www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 1 von 9 Arbeitsmaterial (Grundschule) Die Artenvielfalt in Feuchtgebieten Der folgende Vorlesetext erläutert die Nahrungsbeziehungen unterschiedlicher Arten in feuchten Auenlandschaften. Er spiegelt damit die Artenvielfalt dieses Ökosystems wider. Im Anschluss finden sich Druckvorlagen mit jeweils einem Bild sowie den Namen der im Text vorkommenden Arten. Hinweise für die Lehrkraft Im Unterricht kann das Material auf zwei unterschiedliche Arten eingesetzt werden: Die Schülerinnen und Schüler spielen die Geschichte lebendig nach. Dafür nehmen sie zunächst in einem Sitzkreis Platz und verteilen die Karten. Nun wird der Text von der Lehrkraft langsam vorgelesen. Wird ein Tier genannt, begibt sich der- oder diejenige mit der entsprechenden Karte in die Mitte (diese Arten sind im Text fett gedruckt). Die Schülerinnen und Schüler sollen genau zuhören, was beziehungsweise wen die Tiere ihrer Art gern fressen. Sie sollen in die Nähe der Tiere gehen, von denen sie sich ernähren. Wenn die Futtertiere verschwinden, müssen auch die Tiere gehen, deren Nahrung weg ist. So werden Nahrungsbeziehungen und Artenreichtum deutlich. Gleichzeitig werden die Folgen von Artenverlusten in einem Lebensraum unmittelbar erlebbar. Die Karten werden mehrfach ausgedruckt und an Kleingruppen verteilt. Diese ordnen und beschriften die Karten auf einem Poster oder an einer Stellwand so, dass das im Text dargestellte Beziehungsgefüge verbildlicht wird. Vorlesetext Wie ihr bestimmt wisst, brauchen die meisten Tiere einen ganz bestimmten Lebensraum, wo sie all das finden, was sie zum Überleben brauchen. Besonders viele Tiere lieben feuchte Lebensräume, also zum Beispiel die Ufer von Seen, Bächen oder Flüssen. Früher war es ganz normal, dass es bei Bächen oder Flüssen immer mal wieder Überschwemmungen gab. Dann waren für eine Weile die Ufer und die Wiesen neben den Gewässern unter Wasser. Menschen mögen Überschwemmungen nicht so gern, für viele Tiere sind sie aber sehr wichtig. Denn wenn das Wasser wieder zurückgeht, bleiben ganz unterschiedliche Lebensräume zurück: kleine Wassertümpel, feuchte Wiesen, trockene Erhebungen oder umgefallene Bäume. So eine Überschwemmungslandschaft nennt man Aue. In den kleinen Wassertümpeln siedeln sich nach kurzer Zeit Algen an. Hier können nun unterschiedliche Tiere ihre Eier im Wasser ablegen. Wenn die Tiere aus den Eiern schlüpfen, heißen sie Larven. Sie sehen noch ganz anders aus als die ausgewachsenen Tiere ihrer Art. Es gibt zum Beispiel die Köcherfliegenlarven. Sie ernähren sich von den Algen. Kaulquappen sind die Larven von Fröschen. Auch sie finden im Tümpel genügend Pflanzennahrung. Allerdings leben die Köcherfliegenlarven und Kaulquappen gefährlich: Sie stehen nämlich auf dem Speiseplan von vielen anderen, etwas größeren Tieren, die im Wasser leben, zum Beispiel von Libellenlarven. Auch Fische wie der Bitterling oder die Forelle freuen sich. Sie fressen gern Köcherfliegenlarven und auch Kaulquappen und Libellenlarven. Doch es werden natürlich nicht alle aufgefressen: Viele Larven entwickeln sich und werden ausgewachsene Köcherfliegen oder Libellen. Und viele Kaulquappen werden zu Fröschen, zum Beispiel zu Gelbbauchunken oder Laubfröschen. Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 2 von 9 Vielleicht ahnt ihr es schon: Es gibt noch viel mehr Tiere, die zur Nahrungskette am Tümpel gehören: Da gibt es auch Schlangen – die Ringelnattern. Sie bewegen sich von ihren geschützten Plätzen in der Sonne zum Wasser, um dort Nahrung zu suchen: Sie fressen gern Kaulquappen, kleine Fische und auch Frösche. Sie können sogar Kröten verschlingen! Um das zu schaffen, können sie ihren Kiefer aufklappen. Nur die Gelbbauchunken lassen die Schlangen lieber in Ruhe. Die können nämlich über ihre Haut ein ungenießbares Gift verteilen. Vom lebhaften Treiben am Wasser werden auch größere Tiere aus der Gegend angelockt. Der schöne, blau glitzernde Eisvogel zum Beispiel findet hier reichhaltige Beute: Fische, Kaulquappen und Insektenlarven. Und wo Frösche sind, sind auch Störche wie der Weißstorch nicht weit. Störche fressen aber nicht nur Frösche. Auch Fische und Schlangen schmecken ihnen gut. Es gibt aber noch andere Tiere, die gern Fische fressen, zum Beispiel die Kormorane und die Fischotter. So viele Arten – und noch viele mehr – können also in der Nähe von Bächen und Flüssen leben, wo es regelmäßig Überschwemmungen gibt. Doch was passiert, wenn Menschen diese Ufergebiete verändern? Viele Flüsse werden von Menschen umgebaut oder umgeleitet und mit Deichen vor Überschwemmungen geschützt. Wenn aber die Auen nicht mehr überschwemmt werden, dann bilden sich auch keine Wassertümpel mehr. Und dann können zum Beispiel die Köcherfliegen, Libellen und Frösche dort ihre Eier nicht mehr ablegen. Was passiert dann mit all den anderen Arten? An dieser Stelle bittet die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler mit den Libellen-, den Köcherfliegenlarven- und den Kaulquappenkarten, den Kreis zu verlassen und sich wieder auf ihre Stühle zu setzen. Anschließend sollen auch die Schülerinnen und Schüler den Kreis verlassen, die sich aus diesen Arten entwickelt hätten oder die sich von den Arten ernährt haben, die bereits den Kreis verlassen haben. Zum Schluss müssten alle Schülerinnen und Schüler wieder Platz genommen haben. Quellen und weiterführende Informationen: Bayerisches Landesamt für Umwelt 2009: Artenvielfalt im Biberrevier. Wildnis in Bayern http://www.bestellen.bayern.de/application/stmug_app000008?SID=352183713&ACTIONx SESSxSHOWPIC%28BILDxKEY:lfu_nat_00148,BILDxCLASS:Artikel,BILDxTYPE:PDF%29 Köcherfliege: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2013/15388.html Libelle (Blaugrüne Mosaikjungfer) http://www.bund.net/themen_und_projekte/biologische_vielfalt/libellenschutz/libelle_des_j ahres_2012/ Gelbbauchunke: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2014/16369.html Laubfrosch: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/natur2008/07555.html Forelle: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2013/15403.html Bitterling: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/natur2008/07379.html Eisvogel: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2009-eisvogel/ Kormoran http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2010kormoran/Informationen/index.html Fischotter: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/saeugetiere/artenportraets/01875.html Der Weißstorch https://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/weissstorch/ Ringelnatter: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/amphibienundreptilien/reptilien/04985.html Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 3 von 9 Rollenkarten zum Ausdrucken und Ausschneiden Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 4 von 9 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 5 von 9 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 6 von 9 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 7 von 9 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 8 von 9 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Werben für die Natur des Jahres“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/werben-für-die-natur-des-jahres Seite 9 von 9 Bildrechte: Eisvogel: Lukasz Lukasik/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 3.0; Forelle: Allie Caulfield/flickr.com/CC BY 2.0; Bitterling: own work/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 3.0; Kormoran: Alois Staudacher/flickr.com/CC BY 2.0; Libelle (Blaugrüne Mosaikjungfer): Friedrich Böhringer/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.5; Libellenlarve: André Karwath/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.5; Köcherfliege: gbohne/flickr.com/CC BY-SA 2.0; Köcherfliegenlarve: henrichsrobert/flickr.com/CC BY-SA 2.0; Fischotter: Laddir Laddir/flickr.com/CC BY-SA 2.0; Gelbbauchunke: Aah-Yeah/flickr.com/CC BY 2.0; Laubfrosch: Alois Staudacher/flickr.com/CC BY 2.0; Weißstorch: Andreas Trepte/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.5; Ringelnatter: Aah-Yeah/flickr.com/CC BY 2.0; Kaulquappen: Gernot A. Molitor/flickr.com/CC BY 2.0 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 Verwendung, Vervielfältigung und Bearbeitung zu Unterrichtszwecken gestattet