www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 09/2012 Seite 1 von 4 Naturverständnis WAS BEDEUTET EIGENTLICH WALD? (1) Der Wald ist Ökosystem, Wirtschaftsraum – und Kulturgut. Welche Sichtweisen gibt es – und was bedeuten sie für den Umgang mit dem Wald? Lies den folgenden Text und beantworte die Fragen in Stichworten. Der Wald im Bundeswaldgesetz (Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft) Zweck dieses Gesetzes ist insbesondere, 1. den Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) und wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, das Landschaftsbild, die Agrar- und Infrastruktur und die Erholung der Bevölkerung (Schutz- und Erholungsfunktion) zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern, 2. die Forstwirtschaft zu fördern und 3. einen Ausgleich zwischen dem Interesse der Allgemeinheit und den Belangen der Waldbesitzer herbeizuführen. (...) Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen. Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/bwaldg/BJNR010370975.html Fragen zum Text Welche Funktionen des Waldes werden im Text genannt? Wer sind die Verfasser? Was wollen die Verfasser in Bezug auf den Wald erreichen? Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 09/2012 Seite 2 von 4 Naturverständnis WAS BEDEUTET EIGENTLICH WALD? (2) Der Wald ist Ökosystem, Wirtschaftsraum – und Kulturgut. Welche Sichtweisen gibt es – und was bedeuten sie für den Umgang mit dem Wald? Lies den folgenden Text und beantworte die Fragen in Stichworten. Der Wald in der Literatur Über allen Gipfeln ist Ruh Über allen Gipfeln ist Ruh, in allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch. Die Vögelein schweigen im Walde, warte nur, balde, ruhest du auch. Johann Wolfgang von Goethe (1748 – 1832) Der scheidende Sommer Das gelbe Laub erzittert, es fallen die Blätter herab; ach alles, was hold und lieblich, verwelkt und sinkt ins Grab. Die Gipfel des Waldes umflimmert ein schmerzlicher Sonnenschein; das mögen die letzten Küsse des scheidenden Sommers sein. Mir ist, als müsst ich weinen, aus tiefstem Herzensgrund; dies Bild erinnert mich wieder an unsre Abschiedsstund’. Ich musste von dir scheiden, und wusste, du stürbest bald; ich war der scheidende Sommer, du warst der kranke Wald. Heinrich Heine (1797 – 1856) Nach: http://www.waldkulturerbe.de/unser-waldkulturerbe/kulturbuehne/waldgedichte/ Fragen zum Text Welche Funktionen des Waldes werden im Text genannt? Wer sind die Verfasser? Was wollen die Verfasser in Bezug auf den Wald erreichen? Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 09/2012 Seite 3 von 4 Naturverständnis WAS BEDEUTET EIGENTLICH WALD? (3) Der Wald ist Ökosystem, Wirtschaftsraum – und Kulturgut. Welche Sichtweisen gibt es – und was bedeuten sie für den Umgang mit dem Wald? Lies den folgenden Text und beantworte die Fragen in Stichworten. Wald und Naturschutz: Die Waldstrategie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e. V. Nach Überzeugung des NABU kann es sich die Gesellschaft nicht leisten, auf die Umweltund Erholungsfunktion ökologisch intakter Wälder zu verzichten. Unsere Wälder sind Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, die inzwischen zum Teil stark in ihrem Bestand gefährdet sind. Mit der Vielfalt der Arten schwindet auch ihre Fähigkeit, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Wir brauchen eine zukunftsfähige Waldwirtschaft, eine Waldwirtschaft, bei der trotz einer steigenden Nachfrage nach dem Rohstoff Holz und veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen die waldtypischen Arten- und Lebensgemeinschaften erhalten bleiben. Dies erfordert auf einem Teil der Waldfläche ausreichend große und miteinander vernetzte Rückzugsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, in denen sich die Natur ungestört entwickeln kann. Auf dem Rest der Fläche bedarf es einer an hohen ökologischen Maßstäben ausgerichteten Waldbewirtschaftung. (...) Als oberster Leitsatz der naturorientierten Waldwirtschaft gilt: Die natürlichen Gegebenheiten des Standorts geben die Entwicklung vor, der forstliche Eingriff orientiert sich an der Förderung dieser Entwicklung. Der Förster wird zum Beobachter, der die natürliche Entwicklung annimmt und lediglich in ihrer Entwicklungsrichtung unterstützt. Als positiver Nebeneffekt wird dabei gleichzeitig Holz zur Vermarktung entnommen. Quelle: http://www.nabu.de/themen/wald/hintergrundinfos/waldwirtschaft2020.html Fragen zum Text Welche Funktionen des Waldes werden im Text genannt? Wer sind die Verfasser? Was wollen die Verfasser in Bezug auf den Wald erreichen? Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 09/2012 Seite 4 von 4 Naturverständnis WAS BEDEUTET EIGENTLICH WALD? (4) Der Wald ist Ökosystem, Wirtschaftsraum – und Kulturgut. Welche Sichtweisen gibt es – und was bedeuten sie für den Umgang mit dem Wald? Lies den folgenden Text und beantworte die Fragen in Stichworten. Der Wald als Ökoystem Das Ökosystem Wald ist eine Lebensgemeinschaft, die sich durch hohe Stabilität und Vielfalt auszeichnet. (...) Die Standortfaktoren wie Klima und Boden bestimmen die an jedem Wuchsort gegebenen ökologischen Bedingungen. Darauf stellen sich die dort lebenden Pflanzen und Tiere ein. Entsprechend den jeweiligen Faktoren entwickeln sich unterschiedlich strukturierte Waldlebensgemeinschaften. (...) Am Beginn jeder Nahrungskette stehen die grünen Pflanzen. Ihnen allein ist es durch Photosynthese möglich, mit Hilfe von Sonnenlicht (Energie) aus Kohlendioxid und Wasser energiereiche Verbindungen wie z. B. Traubenzucker herzustellen. Einen Teil der energiereichen Stoffe verbrauchen die Pflanzen wieder, um Energie für die eigenen Lebensvorgänge zu gewinnen. Einen anderen Teil bauen sie in organische Verbindungen um, die sie für das Wachstum und die Erneuerung ihrer Zellen benötigen. Diese organische Biomasse dient den Herbivoren (Konsumenten I. Ordnung; z.B. Vögel) als Nahrung. Die Herbivoren können von Carnivoren (Konsumenten II. Ordnung) und diese wiederum von Carnivoren höherer Ordnung (Konsumenten III. Ordnung) verspeist werden. Die letzten Glieder der Nahrungskette sind meist sehr kleine Abbauorganismen wie Bakterien und Pilze (Destruenten und Reduzenten). Sie verwerten sowohl Ausscheidungen wie auch abgestorbene Lebewesen. Diese werden dabei vollends zu Ausgangsstoffen (Kalium, Magnesium etc.) abgebaut – die gebundene Energiemenge ist damit aufgebraucht. Die Ausgangsstoffe werden wiederum von den Bäumen über die Wurzeln aufgenommen, die für den Aufbau von Biomasse notwendig sind. Der Kreislauf der Biomasse ist somit geschlossen. Nach: http://www.wald.de/das-oekosystem-wald/ Fragen zum Text Welche Funktionen des Waldes werden im Text genannt? Wer sind die Verfasser? Was wollen die Verfasser in Bezug auf den Wald erreichen? Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0