D-Aus-/Fortbildung Modul 4 KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe Carsten Drinkewitz, 05.06.2005, 10.00-12.15h 1 Erste Hilfe, Sportverletzungen, Verletzungsprophylaxe ........................................................... 1 1.1 Allgemeines.......................................................................................................................................... 1 1.2 Theorie und Parxis ............................................................................................................................... 2 1.3 Spezielles / Sonstiges .......................................................................................................................... 6 1.4 Terminologie......................................................................................................................................... 7 2 Laufschule / -abc .................................................................................................................................. 7 2.1 Allgemeines / Theorie........................................................................................................................... 7 2.2 Praxis ................................................................................................................................................... 7 3 Körperstabilisierende Übungen (KSÜ) ........................................................................................... 8 3.1 Allgemeines / Theorie........................................................................................................................... 8 3.2 Praxis ................................................................................................................................................... 8 Carsten Drinkewitz Guineastraße 12 D-13351 Berlin Fon +49-30Funk +49-173-90 40 514 e-mail [email protected] erstellt am: geändert am: gedruckt am: 05.06.2005 05.06.2005 06.06.2005 1 Erste Hilfe, Sportverletzungen, Verletzungsprophylaxe 1.1 Allgemeines Für jeden Trainer sind folgende Punkte von Bedeutung: Prävention von Sportverletzungen Erstversorgung bei Sportverletzungen Erste Hilfe bzw. Sofortmaßnahmen Wissen über menschlichen Bewegungsapparates Verantwortungsbewusstsein des Trainers Es wird zwischen verschiedenen Sportverletzungen unterschieden (siehe unten). Die Ursache von Verletzungen können beruhen auf Gegner Fehlerhafte Sportkleidung, Bsp. Schuhe konditionelle Schwächen koordinative Schwächen mangelhafte Vorbereitungerl~,Bsp. Aufwärmen, Selbstüberschätzung, unfunktionelle Übungen nicht ausgeheilte Verletzungen Die ersten Minuten nach einem Unfall sind entscheidend für den Gesundungsprozess. Ohne adäquate Akutbehandlung kommt es häufig zu Komplikationen und Verzögerungen der Heilung. D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe Jeder Sporttreibende bzw. Sportbetreuende sollte deshalb die Erste - Hilfe Maßnahmen bei Sportverletzungen kennen. Vor Ort sollte entsprechendes Therapiematerial, wie z. B. Eis, sterile Kompressen und elastische Binden zur Verfügung stehen. Sportverletzungen bedürfen einer sofortigen Behandlung nach dem Pech Schema: P = Pause E = Eis C = Compression H = Hochlagerung Pause Der Verletzte muss die Sportausübung unbedingt sofort unterbrechen, da sonst eine Verschlimmerung des Beschwerdebildes droht. Die sportliche Aktivität sollte prinzipiell erst wieder aufgenommen werden, wenn im Ruhezustand Schmerzfreiheit besteht. Eis Es sollte eine sofortige Kühlung mit Eiswasser ( hot ice ) erfolgen, dadurch wird die lokale Blutzirkulation verringert und der Ausbildung eines Blutergusses sowie der Ödembildung entgegengewirkt. Zusätzlich kommt es zu einer deutlichen Schmerzlinderung. Achtung: Eis nie direkt auf die Haut legen, dies kann zu lokalen Erfrierungen führen. Geeignete Mittel sind in einer Plastiktüte schwimmende Eisstücke oder spezielle Kühlpackungen. Compression Durch einen äußerlich ausgeübten Druck, wie beispielsweise durch einen Verband, wird die Schwellung vermindert und der Schmerz gelindert. Der Kompressionsverband kann mit einer Eispackung kombiniert werden. Hochlagerung Ein Hochlagern bewirkt, dass der Blutzufluss zu dem verletzten Körperbereich reduziert wird. (Neigung zu Schwellung und Blutung verringert sich.) Die verletzte Extremität sollte, wenn möglich, höher als das Herz gelagert werden. 1.2 Theorie und Parxis Das muss jeder Trainer Wissen: Trainer sind keine Ärzte ! Soforthilfemaßnahmen bei stumpfen Verletzungen PECH-Regel anwenden (Pause-Eis-Compression-Hochlagem) o Kühlen, Vereisen (Vorsicht mit Spray !!!) o Druckverband o verletzte Extremitäten hochlagern (evtl. Schocklagerung) Notwendiges Equipement für Trainer: Erstehilfetasche (-koffer). Physiokoffer haben Bei schweren Verletzungen sofortige Benachrichtigung Arzt, Krankenwagen. Hallenwart, bei jugendlichen Spielern Info an Elternhaus Unfallmeldung über die Sportversicherung des Vereins Carsten Drinkewitz 2/8 06.06.05 D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe Häufig auftretende Verletzungen Distorsionen von Gelenken Zu den häufigsten Verletzungen bei Mannschaftsportarten wie z.B. Basketball, Handball und Fußball gehören Kapselbandverletzungen des oberen Sprunggelenkes und des Kniegelenkes. Sie entstehen meist nach einem Fehltritt, durch die Einwirkung des Gegenspielers oder durch die Bodenbeschaffenheit. Erste Hilfe: Pech - Schema. Weitere diagnostische Abklärung durch den Arzt ist erforderlich. Muskelzerrung Der Sportler verspürt einen krampfartigen Schmerz in der Muskulatur, er kann zwar noch die sportliche Betätigung fortführen, hat jedoch dabei ein deutliches Missemp findungsgefühl in der Muskulatur. Setzt der Sportler trotz einer erlittenen Muskelzerrung die sportliche Belastung fort, so geht er ein hohes Risiko ein, eine schwere Muskelverletzung zu erleiden. - Muskelfaser -, Muskelbündel -, MuskeIriß Erste Hilfe: Pech Schema Muskelprellung ( Pferdekuss ) Durch eine direkte stumpfe Gewalteinwirkung ( z. B. Knie, Ellenbogen trifft mit Wucht auf die Oberschenkelvorderseite ) kommt es zur Muskelkontusion mit nachfolgender Hämatombildung. Erste Hilfe: Pech - Schema Muskelkrämpfe Sie treten meist während oder nach extremer ( ungewohnter, längerer) Belastung auf. Die Ursachen von Muskelkrämpfen sind vielschichtig. Mögliche Ursachen könnten z.B. sein: größerer Flüssigkeitsverlust, Elektrolytverlust, schlechte , Ernährung, leere Glykogenspeicher, verkürzte Muskulatur, Unterkühlung, ungenügendes Aufwärmen, Infektionskrankheiten, Stoffwechselkrankheiten, zu eng geschnürte Schuhe ... Erste Hilfe: Die Muskulatur vorsichtig wieder aufdehnen. Auf keinen Fall sollte der Muskelkrampf mit großer gegenläufiger Gewalt aufgedehnt werden, da es sonst zu Mikrotraumen im Muskel kommen kann. lokale Eisabreibungen Lockerungsmassagen Luxationen ( = vollständige Ausrenkung eines Gelenkes ) Im Sport kommt es am häufigsten zu Kniescheiben -, und Schultergelenksluxationen. Hierbei kommt es häufig zu Stürzen oder zu einem Zusammenprall mit dem Mitspieler, mit entsprechender Gewalteinwirkung. Erste Hilfe: Es sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, Laien sollten niemals ein Gelenk wieder einrenken. Hilfreich, wenn beobachtet, ist die Beschreibung des Unfallmechanismus. Carsten Drinkewitz 3/8 06.06.05 D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe Frakturen / Brüche Erste Hilfe: Bei allen offensichtlichen Brüchen sollte der Verletzte so wenig wie möglich bewegt werden. Auf keinen Fall sollte versucht werden, fehl stehende Knochen zu richten. Der Verletzte sollte bequem gelagert werden und man sollte ihm Trost zusprechen. Bei offenen Brüchen muss die Wunde steril abgedeckt werden. Der Abtransport des Verletzten ist Sache des Sanitätspersonals. Gehirnerschütterung Die Ursache besteht in einer direkten Gewalteinwirkung durch einen Schlag, Sturz oder Tritt auf den Kopf. Erste Hilfe: Die Bewusstseinstage überprüfen, indem man mit dem Sportler spricht und fragt, ob er den Unfallhergang erzählen kann. Wird eine Erinnerungslücken bzw. eine momentane Ohnmacht festgestellt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Der Betroffene sollte auf keinen Fall allein gelassen werden, da es z. B zum Erbrechen kommen kann. Nasenbluten Erste Hilfe: Blutungen aus der Nase kommen in den meisten Fällen bald von selbst zum stehen, wenn man ein kaltes und feuchtes Tuch in den Nacken legt. Durch den Kältereiz im Nacken ziehen sich die kleinen Blutgefäße zusammen. Platzwunden Erste Hilfe: Platzwunden oder stark blutende Wunde erfordern das Anlegen eines sterilen Druckverbandes, dabei sollten die Wundränder angenähert werden. Größere Platzwunden müssen selbstverständlich von einem Arzt untersucht und möglicherweise genäht werden. Schürfwunden = schmerzhafte, kaum blutende Hautverletzung Erste Hilfe: Mit klarem Wasser reinigen und desinfizieren, danach steril Abdecken. Wichtig: Alle Wunden, die man sich vor allem im Freien zuzieht, bringen ein gewisses Risiko einer Tetanusinfektion mit sich. Daher sollte jeder Sportler auf seinen Tetanusschutz achten. Alle 10 Jahre auffrischen! Blasen Erste Hilfe: Mit einem speziellen Blasenpflaster ( seoond skin ) abdecken. Hat sich die Blase geöffnet, wird sie gereinigt, desinfiziert und abgedeckt. Carsten Drinkewitz 4/8 06.06.05 D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe Hitzeerkrankungen Große körperliche Anstrengungen wirken sich bei ungünstigen Bedingungen (hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Luftbewegung, Strahlungswärme, ungenügende Flüssigkeitsaufnahme, ungeeignete Kleidung ) negativ auf den Organismus aus. Sind die Regulationskräfte ( z. B. schwitzen ) des Körpers überfordert, können Hitzeerkrankungen auftreten. Hinweis-. Im Vergleich zu Erwachsenen haben Kinder eine geringere Hitzetoleranz ! Sonnenstich Anzeichen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit evtl. Erbrechen. Erste Hilfe: sofortige Ruhe Aufenthalt an einem schattigen Ort, Abkühlung Kopfbedeckung Hitzeerschöpfung Der Betroffene schwitzt sehr stark. Seine Haut wird erst rot und später aschgrau. Dazu kommt, dass der Blutdruck absackt und das Herz stark schlägt. Der Sportler fühlt sich erschöpft und er kann desorientiert sein. Erste Hilfe: Flachlagerung in kühler Umgebung salzhaltige oder Elektrolytgetränke verabreichen Falls in den nächsten 30 Minuten keine Besserung oder sogar eine Verschlechterung ( z. B. Ohnmacht ) eintritt, sollte ein Arzt gerufen werden Hitzeschlag Ein Hitzeschlag kann plötzlich auftreten. Nicht immer kündigen ihn Warnsignale, wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit, an. Es kann zu einem Anstieg der Körperkemtemperatur über 41 °C kommen. Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Weitere Anzeichen sind, hochroter Kopf, heiße trockene Haut; Bewusstlosigkeit ist möglich. Erste Hilfe: Notarzt rufen Flachlagerung bei Bewusstlosigkeit den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen Abkühlmaßnahmen (Wasser, Eis, kalte Umschläge) auf Stirn, Nacken, Beinen und Armen. Carsten Drinkewitz 5/8 06.06.05 D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe Hitzefolgen vermeiden - was ist zu beachten ? Die Aufnahme von viel Flüssigkeit bei hohen Temperaturen ist natürlich oberstes Gebot. Möglichst regelmäßig Trinken ! Dies gilt besonders für Kinder. Das Durstgefühl ist nämlich ein biologischer Spätzünder, der erst auftritt, wenn der Wassergehalt des Blutes schon abgesunken ist. Am besten eignen sich lauwarme Getränke. Kalte Getränke dagegen erzeugen Stress im Organismus. Es sollte Obst gegessen werden, da es Wasser und wichtige Mineralien enthält. Weiterhin sollte man auch auf eine kohlenhydratreiche Kost achten, fettreiche Mahlzeiten sollten vermieden werden, da sie ermüdend wirken. Anmerkung: Schmerzen sollte man als oberstes Gebot immer ernst nehmen. Der Körper sendet uns in Form von diesen unangenehmen Empfindungen wertvolle Signale. Niemals gegen einen zunehmenden Schmerz antrainieren! Die betroffenen Bereiche sind nicht belastbar und können bei Zuwiderhandlungen weitere Schäden erfahren. Das bedeutet aber nicht, dass man nun zum generellen Faulenzen verurteilt ist. Durch eine Trainingsumstellung z.B. Schwimmen oder Radfahren anstatt Laufen, kann unter Umgehung der Belastung der Verletzung in vielen Fällen trotzdem Sport getrieben werden. Eine allgemeine körperliche Aktivierung kann den Heilungsprozess beschleunigen, da der Körper besser durchblutet wird. Zur Vermeidung von Verletzungen sollte der Trainer folgendes beachten! Sportliche Eignung -> sportärztliche Untersuchung Trainingszustand konditioneller Zustand technische Fertigkeit / koordinative Fähigkeiten Krafttraining funktionelle Gymnastik Muskelaufbautraining nach Verletzungen immer ausreichende Erwärmungsphase Stretching (Dehnen) einseitige Belastungen vermeiden Kräftigung der Fußmuskulatur Ganzkörperübungen (KSÜ: Körperstabilisierende Übungen) Cool-Down 1.3 Spezielles / Sonstiges Ein Stück Papiertaschentuch (Zellulose) mit Speichel angefeuchtet (stoppt nverzüglich Nasenbluten): unter die Zunge legen - bei starker Blutung erneuern. Carsten Drinkewitz 6/8 06.06.05 D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe 1.4 Terminologie Prävention Prophylaxe venöser Rückstrom Extremitäten = Verhütung = Vorbeugung = Blut, dass durch die Venen zurück zum Herzen transportiert wird = Fuß, Bein, Hand, Arm usw. 2 Laufschule / -abc 2.1 Allgemeines / Theorie Ziele: - Ziel ist es immer den Kniehub und das aktive Abdrücken mit den Zehen (Knöchelstreckung) zu verbessern - Es soll immer auf dem Mittel- bzw. Vorfuß gelaufen werden 2.2 Praxis Hopserlauf (vorwärts & rückwärts) Hot Steps (vorwärts & rückwärts) Fußgelenksläufe Pferdchenlauf Skippings, Kniehebelauf Anfersen Gymnastisches Laufen (vorwärts & rückwärts) Sprungläufe Übersetzen, Griechenlauf Kosakenlauf Schlittschuhlaufen Kombinierte Bewegungen Alles auch mit Seil oder Ball möglich! Übungen mit Klötzchen/Briketts: Verschiedene Abstände zwischen den Klötzchen Es kann fast alles mit Klötzchen gemacht werden, was auch ohne Klötzchen geht Carsten Drinkewitz 7/8 06.06.05 D-Aus-/Fortbildung KSÜ, Laufschule, 1. Hilfe 3 Körperstabilisierende Übungen (KSÜ) 3.1 Allgemeines / Theorie Als erstes sollte jeder Basketballer ein Kraft-Grundlagentraining durchführen, um einerseits ein funktionsfähiges Muskelkorsett für alle geforderten Gesamtkörperbewegungen zu schaffen, andererseits als Voraussetzung für zusätzliches Training spezifischer Anforderungen, wie sie etwa bei Sprüngen, Pässen, Stoppbewegungen, maximalen Antritten, schnellen Körperdrehungen und beim Ausboxen vorliegen. Erst wenn diese Grundlagen geschaffen sind kann mit einem Schnellkraft-, Explosivkraft-, Reaktivkraft- oder Kraftausdauertraining begonnen werden. Ein Muskelaufbautraining ohne Geräte und Hanteln kann mit bestimmten Übungen, die für spezifische Zielrichtungen ausgewählt sind - sowohl statischer als auch dynamischer Art -, praktisch überall durchgeführt werden. vor allem der Rumpf und die oberen Extremitäten müssen stabilisiert werden, weiterhin müssen Hüfte, Knie- und Fußgelenk stabilisiert werden als Steigerung Bälle und Therapiebänder einsetzen immer Hohlkreuzbildung vermeiden! Kopf immer in Verlängerung zur Wirbelsäule halten! 3.2 Praxis alle Übungen sollen langsam und ohne Schwung ausgeführt werden die statischen Stützübungen sollen in jeder Position 15-60 Sek. gehalten werden Einzelübungen sind bei beginnender Ermüdung zu beenden Übungen: Bankstellung (vorne, seitlich, rück) Bauchmuskeln (obere, untere, seitliche; Käfer, sit-ups, crunches) Liegestütz (enge, weite) Rücken-/Schulterübung (Grundspannung Bauchlage, Bauchlage mit U-Halte, usw.) Becken-/Hüftstabilisation ( Bridging") Kombinationsübungen ( Rolle", auf dem Kreisel) Kniestabilisation (auf dem Kreisel, auf dem Klötzchen/Brikett) Fußgelenksstabilisation (Einbeinsprünge auf dem Weichboden) u.a. Carsten Drinkewitz 8/8 06.06.05 This document was created with Win2PDF available at http://www.daneprairie.com. The unregistered version of Win2PDF is for evaluation or non-commercial use only.