er in „The
Blue Room“ am Theater am Kurfürstendamm.
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Mit seiner Gruppe Echo Echo landete Meyer 1984 mit „Nur dein Clown“ auf Platz
Eins der ZDF-Hitparade. 2000 veröffentlichte er mit der Nachfolgegruppe Meier und
die Geier die CD „Freundschaft“.
LENA STOLZE (Christine)
Ausgebildet wurde Lena Stolze am Max Reinhardt Seminar Wien.
Zweimal hat sie den Bundesfilmpreis gewonnen: 1989 für Michael Verhoevens „Das
schreckliche Mädchen“ und 1983 für ihre Darstellung der Sophie Scholl in „Die weiße
Rose“ und „Fünf letzte Tage“. Den Bayerischen Filmpreis bekam sie 1984 als Beste
Nachwuchsdarstellerin für „Die Schaukel“. 1982 erhielt sie den Förderpreis der Stadt
München.
Im Kino war sie außerdem in „Northern Star“, „Schussangst“, Margarethe von Trottas
„Rosenstraße“, Dani Levys „Väter“, Helma Sanders-Brahms’ „Mein Herz –
niemandem“, Josef Vilsmaiers „Schlafes Bruder“, „Diebinnen“, „Maschenka“,
„Morgen in Alabama“ und Michael Hanekes „Lemminge“ zu sehen.
Fernsehrollen übernahm sie unter anderem in „Die Affäre Kaminski“,
„Delphinsommer“, in den „Tatort“-Episoden „Bitteres Brot“ und „Schlaf, Kindlein,
schlaf“, in der Serie „Die Cleveren“, in „Schlosshotel Orth“, Matti Geschonneks
„Späte Rache“, „Brennendes Schweigen“, Margarethe von Trottas „Winterkind“, „Die
Staatsanwältin“, „Die Vergebung“, „Nur der Sieg zählt“, „Todesreigen“ und „Struppi
und Wolf“.
Ihre Bühnenkarriere führte sie ans Wiener Burgtheater („Sommernachtstraum“,
„Tartuffe“), nach München („Der Reigen“, „Trauer muss Elektra tragen“), Hamburg
(„Der Menschenfeind“, „Die Möwe“, „Peer Gynt“, „Hamletmaschine“), Berlin („Der
Biberpelz“; „Nathan der Weise“, „Der Kirschgarten“), Salzburg („Der Bauer als
Millionär“) und Frankfurt („Stella“).
CHRISTOPH WALTZ (Czerny)
Der Wiener Christoph Waltz profilierte sich im Kino in Leander Haußmanns „Herr
Lehmann“, Oskar Roehlers „Der alte Affe Angst“, Egon Günthers „Die Braut“, Marc
Rothemunds „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur
Paarungszeit“, „Ordinary Decent Criminal – Ein ganz normaler Dieb“, „Sieben
Monde“ sowie in Krzysztof Zanussis Filmen „Die Farbe des Lebens“ und „Leben für
Leben – Maximilian Kolbe“.
Den Adolf-Grimme-Preis bekam Waltz sowohl 2004 für „Dienstreise – Was für eine
Nacht“ als auch 2002 für „Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard
Oetker“. 2003 erhielt Waltz den Deutschen Fernsehpreis als Bester Nebendarsteller
in Uwe Jansons „Der Flammenmann“. Seine bewegende Darstellung des Roy Black
in „Du bist nicht allein – Die Roy Black Story“ (1996) brachte Waltz den Spezialpreis
auf dem Fernsehfestival Baden-Baden und den Bayerischen Fernsehpreis ein.
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Weitere Fernsehrollen spielte er unter anderem in „Mörderische Suche“, „Die
Patriarchin“, „Scheidungsopfer Mann“, „Reiche Witwen küssen besser“, „Der Mörder
ist unter uns“, „Weihnachtsmann gesucht“, „Engel sucht Flügel“, „Das Teufelsweib“,
„Falling Rocks“, „Einsteins Ende“, „Mörderisches Erbe“, „Schimanski – Blutsbrüder“,
„Schock“, „Die Bibel – Jakob“ und „Fünf Zimmer, Küche, Bad“.
Bühnenrollen übernahm er am Schauspielhaus Zürich („Amadeus“, „Hamlet“), am
Schauspielhaus Köln („Das alte Land“), in Hamburg („Penthesilea“), Salzburg („Der
einsame Weg“) und Frankfurt („King Lear“).
GREGOR BLOÉB (Heckl)
Gregor Bloéb, Jahrgang 1968, machte seine Ausbildung an der Schauspielschule
Innsbruck.
Im Kino war er in Xaver Schwarzenbergers „1809 – Die Freiheit des Adlers“,
„Vollgas“, „Nachtfalter“, „Exit II – Verklärte Nacht“, „Joint Venture“ und „Movin“ zu
sehen.
Fernsehrollen
spielte
er
in
„Rumpelstilzchen“
(ProSieben,
2005),
„Frauengeschichten“, „Maja Paradys“, „Arme Millionäre“, Wolfgang Murnbergers „Vier
Frauen und ein Todesfall“, „Sex und mehr“, „Im Namen des Gesetzes“, „Auf Liebe
und Tod“, „Megalodon – Haialarm auf Mallorca“, „Herz ohne Krone“, „Held der
Gladiatoren“, „Das Toskana-Karussell“, „Zwei Leben nach dem Tod“ und in mehreren
Episoden der Serien „Tatort“ und „Polizeiruf 110“. Eine Hauptrolle übernahm er in der
Serie „Alles außer Sex“. Im ORF trat er in seiner eigenen „Gregor Bloéb Show“ auf.
Theaterengagements führten Bloéb ans Volkstheater Wien, ans Bayerische
Staatstheater, ans Schauspielhaus Nürnberg, ans Schauspiel Frankfurt sowie ans
Volkstheater München.
VADIM GLOWNA (Einsiedler)
Glowna hat sich mit über 130 Kino- und TV-Rollen sowie als Filmregisseur und
Drehbuchautor profiliert. Auf dem Filmfestival in Cannes gewann er 1981 mit
„Desperado City“ als Regisseur die Goldene Kamera für den Besten Erstlingsfilm.
2000 zeichneten ihn die deutschen Filmkritiker als Besten Schauspieler des Jahres
aus.
Zu seinen Regiearbeiten zählen „Dies rigorose Leben“ und „Der Brocken“ (in denen
er selbst mitwirkte), „Eines Tages irgendwann“, „Des Teufels Paradies“ und
„Tschechow in meinem Leben“. Daneben inszenierte er Episoden zu den Serien
„Tatort“, „Siska“, „Der Schnapper“, „Eine Frau wird gejagt“, „Peter Strohm“ und „Der
Alte“.
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Als Schauspieler war Glowna auf der Leinwand in Alberto Lattuadas „Cuore di cane“
(Warum bellt Herr Bobikow?) zu sehen, in Alain Corneaus „Police Python 357“ (Im
tödlichen Kreis), Sam Peckinpahs „Cross of Iron“ (Steiner – Das eiserne Kreuz),
Aleksandar Petrovics „Gruppenbild mit Dame“, Reinhard Hauffs „Der
Hauptdarsteller“, Réné Gainvilles „L’associé“ (Mein Partner Davis), Edgar Reitz’
„Deutschland im Herbst“ und „Der Schneider von Ulm“, Terence Youngs „Bloodline“
(Blutspur), Maximilian Schells „G‘schichten aus dem Wiener Wald“, Bertrand
Taverniers „La mort en direct“ (Death Watch – Der gekaufte Tod), Klaus Maria
Brandauers „Elser – Einer von uns“ und Claude Chabrols „Jours tranquilles à Clichy“
(Stille Tage in Clichy). Unter Regisseur Oskar Roehler trat Glowna in „Die
Unberührbare“, „Suck my dick” und „Der alte Affe Angst“ auf.
Fernsehrollen spielte er in Peter Zadeks „Held Henry“, Peter Lilienthals „Verbrechen
mit Vorbedacht“ und „Horror“, George Taboris „Insomnia“, Michael Andersons „The
Martian Chronicles“ (Die Reise zum Mars), Wolfgang Staudtes „Das Inka-Gold“,
Zbynek Brynychs „Die Nacht von Lissabon“, Josée Dayans „Les Misérables“ und Jo
Baiers „Schwabenkinder“.
Auf der Theaterbühne arbeitete Glowna unter anderem mit den Regisseuren Gustaf
Gründgens („Faust II“), Peter Zadek („Frühlings Erwachen“, „Die Räuber“, „Der
Geizige“, „Mutter Courage“) und Claus Peymann („Tragödie der Rächer“).
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DIE FILMEMACHER
WOLFGANG MURNBERGER (Regie und Drehbuch)
Wolfgang Murnberger wurde am 13. November 1960 in Wiener Neustadt geboren.
Sein Vater betrieb ein Dorfkino. Murnberger studierte Drehbuch, Regie und Schnitt in
der Regieklasse Axel Corti an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst.
Sein gefeiertes Kinodebüt gab er 1990 mit „Himmel oder Hölle“ – der Film wurde auf
den österreichischen Filmtagen, in Rotterdam, Tokio und Saarbrücken
ausgezeichnet. 1994 schrieb und inszenierte er den auf der Viennale prämierten „Ich
gelobe“. Es folgten „Attwengerfilm“ und die viel gepriesenen Brenner-Krimis „Komm,
süßer Tod“ (Österreichischer Filmpreis 2001) und „Silentium“ (Österreichischer
Filmpreis 2005), zu denen Murnberger zusammen mit Romanautor Wolf Haas auch
die Drehbücher verfasste.
Sein ORF/ZDF-Film „Auf Teufel komm raus“ erhielt 1996 den Erich-Neuberg-Preis
und die Romy für den Besten österreichischen Fernsehfilm. Weitere TVInszenierungen: „Tatort – Morde ohne Leichen“, „Quintett komplett“, „Ach Baby, ein
Baby“, „Wir bleiben zusammen“, „Hainburg“, „Taxi für eine Leiche“, die Reihe
„Brüder“ (bisher drei Teile) und „Vier Frauen und ein Todesfall“ (vier
Serienepisoden).
VOLKER KRAPPEN (Drehbuch)
Krappen wurde 1963 in Hamburg geboren. Nach dem Studium an der Universität
Hamburg und der Hochschule für bildende Künste in Hamburg schrieb er als freier
Journalist für den Evangelischen Pressedienst und die Hamburger Morgenpost.
Seit 1994 ist er als Texter für verschiedene Hamburger Werbeagenturen tätig, 1999–
2001 war er Kreativdirektor.
1995 wurde er für sein Drehbuch „Zamm“ ausgezeichnet und erhielt ein WorkshopStipendium der Drehbuchwerkstatt Nürnberg und des Bayerischen Rundfunks. 2002
nahm er am EAVE-Programm (Les Entrepreneurs de l’Audiovisuel Européen;
Fortbildungsprogramm für Filmprofis) teil.
2001 gründete er die Krebs & Krappen Filmproduktion, die mit „Lapislazuli“ ihren
ersten Spielfilm in die Kinos bringt.
Seit 2001 erscheint im Berliner KinderbuchVerlag Krappens Kinderkrimi-Reihe
„Schnauzlock Hops und Doktor Wuffson“.
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DANNY KRAUSZ (Produktion)
Danny Krausz, 1958 in Wien geboren, arbeitete in den 80er-Jahren als Freiberufler
an etwa 35 Spiel- und Fernsehfilmen – unter anderem für die Regisseure Axel Corti,
Doris Dörrie, Mike Juncker, Milan Dor, Herbert Wise, Christian Berger und Dieter
Berner.
1988 gründete er mit Milan Dor die Produktionsfirma Dor Film – zehn Jahr später
entstand auch die deutsche Filiale Dor Film – West in München.
Dor Film hat fünf Spielfilme der österreichischen Top Ten produziert. Zu den Erfolgen
gehören die beiden bestbesuchten österreichischen Filme der letzten 20 Jahre:
„Poppitz“ und „Hinterholz 8“, beide inszeniert von Harald Sicheritz. Dor Film
produzierte Wolfgang Murnbergers Kinofilme „Silentium“ und „Komm, süßer Tod“.
Hinzu kommen der international enorm erfolgreiche Alpenwestern „Die
Siebtelbauern“ von Stefan Ruzowitzky und die weltweit Aufsehen erregende
Dokumentation „Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin“ von André Heller und Othmar
Schmiderer. Dor Film war beteiligt an den Koproduktionen „Comedian Harmonists“
und „Schlafes Bruder“ von Joseph Vilsmaier, an István Szabós „Sunshine – Ein
Hauch von Sonnenschein“, Xavier Kollers „Gripsholm“ und François Girards „Die rote
Violine“.
Zu den TV-Produktionen von Dor Film zählen „Vier Frauen und ein Todesfall“,
außerdem „Der Winzerkönig“, „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“ mit Christiane
Hörbiger sowie „Blatt und Blüte“ mit Christiane Hörbiger und Götz George.
1993 wurde Krausz Vorstandsmitglied des Österreichischen Produzentenverbandes.
Von 1998 bis 2002 war er Präsident von EAVE (Les Entrepreneurs de l’Audiovisuel
Européen; Fortbildungsprogramm für Filmprofis). Seit 2001 ist er Präsidiumsmitglied,
seit 2005 Obmann des Fachverbandes der Audiovisions- und Filmindustrie, er ist
Vorstandsmitglied von film20 und Mitglied der Europäischen und der Deutschen
Filmakademie.
1999 wurde Krausz als Bester Produzent mit der Romy ausgezeichnet. 2003 war Dor
Film mit der tschechischen Koproduktion „Želary“ (Regie: Ondrej Trojan) für den
Auslands-Oscar nominiert.
FABIAN EDER (Kamera)
Fabian Eder, Jahrgang 1963, stammt aus Wien. Er absolvierte die Filmhochschule
Wien. In seiner umfangreichen Karriere hat er unter anderem mit den Regisseuren
Paul Harather, Julian Pölsler, Reinhardt Schwabenitzky, Peter Weck, Niki List, Götz
Spielmann, Werner Asam, Otto W. Retzer, Holger Barthel und Franz Novotny
gearbeitet.
Mit Wolfgang Murnbergers preisgekröntem Kinodebüt „Himmel oder Hölle“ begann
1990 die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Eder und dem Regisseur. Seitdem
drehten sie gemeinsam auch „Attwengerfilm“, „Ich gelobe“, die Fernsehserie „Vier
Frauen und ein Todesfall“ und die TV-Reihe „Brüder“.
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Weitere Kinofilme: „HannaH“, „Eine fast perfekte Scheidung“, „Die Gottesanbeterin“
und „Die Fremde“.
Für das Fernsehen drehte Eder unter anderem „Der Judas von Tirol“, „Die Schrift des
Freundes“ (auch Regie), „Polterabend“, „Himmel, Polt und Hölle“, „Franz und Anna“,
die Serien „Klinik unter Palmen“, „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“ und „Der
Pfundskerl“, „Das Mädchen aus der Torte“ (Romy für die Beste Kamera), „Der
Schandfleck“ (Romy für die Beste Kamera), „München ruft“ und „Die Kreuzfahrt“.
Seit 1989 hat er etwa 200 Werbespots für Kino und Fernsehen gedreht, 100 davon
auch als Regisseur.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fabianeder.com
MISCHA KRAUSZ (Musik)
Krausz wurde am 2. Oktober 1954 in Afritz/Kärnten geboren, er wuchs in Wien auf.
Mit zehn Jahren begann er sein Violoncello-Studium am Wiener Konservatorium, von
1975 bis 1980 machte er seine E-Bass-Ausbildung am Jazzkonservatorium Wien.
Er war zunächst als Arrangeur und Musikproduzent tätig. 1994 arbeitete er erstmals
mit Regisseur Murnberger zusammen: Er komponierte die Musik zum Spielfilm „Ich
gelobe“. Für das Kino lieferte Krausz außerdem die Soundtracks zu „Die
Knickerbockerbande – Das sprechende Grab“ (ausgezeichnet in Antwerpen und Rio
de Janeiro), „Averills Ankommen“ (der in Cannes lief und auf dem Filmfestival in
Houston als Bester ausländischer Film ausgezeichnet wurde) und „Artischocke“.
Für das Fernsehen schrieb Krausz die Musik zu fünf Staffeln der beliebten
ARD/ORF-Serie „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“ mit Christiane Hörbiger. Weitere
TV-Filme: „Blatt und Blüte – Die Erbschaft“ mit Christiane Hörbiger und Götz George,
„Erbin mit Herz“, „Landläufiger Tod“, „Geschäfte“ mit Ulrich Tukur und Ulrich Mühe,
die Miniserie „Die Knickerbockerbande“, „Das Geheimnis“ sowie die
Dokumentationen „Diana – Sisi“ und aktuell „Hinter den Fassaden – Die
Geheimnisse der Wiener Ringstraße“.
Theatermusiken komponierte Krausz unter anderem für das Schloßparktheater Berlin
(„Weiningers Nacht“, „Was ihr wollt“) und fürs Volkstheater Wien („Mutter Courage
und ihre Kinder“, „Cyrano de Bergerac“).
Seit 1989 lehrt er am J. M. Hauer Konservatorium der Stadt Wiener Neustadt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.mischakrausz.at
CHRISTOPH KANTER (Ausstattung)
Kanter machte 1979 sein Diplom in der Meisterklasse für Bühnen- und
Filmgestaltung an der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst. Seit 1982 ist er als
Szenenbildner tätig.
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Schon vorher arbeitete er als Kunstmaler an internationalen Filmproduktionen wie
„The Prisoner of Zenda“ (Der Gefangene von Zenda) und Clint Eastwoods „Firefox“
mit.
Als Szenenbildner gestaltete er unter anderem für Michael Haneke „Caché“,
„Wolfszeit“, „Die Klavierspielerin“, „Funny Games“, „71 Fragmente einer Chronologie
des Zufalls“ und „Bennys Video“, außerdem Lars Büchels „Erbsen auf halb 6“,
Michael Kreihsls „Heimkehr der Jäger“, Thomas Roths „Kaliber Deluxe“, Robert
Dornhelms „Der Unfisch“, Wolfram Paulus’ „Nachsaison“ und „Heidenlöcher“, Milan
Dors „Malambo“ und Kitty Kinos „Karambolage“. 1986 stattete er die österreichischen
Sequenzen des James-Bond-Films „The Living Daylights“ (Der Hauch des Todes)
aus.
1994 wurde er für die Ausstattung von „Averills Ankommen“ mit dem Goldenen
Kader (österreichischer Filmpreis) ausgezeichnet.
Im Fernsehbereich hat Kanter schon 1998 mit Regisseur Wolfgang Murnberger
zusammengearbeitet: „Quintett komplett“. Neben vielen anderen Produktionen
betreute Kanter auch zwei TV-Filme von Michael Haneke: „Das Schloss“ und „Die
Rebellion.“
Weitere Informationen: www.austrianfilm-designers.com/mitglieder/kanter.htm
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WORTERKLÄRUNGEN
„neandertalensisch“ – deutsch
Schhh-da!?
Huch!, Was ist das? – Ausruf der
Überraschung.
Wichtig: das kurze, fragende „a“.
Uuuh!
Oh! – Ein staunendes, lang gezogenes
„u“, das gelegentlich wie ein„o“ klingt.
Nouah-klock! ah-toch …
Nouah-klock! agkha-mou
gah-klock! taa …
Schwer übersetzbare Beschwörungsformel
zum
Heilen
von
kleinen
Verletzungen, oft in Verbindundung mit
Kräuterbreiverbänden.
„Nouah-klock!“ sind die heiligen Ströme,
deren Segen erbeten wird. „Toch“ und
„taa“ können sowohl bitte als auch danke
bedeuten. „Klock!“ bezeichnet einen
Schnalz- oder Klicklaut, der entsteht,
indem man die Zunge an den Gaumen
presst und herunterklacken lässt. Der
Klang variiert, je nachdem, ob mehr mit
der Zungenspitze oder weiter hinten im
Rachen geschnalzt wird.
wommate-klock!
Falle – Ein weiches „w“ mit gespitzten
Lippen und ein kurzes „o“, das wie „u“
klingt. Die Silbe „te“ wird verschluckt. Der
Schnalzlaut ist deutlich und liegt auf der
Zungenspitze.
uodschaa
Bär – Beachten: Lippen spitzen und das
„o“ kaum betonen.
Bataa-klock! mœsch
uodschaa-nah Dschuud,
thänn Ba’gua’taa nouah-klock!
uodschaa-mah oh-akhall,
schdoh Bataa-klock! däsch
uodschaa-dha Gadkmää …
Bataas Name. Er bedeutet übersetzt in
etwa: Bataa, Sohn des tapferen Jägers
Dschuud, Schützling der guten Geister
der Ströme und des großen Vaters,
Abkömmling
des
gepriesenen
Häuptlings Gadkmää …
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Das ist die Kurzformel – Bataas
vollständiger Stammesname geht noch
weiter. Das „œ“ wird in diesem Fall „ohäh“ ausgesprochen; Manchmal wird es
aber
auch
zu
einem
„ö“-Laut
zusammengezogen, z. B. in „tah-wœll“
(siehe unten).
maa
Mutter, Mama
maa-oh Bataa
Bataas („meine“) Mutter, wörtlich:
„Mutter des Bataa“ – In Bataas Sprache
gibt es zwar Wörter für „ich“, „mein“, „dein“
usw., also so genannte „Fürwörter“ (ein
Beispiel ist „klock! odd-tokk!“ – „Gib mir!“,
siehe unten), aber sie werden sehr selten
benutzt.
klock!-taoo
Der Stern – Gemeint ist der Stern der
Sterne: der Polarstern.
dwaa-hasch
Auge
mmallamm
Ein Wort, für das es keine ganz eindeutige
Übersetzung gibt. Wie die meisten Wörter,
Begriffe und Aussagen in Bataas Sprache
wird es von Gebärden der Hände begleitet
und untermalt. Bei „mmallamm“ wird die
Hand aufs Herz gelegt, und je
nach
Tonfall und Art der Handhaltung kann es
dabei mehr Familie, Heimat, Zuhause,
Geborgenheit, Vertrauen, Freundschaft
oder Liebe bezeichnen.
mmba-uuf
Höhle, heilige Stätte – Betonung: ein
kurzes „a“ und ein langes „u“.
katt-katt
lecker
Cha-tmäh klock! haiyaa!
Sei gegrüßt, Fremder!
Hrooooo! Tah-wœll!
Warnruf, insbesondere beim Angriff. In
etwa: Aufgepasst, hier komme ich!
Wörtlich eigentlich: Hier stehe ich!
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tah-crou
Dämon, böser Geist – In Bataas
Vorstellungswelt ein bedrohliches Wesen
in Gestalt eines Tieres oder einer TierMensch-Mischfigur.
Die
zur
Klaue
gekrümmte Hand signalisiert einen FlugDämon.
Dmou-ha-klock! tammah-crou!
Ein Riesen-Libellen-Dämon! – Das ist
es, was Bataa in dem Hubschrauber sieht.
Dmœ-klock!? Noch-tah
dmœ-klock!?
Hmäh te-klock! Uodschaa
ta-gäh
haddzu-täkk
Tä-hou klock! haddzu-täkk
Awamm
Schdrrrooo schdrrraiyaa …
schdrrrooo horrraiyoo …
Geist? Bist du ein Geist? – Hier im
Sinne von „guter Geist“ – eine überraschte
Frage Bataas, als er dem Einsiedler mit
dem „Augenstab“ gegenübersteht.
Gereist, zum (Auge des) Bären gereist
Die Farbe – Gemeint ist die Farbe der
Farben: Lapislazuli.
Die Farbe des Himmels
Ein „Reise-“Lied, das Bataa im „Mmbauuf“ anstimmt. „Aiyaa“ heißt sehen,
„aiyoo“ bedeutet wiedersehen.
mosch-mosch
Büffel
–
Wilde
Ur-Rinder.
Die
Wiederholung des Wortes ist ein
Ausdruck für die Mehrzahl:
„Mosch“
bedeutet ein Tier, „mosch-mosch“ eine
Herde oder einfach viele Tiere.
klock! odd-tokk!
Gib mir! – z. B.:„Gib mir die Medizin!“
œkk-täsch
Speck – Wörtlich: „trocken Fleisch“. Mit
„täsch“ kann sowohl „Fleisch“, „Wildbret“,
„(Jagd-)Beute“ als auch „Tier“ gemeint
sein – je nach Betonung und Gebärde.
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N’dschaa djœ-mœ,
noa’dsch dah-mou …
Gesang, der die Kräfte des Bären
„N’dschaa“ könnte eine sehr alte Kurzform
von „uodschaa“, Bär, sein. „Djœ“ und
„mœ“ bedeuten Quelle bzw. Fluss, hier
möglicherweise im Sinne von Energie.
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