Die Artenvielfalt in Feuchtgebieten

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Arbeitsmaterial (Grundschule)
Die Artenvielfalt in Feuchtgebieten
Der folgende Vorlesetext erläutert die Nahrungsbeziehungen unterschiedlicher Arten in
feuchten Auenlandschaften. Er spiegelt damit die Artenvielfalt dieses Ökosystems wider. Im
Anschluss finden sich Druckvorlagen mit jeweils einem Bild sowie den Namen der im Text
vorkommenden Arten.
Hinweise für die Lehrkraft
Im Unterricht kann das Material auf zwei unterschiedliche Arten eingesetzt werden:

Die Schülerinnen und Schüler spielen die Geschichte lebendig nach. Dafür nehmen sie
zunächst in einem Sitzkreis Platz und verteilen die Karten. Nun wird der Text von der
Lehrkraft langsam vorgelesen. Wird ein Tier genannt, begibt sich der- oder diejenige mit
der entsprechenden Karte in die Mitte (diese Arten sind im Text fett gedruckt). Die
Schülerinnen und Schüler sollen genau zuhören, was beziehungsweise wen die Tiere
ihrer Art gern fressen. Sie sollen in die Nähe der Tiere gehen, von denen sie sich
ernähren. Wenn die Futtertiere verschwinden, müssen auch die Tiere gehen, deren
Nahrung weg ist. So werden Nahrungsbeziehungen und Artenreichtum deutlich.
Gleichzeitig werden die Folgen von Artenverlusten in einem Lebensraum unmittelbar
erlebbar.

Die Karten werden mehrfach ausgedruckt und an Kleingruppen verteilt. Diese ordnen
und beschriften die Karten auf einem Poster oder an einer Stellwand so, dass das im Text
dargestellte Beziehungsgefüge verbildlicht wird.
Vorlesetext
Wie ihr bestimmt wisst, brauchen die meisten Tiere einen ganz bestimmten Lebensraum, wo sie
all das finden, was sie zum Überleben brauchen. Besonders viele Tiere lieben feuchte
Lebensräume, also zum Beispiel die Ufer von Seen, Bächen oder Flüssen. Früher war es ganz
normal, dass es bei Bächen oder Flüssen immer mal wieder Überschwemmungen gab. Dann
waren für eine Weile die Ufer und die Wiesen neben den Gewässern unter Wasser. Menschen
mögen Überschwemmungen nicht so gern, für viele Tiere sind sie aber sehr wichtig. Denn wenn
das Wasser wieder zurückgeht, bleiben ganz unterschiedliche Lebensräume zurück: kleine
Wassertümpel, feuchte Wiesen, trockene Erhebungen oder umgefallene Bäume. So eine
Überschwemmungslandschaft nennt man Aue.
In den kleinen Wassertümpeln siedeln sich nach kurzer Zeit Algen an. Hier können nun
unterschiedliche Tiere ihre Eier im Wasser ablegen. Wenn die Tiere aus den Eiern schlüpfen,
heißen sie Larven. Sie sehen noch ganz anders aus als die ausgewachsenen Tiere ihrer Art. Es
gibt zum Beispiel die Köcherfliegenlarven. Sie ernähren sich von den Algen. Kaulquappen
sind die Larven von Fröschen. Auch sie finden im Tümpel genügend Pflanzennahrung. Allerdings
leben die Köcherfliegenlarven und Kaulquappen gefährlich: Sie stehen nämlich auf dem
Speiseplan von vielen anderen, etwas größeren Tieren, die im Wasser leben, zum Beispiel von
Libellenlarven. Auch Fische wie der Bitterling oder die Forelle freuen sich. Sie fressen gern
Köcherfliegenlarven und auch Kaulquappen und Libellenlarven. Doch es werden natürlich nicht
alle aufgefressen: Viele Larven entwickeln sich und werden ausgewachsene Köcherfliegen oder
Libellen. Und viele Kaulquappen werden zu Fröschen, zum Beispiel zu Gelbbauchunken oder
Laubfröschen.
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2/2014
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Vielleicht ahnt ihr es schon: Es gibt noch viel mehr Tiere, die zur Nahrungskette am Tümpel
gehören: Da gibt es auch Schlangen – die Ringelnattern. Sie bewegen sich von ihren
geschützten Plätzen in der Sonne zum Wasser, um dort Nahrung zu suchen: Sie fressen gern
Kaulquappen, kleine Fische und auch Frösche. Sie können sogar Kröten verschlingen! Um das zu
schaffen, können sie ihren Kiefer aufklappen. Nur die Gelbbauchunken lassen die Schlangen
lieber in Ruhe. Die können nämlich über ihre Haut ein ungenießbares Gift verteilen.
Vom lebhaften Treiben am Wasser werden auch größere Tiere aus der Gegend angelockt. Der
schöne, blau glitzernde Eisvogel zum Beispiel findet hier reichhaltige Beute: Fische,
Kaulquappen und Insektenlarven. Und wo Frösche sind, sind auch Störche wie der Weißstorch
nicht weit. Störche fressen aber nicht nur Frösche. Auch Fische und Schlangen schmecken ihnen
gut. Es gibt aber noch andere Tiere, die gern Fische fressen, zum Beispiel die Kormorane und
die Fischotter.
So viele Arten – und noch viele mehr – können also in der Nähe von Bächen und Flüssen leben,
wo es regelmäßig Überschwemmungen gibt. Doch was passiert, wenn Menschen diese
Ufergebiete verändern? Viele Flüsse werden von Menschen umgebaut oder umgeleitet und mit
Deichen vor Überschwemmungen geschützt. Wenn aber die Auen nicht mehr überschwemmt
werden, dann bilden sich auch keine Wassertümpel mehr. Und dann können zum Beispiel die
Köcherfliegen, Libellen und Frösche dort ihre Eier nicht mehr ablegen. Was passiert dann mit all
den anderen Arten?
An dieser Stelle bittet die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler mit den Libellen-, den
Köcherfliegenlarven- und den Kaulquappenkarten, den Kreis zu verlassen und sich wieder
auf ihre Stühle zu setzen. Anschließend sollen auch die Schülerinnen und Schüler den Kreis
verlassen, die sich aus diesen Arten entwickelt hätten oder die sich von den Arten ernährt
haben, die bereits den Kreis verlassen haben. Zum Schluss müssten alle Schülerinnen und
Schüler wieder Platz genommen haben.
Quellen und weiterführende Informationen:
 Bayerisches Landesamt für Umwelt 2009: Artenvielfalt im Biberrevier. Wildnis in Bayern
http://www.bestellen.bayern.de/application/stmug_app000008?SID=352183713&ACTIONx
SESSxSHOWPIC%28BILDxKEY:lfu_nat_00148,BILDxCLASS:Artikel,BILDxTYPE:PDF%29
 Köcherfliege: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2013/15388.html
 Libelle (Blaugrüne Mosaikjungfer)
http://www.bund.net/themen_und_projekte/biologische_vielfalt/libellenschutz/libelle_des_j
ahres_2012/
 Gelbbauchunke: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2014/16369.html
 Laubfrosch: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/natur2008/07555.html
 Forelle: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2013/15403.html
 Bitterling: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/natur2008/07379.html
 Eisvogel: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2009-eisvogel/
 Kormoran http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2010kormoran/Informationen/index.html
 Fischotter: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/saeugetiere/artenportraets/01875.html
 Der Weißstorch https://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/weissstorch/
 Ringelnatter:
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/amphibienundreptilien/reptilien/04985.html
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Bildrechte:
Eisvogel: Lukasz Lukasik/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 3.0; Forelle: Allie Caulfield/flickr.com/CC BY 2.0;
Bitterling: own work/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 3.0; Kormoran: Alois Staudacher/flickr.com/CC BY 2.0;
Libelle (Blaugrüne Mosaikjungfer): Friedrich Böhringer/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.5; Libellenlarve:
André Karwath/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.5; Köcherfliege: gbohne/flickr.com/CC BY-SA 2.0;
Köcherfliegenlarve: henrichsrobert/flickr.com/CC BY-SA 2.0; Fischotter: Laddir Laddir/flickr.com/CC BY-SA 2.0;
Gelbbauchunke: Aah-Yeah/flickr.com/CC BY 2.0; Laubfrosch: Alois Staudacher/flickr.com/CC BY 2.0; Weißstorch:
Andreas Trepte/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.5; Ringelnatter: Aah-Yeah/flickr.com/CC BY 2.0;
Kaulquappen: Gernot A. Molitor/flickr.com/CC BY 2.0
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