Nicht erst seit Deutschland ein Einwandererland geworden ist, b

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1
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Anwendung der deutschen Standardlautung
2
Regeln der Standardlautung, Besonderheiten des Westfälischen
3
Der Vokal a
4
Der Vokal e
5
Der Vokal ä
6
Ordnen Sie die richtigen / e / -Werte zu!
7
Der Vokal i
8
Der Vokal o
9
Der Vokal u
10
Die Umlaute ö und ü
11
Die Frikative s und z
12
Die Frikative ch und sch
13
Die Explosive p, b, t, d, g, k
14
Die ig –Regelung
15
Das ng
Das h als Anlaut; als Dehnungszeichen
16
Die Kombination tl und dl
17
Zungenbrecher mit Schwierigkeitshäufungen
18
Übungsblatt zur Korrektur fehlerhafter S – Laute
19
Aktivierung der r – Laute
20
pf – f
21
Die Endsilben
22
Harter Worteinsatz – weicher Worteinsatz: k – g
23
ch – sch
24
Gegen den harten Einsatz:
Probleme des Sächsischen: die Vokale
Probleme des Sächsischen: Konsonanten
Artikulationsübungen: Diktat
25
26
27
27
2
Nicht erst seit Deutschland ein Einwandererland geworden ist, beschäftigen sich
Sprachwissenschaftler mit einer allgemein verständlichen Aussprache, die auch
Nichtmuttersprachlern die Chance geben könnte, ihr im Ausland erworbenes Deutsch zu
nutzen und auch die muttersprachliche Bevölkerung besser zu verstehen.
Bereits im 19. Jahrhundert entstand unter der fortschreitenden Vereinheitlichung der
deutschen Sprache die Phonetik als Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung der
gesprochenen Sprache beschäftigte, aus der dann eine systematische Feststellung der
gültigen Regeln erfolgte.
1898 erschien unter dem Titel „Deutsche Bühnenaussprache“ ein Gemeinschaftswerk von
Fachleuten aus Wissenschaft und Theater. Wie schon der Titel sagt, ging dieses Buch von
der Bühne aus und war auch zunächst nur für sie gedacht. Allerdings hatte der eigentliche
Initiator des Werkes – Theodor Siebs – von Beginn an im Sinn, die Regeln auf alle
„öffentlichen“ Situationen anzuwenden, zumal mit der Verbreitung des Rundfunks die
Notwendigkeit der allgemeinen Verständlichkeit der Aussprache immer offensichtlicher
wurde. Die Pflege nicht nur der geschriebenen Sprache wurde zur Forderung in den
Schulen, und so mussten auch klare Richtlinien für die „Lautreinheit“ der Aussprache
entwickelt werden.
Siebs wehrte sich vehement gegen eine Einführung neuer Normen, sein Werk orientiert
sich am vorhandenen gesprochenen Bestand der Sprache, eine Übertragung der Regeln
auf die sog. Umgangssprache lehnte er ebenso ab. Seine „Hochsprache“ war als Ideal
gedacht, dem sich ein Sprecher in den unterschiedlichen Sprechsituationen mehr oder
weniger annähert. Es ging ihm also um Vielfalt und nicht um Einschränkung der
persönlichen Sprechweisen.
Ort der Vermittlung der Sprache ist nach dem Elternhaus die Schule. Damals wie heute gilt
daher der Anspruch an die LehrerInnen, dass sie in der Lage sind, die deutsche
Standardlautung sicher und akzentfrei zu sprechen (Richtlinien NRW)
Bei der Bewertung sprecherischer Leistungen beobachtet man sehr häufig, dass
Dialektsprecher in bezug auf intellektuelle Kompetenz eher unterbewertet werden, d.h.
dass ein Sprecher, der sich weitgehend frei von dialektalen und regionalen
Lautungseinflüssen äußern kann, von vornherein als kompetenter eingestuft wird. Dieses
Verhalten mag damit zusammenhängen, dass Dialekte und Regionalismen der
Emotionssprache zugeordnet werden, weil sie meist die erste Sprache sind, die bereits vor
der Schulsprache „Hochdeutsch“ erworben werden, und an die alle prägenden Erfahrungen
der Persönlichkeitsentwicklung gebunden sind. Wissenserwerb findet dann während der
Schulbildung statt, in der offiziellen Sprache Hochdeutsch. Bei genauerem Hinsehen
entpuppt sich dieser Zusammenhang allerdings als frag- und diskussionswürdig!
Ein weiteres neues Licht wirft die unlängst vorgenommene Rechtschreibreform auf die
Aussprache: Zur Vereinfachung der z.T. sehr komplizierten Rechtschreibregeln wurde in
etlichen Fällen eine Annäherung der Schreibung an die Lautung vorgenommen.
Das birgt u. a. drei Probleme:
1. Ein visuelles Zeichensystem (Buchstaben) wird von einem auditiven (Laute)abgeleitet.
Das funktioniert aber selbst bei der eigens dafür entwickelten Lautschrift
nicht
einmal akzeptabel, weil die auditive Wahrnehmung von Lauten sich auf auditive
Referenzwerte stützt, die vereinbart werden müssen. Im gegebenen Fall liegt aber
nicht die Lautschrift vor, sondern der weitere Transfer in ein entfernteres System von
Buchstaben, die oft nicht mehr annähernd mit dem Lautzeichen zu tun haben, macht
diesen Versuch nahezu sinnlos.
2. Die wenigsten LehrerInnen sind in der Lage, die Lautungsregelungen in ihrem eigenen
Sprechen anzuwenden, ja, den wenigsten ist überhaupt bewusst, dass es neben der
Rechtschreibregelung auch eine Regelung der Aussprache gibt. Wie viele
Rechtschreibfehler der Schüler eigentlich auf das Konto schlecht sprechender
LehrerInnen geht, zeigen Vergleichsdiktate in den Schulen.
3. Auch die von Logopäden beobachtete Zunahme von Diskriminierungsschwächen
beider Lautverarbeitung könnte eine Wurzel in der immer mehr vernachlässigten
Aussprachepräzision der Sprachvorbilder im Elternhaus, der Schule und im Funk und
Fernsehen haben. Das beinhaltet auch die Frage nach der Häufigkeit der LRS.
3
Das deutsche Lautsystem unterscheidet folgende Lautgruppen:
1. Konsonanten
a. stimmlos
b. stimmhaft
2. Vokale
a. Monophthonge ( statisch )
b. Diphthonge ( dynamisch )
Die Konsonanten werden wiederum eingeteilt unter dem Aspekt
1. Bildungsort ( Lippen, Zähne, Zunge, Gaumen, Zäpfchen, Stimmritze )
2. Bildungsmodus ( Verschlussl., Nasenl. Seitenl., Schwingl., geschlagene L.,
Reibel., zusammengesetzte L. )
Unterschiedliche Kombinationen von Ort, Modus und Stimmbeteiligung machen das
Konsonantensystem des Deutschen aus.
Die Vokale verfügen über 2 Unterscheidungskriterien:
1. Zeitdauer der Bildung ( lang / kurz )
2. Spannungsgrad des Kieferwinkels (gespannt = geschlossen und ungespannt =
offen)
Im Deutschen ist in der Regel die Kombination „lang/geschlossen“ oder „kurz/offen“
anzutreffen.
( Ausnahmen werden vor allem bei den / e / Lauten vorgefunden! )
(Lit.: DUDEN Bd. 6)
Besonderheiten der regionalen westfälischen Aussprache finden sich bei
1.zusammengesetzten Lauten ( Affrikata ) pf: ( Die Lautbildung beginnt mit
gespanntem Lippenschluss und löst sich dann in eine feine Spaltöffnung
zwischen oberen Schneidezähnen und Innenseite Unterlippe, durch die
reibend die Luft entweicht )
2.r ( sowohl als Zungenspitzenlaut /r / als auch als Zäpfchenlaut / R /möglich
Vokal+ r : ( kurzer Vokal verlangt vollartikuliertes / r /, langer Vokal
verlangt anartikuliertes / R /, als Anlaut nach der Silbengrenze ist es
immer zu sprechen.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
ng= / ŋ / (gilt als ein Laut und wird durch Anheben des Zungenrückens
gegen den Gaumen gebildet, beim Lösen der Engstelle darf kein neuer
Atemimpuls gesetzt werden, damit es nicht zur Bildung eines / k / kommt).
den e – Werten ( Das / e / fällt aus der Kombination der Ort / ModusBindung für Vokale heraus, d.h. es gibt auch andere Kombinationsmöglichkeiten ) Im westfälischen Regionalismus ist wiederum die
Kombination e + r gefährdet.
g in Endposition wird korrekt als / k / gesprochen, nicht / x / oder / ç /
ig in Endposition
(= / i ç /, außer: -lich oder -reich werden angehängt, dann / k / )
Die Rechtschreibung gibt auf die Qualität der Lautung der Vokale nur
wenige Hinweise, in der Regel weist Verdopplung oder Dehnungs-h auf
lang/gespannte Aussprache hin, nachfolgende Doppelkonsonanz dagegen
auf kurz / ungespannte Lautung. ( Ausnahmen! )
4
Der Vokal a ( lang = / a: /, kurz = / a /.)
Die Beispiele dienen der Unterscheidung a und a + r
Silbengrenze:
/ a: /
waten
Kate
Spaten
Nabe
Sage
Faden
Made
Matetee
Mal/Mahl
Fahne
Organ
Bad
Makel
Haken
Kagel
Pate
quaken
Wahn
Staat
verzagen
Party
/ aR /
warten
Karte
Sparte
Narbe
Sarg
Farce
Marder
Karl
Marl
Farn
Garn
Bart
Marke
Harke
karg
Partie
Quark
Warnung
Start
Zarge
Garten
Warze
Tarnung
Arm
warm
Arbeit
parken
( trotz des langen Vokals wird / r
/ gesprochen, weil es Anlaut der
nächsten Silbe ist)
/ a:R /
waren
fahren
Nahrung
Haare
bewahren
aufklaren
Bahre
Klara
garen
/a/
/ aR /
lavieren
Larve
Paket
Parkett
Kasten
Karsten
Damm
DarmDer Vokal e wird in der Rechtschreibung sowohl
als e, ee, eh, als auch als ä oder äh wiedergegeben, seine Lautung bestimmt sich einmal
nach seiner Stellung in Prä- oder Suffix-Position ( dann wird er in der Regel als unbetonter
„Murmellaut“ / ∂ /gesprochen - außer zur Hervorhebung von Unterscheidungen) oder als
Akzentträger; zum anderen kann er als Akzentträger in mehr als den üblichen
Kombinationen der Artikulationsmodalitäten dt. Vokale gelautet werden. Dies gilt sowohl für
den Laut / e / bzw. / ε / als auch für die
/ e / + / R / - bzw. / ε / + / R / - Kombination.
Rechtschreibung:
e, eh, ee + r
Lautung:
e+r/ä+r
ä+r
5
/ e: / R / vokalisiert
/ ε / R / gerollt
/ ε: / R / vokalisiert
er
der
wer / Wehr
her
Meer/mehr
verkehrt
Erde
Heer / her
leer
sehr
werden
Pferd
Ehre
erstens
Herde
zuerst
Wert
schwer
geehrt
Herd
vermehrt
merken
derbe
Gerber
Herrchen
Herford
lernen
fern
Herzog
Kerker
Berg
Perle
gern
Kerze
Herr
Kerl
Herz
Herbst
Ernst
Ernte
sterben
Nerven
gefährlich
er fährt
erklärt
Härchen
Märchen
Klärchen
Fährte
Bär
zärtlich
Gefährt
fair
bewährt
gefährdet
Gärtchen
Kärtchen
Besonders gefährlich!
Ähre
Ehre
bewähren
bewehren
Bären
Beeren
Häring
Hering
(er) fährt
Pferd
verzerren
verzehrenä, äh
Lautung / ε: / ( im Westfälischen oft zu / e:./ verengt )
Mädchen
Universität
Zähne
Dämlich
ähnlich
mäßig
gefräßig
täglich
kläglich
Kähne
Käse
Fähre
nämlich
lähmen
erwähnen
ä/äh
Opposition:
offen
/
Säle
Räder
(sie) läsen
schämen
bekäme
zähmen
gäbe
gemäß
Gebläse
Geräte
Säle
Täler
wählen
zählen
Krähe
e, eh, ee
geschlossen
Seele
Reeder
(sie) lesen
Gefäß
Gesäß
stählern
Gemälde
Jäger
Säbel
Räte
Nähte
näseln
Rätsel
allmählich
gemächlich
6
Beläge
(er) beträte
(sie) säheWähe
zäh
Zähne
erwähnen
gähnen
lähmen
Läden
gälisch
Belege
(er) betrete
(sie) sehe
wehe
Zeh
zehn
wen
Gene
Lehm
ledig
evangelisch
Achtung!
Auf der Erde wachsen eklige Erdbeeren, die am Herd vom Pferd namens Gerd begehrlich
verzehrt werden.
Das dänische Mädchen erzählt täglich spät am Abend dämliche Erzählungen von
behäbigen Bären, während unzählige Kähne voll mit räderrundem Käse das Gebläse
beschädigen.
Erdnahe dänische Mädchen ekeln gern behäbige Herren, deren dämliche Blähungen
täglich spät vom Verzehr englischer Erdbeeren bärenähnliche Dehnungen ergäben, wenn
sie nicht näselnd am Herd vor ihren Rätseln gesessen hätten.
7
Ordnen Sie den richtigen / e / - Werten zu!
er
wer
vermehren
Märchen
erklären
heraus
Mädchen
Herd
gern
Perle
Käse
Bern
fern
Werk
Heer
Wert
herein
Nerz
Vers
Kern
Herford
Gerber
Herberge
Fernseher
merkwürdig
herzzerreißend
Leerlauf
Ferkel
herrlich
ekelerregend
krähen
Lehrinhalt
Säbel
Veranda
Elektrizität
Werft
gemäßigt
Versicherung
verkehrt
Herold
verkörpern
Ärger
ernten
Perser
Erklärung
Ger
Nerven
Gerhard
Lernfach
Bericht
lehren
Herr
Wehr
zuerst
lernen
Ernst
Galerie
Serum
Ferse
verbergen
Erdferkel
Terrine
Verleger
Teer
sehr
Terz
Bären
Therme
Gerte
Verb
erster
Serie
Erschwernis
werden
Serpentine
Erfurt
Service
Werner
werfen
Erstaunen
Terrasse
quer
schwer
Sperling
Schwert
Germknödel
fertig
Häring
Pferd
Hering
mehr
Ergebnis
zunächst
Galeere
werten
Gerold
wählen
Wermut
Speer
Merkzettel
Beschwerde
Leergut
schwärmen
Erker
Herkunft
Lehrer
herkommen
Herrscher
herkömmlich
Herzog
versterben
Kehre
Eisbär
Erzeuger
Erdbeere
Berg
wertvoll
Kerbel
begehren
Werwolf
nervös
Ehre
erwerben
Vermerk
ehrlich
Erbe
Merkur
Ähre
8
Der Vokal i wird in der Rechtschreibung i, ie, ieh oder y (als Endlaut ) dargestellt.
In der Lautung finden sich die typisch deutschen Kombinationen
lang/gespannt ( geschlossen )
/ i: /
ihr
mir
dir
wir
vier
schier
Stier
Bier
Tier
Gier
hier
vierundzwanzig
viertens
Klavier
Kir
Irsee
Silbengrenze
kurz/ungespannt ( offen )
/ iR /
garnieren
verzieren
Nieren
servieren
probieren
Iren
Iris
Sirup
Sirius
Viren
nirgends
verwirren
Wirt
wird
vierzehn/-zig
Stirn
Birne
Birke
Zwirn
Zirkel
klirren
Hirn
Hirte
irren
Kirche
Kirsche
Virtuose
irdisch
wirklich
Zirkus
First
Wirtschaft
irgendwo
irritieren
Wirkung
Giraffe
Girlande
direkt
Firma
Irland
Ironie
irritieren
Kirmes
Pirsch
Quirl
Schirm
Geschirr
Sirene
Tirade
Tirol
WirsingDer Vokal
o findet sich in der Rechtschreibung als o, oo, oh.
In der Lautung sind wiederum die beiden Kombinationen anzutreffen:
lang/gespannt ( geschlossen )
/ o: /
Silbengrenze
kurz/ungespannt( offen )
/ ƆR /
Moor/Mohr
Chlor
Moore
chloren
Mord
Nord
9
Rohr
vor
Vorurteil
Tor
Ohr
empor
Vorrat
Chor
Sensor
Tenor
gebohrt
gechlort
vorzeigen
Rohre
Tore
Ohren
Empore
verloren
Sporen
geboren
gegoren
bohren
beschworen
Wort
fort
Vorteil
Torte
Ort
Sport
Bord
dort
Hort
Form
Dorn
Zorn
fortsetzen
Dortmund
morgen
Ordnung
Pforte
verborgen
SorgeDer Vokal u wird
dargestellt als u oder uh.
In der Lautung finden sich wieder beide Möglichkeiten:
lang/gespannt
kurz/ungespannt
/ u: /
Silbengrenze
Uhr
nur
Flur
Urteilchen
Ruhr
stur
Dur
Kur
Ursache
Urwald
Urtext
Urkunde
urtümlich
Kultur
Schnur
Spur
Geburt
(wir) befuhren
Figuren
Flure
/ uR/
murren
Urne
Urlaub
Urteil
urbanisieren
Uran
Ural
kuren
Kurs
Wurf
Kurve
Sturz
Furcht
Wurst
Kulturen
Wurm
schnurren
spuren
Spurt
Wurzel
Burg
Durst
durch
Turm
turnen
Gurt
Frankfurt
Erfurt
(er) knurrt
festgezurrtDie Umlaute ö
und ü werden in der Rechtschreibung durch ö, öh und ü, üh unterschieden.
Die Lautung unterscheidet wiederum
lang/gespannt
kurz/ungespannt
10
/ø:/
Silbengrenze
/ œR /
Stör
Gehör
Hörsaal
Verhör
Friseur
(er) röhrt
empört
Gör
verstört
betört
stören
hören
Föhre
verhören
schwören
Röhre
empören
Gören
verstören
betören
Sören
Börse
nördlich
nörgeln
Schnörkel
Wörter
fördern
Förster
förmlich
Pförtner
Törtchen
Örtchen
/ YR /
/ y: /
Geschwür
( da )für
spürbar
geschnürt
Tür
Kür
Rührstab
gerührt
Gebühr
Schwüre
führen
spüren
schnüren
Türen
küren
rühren
verrühren
gebühren
Würfel
fürchten
dürfen
Bürger
stürzen
Würze
Kürze
Schürze
gebürtig
dürsten
FürstDie
Konsonanten
(Die Arbeitsblätter beschränken sich auf „gefährdete“ Laute und Lautverbindungen! )
Der Reibelaut (Spirant) / s / (= stimmlos in Auslautposition)und / z / (= stimmhaft in
Anlautposition) ist einer der letzten Laute in der menschlichen Sprachentwicklung und der
im deutschen Sprachraum am häufigsten unkorrekt gebildete (Sigmatismus).
Bei korrekter Bildung liegt die Zungenspitze entweder hinter den unteren Schneidezähnen,
bildet eine feine Rille längs auf der Zungenmitte, durch die der Luftstrom gegen die Kante
der unteren Zahnreihe geführt wird, wo er das typisch scharfe Reibegeräusch erzeugt.
Dieser Artikulationsort ist vor allem im Artikulationsumfeld der Vokale besonders
ökonomisch, weil die Zungenspitze ihre Lage nur unwesentlich verändert, oder die
Zungenspitze hebt sich an den oberen Zahndamm direkt hinter den Schneidezähnen und
bildet dort einen engen Spalt zusammen mit dem Alveolenrand, durch den dann die Luft an
der Hinterseite der oberen Schneidezähne herunterstreicht und sich an der Zahnkante
reibend bricht. Beide Arten der Bildung brauchen eine gewisse Spannung des
Unterkiefergelenkes und der Lippen.
s (Anlaut in Wort oder Silbe)
/z/
s (Auslaut)
/s/
s (Silbengrenze)
/ s // z /
Salzfass
Sicherheit
Sensationslust
Siedlung
Situation
selten
Sucht
Sache
seltsam
Los
Gras
Haus
Mus
Kenntnis
Bus
Nachweis
Beweis
Fuß
lossagen
Haussegen
Schlusssatz
Fußsohle
lossingen
aussagen
aussägen
aussenden
Reissuppe
11
sozial
Sofa
Satz
sonderbar
Kuss
Fluss
Fass
Qualitätsnachweis
Messsatz
bis sie singen
lass sie sagen
was sonst
Silbengrenze
s sch
s ch
ch s
sch s
/s/+/∫/
/s/+/ç/
/∫ / + / z /
Hausschabe
Rausschmiß
Flußschiffer
Hausschlüssel
Hausschelle
Fußschweiß
ich weiß schon
Eisschieber
Eisschnellauf
bis später
Häuschen
Mäuschen
Päuschen
Röschen
Döschen
Höschen
Väschen
Tässchen
Gässchen
Fäßchen
/ ç /+ / z / oder
od. / x / + / z /
Riechsalz
Kochsalz
Rachsucht
Rauchsäule
durchsacken
frech sein
reich sein
mach sofort
ich selbst
Kirchsäckel
Fleischsoße
Flauschsocken
Fleischsalat
Waschsack
Fischsuppe
Mischsaft
Pfuschsache
rasch senken
falsch singen
an den Tisch
setzen
Die
Unterscheidung der beiden Reibelaute ch und sch ist für die westfälische Region in der
Regel unproblematisch, für das Rheinische z.B. dagegen nicht.
In der Anlautposition gibt es meist zwei richtige Lautungsmöglichkeiten des ch, die gängige
ist von Fall zu Fall im DUDEN Bd. 6 nachzusehen.
In Auslautstellung müssen ch / X / ( stimmloser, engklingender Reibelaut) und sch / ∫ /
(stimmloser, vollklingender Reibelaut mit klarer Lippenformung) deutlich unterschieden
werden, ebenso das anlautende sch vom selten vorkommenden ch.
ch = / ç /
ch = / x /
sch = / ∫ /
ich
nicht
dich
Richter
Licht
bricht
sich
Trichter
zunächst
richtig
Gerücht
ach
noch
Dach
Rache
lachen
brachte
sachte
Tracht
zur Nacht
gerochen
Geruch
hasch mich
Marsch
Dusche
rasch
Lasche
Bresche
Sascha
tratschen
sie nascht
geraschelt
Rutsche
sch + ch ( Silbengrenze )
/∫ / + / ç /
Fröschchen
Fischchen
Tischchen
Bäuschchen
Büschchen
Räuschchen
ch + sch ( Silbengrenze )
/x/+/∫/
Buchstütze
Bauchstütze
Rauchschwalbe
Schlauchschnalle
hochschwingen
mach schnell
bzw. / ç / + / ∫ /
ich schimpfe
ich schreie
ich schwimme
sich schämen
ich scheue mich
frech schimpfen
12
chs = / ks /
Fuchs
Dachs
Lachs
Wachs(en)
Deichsel
Weichsel
Wechsel
verwechseln
Büchse
Wichse
BichselDie Gruppe der Plosive teilt sich auf in stimmlos und stimmhaft.
Zu ihr zählen p, t, k, und b, d, g; unter dem Aspekt der Artikulation können in manchen
Verbindungen auch die Buchstaben c und qu dazugerechnet werden. (Da die
letztgenannten aber eher in Fremdwörtern vorkommen, sollen sie hier unberücksichtigt
bleiben.)
Die Bildung der Laute bereitet selten Probleme im westfälischen Umfeld; aus
atemökonomischen Gründen sollte eine zu starke Aspiration am Wort- /Silbenende
vermieden werden.
Laut Regelung werden die stimmhaften Plosive in Auslautposition verhärtet
(Auslautverhärtung),
d.h.
/ b / = / p /, / d / = / t / und
/ g / = / k /,
eine (unwesentliche) Ausnahme ist das / d / in Endposition, es bleibt stimmhaft auch in
dieser Stellung, wenn die Ergänzung eines / ∂ / denkbar wäre: handeln, Hand(e)lung.
Steht das / g / in Endposition, wird es der Regel gemäß zu / k / verhärtet; im westfälischen
Sprachraum jedoch wird es fast immer zu / ç / oder / x / verschoben, was oft mit der
Veränderung des vorangehenden Vokalwertes einhergeht.
Gefährdet!
Tag =/ ta:k /
sagt =/ za:kt /
nicht
nicht
/ tax /
/ saxt /
Berg =/ bεrk /
nicht
/ be:aç /
Weg =/ ve:k /
nicht
/ ve:ç /
weg =/ vεk /
nicht
/ vεç /
täglich = / tε:kliç /
nicht
/ te:çliç/ oder /te:çlik/
Burg = / burk /
genug = / g∂ nu:k /
nicht
nicht
/ buaç/ oder /buax/
/ g∂ nux /
geborgt = / g∂bƆrkt /
nicht
/ g∂ boaçt / oder /g∂ boaxt/
Aber:
Zwerchfell / tsvεrçfεl /
nicht
/ tsve;akfεl /Die Lautverbindung ig unterliegt
einer Ausnahmeregelung, die von der für die Plosive gültige Auslautverhärtung abweicht.
Werden im Regelfall / b /, / d /, / g / am Ende des Wortes oder der Silbe stimmlos - d.h. / p
/, / t /, / k / ausgesprochen, so wird das
ig zu/ iç / (in Endposition )
/ i /+/ g / (Silbengrenze)
Ausnahme
ewig
König
ledig
wenig(stens)
ewige
Königin
Ledige
wenige
ewiglich
königlich/ -reich
lediglich
13
fertig
selig
gnädig
richtig
nichtig
süchtig
tüchtig
berechtigt
übernächtigt
fertigen
Selige
Gnädige
richtige
nichtige
Süchtige
ertüchtigen
Berechtigung
nächtigen
seliglich
gnädiglich
Lediglich der König regiert gnädig mit seiner Königin nebst Königstochter in seinem ewigen
Königreich.
Die Buchstabenverbindung ng ist ein homogener Laut ( Nasal ), außer er steht in einigen
Fällen an der Silbengrenze und ergibt dann n+g.
ng = / ŋ /
/ŋ+g/
/ n /+/ g /
Angel
angeben
Ingrid
Engel
ungar
Ungar
Hunger
ungern
fungieren
Finger
Hingabe
fingieren
bringen
Ungetüm
Bengale
Ordnung
Angelegenheit
Ingolf
Jüngling
ungenau
Schwung genommen
Klang
angeekelt
Angela
Gesang
Unkenntnis
Angelika
Göttingen
in Güte
langgemacht
Dünger
ungemein
eng geknüpft
Verbesserung
in Gefahr
das Ding genommen
Regierung
eingebildet
der Ring gehört mir
Gefängnis
Eingeweide
den Klang genießen
Gang
Angewohnheit
Vorrang geben
zwingen
ungeahnt
Klanggesetz
singen
Angeber
zu eng gesehenDer
Konsonant / h / wird als Laut nur an Wort- oder vollwertigen Silbenanfängen gebildet,
meistens steht er als Dehnungszeichen für vorangehende Vokale.
h ( stumm, weil Dehnungszeichen)
Ruhe
ruhig
sehen
sahen
Krähe
gehen
spähen
muhen
wiehern
buhen
mähen
wehen
Rehe
Kühe
Mühe
/ h / ( als Anlaut )
Hose
Erholung
Gelegenheit
erhaben
Verhandlung
Gehäuse
Gesundheit
behüten
Gehilfe
Gehirn
behandeln
Gehörn
behäbig
zerhacken
14
drohen
blühen
glühen
rohe
nahe
wehe
Nähe
Frühe
frohe
bejahen
jäher
siehe
stehen
Zehen
zähesDie Lautverbindung / tl / wird im Zuge der „Maulfaulheit“ meistens zu einem laterale
Reibelaut verändert; die saubere Lautung gehört sicherlich nicht zu den vorrangigen Zielen
der Sprecherziehung, hilft aber Schülern, beim Diktat die Laute leichter in entsprechende
Buchstaben zu „übersetzen“; außerdem ist sie ein „Muss“ für Mediensprecher. Bei der
Artikulation ist darauf zu achten, dass die Zungenspitze das / t / zunächst durch Lösen vom
Alveolenrand zur „Explosion“ bringen muss, ehe sie sich wieder nach oben hebt, um das /l/
zu bilden.
/ tl /
eigentlich
hoffentlich
vermutlich
örtlich
östlich
westlich
restlich
ordentlich
zeitlich
einheitlich
pünktlich
seitlich
gelegentlich
ängstlich
sintflutlich
Flutlicht
erkenntlich
geschäftlich
Richtlinien
rechtlich
zeitlos
furchtlos
fruchtlos
bartlos
saftlos
taktlos
gastlich
Flüchtling
versehentlich
Regelung enthalten!
/ dl /
verständlich
ländlich
handlich
rundlich
nördlich
randlos
freudlos
südlich
grundlos
Findling
stündlich
freundlich
mündlich
Kindlein
endlich
kindlich
empfindlich
gründlich
gegenständlich
Hündlein
Windlicht
Wandlampe
entzündlich
verbindlich
vorbildlich
naturkundlich
Blendleiste
Strandläufer
HandlangerZungenbrecher,
Wandlung
Handlung
Händler
Ordnung
Verordnung
die gehäufte Schwierigkeiten der
15
Ein lediger König ist wenigstens genauso wichtig wie die verständigste Königstochter, die
ewiglich ein verhältnismäßig langweiliges Königreich demnächst vorrangig beherrschen
wird.
Herr Macht ging zur Magd und sagte „ Guten Tag“. Später machte Herr Macht sich dann
auf den Weg und war weg. Manchmal, nicht täglich, ging er über den Markt und kaufte sich
im Wert von fünf Mark ein Pfund Sternnudeln, Käse, Gerstensaft und vierzehn frisch
geröstete Erdnüsse. Im nächsten Märchen geht Herr Macht dann in die Universität, und
was er dort alles so tätigt, bleibt mehr oder weniger unserer königlichen Fantasie
überlassen.
Mutigkeit und Standhaftigkeit, zwei wichtige Fertigkeiten, sind lediglich vorrangige tägliche
Tätigkeiten, die ewige Eintönigkeit wenigstens folgerichtig ausschließen.
Der Mord droht im Moor, und wäre der Mohr am Morgen nicht dort gewesen, der mit
seinem verdammten Pferd die Pflicht auf sich nahm, schnell vor Ort zu sein, so müsste das
Mädchen ewig gepflegt werden. Aber so kam alles wieder in Ordnung.
Die Kirche ist nicht da, um dort Kirschen oder wirklich würzige Würstchen zu essen! Dieses
dürfte vor einem Pfarrer nie geschehen, weil es ihm nicht würdig genug erscheinen
würde.Übungsblatt zur Korrektur des fehlerhaften / s /- Lautes.
Voraussetzung für die Korrektur des Lautes ist ein vollständig funktionierendes Gehör !
Bei der physiologisch richtigen Bildung des / s /-Lautes sind die Lippen wie bei der
Artikulation des Vokals / e: / geöffnet und leicht zurückgezogen. Während beim in Ruhe
geschlossenen Mund die oberen Frontzähne die Vorderseite der unteren Frontzähne etwa
zur Hälfte überdecken, wird zur s-Bildung der Unterkiefer ein wenig gesenkt und
vorgeschoben, so dass die Kanten der oberen und unteren Frontzähne sich einander bis
fast zur Aufbissstellung nähern. Das / s / kann mit gesenkter oder gehobener Zungenspitze
gebildet werden.
Ist die Zungenspitze gesenkt, so berührt sie die Rückseite der unteren Schneidezähne, und
der vordere Zungenrücken wölbt sich in Richtung des oberen Zahndammes oder gegen die
Rückseite der oberen Schneidezähne empor.
Ist die Zungenspitze gehoben, so wird sie gegen den Zahndamm gerichtet oder gegen die
Rückseite der oberen Schneidezähne. Die Zunge soll weder die oberen noch die unteren
Schneidezähne berühren.
Wichtig für die richtige Bildung des / s /-Lautes ist, dass die Luft aus der schmalen Rinne in
der Zungenmitte ungehindert in feinem Strahl über die Zahnkanten gelenkt wird.
1..Muskuläre Übungen
-- Zunge zu einem Längsröhrchen formen, wobei sich die Zungenränder auf der
Oberfläche der Zunge symmetrisch zusammenlegen. 5x
-- Zungenspitze an die Nase, den rechten Mundwinkel, das Kinn und den linken
Mundwinkel führen. In beiden Richtungen 5x.
-- Zungenspitze sorgfältig wie mit einem Pinsel auf den äußeren Lippenrändern entlang
führen. In beiden Richtungen 5x.
-- Zungenspitze nach unten klappen zum Zungengrund, sorgfältig nach oben führen, am
Zahndamm, den unteren und oberen Schneidezähnen, am oberen Zahndamm, am harten
Gaumen entlang. Auf Symmetrie der Zungenseiten achten! In beiden Richtungen 5x.
2. Wortübungen
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Anlaut: ( stimmlos, weil Fremdwörter! ).Smaragd, Smoking, Snobismus, Slalom, Slang,
Slowfox, Sphäre, Sphinx, Skandal, Skala, Skat, Sketch, Skizze, Skorpion , Skulptur;
Anlaut ( stimmlos am Silbenanfang, weil Verdopplung! ): Maße, Masse, Rasse, messen,
Nässe, wissen, schießen, Gosse, Muße, müssen, beißen;
Auslaut ( stimmlos ): Bass, es, nass, was, Nuss, Fuß, Bus, süß, lass das, misslingen, Reißverschluss, Häuschen, Lieschen, bisschen, Schlösschen, Schößchen, Küsschen,
Mäuschen,
Fässchen, Tässchen, Gässchen; lispeln, Wespe,
Keks, Wachs, wachsen, Hexe, Nixe, Lachs, Flachs, Max, Fax, Taxi,
du blickst, du legst, du fegst, du bewegst, du sägst, du klagst, du fragst, du wagst, du sagst,
du verzagst, du rätst, du hältst, du gefällst, du handelst, du wandelst, du bändelst, du
zündelst, du rollst, du tollst, du schmollst, du willst, du wühlst, du kühlst, Fels, Pelz, Pilz,
Pils, Salz, Schmalz, Geiz, Reiz, kurz, Malz, Katze, Fratze, Rätsel, schmatzen, tanzen,
Schnauze, Walze, Kalzium, Schnauze, stürzen, kürzen, seufzen, Alster, Polster, Elster,
Fenster, Monster, finster, Gangster,
nächstens, höchstens, herzlichst, am gefährlichsten, am richtigsten, am wichtigsten, am
wenigsten, am widerlichsten, am scheußlichsten, am dreckigsten, am nötigsten, am
käsigsten, der Fleißigste, der Tüchtigste, möglichst, das Unglaublichste;
Anlaut ( stimmhaft): sammeln, Sahne, Senne, Semmel, Silbe, Sinn, Sommer, Sonne,
Söhne, Sumpf, Sucht, sausen, Sau, seufzen, Säule.Übungen zur Aktivierung der / R / bzw. /
r / - Laute
Die ursprüngliche Bildung des r -Lautes mit der Zungenspitze ist im Deutschen nur noch in
den meisten Mundarten und südlich der Main-Linie üblich. Wegen seiner guten
Artikulationsökonomie, bei der die Vokalräume weitgestellt bleiben, ist dieses / r / für die
Bühne unabdingbar. Der Stimmsitz beim Gesang ist ohne die vordere Lautbildung stark
beeinträchtigt, ebenso die Tragfähigkeit der Stimme.
Da das Vorderzungen-/ r / auch in vielen Fremdsprachen gebraucht wird, lohnt es sich, es
zu reaktivieren.
Übungen: ( mit einem „Schwips“ in der Zunge zu sprechen!)
/ b / + / d / >>> Bdemen = Bremen braun, brav, brennen, bremsen, Brief
/ t / + / d / >>> Tdaum = Traum
trinken, traurig, tragen,
/ d / + / d / >>> Ddama = Drama
Druck, Draht, Drang, drehen, drei,
/ g / + / d / >>> Gdas = Gras
Grenze, grau, grell, grunzen, groß
Du gehst nach Bdemen, liegst im gdünen Gdas und tdäumst einen ddamatischen Tdaum,
in dem sich alles um ddei Bdiefe ddeht, die gdaue Gespenster gdinsend über die gdüne
Gdenze gebdacht haben.
Um das nördlich der Mainlinie übliche Zäpfchen -/ R / zu aktivieren, genügt es, das Gurgeln
- zunächst wie üblich mit Flüssigkeit , später dann ohne Wasser, zu üben. Für die
Artikulation ist es hilfreich, den Rachenraum genügend feucht zu halten !Eine für die
westfälische Region typische Schwäche ist die Affrikata / pf / . Bei dieser Verbindung des
Plosives / p / mit dem Spiranten / f / entfällt in diesem Regionalismus meist der
beginnende Verschlusslaut, so dass / pf / = / f / klingt.
/ pf /
/f/
Pfote
Pferd
Pfanne
Pfund
Pfahl
Pfand
Pfalz
Foto
Gefährt
Fahne
Fund
fahl
fand
falls
17
Pfarrer
Pfau
Pfeile
Pflege
Pflicht
Pflock
Pflug
Pfade
empfinden
pfänden
Pfeffer
Pfeife
Pfennig
Pferch
Pfiff
Pfirsich
Pfifferling
Pfingsten
Pflanze
Pflaster
Pflaume
pflücken
Pförtner
Pfosten
Pfropf
Pfuhl
Pfusch
PfützeDie Endsilben.
Fahrer
V
Feile
Flegel
(sie) flicht
Flocke
Flug
fade
erfinden
fänden
Eine korrekte Lautung der Endsilben erleichtert einerseits das Decodieren des Gesagten,
zum anderen sind Endsilben als unbetonte Silben - ebenso wie Vorsilben - , die geeigneten
Stellen im Sprechfluss, die Stimme zu entspannen und dadurch zu einer melodiösen und
dynamischen Intonation beizutragen.
Endsilben dürfen keinesfalls manieriert klingen, sondern sie sollen geläufig, beinahe wie
„fallengelassen“ wirken.
Technisch wird das erreicht dadurch, dass der letzte Laut ( meist Konsonant ) der
Stammsilbe ( betont ) sauber aufgelöst wird, d.h. seine Artikulationsspannung wird
neutralisiert zur eutonen Grundspannung:
/ m /: der Lippenschluss wird stimmhaft gelöst, das / ∂ / entsteht beiläufig: kommen
/ kƆm∂ n∂ /
/ n / : die Zunge fällt entspannt vom Alveolenrand, die Stimme löst gleichzeitig, das / ∂ /
entsteht von selbst. : Können / kœn∂ n∂ /
/ ng /: der Zungenrücken fällt stimmhaft vom Gaumen, das / ∂ / entsteht wieder von selbst:
eng / εŋ∂ /
/ b / , / p /: Lösung ähnlich wie bei / m / :
haben / ha:b∂ n∂ / , hupen / hu:p∂ n∂ /
Die Lösung der Plosive ist auch aus stimmhygienischen Gründen wichtig, weil durch das
Fehlen der Spannungslösung der Atemstrom auf den Kehlkopf zurückgeleitet wird und es
dadurch zu unnötigem Druck an den Stimmlippen kommt.
/ d / , / t /: Lösung ähnlich wie bei / n / : Faden / fa:d∂ n∂ / ; hatten / hat∂ n∂ /
/ g / , / k / : Der Zungenrücken fällt vom Gaumen, ähnlich wie bei / ŋ /
usw.
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/m/
/n/
/ŋ/
/b/
/p/
kommen
lahmen
zusammen
können
Kähne
rennen
hängen
Enge
Dinge
haben
Hobel
treiben
Raupe
Hupe
stoppen
/d/
/t/
/g/
/k/
/f/
Laden
Süden
Rinder
Taten
fluten
Kanten
Wagen
wegen
Segen
Haken
Rücken
quieken
Haufen
kaufen
Tiefen
/s/
/r/
/l/
/v/
/z/
lassen
hören
wählen
Kurven
reizen
Hessen
Gören
Kehle
Katzen
Gossen
Waren
holen
motzenÜbungen zur Unterscheidung des stimmhaften Einsatzes des Plosivs / g /
und des stimmlosen Plosivs / k /.
Gast
Galle
Gatter
gern
Georg
Giebel
Gitter
Gott
Gotha
Gut
Gustav
Güte
Goethe
Gäste
Geister
Gau
Gäule
Kasten
kahl
Cutter
Kern
Kehle
Kiel
Kitt
Kotten
Kohl
Kutte
Custor
Küste
Könner
Käse
Kaiser
kaum
Keule
Glauben
Glanz
Glas
glatt
gleich
glänzen
gläsern
glitzern
Globus
glotzen
Glöckchen
Glut
glühen
Glück
klauen
klar
Klasse
Kladde
Kleie
kleben
klecksen
klimpern
Kloster
Klotz
Klötzchen
Klumpen
klügeln
Klümpchen
Gnade
gnädig
Gnitte
knacken
Knebel
Knie
Gras
Grab
Grenze
Griechen
Grieß
Greis
Grotte
groß
Gruß
Grütze
Kragen
Krabbe
Kränze
kriechen
Krise
Kreis
bankrott
Krone
Krug
Krüstchen
19
Gnom
Knoten
Gnu
knurrenÜbungen zur korrekten Unterscheidung der Laute / ç / und / ∫ /.
Achten Sie darauf, dass beim / ∫ / die Lippen stark nach vorn rund gespannt sein müssen,
während sie beim / ç / in die Breite gespannt werden. Während Sie beim / ∫ / einen
Kontakt der Zungenränder an den Backenzähnen spüren, ist der Kontakt der Zunge beim
/ ç / mehr am Gaumen zu spüren, wobei die Zungenspitze deutlich nach unten an die
unteren Schneidezähne gelegt ist.
richtig
Richter
riechen
Gericht
Bericht
Licht
dicht
Wicht
Verzicht
Fichte
mich
Nichte
Wächter
Gedächtnis
bedächtig
Recht
rechtlich
gerecht
Zeche
möchten
beichten
züchten
vielleicht
erfrischen
Tisch
Richelieu
auftischen
Klischee
erlischt
zwischen
erwischt
zischt
Fisch
mischen
Nische
Wäsche
waschen
Täschchen
Bresche
Frosch
Frösche
Fleisch
Flausch
Böschung
Rausch
löschen
Übungen gegen den harten Stimmeinsatz
Der harte Einsatz der Stimme wird vor allem hörbar an den Wort- und Silbenanfängen mit
Vokalen. Für das Deutsche gilt zwar der ungebundene Einsatz von Wort und Silbe mit
Vokalbeginn, dennoch sollte aus stimmhygienischen Gründen nur ein physiologischer
(weicher) Glottisschlag zu hören sein, nicht aber das „Knallen“ der Stimme auf Grund zu
hoher muskulärer Spannung im Kehlkopf.
Stellen Sie sich vor dem Wort- oder Silbenbeginn ein / h / vor, das Sie aber nicht wirklich
sprechen sondern nur denken.
gesprochenes / h /
gedachtes / h /
Hase
Hast
Handel
Hände
Hexe
Herz
Hessen
heben
helfen
Hegel
heilig
heiser
asen
Ast
anders
Ende
Echse
Erz
essen
eben
Elfe
Egel
eilig
eisig
20
heiß
Eis
Himmel
immer
hin
in
Hiltrud
Iltis
hier
ihr
hissen
ist
Hirt
Irrtum
Hitze
Itzehoe
Hobel
Ober
hoffen
offen
Hof
Ofen
Homer
Omen
Honig
ohne
hopsen
ob
Hort
Ort
Hostess
Ost
HoT
Otto
Höhle
Öle
hören
Öre
Hufe
Ufer
Hummer
um
Hund
und
Huren
Uhren
Husar
Usus
Haus
aus
Häuschen
äußerlichOppositionspaare zur Unterscheidung der Laute und Lautverbindungen,
die besonders durch das Sächsische erschwert werden:
a
<>
Art
Abt
baden
Bahn
Bahre
Dahlie
Fahne
fahl
Hase
Hahn
Jade
kahl
Kamm
kam
laben
lasen
mahnen
Mahl
Nabel
Name
Pasing
Qualle
Rasen
Rahm
Rachen
o
e
<>
Ort
ob
Boden
Bohne
Bohrer
Dohle
Phon
Fohlen
Hose
Hohn
jodeln
Kohl
komm
Koma
loben
losen
Mohn
Mole
nobel
Nomen
Posen
quoll
Rose
Rom
Rochen
wegen
lesen
Thema
sehen
Beeren
denen
fegen
Gene
Hering
Esel
jeder
Kehle
Mehl
Nebel
Segen
Tee
zehn
ä
/ o: /
erwägen
läsen
täfeln
sähen
Bären
Dänen
Fähnchen
gähnen
Häring
äsen
Jäger
Käse
Mägen
Näschen
sägen
tätig
Zähne
so
wo
Mohn
Mond
Lohn
Bohne
Dom
Foto
Gote
Hose
Josef
Kohl
Not
Opel
Posen
Soße
Ton
Wohnung
Zone
<>
/ /
sollte
wollte
mochte
Monster
Loch
Bord
Don
Folge
Gott
Hoffnung
Jochen
kochen
noch
Option
Posten
sonst
Tonne
Wonne
Zorn
21
sah
Saal
Tat
Wal
Zahl
so
Sohle
Tod
Wohl
Zoll
Oppositionspaare zur Unterscheidung von
bl
blau
bleiben
Blagen
Blase
Blut
blank
Blatt
Block
<>
pl
Plauen
Pleite
Plage
Platz
Plumps
Planke
platt
Plott
dr
draußen
drauf
driften
Drau
drei
drüben
Drang
Drama
dringen
<>
tr
Traube
Traufe
trifft
Traum
treiben
trüben
Trank
Tram
trinken
Artikulationsübungen (Diktat)
1. Artikulieren Sie so genau wie möglich, damit es bei der Mitschrift zu lautgetreuer
Wiedergabe kommt:
Na nevs,
pfurta gala sum sanso pfrill peagonumpft. Dudödeldi muskwa hossa eftipo därr dünto kabuff
ups. Wurmanso wuatel jeiat wek borrto, tuam kirgisi zerrum kwampolum derrtus wehe.
Marginjo jolapse habirr kirüre müntifühl mötaosill lirrdirrginz wepp. Zakdruffo ölögalum
pferdamom fartikust ikulöla ogalp. Ngup ossop akataff alluff asuk apmut tmu.
Wälägä senegetepre eläage kuriümatuh nögbä swarwänige arspedawo, psugeh hawunta
pästa eksurtimem!
Gärrte wehrt sälpst sain Struhdel. Morrgen schtet ain Haos for dehm Wallt. Sämpf schmäkt
maistens scharrf.
Nif, edne, sulsch!
Eknad,
Dranreb!
P.S.: Wedelese mägö siwa ülütüpü owam burim, artre burtirr err geerdela, wirr zilifarr gi
reppratorrt!
2. Schreiben Sie möglichst lautgetreu!
3. Nutzen Sie alle bekannten Lautungs- und Rechtschreibregelungen und finden Sie
verschiedene Schreibmöglichkeiten für die Wörter!
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