www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 05/2012 Seite 1 von 5 Hinweis für Lehrkräfte Die vier Texte erklären Beispiele für Bereiche des Umweltschutzes, in denen die internationale Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union eine Rolle spielt. Die Materialien eignen sich für Textpuzzles oder Textmontagen, je nach Altersstufe und Vorwissen der Schüler/-innen. Textpuzzle: Zerschneiden Sie den ausgedruckten Text in verschiedene Formen und legen Sie ihn den Schüler/innen bzw. Gruppen vor. Die Schüler/-innen bekommen die Aufgabe, ihn zusammenzusetzen und zu lesen. Textmontage: Unterteilen Sie den Text in regelmäßige Abschnitte (z.B. je zwei Sätze) und zerschneiden Sie den ausgedruckten Text. Die Schüler/-innen bzw. Gruppen bekommen die Aufgabe, die Abschnitte zu lesen und in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Am Ende erklären die Schüler/-innen mit eigenen Worten den anderen, was in ihren Texten steht. Arbeitshinweis für alle Schüler/-innen beziehungsweise Gruppen: UMWELTSCHUTZ KENNT KEINE GRENZEN Tiere und Pflanzen, Flüsse, Seen oder Wälder kennen keine Grenzen. Die Staaten in Europa arbeiten daher zusammen, um die Umwelt zu schützen. Alle Abschnitte sind Teile eines Textes. Er erklärt, wie in Europa über Grenzen hinweg die Umwelt geschützt wird. Findet heraus, wie die Abschnitte zusammengehören! Klebt sie anschließend auf ein Blatt. Was steht im Text? Lest ihn gründlich. Welche Länder werden hier genannt? Am Ende erklärt ihr das Beispiel den anderen Gruppen. Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 05/2012 Seite 2 von 5 Beispiel 1 DER WOLF KEHRT ZURÜCK NACH DEUTSCHLAND Die allermeisten Menschen in Deutschland kennen den Wolf nur noch aus Märchen. Dabei haben vor mehr als hundert Jahren auch hier Wölfe gelebt. Dann sind sie verschwunden, weil sie gejagt und getötet wurden. Und weil es immer weniger Platz für sie gab. Denn geeignete Lebensräume für Wölfe sind Gegenden mit wenig Menschen, die viel Deckung bieten und wo es viel Wild gibt. So etwas gibt es zum Beispiel ganz im Osten Deutschlands, in der Lausitz an der Grenze zu Polen. Vor dort, aus Polen, sind Ende der 1990er-Jahre Wölfe in die Lausitz gekommen. Mittlerweile haben sie Junge bekommen. Die Wölfe sind also wieder in Deutschland heimisch geworden. Sie sind auch schon weiter gewandert. Einzelne wurden in Niedersachsen und Bayern gesehen. Auch andere Tierarten legen weite Strecken zurück, zum Beispiel Vögel. Ihnen ist es egal, in welchem Land sie sind. Wichtig ist nur, dass sie Lebensräume finden. Es gibt auch manche Lebensräume mit ähnlichen Tier- und Pflanzenarten, die sich über mehrere Länder erstrecken. Beispiele sind die Nordseeküste oder die Alpen. Die Staatengemeinschaft Europäische Union hat deshalb gemeinsame Regeln für den Schutz von Lebensräumen und Tierund Pflanzenarten beschlossen. Es gibt zum Beispiel Listen mit seltenen Tierarten, die in allen Ländern den gleichen Schutz genießen und nirgendwo gejagt werden dürfen. Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 05/2012 Seite 3 von 5 Beispiel 2 DER FLUSS GEHÖRT ALLEN Im November 1986 passierte in der Schweiz ein Unglück: In der Chemiefabrik Sandoz bei Basel brannte es. Die Feuerwehr brauchte große Mengen Wasser, um das Feuer zu löschen. Das Löschwasser vermischte sich mit giftigen Chemikalien aus der Fabrik und floss in den nahe gelegenen Rhein. Dieser große Fluss fließt in der Nähe von Basel nach Deutschland. Über weite Strecken liegen dann gleich zwei Länder am Rhein – Deutschland am rechten, Frankreich am linken Ufer. Aus Deutschland fließt der Rhein weiter durch die Niederlande und schließlich in die Nordsee. Nach dem Unglück in der Chemiefabrik verteilte sich das giftige Löschwasser über diese lange Strecke im Fluss. Auf einer Länge von mehr als 450 Kilometern starben die meisten im Rhein lebenden Fische. Die Menschen in den angrenzenden Ländern waren schockiert. Die Staaten haben sich mittlerweile darauf geeinigt, gemeinsam den Fluss zu schützen. In allen Ländern gibt es nun ähnliche Regeln: Nirgendwo sollen gefährliche Stoffe in den Fluss geleitet werden.. Falls dies bei einem Unfall doch wieder passieren sollte, haben die Länder beschlossen, gemeinsam zu helfen. Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 05/2012 Seite 4 von 5 Beispiel 3 SAUBERE LUFT FÜR GANZ EUROPA Anfang der 1980er-Jahre gab es in den Medien häufig Berichte über kranke Bäume: „Der Wald stirbt“, hieß es dort oft. Denn in vielen Regionen Deutschlands und in anderen europäischen Ländern war der Wald in einem besorgniserregenden Zustand. Viele Bäume waren kahl. Grund war die hohe Luftverschmutzung. Aus vielen Fabriken, Kraftwerken und Autos in ganz Europa gelangten Schadstoffe in die Luft. Mit dem Regen kehrten sie zurück auf die Erde. Die mit Schadstoffen belasteten Niederschläge häufig „Saurer Regen“ genannt. Dieser Regen war es, der den Wald krank machte. „Saurer Regen“ verbreitet sich überall: Schadstoffe gelangen an sehr viel verschiedenen Orten aus verschiedenen Quellen in die Luft. Und mit dem Wind verteilen sie sich sehr weit, bevor sie vom Regen ausgewaschen werden. Es kann also zum Beispiel sein, dass Bäume im Bayerischen Wald krank wurden, weil Schadstoffe im Nachbarland Tschechien in die Luft gelangten. Die Luft sauber zu halten ist also eine Aufgabe, an der viele mitarbeiten müssen. Die Länder in der Europäischen Union haben daher Regeln beschlossen, die für alle gelten. Zum Beispiel wurde überall neues Benzin für Autos eingeführt, damit die Abgase weniger schädlich wurden. Und viele Fabriken mussten Filteranlagen einbauen. So werden giftige Stoffe aus den Abgasen gefiltert, statt sie in die Luft zu pusten. Heute ist die Luft in Europa viel sauberer als zu Zeiten des „Waldsterbens“. Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0 www.umwelt-im-unterricht.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 05/2012 Seite 5 von 5 Beispiel 4 GESUNDES GEMÜSE Ob Obst, Gemüse oder Brot: Immer mehr Menschen in Deutschland kaufen BioLebensmittel. Das sind Lebensmittel aus einer besonderen Form von Landwirtschaft. Sie ist besonders umweltschonend. Zum Beispiel dürfen beim Anbau von Pflanzen viele Chemikalien und Düngemittel nicht verwendet werden. Bei der Tierzucht dürften nur bestimmte Futtermittel verwendet werden. Die Tiere haben meist mehr Platz und werden schonender behandelt als in vielen „normalen“ Zuchtbetrieben. Wer BioLebensmittel verkaufen will, muss diese Regeln einhalten. Für den Verkauf werden die Lebensmittel besonders gekennzeichnet: Sie bekommen ein Logo aufgedruckt, zum Beispiel das Bio-Logo der Europäischen Union. Es ist grün, darauf ist ein kleines BlattSymbol zu sehen. In Deutschland wird mehr Bio-Obst und –Gemüse gegessen als hier angebaut wird. Viele beliebte Obstsorten wachsen hier gar nicht und müssen daher aus anderen Ländern importiert werden – oft aus Spanien, Italien, aber auch aus den Niederlanden. Auch in anderen Ländern in Europa ist das ähnlich. Manche Spezialitäten wie französischer Käse oder Weintrauben aus Italien werden in viele andere Länder geliefert. Das Bio-Logo der Europäischen Union auf Lebensmitteln soll sicherstellen, dass sie nach den europäischen Regeln für biologische Landwirtschaft hergestellt wurden. Die gelten einheitlich, egal wo Obst oder Gemüse angebaut werden. Eine Bio-Tomate aus den Niederlanden wird genauso umweltschonend erzeugt wie eine Bio-Tomate aus Deutschland. Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet. Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0