das schwarz-weiss von thierry arbogast

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EUROPACORP präsentiert
JAMEL DEBBOUZE
RIE RASMUSSEN
ANGEL-A
Ein Film von
LUC BESSON
Kinostart: 25. Mai 2006
Filmlänge: 90 Minuten
www.angela-lefilm.com
FILMVERLEIH
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KURZINHALT
André (Jamel Debbouze) kann sich nicht mehr auf die Straße trauen. Zu lange hat sich der
kleinwüchsige Marokkaner mit seinen Gaunereien durchs Leben geschlagen, jetzt ist die
Geduld seiner Gläubiger endgültig am Ende. Was tun? André sieht nur noch eine Lösung:
die Seine. Doch gerade als er sich von einer Brücke ins Wasser stürzen will, entdeckt er auf
der Brüstung eine Frau (Rie Rasmussen), die offensichtlich das Gleiche vorhat. Als sie
tatsächlich springt, zögert André keine Sekunde und rettet sie. Die schöne Angela mit den
endlos langen Beinen heftet sich fortan wie eine Klette an den glücklosen André, und wie
durch ein Wunder scheint sich seine Pechsträhne plötzlich ins Gegenteil zu wandeln. Könnte
seine Begegnung mit der geheimnisvollen Blondine, seinem rettenden Engel, am Ende gar
kein Zufall gewesen sein?
VORWORT VON LUC BESSON
Mein erster großer Nervenkitzel bei diesem Film war, Paris wieder zu entdecken. DER
LETZTE KAMPF (1983) hatte mir einen flüchtigen Blick auf das Gerippe dieser Stadt erlaubt.
SUBWAY (1985) führte mich hinab in ihre Eingeweide. Zur Erkundung übrig geblieben war
für mich das wahre, schöne Paris – das jedes Jahr Millionen von Touristen bezaubert und an
dem wir Pariser jeden Morgen vorbeilaufen, gesenkten Hauptes, verloren in unserem
persönlichen Paradies. Nach all den Jahren verspürte ich ein brennendes Verlangen, die
Wunder dieser Stadt zu filmen, die 40 Jahre lang meinen Kummer und mein Glück begleitet
hat.
Der zweite Nervenkitzel war, wieder Aug’ in Aug’ mit Schauspielern zu sein. Ich hatte sechs
Jahre hinter keiner Kamera mehr gestanden. Ich habe es nicht wirklich vermisst. DAS
FÜNFTE ELEMENT und JOHANNA VON ORLEANS direkt hintereinander zu drehen, mit
kaum einem Wochenende dazwischen, hatte mich erschöpft und mir fast die Lust an dem
ganzen Arbeitsprozess genommen. Bei ANGEL-A war die Freude schon am ersten
Probentag wieder da. Diese Freude, die Dialoge aus dem Munde eines anderen zu hören.
Die Worte in tausend Nuancen oder Ausdrucksweisen zu verpacken, sie unendlich zu
verschmelzen – suchend, packend, lächelnd, lachend und spürend, dass Tränen die Augen
wässern.
Dank einer unglaublichen Crew, die zusammen arbeitete wie nie zuvor und Dank zweier
wundervoller Schauspieler, denen das Drehbuch auf den Leib geschrieben war, lief der Dreh
wie ein Traum. Allen voran Rie. Sie schreibt, malt, fotografiert und inszeniert. Schauspielerin
zu sein ist für sie nur eine weitere Facette. In gerade mal einem Monat lernte diese dänische
Amerikanerin Französisch und konnte ihre Dialoge rückwärts. Aufmerksam, gerade heraus
und stark wie eine Eiche, verzauberte sie den ganzen Dreh mit ihrem Lächeln, ihrem Humor,
ihrer Liebenswürdigkeit und Loyalität. Und Jamel. Wir kannten uns bereits, aber nicht
besonders gut. Wenn man ihn trifft, spürt man sofort, dass sich hinter seiner
unwiderstehlichen Clownsmaske ein großer Tragöde verbirgt. Wie bei allen Komödianten
versteckt auch bei ihm seine Begabung, Leute zum Lachen zu bringen, etliche alte Wunden.
Und das ist es, wofür Lachen gut ist – eine Wahrheit zu verhüllen, die durch Worte erschwert
und unnahbar würde. Die Frage für mich war, ob sein Vertrauen zu mir groß genug sein
würde, mich ihn bearbeiten, formen und seine Wunden erforschen zu lassen. Kino ist so
etwas wie ein Betäubungsmittel, aber es ist schwer, den ersten Schritt zu machen. Mit einer
großen Portion Bescheidenheit, Mut und Zurückhaltung, zog er sich nackt aus, und ich habe
versucht, seine Nacktheit einzufangen und zur Geltung zu bringen, ohne jemals vulgär zu
werden – was echte Gefühle niemals sind.
Ich danke ihnen beiden.
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PRESSENOTIZ
„Ein Mann trifft eine Frau in Paris“ – so knapp fasst der französische Star-Regisseur Luc
Besson die Geschichte seines neuen Films ANGEL-A zusammen, seiner lang erwarteten
ersten Regiearbeit nach sechs Jahren Pause.
Aber was für ein Mann und was für eine Frau! Ein verzweifelter, lebensmüder Ganove trifft
auf einen attraktiven, gefallenen Engel. Ausgerechnet auf einer Brücke, von der sich beide
gerade in die Seine stürzen wollen. Supermodel und Gucci-Gesicht Rie Rasmussen
(FEMME FATALE, THINNING THE HERD), hochgewachsen und sehr sexy, spielt den
Schutzengel des kleinwüchsigen Gangsters André, der mit anrührender Komik von ExStand-up Comedian Jamel Debbouze (DIE WUNDERBARE WELT DER AMÉLIE, ASTERIX
UND OBELIX: MISSION KLEOPATRA) verkörpert wird.
Und was für ein Paris! Der Himmel über der Stadt taucht die unzähligen Seine-Brücken in
strahlendes Schwarz-Weiß, die rüde Sprache der „kleinen“ Menschen entspricht ihren
Lebensbedingungen in den Vorstädten. Höchste Zeit also, dass mal ein Engel nach dem
Rechten sieht. Regie-Zauberer Luc Besson (LEON – DER PROFI, DAS FÜNFTE ELEMENT,
JOHANNA VON ORLEANS) kehrt mit einer Liebeserklärung an seine Heimatstadt auf die
Leinwand zurück, die von Thierry Arbogast, einem der bedeutendsten Kameramänner
Frankreichs (LEON – DER PROFI, DAS FÜNFTE ELEMENT, JOHANNA VON ORLEANS)
kongenial fotografiert wurde.
INHALT
Andrés Geschichten glaubt längst niemand mehr. Er selbst am wenigsten. Auch wenn er
behauptet, Amerikaner zu sein und in New York erfolgreiche Geschäfte laufen zu haben,
machen ihm seine vielen Gläubiger unmissverständlich klar, dass er nichts ist, als ein
glückloser, marokkanischer Gauner in Paris – klein, hässlich und total pleite. André (Jamel
Debbouze) ist 28 und am Ende. Wenn er bis morgen seine Schulden nicht bezahlt, ist er ein
toter Mann.
Er hat Angst und ihm wird klar, dass ihm seine Lebenslügen diesmal nicht weiter helfen.
Verzweifelt beschließt er, sich von einer Brücke in die Seine zu stürzen. Doch zu seiner
Überraschung steht auf der Brüstung bereits eine Frau, die offenbar das gleiche plant. Als er
sieht, dass die große, schöne Blondine springt, denkt er nicht mehr an Selbstmord. Er springt
hinterher und rettet die Fremde.
Angela (Rie Rasmussen) heftet sich fortan wie eine Klette an seine Fersen. Neben dieser
langbeinigen, attraktiven Frau fühlt er sich noch kleiner und hässlicher als sonst, aber er
bemerkt, dass ihm die Menschen mit größerer Achtung begegnen als zuvor. Denn irgend
etwas muss der kleine Ganove wohl an sich haben, wenn diese Schönheit sich mit ihm
einlässt.
Die Fremde aus der Seine erscheint André wie ein Wesen aus einer anderen Welt, die
überirdische Kräfte hat, mit denen sie seine Gläubiger, allen voran den finsteren
Unterweltboss Franck (Gilbert Melki), mühelos außer Gefecht setzen kann. Und ihr gelingt es
ebenso, den Männern so viel Geld aus den Taschen zu ziehen, dass André seine Schulden
bezahlen kann.
Aber Angela belässt es nicht bei ihren kleinen Wundern: In langen, intensiven Gesprächen
versucht sie, André davon zu überzeugen, dass er sein Leben von Grund auf ändern muss.
Seine Lebenslügen und sein Mangel an Selbstbewusstsein haben ihn nicht weiter gebracht.
Obwohl Angela ihn mit ihren Wahrheiten nervt, entwickelt er immer stärkere Gefühle für die
rätselhafte Schöne.
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Als sie ihm schließlich gesteht, ein Engel zu sein – vom Himmel geschickt, um ihn zu retten
und sein Leben auf den Kopf zu stellen – glaubt er ihr natürlich nicht. Anfangs macht er sich
über sie lustig, doch ihr wundervolles Wesen zerstreut seine Zweifel mehr und mehr. André
beginnt ernsthaft über sein Leben nachzudenken. Und Angela bemerkt, dass sie ganz
menschliche Gefühle für diesen liebenswerten Kerl entwickelt und sich zunehmend wohl fühlt
in seiner Gegenwart und dieser schönen Stadt.
Doch Angela weiß sehr wohl, dass ihre Mission endet, sobald André sein Leben wirklich
ändert...
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DAS ABC VON LUC BESSON
A wie ACTEURS (Schauspieler)
Regie zu führen hat mir nicht wirklich gefehlt. Das ist mit viel Verantwortung verbunden und
eine wahre Mission, die soviel Zeit, Energie und Schweiß erfordert, dass man nicht
unbedingt Lust hat, sich dieser Arbeit wieder auszusetzen. Ich vergleiche das gerne mit den
Erfahrungen der Matrosen, die einsam die Welt umrundet haben: Sie erinnern sich ihr Leben
lang an diese Zeit, aber ich glaube nicht, dass sie eine große Lust verspüren, sofort wieder
loszuziehen, nachdem sie wieder festen Boden unter ihren Füßen haben. Als ich jedoch am
Set erschien, überkam mich sofort wieder die Freude, mit Schauspielern zusammen zu
arbeiten. Die Probenzeit – 1 ½ Monate mit Jamel und Rie – war wirklich aufregend. Zu
sehen, wie der Text in ihrem Mund langsam „geboren“ wurde, Zeuge der ersten Momente
ihres Spiels zu sein, des ersten Lächelns... das war schon wunderbar. Das erinnert mich
sehr an einen Säugling, der langsam aufwacht, einen anschaut, kleine Mienenspiele macht.
Die Freude ist ähnlich: Man sieht der Geburt von Etwas zu.
B wie BESSON
Vor 10 Jahren begann ich den Film zu schreiben. Ich hatte eine Art „Skelett“ redigiert, aber
ich war unfähig, meine Personen sprechen zu lassen. Wahrscheinlich war ich einfach noch
zu jung: Ich wollte zu diesem Thema etwas machen, aber mir fehlte noch das notwendige
Vokabular. So legte ich meine 15 Seiten irgendwo hin und stieß förmlich erst wieder aus
Versehen auf sie. Als ich sie mir wieder durchlas, fand ich sie sehr aktuell und beschloss,
wieder zur Feder zu greifen, um zu sehen, ob ich diesmal weiter schreiben könnte. In 15
Tagen entstand das Drehbuch wie aus einem Guss. So kann man sagen, dass ich 10 Jahre
und 15 Tage zum Schreiben gebraucht habe.
C wie CASCADES (Kaskaden)
In diesem Film gibt es keine, oder nur eine kleine. Ich habe so viele Filme mit großen
Kaskaden und Stunts produziert, dass mir diese eine im Film, nicht mehr wie eine erscheint.
Dafür kann man von Redeschwall (Dialog-Kaskaden) sprechen: Es ist ein Film in dem viel
geredet wird, in dem sich die beiden Hauptfiguren wie zwei kleine Hühner voll schnattern.
D wie DEKOR (Ausstattung)
Weil ich immer mit den beiden gleichen Ausstattern arbeite, habe ich zum ersten Mal
beschlossen, ihnen das Drehbuch nicht zu Lesen zu geben, sondern dem
hauptverantwortlichen Ausstatter nur vom Dekor „erzählt“. Er hatte also keine Ahnung vom
Film. Ich war davon überzeugt, dass er so mit ganz anderen Ideen käme, die er nie gehabt
hätte, wenn ihm die Geschichte von ANGEL-A vertraut gewesen wäre. Und genau das ist
auch passiert. Beim Lesen des Drehbuchs hätten weder er noch ich uns die Ausstattung und
Bauten vorstellen können, die er dann schließlich geschaffen hat und die dazu beitrugen, die
Geschichte wie durch ein Springen von Ort zu Ort zu erzählen. Ich habe übrigens mit der
gesamten technischen Filmcrew so gearbeitet. Sie erlebten die Dreharbeiten wie einen
Fortsetzungsroman. Weil wir kontinuierlich drehten, entdeckten sie die Geschichte nur nach
und nach. Auch die Auflösung erlebten sie erst am letzten Drehtag.
E wie ELLE (Sie)
Rie ist nicht sehr bekannt, ich sah auch keine Notwendigkeit, etwas über einen Namen zu
enthüllen, der Niemandem etwas sagt. Aber die Menschen sind so geschaffen, dass sie
mehr an dem interessiert sind, was man ihnen verschweigt, als an dem, was man ihnen sagt.
Als ich über die Gerüchte die im Internet zirkulierten las, habe ich eine diebische Freude
dabei empfunden, das Warten noch hinauszuschieben. Aber eine wirkliche Strategie
verfolgte ich damit nicht.
F wie FIDÉLITÉ (Treue)
Ich bin zweifellos der technischen Crew in meinen Filmen treu. Aber bei der Arbeit bedeutet
Treue nicht Blindheit. Auch wenn ich mit meinen Technikern oft befreundet bin, so wähle ich
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sie nicht aus Freundschaft aus. Wenn ich immer mit denselben Technikern zusammen
arbeite, dann weil sie über die besondere Intelligenz verfügen, sich von Film zu Film zu
entwickeln. Es ist mir sehr wichtig, dass sie immer in Bewegung sind, in dem Sinne, dass sie
eine kreative Verantwortung innerhalb des Projekts haben. Ich brauche ihren Wettstreit. Ich
bin nicht dafür da, um sie zu „benutzen“, aber um mit ihnen ihre Erfahrungen zu teilen.
G wie GILBERT MELKI
Das ist ein Schauspieler, der mich schon lange interessierte, und diese Rolle war perfekt für
ihn. Er war der erste, an den ich bei der Rolle des Franck dachte, und er machte mir die
Freude „ja“ zu sagen. Auch ihm gab ich nicht das Drehbuch zu lesen, weil seine Figur im
Film ja sieht, wie sich André entwickelt. Ich fand es interessant, dass sich auch Gilbert in
jeder neuen Szene fragt, worin der Ursprung der Veränderung von André liegt. Ich denke
seine Nicht-Kenntnis des Drehbuchs half ihm sehr, seine Rolle zu verstehen.
H wie HOMMAGE
(Nach reiflichem Nachdenken) Ich habe nicht das Gefühl, dass es eine Hommage im Film
gibt, jedenfalls nicht bewusst. Was Paris angeht, ist das mehr eine Liebeserklärung als eine
Hommage. Es fehlte mir, dass im französischen Kino Paris nicht genug gewürdigt wird, dabei
ist es wirklich die schönste Stadt der Welt.
I wie IMAGE (Bild)
Schon vor 10 Jahren waren die ersten Bilder des Films, wie ich ihn mir vorstellte, in
Schwarz-Weiß: Es handelte sich vor allem um die Pariser Brücken und ganz speziell um
gewisse Orte in Paris, wo man die Brücken vorbei ziehen sieht.
J wie JAMEL
Das erste Mal, als ich ihn sah, gab er eine Zusammenfassung von TITANIC auf Canal+, und
ich bin vor Lachen fast gestorben. Ich dachte sofort an Zébulon. Ich sah in ihm eine
anziehende Person, voller Charme und Leben aber auch Narben. Das macht einen
Schauspieler viel interessanter. Danach sind wir uns einige Male über den Weg gelaufen.
Wir mochten uns, umkreisten einander, bis ich die Zeit für reif hielt, aktiv zu werden, d.h. ihm
eine Hauptrolle zu geben, bei der er bis auf den Grund seiner Emotionen gehen kann. Als
Regisseur ist das eine aufregende Herausforderung, man fühlt sich ein wenig wie ein
Entdecker.
K wie KUBRICK
Es macht mir nicht besonders viel Spaß, immer wieder das Gleiche zu tun. An Regisseuren
wie Stanley Kubrick oder Milos Forman bewundere ich vor allem, dass es ihnen gelingt,
immer wieder in eine andere Welt einzutauchen. Ich versuche also wie sie, nicht immer auf
„Besson“ zu machen und weder NIKITA 2 noch LEON 2 zu drehen, worum man mich oft
gebeten hat. Was mich übrigens am meisten bei Kubrick beeindruckt, ist seine Osmose
zwischen dem visuellen Stil und dem, was er erzählt. Seine Bildsprache passt perfekt zur
Mathematik seines Themas. Auch Orson Welles war immer voller Ideen, seine
Bildeinstellungen und Schattenspiele entsprachen dem, was er inhaltlich mitteilte. Das hat
mich dazu gebracht, immer sicher zu stellen, dass meine Art zu filmen im Gleichklang mit der
Geschichte steht, die ich erzähle.
L wie LICHT
Das Licht war enorm wichtig, weil wir im Juli und August drehten – wo Paris sehr bevölkert
ist – und zu sehr eigenwilligen Uhrzeiten: meistens von 5 Uhr früh bis um 10 Uhr morgens
und dann wieder am Abend. Alles was wir gefilmt haben, wurde vorher in Schwarz-Weiß
getestet. Dabei haben wir das Filmmaterial ganz besonders bearbeitet, so genau, dass der
Film in Farbe schmutzig wirken würde. Auf diese Weise haben wir uns davor geschützt, dass
man ihn jemals koloriert.
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M wie MONTAGE (Schnitt)
Weil wir sehr viel probten, hatten wir beim Schnitt das Glück auf zwei, drei, manchmal sogar
vier oder fünf gute Einstellungen zurückgreifen zu können. Das erlaubte uns, nicht darauf
angewiesen zu sein, im Schuss-Gegenschussverfahren zu montieren. Dabei muss man ja
immer nach dem besten Satz des einen suchen, um ihn mit dem besten Satz des anderen
zusammen zu schneiden. Es gibt viele Szenen im Film, wo Jamel und Rie beide im Bild sind,
mit echten schauspielerischen „Momenten“. Das kann man nur erreichen, wenn man sehr
viel probt und wenn die Schauspieler beim Drehen hochkonzentriert bleiben. Das war hier
der Fall. Mit der Erfahrung kommt auch der Moment beim Schnitt, wo weniger Material in den
Mülleimer wandert. Bei diesem Beruf schneidet man ja im Kopf „vor“, während man dreht.
Meistens wusste ich schon am Set, was ich behalten würde und was nicht, welches
Schnittbild noch fehlte usw. Bei meinen ersten Filmen war es immer so, dass ich erst beim
Schnitt merkte, welche Einstellungen noch fehlten. Das machte mich wütend und ich musste
nachdrehen. Das passiert mir nun nicht mehr und auch die Montage des Films geht heute
viel schneller.
N wie „NOIR ET BLANC“ (Schwarz-Weiß)
Journalisten werden nun sicher behaupten, ich hätte bewusst meinen ersten und letzten Film
in Schwarz-Weiß gedreht, aber das ist nicht der Fall. Es gibt vier Rollen im Film: Angela,
André, Paris und das Schwarz-Weiß. Das sind die vier Zeiten einer Poesie und wenn man
eines dieser Elemente entfernt, dann nimmt man dem Film seine Poesie.
O wie ORIGINALMUSIK
Anja Garbarek entdeckte ich durch ein kleines Foto in einer Zeitung. Ich kannte Jan
Garbarek, den Saxophonisten, der in den 70er-80er Jahren zusammen mit Keith Jarret
spielte, und ich war neugierig, die Musik seiner Tochter zu hören. Ich ahnte, dass sie im
Umfeld von Stanley Clarke und Miles Davis aufwuchs. Ich kaufte also ihre beiden ersten
Alben und fand sie wunderbar. Man konnte da echte Jazzwurzeln entdecken und eine
Stimme à la Björk, aber noch weicher und poetischer. Das passierte genau in dem Moment,
als ich meine 15 Seiten des alten Skripts wieder fand. So schrieb ich das Drehbuch während
ich mir ihre beiden Alben anhörte. Von Beginn an war die Musik mit der Geschichte
verbunden, beide funktionierten als Duo. Zu dieser Zeit arbeitete mein Hauskomponist Eric
Serra an ARTHUR AND THE MINIMOYS. Weil es ihm nur schwer möglich war, beide
Musiken gleichzeitig zu komponieren, wurde ich ihm für die Dauer eines Films untreu. Soll
heißen, Jean Reno und Eric Serra machen sehr wohl Filme ohne mich, warum sollte ich
nicht wenigstens einmal einen Film ohne sie drehen. So komponierte Anja Garbarek den
Originalsoundtrack zu ANGEL-A, der auch einige musikalische Themen ihrer früheren Alben
enthält, die wir neu orchestrierten.
P wie PARIS
Ich habe Paris immer geliebt. Als ich an einem Projekt über die Olympischen Spielen
gearbeitet habe, sah ich mich gezwungen, mich wieder mehr mit der Stadt zu beschäftigen,
was mich sehr inspirierte. Es war so, als wenn man eine frühere Geliebte wieder trifft! In
meinen ersten Filmen verbrachte ich viel Zeit unter den Röcken und in den Eingeweiden von
Paris (DER LETZTE KAMPF, SUBWAY), und nun war ich gewachsen und mit der Stadt auf
Augenhöhe: Wir konnten gemeinsam Walzer tanzen…
Q wie 1 A QUALITÄT
Ein Film wie dieser verlangt nach Stringenz und Wahrhaftigkeit. Man kann sich da nicht
belügen. Man ist es sich schuldig, ehrlich zu sein bei dem was man sagt und in der Art wie
man es sagt.
R wie RIE RASMUSSEN
Man könnte auch sagen „R“ wie „Rar“, weil sie eine Perle ist. Ich habe noch nie ein Mädchen
wie sie kennen gelernt, die sich in alles verliebt, auf alles neugierig ist und dabei mit einem
solchen Talent ausgestattet ist: sie malt, sie zeichnet, sie macht Fotos und führt Regie… Wo
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auch immer sie erscheint, verbreitet sie ihr Lächeln und gute Stimmung. Ihre Begeisterung
hat mir sehr gut getan und mir Lust darauf gemacht, wieder zu drehen.
S wie SUCCÈS (Erfolg)
Es ist schon erstaunlich, wie sehr der Erfolg eines Films ihm seine Klassifizierung als
„persönliches Werk“ nimmt. Als IM RAUSCH DER TIEFE mehr als 10 Millionen Zuschauer in
Frankreich erreichte, wurde er nicht mehr als ein persönlicher Film angesehen, sondern als
ein Blockbuster. Dabei kann man sich nur schwer ein noch persönlicheres Thema vorstellen:
Ich schrieb den Film mit 16 Jahren, nur wenige Menschen kannten diese Form des
Tauchens oder wussten etwas über das Verhältnis, was man zu Delphinen haben kann.
Außerdem ist es die Geschichte eines Typen, der sich an Land nicht sehr wohl fühlt und viel
lieber im Wasser geboren worden wäre.
T wie THIERRY ARBOGAST
Er ist ein alter Mitstreiter… Was ich an ihm so mag sind auch die Filme, die er ohne mich
dreht. Er hat viel in den USA gemacht, mit Russen, Engländern oder Chinesen gedreht.
Dann macht es Spaß, sich wieder zu sehen, weil es plötzlich so viele neue Dinge gibt, über
die man sich austauscht. Wir kennen uns auch so gut, dass wir keine Zeit verlieren. Wir sind
uns sehr schnell einig und müssen nicht groß miteinander reden. Das ist ein schönes
gemeinsames Verständnis, auch weil es zwischen uns keine Egoprobleme gibt. Während
eines Drehs muss ich bei allem meine Hand im Spiel haben, auch was die Position der
Kamera angeht. Ich gehe davon aus, dass mich alles etwas angeht, es handelt sich ja um
meinen Film. Thierry akzeptiert das ganz einfach, im Gegensatz zu den
Chefkameramännern in der Werbung beispielsweise. Thierry kann teilen.
U wie UBIQUITE (Allgegenwart)
Geht es um eine ganz spezielle Aufgabe, wo ich merke, das kann jemand besser als ich,
dann gebe ich ab. Habe ich im Gegenteil das Gefühl, dass ich besser bin als ein anderer,
dann übernehme ich. Das hat nichts damit zu tun, Macht auszuüben. Es geht einfach darum,
effizient zu sein. Es kann durchaus passieren, dass mir schnell bewusst wird, wenn jemand
„fähiger“ ist als ich. Dann überlasse ich ihm sofort meinen Platz. In dem Moment, wo das Ziel
erreicht ist und der Film besser wird, sind mir die „Hüte“, die man sich aufsetzt egal. Das
wechselt sich ja auch ab: der Autor schreibt, der Regisseur bereitet vor, der
Schauspielregisseur lässt proben, der Produzent greift ein. Bei diesem Film hat der
Produzent übrigens kaum gearbeitet: Der Regisseur hörte nicht viel auf ihn…
V wie VISIONNAGE (Sichtung)
Ab einem gewissen Moment löst man die Kabel. Dann ist es vorbei mit der reinen Freude als
Zuschauer und man kümmert sich nur noch um die Technik. Man bessert aus, wählt die
Töne… Man vergisst, dass man Ferrari fährt und hat die Nase im Motor und fummelt an den
Einzelteilen, ohne sich Fragen nach dem Glück oder den Gefühlen zu stellen. Wenn man
dann die Motorhaube wieder schließt, kann man dem Ferrari wieder mit Freude beim Fahren
zuschauen.
W wie WOCHENENDE
Ich weiß nicht, was das ist.
X wie „RATED X“
Es gibt keine Liebesszenen im Film. Auch wenn es noch so viele Themen gibt, die ich gerne
abhandele, so interessiert mich die Nacktheit ebenso wenig wie Sex auf der Leinwand.
Meiner Meinung nach ist das etwas Intimes, das man erleben muss, sowohl als Regisseur,
wie auch als Zuschauer. Alles was jedoch vor dem „ins Bett gehen“ passiert, ist genial: Eine
Liebeserklärung kann man unendlich oft spielen lassen. Man kann sich Tausend Mal darin
ergehen, die Begegnung zwischen Romeo und Julia mit zu verfolgen. Ihre Liebesszene
dagegen lässt einen doch eher kalt. Oder aber es ist wie bei Beineix in BETTY BLUE wenn
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das Mädchen sagt: „Das ist das erste Mal, dass wir uns bei Licht sehen“, nach der Bettszene
mit der der Film beginnt. Das macht Sinn und dient der Geschichte des Films.
Y wie „Y A-T-IL QUOI QUE CE SOIT A REJOUTER?“ (Gibt es noch etwas
hinzuzufügen?)
Nein, alles andere ist im Film.
Z wie ZEN?
Nach meinem ersten Film hatte ich große Angst, man würde mich keinen zweiten drehen
lassen. Auch nach dem zweiten Film verspürte ich eine große Ungewissheit, nicht den dritten
machen zu dürfen. Nach 25 Jahren Karriere sage ich mir nun, wenn ich keinen Film mehr
mache, dann ist das nicht so dramatisch. Ich bin da viel mehr „Zen“ geworden. Geld und
Erfolg interessieren mich auch immer weniger. Nachdem ich miterlebt habe, wie acht Filme
in den Kinos gestartet wurden, weiß ich, dass am Ende nur die Qualität eines Films übrig
bleibt: „Bin ich mit dem Resultat zufrieden?“ „Habe ich das Maximum gegeben?“ „Was bleibt
von einem Film nach 5 Jahren?“ Das ist es, was zählt. Den Rest vergisst man, die kleinen
Scherereien beim Kinostart… 10 Jahre später bleibt davon nicht viel übrig.
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DIE SCHAUSPIELER
JAMEL DEBBOUZE (André)
Jamel Debbouze, 1976 in Marokko geboren, kam 1979 mit seiner Familie nach Frankreich
und wuchs in den Vororten von Paris auf. Bei einem Verkehrsunfall verlor er 1989 einen
Arm. Der schlagfertige Witz des nur 1,65 m großen Künstlers, gepaart mit dem BeurreAkzent, dem Sprach-Mix der französischen Banlieues, hat Jamel Debbouze innerhalb
kürzester Zeit zu einem der beliebtesten jungen Fernsehstars und Stand-up Comedians
Frankreichs gemacht.
1998 begann er als Schauspieler in Kinofilmen wie ZONZON und LE CIEL, LES OISEAUX ...
ET TA MÈRE! mit zu wirken. Nebenrollen in DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE und
ASTERIX UND OBELIX: MISSION KLEOPATRA trugen zu seiner Popularität als Komiker
bei. 2005 wurde zu einem wichtigen Einschnitt in seiner Karriere, als Luc Besson ihm in
ANGEL-A seine erste Hauptrolle anbot. Danach stand er für INDIGÈNES (dt. Eingeborene)
von Rachid Bouchareb vor der Kamera, der die vergessenen Soldaten des 2. Weltkriegs
zum Thema hat.
Filmografie (Auswahl):
1994 LES PIERRES BLEUES DU DÉSERT (Kurzfilm)
Regie: Nabil Ayonih
1996 Y’A DU FONTAGE DANS L’AIR (Kurzfilm)
Regie: Djamel Bensalah
1998 ZONZON
Regie: Laurent Bonhuic
1999 LES OISEAUX, LE CIEL … ET TA MÈR!
Regie: Djamel Bensalah
2001 LE FABULEUX DESTIN D’ AMÉLIE POULAIN (Die fabelhafte Welt der Amélie)
Regie: Jean-Pierre Jeunet
2002 ASTÉRIX & OBÉLIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
LE BOULET (Ball & Chain)
Regie: Alain Berbérian und Frédéric Forestier
2005 ANGEL-A (Angel-A)
Regie: Luc Besson
FRAGEN AN JAMEL DEBBOUZE
Erstes Treffen mit Luc Besson?
Das war in der Normandie. Er wurde dort an den Strand gespült und ich habe ihn dann
wiederbelebt. Um mir zu danken, bot er mir die Hauptrolle in seinem nächsten Film an. Von
dem Punkt an, haben wir uns nicht mehr aus den Augen verloren.
Erste Worte zum Film?
Das war in Cannes, und er sagte zu mir: „Ich mag sehr was du machst“ und ich antwortete
ihm: „Ich mag sehr, was du machst“. Dann fügte er hinzu: „Lass uns versuchen, etwas
zusammen zu machen und dabei die gleiche Freude bei der Arbeit zu haben, wie später
beim Sehen“. Danach sind wir uns ziemlich oft begegnet, weil wir eine ganze Menge
gemeinsamer Freunde haben. Und eines schönen Tages kam er mit dem Drehbuch von
ANGEL-A und sagte zu mir: „Ich möchte nicht behaupten, dich zu kennen, aber ich glaube,
ich habe etwas geschrieben, was dir gefallen könnte. Sag du es mir.“
Erste Reaktion?
Ich empfand diese Arbeitsweise als sehr großzügig. Ich habe wirklich das Gefühl gehabt,
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dass er mir die Rolle auf den Leib geschrieben, und mich dabei seltsamerweise gut getroffen
hatte. Ich wusste, woran er beim Schreiben dachte und wohin er mich führen wollte, wobei er
alles berücksichtigte, vor dem ich bis dahin zurückschreckte, alles was ich wirklich machen
wollte und alles was ich bis dahin abgelehnt hatte.
Erster Drehtag?
Ich tat zwei Dinge, die ich sonst nicht tue. Zuerst kam ich pünktlich um 5 Uhr morgens, weil
ich Luc so meinen Respekt erweisen und beeindrucken wollte. Außerdem hatte ich gar keine
Wahl. Man musste seinen Text bis aufs Komma kennen, um zu vermeiden, Zeit zu verlieren
und um mit der Präzision von Luc mitzuhalten. Vor allem aber habe ich ihm mein Vertrauen
geschenkt, was ich nur selten tue. Ich bin da wie ein Tier: Man hat mich schon so oft
verarscht, mir so viele falsche Versprechungen gemacht, die nie eingehalten wurden, dass
ich jetzt immer auf der Hut bin. Aber zu einem Typen, der so selbstsicher schien, fasste ich
Vertrauen.
Vertrauen auch beim ersten Stunt?
Natürlich. Luc wollte, dass ich mich von einer Brücke ins Leere stürze. Da muss man
Vertrauen haben. Und eine gute Versicherung. Aber Luc war immer da, um mich zu
beruhigen. Das ist es ja, was ihn so besonders macht: Das Seelenheil seiner Schauspieler
liegt ihm sehr am Herzen.
Erste Überraschung?
Verrückt ist, dass Luc manchmal gedreht hat wie bei einem Kurzfilm: Wir waren zu siebt oder
acht in einem Kleinbus, er mit der Kamera auf der Schulter, und wir fuhren quer durch Paris
bis wir eine Ecke fanden, die uns gefiel und dann drückten wir aufs Tempo und drehten ganz
schnell. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass er mit diesem Film an seine Anfänge
zurückkehrte.
Erste Aufnahme?
Meistens drehte er zwei. Die erste konnte die Richtige sein, aber er drehte noch eine Zweite,
zur Sicherheit. An einem Drehtag, wo alle müde waren, haben wir eine Szene 40 mal
gedreht. Aber an diesem Tag waren alle irgendwie schlapp.
Erste Begegnung mit Rie Rasmussen?
Alles, was ich dazu sagen kann, ist: Sie fand im Zimmer 110 eines Hotels statt. Aber mehr
Einzelheiten verrate ich nicht!
Erste Begegnung mit Gilbert Melki?
Auch im Zimmer 110, aber nicht zum gleichen Zeitpunkt.
Erstes Treffen mit dem Drehteam?
Am ersten Tag fühlt man sich ein wenig „fremd“ in dieser Sekte. Thierry Arbogast, JeanPierre Mas… sie kennen sich schon so gut, dass sie nicht groß miteinander reden müssen,
sie funktionieren ganz automatisch. Das ist beeindruckend und angenehm, weil es schnell
geht. Und wenn wir Eines bei diesen Dreharbeiten nicht gemacht haben, dann war es, Zeit
zu verlieren!
Erstes Mal als der „komische“ Jamel die Überhand gewann?
Nicht vor dem letzten Drehtag, beim Abschlussfest. Davor habe ich immer darauf geachtet,
sehr konzentriert zu bleiben. Ich wollte diesen Film wirklich nicht vermasseln.
Erste Sichtung des Films?
Am Tag der letzten Aufnahme. Luc hatte für uns ein kleines Feature inklusive Patzer
zusammengestellt, ohne Lichtbestimmung oder Tonabmischung. Schon da bekam man Lust
auf den Film. Ich bin so stolz darauf, diesen Film gemacht zu haben. Das ermöglichte mir an
Seiten zu arbeiten, die ich an mir gar nicht kannte und die Luc verstand aus mir heraus zu
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kitzeln. Er führte mich zu einer Musik, die ich in mir nie gehört hatte.
Erstes Treffen mit einem Engel?
Er beugte sich über mich, um mir mein erstes Fläschchen zu geben. Dieser Engel gab mir
die Kraft und die Lust, diesen Beruf auszuüben, und mich dabei so gehen zu lassen. Es ist
meine Mutter.
Erster gesehener Film von Luc Besson?
NIKITA - und ich war voll beeindruckt! Das war ein Mix aus dem, was ich bei den
Amerikanern liebe und bei den Franzosen auch: eine gute Geschichte, eine ehrliche Absicht
und eine einfache Art der Regie mit intelligenter Action, die dafür sorgt, dass jede Kugel Sinn
macht. Wenn Luc eines kann, was mich beeindruckt, dann ist es, dass er sich in die Leute
hineinversetzt, die er erreichen will. Das ist eine Gabe. Man spürt seine Ernsthaftigkeit, wenn
man sich seine Filme anschaut und so ist man aufrichtig berührt.
RIE RASMUSSEN (Angela)
Rie Rasmussen wurde 1978 in Kopenhagen geboren und verbrachte die Kindheit mit neun
Geschwistern in Dänemark und die Jugend in Kalifornien. 2001 begann sie ihre ModelKarriere bei der Victoria’s Secret Lingerie Fashion Show. Das Multitalent lebt und arbeitet als
Model (u.a. das Gesicht der Gucci-Kampagne), Schauspielerin und Regisseurin in den USA.
Rie fotografiert, malt und studiert Film. Ihren Durchbruch als Schauspielerin hatte sie 2002
als Veronica in Brian De Palmas Erotik-Thriller FEMME FATALE an der Seite von Rebecca
Romijn und Antonia Banderas. 2004 drehte Rie Rasmussen zwei Kurzfilme, zu denen sie
auch die Drehbücher schrieb: die italienische Komödie IL VESTITO und die Luc BessonProduktion THINNING THE HERD, die in Cannes für die Goldene Palme nominiert wurde. In
ANGEL-A spielt Rie Rasmussen ihre erste Hauptrolle.
Filmografie:
2002 FEMME FATALE (Femme Fatale)
Regie: Brian De Palma
2004 THINNING THE HERD (Kurzfilm)
Regie: Rie Rasmussen
IL VESTITO (Kurzfilm)
Regie: Rie Rasmussen
2005 ANGEL-A (Angel-A)
Regie: Luc Besson
WER BIST DU, RIE RASMUSSEN?
Woher kommst Du?
Ich bin in Dänemark geboren, habe aber meine gesamte Jugend in Südkalifornien verbracht.
Weil ich in vielen Ländern lebte (u.a. auch Frankreich und Großbritannien) fühle ich mehr
international. Ich habe für mich beschlossen, mir meine eigene Kultur zu schaffen, indem ich
mir das beste aus diesen Gesellschaften und Kulturen heraushole.
Was machst Du, wenn du nicht spielst?
Eigentlich ist es mein Wunsch, Drehbuchautorin und Regisseurin zu werden. Für viele ist das
Kino ja nur durch Schauspieler definiert, für mich durch den Regisseur. Was ich an diesem
Beruf so mag, ist es, Geschichten zu erzählen. Ich verstehe nicht, wie Regisseure nicht
selber schreiben können; ganz zu schweigen von Schauspielern, die einen Preis dafür
erhalten, dass sie einen Dialog sprechen, den sie nicht einmal geschrieben haben.
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Inwiefern bist Du eine „Kinokennerin“?
Ich schaue Filme seitdem ich alt genug bin, an den Einschaltknopf des Fernsehers zu
gelangen! Ich erinnere mich sehr genau an den ersten Film, der mich – als ich noch ganz
klein war – sehr beschäftigte: DAS SÜSSE LEBEN von Fellini. In Dänemark wuchs ich mit
den Dogma Filmen auf, von unbekannten Filmemachern und lange bevor diese Art des KinoMachens so stark mediatisiert wurde. Als ich das amerikanische Kino entdeckte, begeisterte
ich mich vor allem für die schwarze Serie wie: TOTE SCHLAFEN FEST, DER MALTESER
FALKE, KEY LARGO... sie gehören zu meinen Lieblingsfilmen. Aber es gibt auch THE WILD
BUNCH von Sam Peckinpah und seine Art die Zeitlupe zu verwenden. Von meinem Vater
übertrug sich die Liebe zu Sergio Leone, Woody Allen und Clint Eastwood.
Wie hast Du Luc Besson kennen gelernt?
Über sein Kurzfilmprogramm bei seiner Firma Europa Corp. Ich hatte ihnen ein Drehbuch zu
einem Spielfilm geschickt. Daraufhin rieten sie mir, ich solle erst einen Kurzfilm schreiben,
den ich dann mit ihrer Hilfe realisierte. Dieser wurde schließlich vom Filmfestival Cannes
ausgewählt.
Wie gut kanntest Du die Filme von Luc Besson?
Bild für Bild, Einstellung für Einstellung. Er ist einer meiner Lieblingsregisseure und ich
nenne ihn in einem Atemzug mit Orson Welles, John Huston, Howard Hawkes, Sam
Peckinpah, Bob Fosse oder Brian de Palma. IM RAUSCH DER TIEFE war einer der ersten
Filme, die ich auf Videokassette kaufte. Ich entdeckte ihn in Dänemark und die gesamte
Familie war verrückt nach dem Film! Ich mag auch NIKITA sehr, vor allem das Licht in dem
Film.
Dann musst Du es genossen haben, mit Thierry Arbogast zu drehen?
Das war außergewöhnlich! Ich hatte ihn ja schon zu den Dreharbeiten von FEMME FATALE
von Brian de Palma getroffen, wo ich eine kleine Rolle spielte. Ich hörte nicht auf, um ihn
herum zu kreisen. Ich habe ja mit der Fotografie angefangen und meine Mutter hat mich mit
dem Virus der Malerei infiziert. Ich achte sehr auf das Licht, das ist für mich essentiell.
Wie hat Luc Besson mit Dir über den Film und die Figur der Angela geredet?
Von dem Moment an, wo er das Drehbuch beendete. Das ist alles, was ich Ihnen dazu
sagen kann. Und ich habe geweint, als ich das Drehbuch las. Dabei bin ich eigentlich ein
starkes Mädchen.
Fühlst Du Dich dieser Figur nahe?
Man kann nicht sagen, dass sie mir ähnelt, aber ich fühle mich ihr nahe in dem, was Luc mit
ihr ausdrücken wollte: Eine ideale Frau zu erschaffen, eine Person, die nur versucht Gutes
zu tun.
Welche Erinnerungen hast Du an Deine erste Begegnung mit Jamel?
Schon bevor ich ihn traf, war ich voller Respekt was seine Wurzeln, seine Kultur, sein Erbe
anging. Danach lieh ich mir seine DVDs aus und wurde zum Fan. Als ich ihn traf, fiel es mir
schwer, nicht mit Zitaten aus seinen Shows zu antworten. Und schon in den Proben wurde
klar, zwischen uns stimmte die Chemie.
Hast Du Paris durch den Film anders kennen gelernt?
Ich kannte Paris schon ziemlich gut – auch um 4 Uhr morgens – weil ich seit über 10 Jahren
regelmäßig dorthin fahre. Allerdings hatte ich das Gefühl, an einem langen Filmschwenk zur
Pariser
Kinogeschichte
mitzumachen,
von
AUSSER
ATEM
bis
DIE
AUSSENSEITERBANDE. Wenn es nach mir ginge, müsste man Paris immer in SchwarzWeiß filmen.
Was hast Du als Regisseurin von Luc Besson gelernt?
Vor allem eine Lektion: Kenne die Arbeit jedes Einzelnen besser als die Anderen, um dann
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feinfühlig Aufgaben zu verteilen. Luc kann das während eines Drehs, es ist schön, das mit
anzusehen.
Hast Du weitere Projekte mit ihm?
Das ist doch egal. Ich bin so stolz darauf, diesen Film gemacht zu haben, dass alles was nun
kommt, nur noch die Kirsche auf der Torte ist. ANGEL-A ist so wie kein anderer Film. Sie
werden überrascht sein!
GILBERT MELKI (Franck)
In Frankreich wurde Gilbert Melki einem breiten Publikum durch die (in Deutschland im
Fernsehen ausgestrahlte) Komödie LA VÉRITÉ SI JE MENS (TV-Titel: Lügen haben
kurze Röcke) von Thomas Gilou bekannt. Seitdem hat er seine Bandbreite in vielen Filmen
unter Beweis gestellt, vor allem in der Rolle eines sensiblen Bullen in der Trilogie von Lucas
Belvaux: EIN TOLLES PAAR, CAVALE – AUF DER FLUCHT und NACH DEM LEBEN. In
SCHÖNE VENUS oder REINES D’UN JOUR spielte er den Verführer und vor kurzem kehrte
er mit Filmen wie CRUSTACÉS ET COQUILLAGES und PALAIS ROYAL! zur Komödie
zurück. ANGEL-A ist seine erste Zusammenarbeit mit Luc Besson.
Filmografie (Auswahl):
1997 UN AMOUR DE SORCIÈRE (Der Hexenclub von Bayonne)
Regie: René Manzor
LA VÉRITÉ SI JE MENS
Regie: Thomas Gilou
1999 VÉNUS BEAUTÉ (INSTITUT) (Schöne Venus)
Regie: Tonie Marshall
2002 AU PLUS PRÈS DU PARADIS (Dem Paradies ganz nah)
Regie: Tonie Marshall
CAVALE (Cavale – Auf der Flucht)
Regie: Lucas Belvaux
UN COUPLE ÉPATANT (Ein tolles Paar)
Regie: Lucas Belvaux
APRÈS LA VIE (Nach dem Leben)
Regie: Lucas Belvaux
2003 MONSIEUR IBRAHIM ET LES FLEURS DU CORAN
(Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran)
Regie: Francois Dupeyron
2005 CRUSTACÉS ET COQILLAGES
Regie: Olivier Ducastel und Jacques Martineau
PALAIS ROYAL!
Regie: Valérie Lemercier
ANGEL-A (Angel-A)
Regie: Luc Besson
GILBERT MELKI AUF UNBEKANNTEM GEBIET
Was können Sie uns über den Film und ihre Figur erzählen?
Eigentlich nicht viel, weil ich das Drehbuch nicht gelesen habe und nur die Teile der
Geschichte kenne, in denen ich mitspiele. Ich kann ihnen beispielsweise nicht sagen, wie der
Film endet. Als mir Luc die Rolle von Franck anbot, der eine Art Gangsterboss mit
Leibwächtern ist, gab er mir nur „meine Szenen“ zu lesen, also drei mit Jamel, in denen man
sieht, wie sich seine Figur (Andrè) entwickelt.
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Hat Sie das nicht verunsichert, zu drehen ohne das Drehbuch zu kennen?
Nein, es war weit weniger beunruhigend als ich zunächst dachte. Das ist wirklich eine
Vertrauenssache. Als Luc mir das erste Mal von dem Film erzählte, hat er mir die Frage
folgendermaßen gestellt: „Vertrau’ mir: Sag Ja und ich lass dich lesen.“ Nun wollte ich
natürlich schon etwas aus dem Drehbuch lesen, bevor ich ihm meine Antwort gab. Ich bat
auch um ein wenig Bedenkzeit und redete mit vielen Bekannten und Freunden – aber dann
sagte ich zu.
Was gab den Ausschlag, die Rolle des Franck anzunehmen?
Die Lust mit Luc Besson einen Film zu drehen, der zwar über erhebliche finanzielle Mittel
verfügte, aber nicht so eine Großproduktion wie DAS FÜNFTE ELEMENT war. Ich empfand
für einen Film wie SUBWAY fast zärtliche Gefühle und war sehr neugierig darauf mit
anzusehen, wie ein Film funktioniert, bei dem Luc Regie führt. Ich wollte auch mit Jamel
drehen, den ich seit langer Zeit gut kenne und mit dem ich mich gut verstehe.
Es scheint Ihnen Spaß zu machen, die Genres zu wechseln und ihre Palette im Spiel
ständig zu erweitern?
Das ist es ja, was an diesem Beruf so schön ist. Ich glaube, Luc mochte besonders die Rolle,
die ich in LA VÉRITÉ SI JE MENS spielte, und in der Figur des Franck findet man ein wenig
von dieser Variation eines Gauners wieder.
DIE CREW
LUC BESSON (Regie, Drehbuch, Produktion)
Luc Besson wurde 1959 in Paris geboren und wuchs am Mittelmeer auf, wo seine Eltern als
Tauchlehrer arbeiteten. 1980 begann er als Regieassistent zu arbeiten, und bereits 1983
inszenierte er seinen ersten Kinofilm DER LETZTE KAMPF, der viele internationale Preise
gewann. Danach drehte Besson SUBWAY mit Christopher Lambert in der Hauptrolle, der
ihm 13 César-Nominierungen und Lambert einen César einbrachte – und heute Kult-Status
genießt. 1988 folgte IM RAUSCH DER TIEFE, der zu einem der erfolgreichsten Filme
Frankreichs wurde. NIKITA fand ebenfalls weltweit Beachtung und führte zu Remakes in
Hollywood und Hongkong. Danach inszenierte er ATLANTIS, LEON – DER PROFI und DAS
FÜNFTE ELEMENT mit Bruce Willis in der Hauptrolle, ein Welterfolg bei der Kritik und an der
Kinokasse. Nach JOHANNA VON ORLEANS mit Milla Jovovich in der Hauptrolle, legte
Besson eine mehrjährige Pause als Regisseur ein. Er blieb allerdings als Drehbuchautor
produktiv, oft gemeinsam mit Robert Mark Kamen.
Luc Besson produzierte oder co-produzierte bislang ca. 70 Filme, darunter KISS OF THE
DRAGON, TAXI und THE TRANSPORTER, und gründete gemeinsam mit Pierre-Ange Le
Pogam ein eigenes Studio, das nicht nur 4-8 Filme pro Jahr produziert, sondern auch einen
Filmverleih, Video- und Weltvertrieb sowie einen Musikverlag unter seinem Dach vereint.
ANGEL-A ist seine erste Regiearbeit seit 1999, gefolgt von ARTHUR AND THE MINIMOYS,
der sich zur Zeit in Postproduktion befindet.
Filmografie (Auswahl):
1981
1983
1985
1986
1988
1990
1991
L'AVANT DERNIER
LE DERNIER COMBAT (Der letzte Kampf)
SUBWAY (Subway)
KAMIKAZE (Kamikaze)
LE GRAND BLEU (Im Rausch der Tiefe)
NIKITA (Nikita)
ATLANTIS (Atlantis)
Regie, Produktion
Regie, Drehbuch, Produktion
Regie, Drehbuch, Produktion
Drehbuch, Produktion
Regie, Drehbuch, Co-Produktion
Regie, Drehbuch, Co-Produktion
Regie, Kamera, Schnitt,
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Co-Produktion
1993 L'ENFANT LION (Sirga – Die Löwin)
Ausführende Produktion
1994 LÉON (Leon - Der Profi)
Regie, Drehbuch, Co-Produktion
1997 NIL BY MOUTH (Nil by Mouth)
Produktion
THE FIFTH ELEMENT (Das Fünfte Element)
Regie, Drehbuch
1998 TAXI (Taxi)
Drehbuch, Produktion
1999 THE MESSENGER: THE STORY OF JOAN OF ARC
Regie, Drehbuch, CoProduktion
(Johanna von Orleans)
2000 TAXI 2 (Taxi Taxi)
Drehbuch, Produktion
THE DANCER (The Dancer)
Drehbuch, Produktion
2001 YAMAKASI – LES SAMOURAIS DE TEMPS
Drehbuch
MODERNES (Yamakasi – Die Samurai der Moderne)
15 AOÛT (Wochenende!)
Produktion
KISS OF THE DRAGON (Kiss of the Dragon)
Drehbuch, Produktion
WASABI (Wasabi – Ein Bulle in Japan)
Drehbuch, Produktion
2002 LA TURBULENCE DE FLUIDES
Produktion
PEAU D'ANGE
Produktion
LE TRANSPORTEUR (The Transporter)
Drehbuch, Produktion
2003 TAXI 3
Drehbuch, Produktion
FANFAN LA TULIPE (Fanfan der Husar)
Produktion
2004 LES RIVIÈRES POURPRES II –
Co-Produktion
LES ANGES DE L’APOCALYPSE
(Die purpurnen Flüsse 2 – Die Engel der Apocalypse)
TAXI (New York Taxi)
Drehbuch, Produktion
2005 DANNY THE DOG (Unleashed – Entfesselt)
Drehbuch, Produktion
TRANSPORTER 2 (Transporter 2)
Drehbuch, Produktion
COLOUR ME KUBRICK
Co-Produktion
ANGEL-A (Angel-A)
Regie, Drehbuch, Produktion
2006 BANDIDAS
Drehbuch, Produktion
ARTHUR AND THE MINIMOYS
Regie, Drehbuch, Produktion
THIERRY ARBOGAST (Kamera)
Thierry Arbogast ist der wohl renommierteste und meistbeschäftigte Kameramann
Frankreichs. Zu seinen Filmen gehören die Luc Besson Filme NIKITA, LEON – DER PROFI,
DAS FÜNFTE ELEMENT und JOHANNA VON ORLEANS ebenso wie ICH KÜSSE NICHT
und MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT von André Téchiné, DER HUSAR AUF DEM DACH von
Jean-Paul Rappenau, SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER von Emir Kusturica oder
auch DIE PURPURNEN FLÜSSE von Mathieu Kassovitz.
Für seine aufsehenerregende Kameraarbeit wurde Arbogast mit etlichen Preisen
ausgezeichnet: Für BON VOYAGE und DER HUSAR AUF DEM DACH sowie DAS FÜNFTE
ELEMENT bekam er den begehrten César, für SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER
wurde er 1998 mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann er
für SHE'S SO LOVELY – ALLES AUS LIEBE (1997) von Nick Cassavetes und DAS FÜNFTE
ELEMENT (1997) von Luc Besson den Großen Preis der Technik beim Filmfestival in
Cannes.
15 Jahre nach ihrer ersten Zusammenarbeit mit NIKITA feiern Luc Besson und Thierry
Arbogast nun mit ANGEL-A ihren fünften gemeinsamen Film. Der sechste, ARTHUR AND
THE MINIMOYS, befindet sich derzeit in Postproduktion.
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Filmografie (Auswahl):
1989 UNE HISTOIRE DE VENT (Eine Geschichte über den Wind)
Regie: Joris Ivens
1990 NIKITA (Nikita)
Regie: Luc Besson
1991 J’EMBRASSE PAS (Ich küsse nicht)
Regie: André Téchiné
1993 MA SAISON PRÉFÉRÉE (Meine liebste Jahreszeit)
Regie: André Téchiné
1994 LEON (Leon – Der Profi)
Regie: Luc Besson
1995 LE HUSSARD SUR LE TOIT (Der Husar auf dem Dach)
Regie: Jean-Paul Rappeneau
1996 RIDICULE (Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins)
Regie: Patrice Leconte
1997 THE FIFTH ELEMENT (Das Fünfte Element)
Regie: Luc Besson
SHE’S SO LOVELY (She’s So Lovely – Alles aus Liebe)
Regie: Nick Cassavetes
1998 CRNA MACKA, BELI MACOR (Schwarze Katze, weißer Kater)
Regie: Emir Kusturica
1999 THE MESSENGER: THE STORY OF JOAN OF ARC (Johanna von Orleans)
Regie: Luc Besson
2000 WOMAN ON TOP (Woman on Top)
Regie: Fiona Torres
LES RIVIÈRES POURPRES (Die Purpurnen Flüsse)
Regie: Mathieu Kassovitz
2002 FEMME FATALE (Femme Fatale)
Regie: Brian De Palma
2003 BON VOYAGE
Regie: Jean-Paul Rappeneau
2005 ANGEL-A (Angel-A)
Regie: Luc Besson
2006 ARTHUR AND THE MINIMOYS
Regie: Luc Besson
DAS SCHWARZ-WEISS VON THIERRY ARBOGAST
Was macht das Besondere an Ihrer Zusammenarbeit mit Luc Besson aus ? Wenig
Worte, um sich zu verstehen?
Das trifft es ganz gut: Luc bereitet den Film in seinem Kopf gut vor, geht aber sehr sparsam
mit den Informationen um, die er einem weiter gibt. Indem er nur das Minimum tut, kommt er
zum Notwendigen. Vor den Dreharbeiten haben wir 45 Minuten unter vier Augen über die
Leitlinie der Fotografie im Film geredet. Natürlich haben wir über das Schwarz-Weiß in
MANHATTAN von Woody Allen geredet, und das fügte sich ganz gut, weil der Kameramann
des Films, Gordon Willis, einer meiner Lieblingskameramänner ist, zusammen mit Vittorio
Storaro (APOCALYPSE NOW). Luc hatte mir auch einige Fotos mitgebracht, die mich auf
den Weg bringen sollten. Dann haben wir über die Drehbedingungen gesprochen: schnell,
mit reduziertem Team und sehr frühen Drehzeiten am Morgen, um Paris zu filmen. Luc hatte
mir angekündigt, dass dieser Film auf sehr einfache Art gedreht würde und so war es auch.
Dabei ist das Resultat durchaus komplex und ausgeklügelt.
Machte es Ihnen Freude, an einem Schwarz-Weiß Film zu arbeiten?
Heutzutage wird es im Kino nur wenig verwendet. Schwarz-Weiß hat diese ungeheure Macht
einen Film zu poetisieren. Es vereinfacht das Bild und wirft die Schauspieler auf die Reinheit
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ihres Spiels zurück. Nichts lenkt vom Bild ab, und das Licht rückt in den Vordergrund. Als ich
jünger war, habe ich sehr viel über diesen Beruf gelernt, indem ich Schwarz-Weiß Portraits
meiner Klassenkameraden anfertigte. Mit Schwarz-Weiß-Fotografie lernt man sehr viel über
diesen Beruf und erhält sofort eine direkte Beziehung zum Kontrast und zum Licht.
Was ist das Schwierigste am Schwarz-Weiß?
Man muss innerhalb einer Szene sehr auf die Anschlüsse achten, kann aber durchaus starke
Kontraste – beispielsweise bei Personen, die fast silhouettenhaft erscheinen – mit weichen
Kontrasten abwechseln. Meine Lieblingsfilme sind der bereits erwähnte MANHATTAN und
DR. STRANGELOVE. In beiden Fällen hatten die Regisseure die Wahl auch in Farbe zu
drehen, entschieden sich jedoch für Schwarz-Weiß. Im französischen Kino möchte ich LA
MAMAM ET LA PUTAIN von Jean Eustache zitieren.
Was sind die Konsequenzen eines Schwarz-Weiß Drehs auf die Farben des Dekors
und der Kostüme?
Dreht man im Studio, so ist es ideal, auch Kostüme und Bauten in Schwarz-Weiß zu haben;
das hilft sehr bei der Konzentration auf das Innere eines Bildes. Einige Farben halten
unangenehme Überraschungen bereit, sie können sich je nach Lichteinstrahlung verändern.
Was das Filmnegativ angeht, habe ich mich jedoch für ein Farbnegativ entschieden, weil sich
die Schwarz-Weiß Negative seit den 40er Jahren nicht groß verändert haben. Bei einem
Farbnegativ ist das Bild kaum körnig, und man sieht noch sehr viele Details in der Unteroder Überbelichtung. Und weil ich ein sehr samtenes Schwarz-Weiß wollte, habe ich was
den Kontrast angeht lieber mit dem Licht gespielt, als mit dem Ausgangsmaterial.
Der Film war von einem großen Geheimnis umgeben. Was wussten Sie genau von
dem Projekt in dem Moment als Sie drehten?
Luc war der Meinung, dass der Kostümbildner und der Ausstatter und viele andere
Mitarbeiter, mich eingeschlossen, nicht das Drehbuch lesen mussten, um keine zu genauen
Ideen über den Look des Films zu haben. Wenn man liest, neigt man dazu, sich den Film zu
erträumen und Luc wollte unseren jungfräulichen Blick auf den Film, offen für jede
ästhetische Interpretation. Er zeigte mir dann schon einige Dekors, damit ich einige
technische Anhaltspunkte gewinne. Aber insgesamt gefiel mir diese Herangehensweise an
den Film. Ich bin kein großer Fan vom Drehbuch lesen und halte das immer für eine etwas
undankbare Aufgabe.
Gab es eine Szene, die besonders schwer zu drehen war?
Ehrlich gesagt, keine. Luc hatte Recht als er sagte, es würde sehr einfach. Seine Art das
Licht in das Dekor mit einzubeziehen macht Dreharbeiten sehr leicht. Das ist ein Prinzip bei
ihm. Allerdings war ich überrascht, dass er erstmals Plansequenzen drehte. Normalerweise
löst er Szenen viel mehr auf.
Wie haben Sie die Pariser Wahrzeichen ausgeleuchtet?
Die musste ich nicht ausleuchten. Die wurden vom Licht des Kosmos angestrahlt, vom
Himmel, der Sonne den Wolken... Es war ausreichend, früh aufzustehen und die schönsten
Pariser Lichter einzufangen.
Was ist Ihre schönste Erinnerung an die Dreharbeiten?
Uns jeden Sonntagmorgen um 4 Uhr früh zu treffen, um Paris im Licht der ersten
Sonnenstrahlen zu drehen. Das sind sehr starke Erinnerungen: Paris entleert von seinen
Autos in einer irrealen Atmosphäre badend. Es ist genau diese Stimmung, die wir im Film
wiederfinden.
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STAB
Regie
Drehbuch
Produktion
Musik
Kamera
Produktionsdesign
Kostüme
Schnitt
Casting
LUC BESSON
LUC BESSON
LUC BESSON
ANJA GARBAREK
THIERRY ARBOGAST
JACQUES BUFNOIR
MARTINE RAPIN
FRÉDÉRIC THORAVAL
SWAN PHAM
u.v.a.
BESETZUNG
André
Angela
Franck
Pedro
u.v.a.
JAMEL DEBBOUZE
RIE RASMUSSEN
GILBERT MELKI
SERGE RIABOUKINE
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DIE MUSIK ZUM FILM
Ein wundervoller Film - Ein wundervoller Soundtrack!
Die Soundtracks zu Luc Besson Filmen sind immer aufregend anders – man denke da nur
an IM RAUSCH DER TIEFE, NIKITA oder DAS FÜNFTE ELEMENT – und so ist es kein
Wunder, dass uns auch zu seinem neuen Film ANGEL-A musikalisch etwas besonderes
erwartet. Der Soundtrack zum Film stammt fast ausschließlich aus der Feder von der
außergewöhnlichen und eigenwilligen norwegischen Sängerin/Songwriterin Anja Garbarek.
Geboren 1970, wuchs Anja Garbarek als einziges Kind des Komponisten/Saxophonisten Jan
Garbarek, seines Zeichens anerkanntes Genie der zeitgenössischen europäischen
Jazzszene, in der Gegend von Oslo auf. Von Kindesbeinen an war sie von Musikern
umgeben und somit wurde ihr musikalisches Talent von Beginn an gefördert. Nach bisher 3
erfolgreichen Alben, bei denen sie unter anderem mit Mark Hollis von Talk Talk, Robert
Wyatt
und
dem
Massive
Attack/Björk/Madonna-Produzent
Marius
DeVries
zusammengearbeitet hat, erscheint Ende März 2006 ihr viertes Album „Briefly Shaking“ bei
Virgin Music.
Den ANGEL-A Soundtrack könnte man letztendlich auch als ihr „inoffizielles“ fünftes Album
bezeichnen, denn bis auf 4 der insgesamt 18 Titel, hat Anja Garbarek die gesamte Musik
zum Film komponiert. Herausgekommen ist ein wunderschöner späherischer und
emotionaler Soundtrack, der zum träumen einlädt und perfekt zu Luc Bessons humorvoller
Lovestory passt.
„Can I Keep Him“ ist ein wundervoller Lovesong und die Single zum Film. Das tolle Video
dazu zeigt neben ein paar Filmausschnitten natürlich auch Anja Garbarek selbst, welche zu
recht oft mit der Ausnahmekünstlerin Björk verglichen wird. Ihre Stimme ist aufregend
geheimnisvoll und man wird sie dieses Jahr garantiert noch oft zu hören bekommen!
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Beyond my control
Can I keep him
It's just a game
Thank you Franck
Her room
André running
No trace of grey
The cabinet
A. on bridge
Spin the context
It's just a game (instrumental)
Le corridor
Balloon Mood
André face au miroir
Crossroads
Captivante
Under your wings
Angel
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Anja Garbarek
Eat
Radar
Hiro My Hero
Alexandre Azaria
Pressekontakt:
Carlo Pozzi
EMI Music Switzerland AG, Zürich
Tel: 044 405 15 50
E-mail: [email protected]
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