www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche Green Day: Jobs für eine „grüne“ Zukunft Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/green-day-jobs-fuer-eine-gruene-zukunft Seite 1 von 4 Arbeitsmaterial (Sekundarstufe) “Grüne” Wirtschaft? Der Unternehmens-Check Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung setzt sich zunehmend auch in der Wirtschaft durch. Was bedeutet das für Unternehmen, und was sind die Kriterien für „grünes“ Management? Aufgaben Lies die folgenden Texte. Notiere, welche Argumente dafür genannt werden, dass Unternehmen nachhaltig wirtschaften sollten. Sammele Ideen, was aus Sicht der Unternehmen dagegen sprechen könnte. Notiere, welche Unternehmensbereiche von Veränderungen betroffen sind. Beschreibe in Stichworten, wie ein Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie praktisch umsetzen könnte. Erstelle eine Liste von Kriterien, mit denen du prüfen würdest, wie nachhaltig ein Unternehmen wirtschaftet. Quelle 1 Aufbruch in eine umweltverträgliche Wirtschaftsweise Entwickelt sich die Weltwirtschaft weiter wie bisher, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der zunehmende Ressourcenverbrauch die Ö kosysteme der Erde zerstö rt. Andererseits wird es ohne wirtschaftliches Wachstum schwierig sein, die Bedü rfnisse einer wachsenden Weltbevö lkerung zu befriedigen. Das ist ein Dilemma. Doch es gibt ein Konzept, von dem erwartet wird, dass es eine Lösung bieten kann. Es wird als Green Economy bezeichnet. Unter Green Economy versteht man eine Volkswirtschaft, die mit Natur und Umwelt in Einklang steht, ö kologische Risiken begrenzt und wirtschaftliche Chancen nutzt. Grundlage ist, dass die Wirtschaft ökologische Grenzen anerkennt. Sie soll berücksichtigen, welche zukünftigen Knappheiten und Kosten diese Grenzen verursachen. Innerhalb dieser Grenzen will das Konzept umweltverträ gliches Wachstum fördern. Eine zentrale Rolle spielen dabei Innovationen. Denn um eine Green Economy zu erreichen, muss sich eine Volkswirtschaft tiefgreifend verändern. Sie muss folgende Anforderungen erfüllen: Vermeidung schä dlicher Emissionen und Schadstoffbelastungen der Umwelt, Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft, das heißt Abfä lle vermeiden, wiederverwerten und umweltverträ glich beseitigen sowie regionale Stoffkreislä ufe so weit wie mö glich schließen, absolute Senkung des Einsatzes nicht erneuerbarer Ressourcen, insbesondere durch eine effizientere Nutzung von Energie, Rohstoffen und anderen natü rlichen Ressourcen, kontinuierliches Ersetzen beziehungsweise Substitution nicht erneuerbarer Ressourcen durch nachhaltig erzeugte erneuerbare Ressourcen, langfristig Umstellung auf ein Energiesystem, dessen Basis die erneuerbaren Energien bilden, Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung der biologischen Vielfalt sowie der Ö kosysteme und ihrer Leistungen. Nach: Bundesumweltministerium: „Green Management“ http://www.bmub.bund.de/service/publikationen/downloads/details/artikel/green-management/ Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 10/2015 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche Green Day: Jobs für eine „grüne“ Zukunft Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/green-day-jobs-fuer-eine-gruene-zukunft Seite 2 von 4 Quelle 2 Grüne Zukunftsmärkte Die heutige Wirtschaftsweise zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen und untergräbt dadurch den Wohlstand kommender Generationen. Die großflächige Abholzung von Wäldern, die Überfischung der Meere oder der Verlust fruchtbarer Ackerböden sind Beispiele für diese Entwicklung. Allein die Folgekosten durch den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt könnten sich im Jahr 2050 auf rund ein Viertel des weltweiten Bruttosozialprodukts belaufen. Umweltschutz und wirtschaftliche Entwicklung sind keine Gegensätze, sondern bedingen einander. Die Steigerung der Energie- und Materialeffizienz wird im 21. Jahrhundert voraussichtlich zu einem entscheidenden Faktor für die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Durch den Anstieg der Weltbevölkerung und die wirtschaftlichen Aufholprozesse in Entwicklungs- und Schwellenländern wird die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen weiter wachsen. Diese Nachfrage lässt sich bei begrenzten natürlichen Ressourcen auf Dauer nur befriedigen, wenn es gelingt, „mehr“ mit „weniger“ herzustellen. Das heißt, Wirtschaftswachstum und die Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen zu entkoppeln. Daher wächst der Druck, Umwelt- und Effizienztechniken einzusetzen und fortzuentwickeln. Umweltschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben. Meist sind aber die Nutzen höher als die Kosten. So führen Investitionen in integrierte Umweltschutztechniken und Effizienzmaßnahmen unter dem Strich vielfach zu erheblichen Kosteneinsparungen auf betrieblicher Ebene – etwa durch einen geringeren Material- und Energieverbrauch oder rückläufige Entsorgungskosten. Hinzu kommen zahlreiche weitere Vorteile des Umweltschutzes auf Unternehmensebene, die schwierig zu quantifizieren sind: zum Beispiel Imagegewinne, eine geringere Wahrscheinlichkeit von Störfällen. Nach: Umweltbundesamt: Wirtschaft und Umwelt https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/wirtschaft-umwelt Quelle 3 Leitfaden: Nachhaltig wirtschaften Unternehmen kö nnen einen praktischen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Diejenigen, die das erkennen und ihre Verantwortung fü r Beschä ftigte, im Markt, im Verhä ltnis zum Umfeld und in Umweltfragen gezielt gestalten, haben zudem einen handfesten Nutzen: Sie kö nnen so Kosten senken, den Absatz steigern und die Produktivitä t erhö hen. Praktische Fragen für das Handlungsfeld Unternehmensführung (Corporate Governance) Haben Sie ü berprü ft, warum Nachhaltigkeit ein wichtiges unternehmerisches Ziel ist? Ist das Ziel Nachhaltigkeit in Ihrer Unternehmensstrategie fest verankert? Ist dabei klar definiert, was mit Nachhaltigkeit gemeint ist? Praktische Fragen für das Handlungsfeld Markt Haben Sie einen Ü berblick ü ber die ö kologischen und sozialen Auswirkungen Ihrer Produkte und Dienstleistungen? Wissen Sie, unter welchen ö kologischen und sozialen Bedingungen Ihre Zulieferer und Geschä ftspartner arbeiten? Spielen soziale und ö kologische Kriterien bei der Auswahl Ihrer Zulieferer eine Rolle? Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 10/2015 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche Green Day: Jobs für eine „grüne“ Zukunft Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/green-day-jobs-fuer-eine-gruene-zukunft Seite 3 von 4 Praktische Fragen für die Handlungsfelder Mitarbeiter/-innen und Gesellschaft Warum wü rden Ihre Beschä ftigten Sie als „guten Arbeitgeber“ an Familie und Freunde weiterempfehlen? Wie beziehen Sie Ihre Beschä ftigten bei wichtigen Angelegenheiten in die Entscheidungsfindung ein? Wie unterstü tzen Sie Ihre Beschä ftigten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie /Vereinbarkeit von Beruf und Pflege? Wie unterstü tzen Sie Ihre Beschä ftigten bei der Entwicklung ihrer Fä higkeiten und langfristiger beruflicher Perspektiven (zum Beispiel durch individuelle Weiterbildungsplä ne)? Wie verhalten Sie sich gegenü ber Beschä ftigten in schlechten Zeiten (zum Beispiel bei Entlassungen)? Welche Probleme gibt es im Gemeinwesen aus Sicht des Unternehmens? Welche Entwicklungen wirken sich negativ oder positiv auf Ihr Unternehmen aus? Was kann Ihr Unternehmen dagegen tun? Ermutigen Sie Ihre Beschä ftigten, sich vor Ort zu engagieren (zum Beispiel durch Freistellung oder Nutzung von Unternehmensressourcen)? Wie passt das in Ihr Unternehmenskonzept, zum Beispiel in der Personalentwicklung? Praktische Fragen für das Handlungsfeld Umwelt Haben Sie schon etwas unternommen, um die Umweltauswirkungen Ihres Unternehmens zu erfassen, zum Beispiel in den Bereichen Energieverbrauch oder Abfallaufkommen? Haben Sie etwas unternommen, um die Umwelteinflü sse Ihres Unternehmens zu reduzieren, zum Beispiel in den Bereichen Energiesparen, Abfallminimierung oder Recycling? Achten Sie schon bei der Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen auf die mö glichen Umweltauswirkungen (zum Beispiel Bewertung des Energieverbrauchs, Lebensdauer, Recycling)? Stellen Sie Kunden, Geschä ftspartnern oder dem lokalen Umfeld Informationen ü ber die Umweltauswirkungen Ihrer Produkte und Dienstleistungen zur Verfü gung? Nach: Bundeswirtschaftsministerium, „Leitfaden: Nachhaltig wirtschaften“ http://www.bmwi-unternehmensportal.de/DE/Unternehmensfuehrung/Verantwortung-Nachhaltigkeit/Nachhaltigwirtschaften/inhalt.html Quelle 4 Umweltmanagementsysteme Umweltmanagement ist der Teilbereich des Managements einer Organisation, der sich mit dem Umweltschutz beschäftigt. Mit Organisationen können Unternehmen aller Art gemeint sein, aber auch Behörden et cetera. Umweltmanagement befasst sich mit den Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen der Organisation, die Auswirkungen auf die Umwelt haben. Umweltaspekte sind zum Beispiel Energieverbrauch, Emissionen, Abfall oder Abwasser. Aber auch indirekte Faktoren wie die Lebensdauer von Produkten, Verwaltungs- und Planungsentscheidungen oder das Verhalten von Auftragnehmern können wesentliche Auswirkungen haben. In einem Umweltmanagementsystem (UMS) wird die Aufbau- und Ablauforganisation festgelegt. Dazu gehören Regelungen zu Planung, Ausführung und Kontrolle ebenso wie die Festlegung von Verantwortlichkeiten und Verhaltens- und Verfahrensweisen. Ziele werden vereinbart und die entsprechenden Maßnahmen getroffen. Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 10/2015 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche Green Day: Jobs für eine „grüne“ Zukunft Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/green-day-jobs-fuer-eine-gruene-zukunft Seite 4 von 4 Ein UMS ist auf Langfristigkeit ausgelegt und sollte von einzelnen Personen unabhängig sein. Es unterscheidet sich daher von einmaligen umweltbezogenen Projekten oder Umweltchecks. Regelmäßige eigene Überprüfungen der Einhaltung der Vorgaben, sogenannte interne Audits, sind Herzstück des UMS. Ein zusätzliches externes Audit durch unabhängige, betriebsfremde Prüfer bescheinigt glaubhaft die Funktion des UMS. Quelle: EMAS: Umweltmanagementsysteme http://www.emas.de/ueber-emas/umweltmanagement/ Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 10/2015 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden.