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White Paper: Revolution Arbeit

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WHITE PAPER
(R)EVOLUTION
ARBEIT
DIE BERUFSWELT
HEUTE
UND MORGEN
DIE SICHT DER ÖSTERREICHER –
EINE ANALYSE UND PROGNOSE
INHALT
1. EINLEITUNG
3
2. DIE NACKTEN ZAHLEN
4
3. UM UND AUF: WERTSCHÄTZUNG, SPASS
UND AUSREICHEND FREIZEIT
5
4. DAS WÄREN NOCH ZEITEN – UND MODELLE
7
5. WAS MITARBEITER WIRKLICH WOLLEN
9
6. VERANTWORTUNG, VERTRAUEN, WERTE UND KULTUR
10
7. EIN ANGEBOT, DAS SIE NICHT ABLEHNEN KÖNNEN
11
8. GESUCHT, GESCHICKT, GEWARTET
12
9. WAS BRAUCHT ES JETZT? WAS BRAUCHT ES KÜNFTIG?
14
10. DIE DIGITALISIERUNG UND IHRE FOLGEN
16
11. MIT SICHERHEIT …
19
Wir legen großen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung.
Aufgrund der Lesbarkeit der Texte wird bei Bedarf nur eine Geschlechtsform gewählt.
Dies impliziert keine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts.
2
1. EINLEITUNG
Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch – technologisch, demografisch und
gesellschaftlich. Der rasante Wandel birgt viele Chancen, weckt aber gleichzeitig
nicht wenige Unsicherheiten und Ängste. Auf die fortschreitende Digitalisierung
braucht es jedenfalls umfassende Antworten.
Als Branchenleader und Innovationstreiber will karriere.at ein Antwortgeber sein:
mit einer Studie als ausführlicher Bestandsaufnahme und weitem Ausblick auf eine
spannende Zukunft. Das vorliegende Whitepaper ist einerseits eine umfangreiche
Analyse des Ist-Zustandes und versucht andererseits eine Prognose eines heraus­
fordernden Morgens.
Eine umfangreiche Analyse des Ist-Zustandes und der
Versuch der Prognose eines herausfordernden Morgens.
Es wurden dafür sowohl die Erwartungen der Arbeitnehmer als auch der
Arbeitgeber an eine moderne Berufswelt erhoben – mit teils überraschenden
Ergebnissen. Die Resultate sind eine wertvolle Orientierungshilfe und Handlungs­
anleitung für beide Seiten.
Sie als Leser erhalten wertvolle Inputs – für eine zukunftsgewandte und nachhaltige
Ausrichtung Ihres Arbeitsplatzes, Ihres Unternehmens, Ihres Handelns in einer sich
stetig ändernden Berufswelt.
Wir hoffen damit einige Fragen beantworten zu können oder zumindest Anstöße
für künftige Entwicklungen zu liefern. Wir wünschen eine anregende Lektüre und
freuen uns auf Ihr Feedback.
3
2. DIE NACKTEN ZAHLEN
karriere.at hat Marketagent.com mit der Durchführung der Studie beauftragt.
Österreichs führendes Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitut hat von
19. bis 30. Juni 2019 insgesamt 599 Personen, repräsentativ für die österreichische
Bevölkerung, befragt. Dabei wurden mit 515 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren
– freiberuflich Tätige, unselbstständige Geschäftsführer/Manager, Angestellte,
Beamte, (Fach-)Arbeiter, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Arbeitssuchende, Karenzierte,
Wehr- oder Zivildiener oder auf sonstige Art Berufstätige – Interviews zu Themen
rund um Arbeitsleben, Jobsuche und Zukunft der Arbeit geführt.
52 Prozent der 515 Befragten waren männlich, 48 Prozent weiblich. 67 Prozent
erklärten Vollzeit-beschäftigt zu sein, 19 Prozent Teilzeit- und 5 Prozent geringfügig.
9 Prozent führten an, nicht berufstätig zu sein. Interessantes Detail: 83 Prozent der
beteiligten Männer arbeiten Vollzeit und nur 49 Prozent der Frauen. Teilzeit nannten
32 Prozent der weiblichen Befragten und lediglich 7 Prozent der männlichen.
Basics B2C
Zusammensetzung des Samples
15 %
19 %
22 %
6%
4%
4%
52 %
28 %
48 %
24 %
24 %
9%
24 %
6%
15 %
Mit Matura
34 %
Ohne Matura
66 %
18 – 29
30 – 39
40 – 49
50 – 60
Quelle: Studie „(R)Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C
n = 515
Zudem haben 246 Personalverantwortliche österreichischer Firmen, davon mehr als
drei Viertel (79 Prozent) weiblich, einen Blick in die Zukunft gewagt. Die Unternehmensgrößen: 38 Prozent mit 50 bis 249 Mitarbeitern, 28 Prozent mit 10 bis 49, 26
Prozent mit mindestens 250 Beschäftigten und 8 Prozent mit bis zu 9 Mitarbeitern.
85 Prozent der beteiligten Firmen haben in den vergangenen drei Monaten Personal
gesucht.
4
3. UM UND AUF:
WERTSCHÄTZUNG, SPASS UND
AUSREICHEND FREIZEIT
Was will der typische österreichische Arbeitnehmer in seinem Beruf? Anerkennung,
Fun und genug freie Zeit. 91 Prozent der Befragten ist wichtig, im Job wertgeschätzt
zu werden. Für 88 Prozent ist entscheidend, dass die Arbeit Spaß macht. 87 Prozent
legen großen Wert auf ein ausreichendes Maß an Freizeit.
Im Mittelfeld rangieren ein zu den eigenen sozialen Fähigkeiten passender Job
(79 Prozent), mit der jeweiligen Arbeit etwas Sinnvolles zu bewirken (78 Prozent),
ein hoher Stellenwert von sozialer Verantwortung im Unternehmen und ein Job,
der den fachlichen Fähigkeiten entspricht (jeweils 75 Prozent), Firmenwerte, die
mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmen (71 Prozent), sowie eine strikte
Trennung von Privatem und Beruflichem (65 Prozent).
AUF DER (FINANZIELL) SICHEREN SEITE
Mit finanziellen Einbußen hingegen können sich nur wenige Beschäftigte anfreunden:
Gerade einmal jeder Dritte – konkret: 34 Prozent – stimmte der Aussage zu, dass er
Abstriche beim Gehalt bei gleichzeitiger Verkürzung der Arbeitszeit akzeptieren
würde. Lediglich 22 Prozent würden für zusätzliche Urlaubstage auf einen Teil ihres
Lohns verzichten. Dennoch: Für nur jeden Vierten ist ein gutes Einkommen bedeutender als eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Finanzielle Sicherheit
VOR ALLEM
FINANZIELLE
SICHERHEIT
UND VERTRAUEN
SIND GEFRAGT.
Vertrauen
Verantwortung
93 %
92 %
82 %
Quelle: Studie „ ( R) Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C
Auch bei den Erwartungen an die Arbeitgeber ist vor allem finanzielle Sicherheit
gefragt – 93 Prozent antworteten damit. Fast ebenso viele (92 Prozent) wünschen
sich vom Unternehmen ein grundlegendes Vertrauen. Jeweils 82 Prozent wollen
Verantwortung übertragen bekommen, eine gute Work-Life-Balance und eine aktive
Förderung von Motivation und Selbstvertrauen. 78 Prozent erwarten sich ein
technisch gut ausgestattetes Büro und entsprechende Arbeitsräume.
5
MOBILITÄT IST NICHT ALLES
70 Prozent der Arbeitnehmer wünschen sich von ihrem Arbeitgeber eine flexible
selbstständige Zeiteinteilung, 68 Prozent flexible Arbeitszeitmodelle (z. B.: 30-Stunden-Woche). Je 61 Prozent setzen auf einen modern eingerichteten Arbeitsplatz,
einen fixen eigenen Schreibtisch und Angebote für die Mitarbeiter-Gesundheit sowie
eine flache Hierarchie und Rückzugsorte für konzentriertes bzw. kreatives Arbeiten.
Flexibilität ja, Mobilität naja:
Relativ wenige Arbeitnehmer setzen auf Home-Office.
Lediglich 49 Prozent der Befragten pochen auf die Möglichkeit, teilweise von zu
Hause aus bzw. überhaupt im Home-Office zu arbeiten. Und nur 45 Prozent möchten technische Hilfsmittel wie Smartphone oder Notebook auch privat nutzen
können.
Die Hardware muss also im Office entsprechend vorhanden sein. Mobilität hat
dagegen für die österreichischen Arbeitskräfte nicht oberste Priorität. Das kommt
auch bei den weiteren Umfrage-Ergebnissen klar zum Ausdruck.
6
4. DAS WÄREN NOCH ZEITEN –
UND MODELLE
„Was der Arbeitnehmer nicht kennt …“, scheint das Motto zu sein, wenn es um
die Zukunft der unterschiedlichen Arbeitsmodelle geht. Mehr als zwei Drittel
(70 Prozent) gehen davon aus, dass Gleitzeit an Bedeutung gewinnen werden,
nahezu gleich viele (64 Prozent) erwarten das bei Teilzeit. Im Fall von Vertrauens­
arbeitszeit, die von mehr und mehr Unternehmen gelebt wird, sind es mit 58 Prozent
schon deutlich weniger. Ähnlich das Bild bei weiteren Modellen: Eine gelegentliche
60-Stunden-Woche, Jobsharing-Modelle und All-In-Verträge kamen auf jeweils
54 Prozent.
Was in Zukunft vermutlich noch wichtiger wird?
Gleitzeit und Teilzeit.
Bei Freelancer-Werkverträgen geht nur gut jeder Zweite (51 Prozent) davon
aus, dass sie künftig mehr Bedeutung erlangen werden. Verträge mit höchstens
30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich erwarten lediglich 45 Prozent.
Rund ein Drittel der Befragten – 34 Prozent – glaubt, dass die bewährte 38,5bis 40-Stunden-Woche in Zukunft mehr Gewicht haben wird.
Ähnlich, teilweise noch ausgeprägter das Bild, das die befragten HR-Entscheider
zeichnen: 73 Prozent messen Teilzeit künftig mehr Bedeutung zu, 71 Prozent Gleitzeit, 60 Prozent Vertrauensarbeitszeit und 52 Prozent Jobsharing. Auf den Plätzen
folgen maximal 30 Wochenstunden bei vollem Lohn (40 Prozent), Freelancer-Werkverträge (35 Prozent), All-in-Verträge (30 Prozent), gelegentliche 60-StundenWochen (26 Prozent) und die 38,5- bis 40-Stunden-Woche (9 Prozent).
Die Top drei der aktuell angewandten Modelle: 38,5 bis 40 Stunden (78 Prozent),
Teilzeit (77 Prozent) und Gleitzeit (72 Prozent).
7
MOBILE WORKING JA, DESKSHARING NEIN
32 Prozent der österreichischen Beschäftigten können ihren Arbeitsplatz jeden Tag
aufs Neue wählen, haben also die Möglichkeit für Mobile Working. Regelmäßig
genutzt wird es lediglich von 12 Prozent, von 15 Prozent hin und wieder. 5 Prozent
haben zwar die Möglichkeit, nutzen es aber nicht.
Nur 12 Prozent der Arbeitnehmern nutzen
regelmäßig Mobile Working.
Desksharing, neudeutsch für „den Schreibtisch mit Kollegen teilen“, nutzen gerade
einmal 9 Prozent regelmäßig, 10 Prozent hin und wieder. Bei 4 Prozent wird Desk­
sharing im Job zwar eingesetzt, sie selbst nutzen es aber nicht.
Beim Mobile Working gehen die Meinungen der Österreicher auseinander:
58 Prozent halten es für „sehr gut“ bzw. „eher gut“. 28 Prozent antworteten mit
„teils, teils“. 13 Prozent finden das Arbeitsmodell „eher wenig gut“ oder „überhaupt
nicht gut“.
Teilen mit Kollegen? Nein danke! Zumindest wenn es um Tische geht … Gerade
einmal jeder Fünfte (21 Prozent) findet Desksharing „sehr gut“ bzw. „eher gut“.
23 Prozent sind geteilter Meinung. Die überwiegende Mehrheit – 56 Prozent –
kann mit
demals
Modell
wenig“ bzw.
„überhaupt nichts“ anfangen.
Mobiles Arbeiten gefällt den Arbeitnehmern
besser
den „eher
Schreibtisch
zu teilen
Mobile Working und Desksharing
Mobile Working
Desksharing
21 %
58 %
Quelle: Studie „(R)Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C
n = 515
8
56 %
5. WAS MITARBEITER WIRKLICH
WOLLEN
Auch für Benefits gilt: Die Österreicher lieben es weitgehend finanziell und traditionell. Prämien (88 Prozent), flexible Arbeitszeiten (87 Prozent) und ein Fahrtkostenzuschuss (86 Prozent) bilden die Top drei. 82 Prozent können sich gut mit zusätzlichen
Urlaubstagen anfreunden, jeweils 80 Prozent mit einer Parkmöglichkeit im direkten
Umfeld des Arbeitsplatzes und mit Essensbons bzw. Ermäßigungen beim Essenskauf
sowie 79 Prozent mit kostenlosen Snacks, Obst und Getränken.
WAS PERSONALVERANTWORTLICHE GLAUBEN …
Die HR-Kräfte haben, Zeiteinteilung und Heimarbeit ausgenommen, doch eine
ziemlich andere Einschätzung: Aus ihrer Sicht rangieren bei Bewerbern flexible
Arbeitszeiten an oberster Stelle (87 Prozent), auf Platz zwei folgen Home-Office
bzw. Remote Work (70 Prozent), auf Platz drei eine unmittelbare Parkmöglichkeit
(64 Prozent). Mit 59,8 Prozent kommen erst dann Prämien.
Aus Sicht
der HR-Verantwortlichen
Arbeitnehmer
WÜNSCHE UND
VERMUTUNGEN
IN SACHEN
BENEFITS
UNTERSCHEIDEN
SICH DOCH
DEUTLICH.
Prämien
88 %
Flexible
Arbeitszeiten
87 %
Flexible
Arbeitszeiten
87 %
Home-Office
70 %
Fahrtkostenzuschuss
86 %
Parkmöglichkeit
64 %
Quellen: Studie „(R)Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C; Studie „(R)Evolution Arbeit“, 25.06.-18.07.2019, 246 Befragte B2B
… UND WAS UNTERNEHMEN BIETEN
Danach gefragt, was Unternehmen ihren Mitarbeitern bieten, antworteten
jeweils etwa drei Viertel der Personalentscheider mit einem guten Arbeitsklima
(80 Prozent), interessanten Aufgaben (76 Prozent) und einem sicheren Arbeitsplatz
(75 Prozent). Für je rund zwei Drittel sind es ein angemessenes Gehalt (70 Prozent),
flexible Arbeitszeiten (69 Prozent), flache Hierarchien (67 Prozent) und ausreichend
Weiterbildungsmöglichkeiten (65 Prozent).
9
6. VERANTWORTUNG, VERTRAUEN,
WERTE UND KULTUR
V wie Verantwortung, V wie Vertrauen – die Arbeitnehmer fühlen sich von ihren
Unternehmen ernstgenommen und wertgeschätzt, das motiviert und ist identifika­
tionsfördernd. Die Österreicher arbeiten gerne und sind stolz auf ihre Firma.
74 Prozent der Arbeitskräfte stimmen der Aussage zu, dass ihnen ihr Arbeitgeber ein
geeignetes Maß an Verantwortung überlässt. 68 Prozent nannten ein grundlegendes
Vertrauen in die Mitarbeiter, für fast genauso viele (65 Prozent) vertritt ihre Firma
klare Werte bzw. eine klare Kultur.
Auf den Plätzen folgen ein angenehmes Arbeitsklima (60 Prozent), dass man sich
positiv von anderen Unternehmen abhebt (57 Prozent) und eine flexible selbstständige Zeiteinteilung durch die Mitarbeiter (51 Prozent).
SCHÖNE AKTUELLE ARBEITSWELT
Mehr als drei Viertel der berufstätigen Österreicher (78 Prozent) arbeiten gerne
in ihrem Unternehmen. Gut zwei Drittel (67 Prozent) sind stolz darauf. 63 Prozent
erklärten, dass sie sich mit der Firmenkultur gut identifizieren können.
DIE ÖSTERREICHER
ARBEITEN GERNE,
SIND STOLZ AUF
UND IDENTIFIZIEREN
SICH MIT IHRER FIRMA.
78 %
arbeiten gerne
in ihrem
Unternehmen
Quelle: Studie „ ( R) Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 467 Befragte B2C
10
67 %
sind stolz darauf,
in ihrem Unternehmen
zu arbeiten
63 %
können sich mit
dem Unternehmen
identifizieren
7. EIN ANGEBOT, DAS SIE
NICHT ABLEHNEN KÖNNEN
Neues Spiel, neues Glück? Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer (70 Prozent)
machen sich Gedanken über einen Jobwechsel. 9 Prozent beschäftigen sich mehrmals pro Woche damit, 14 Prozent mehrere Male pro Monat, 17 Prozent mehrfach
im Jahr. 31 Prozent denken seltener darüber nach, 30 Prozent nie.
20 Prozent könnten sich einen Jobwechsel aufgrund eines interessanten Angebots
„auf jeden Fall“ vorstellen, 22 Prozent „eher schon“. 30 Prozent sind sich nicht sicher.
Für 20 Prozent ist das eher kein Thema, für 9 Prozent kommt es gar nicht infrage.
Mit Abstand am ehesten zu einem Wechsel bereit sind Beschäftigte in den Bereichen
Facharbeit, Gewerbe und Produktion.
GELD, SICHERHEIT, FLEXIBILITÄT
Das liebe Geld … Unangefochtener Spitzenreiter bei den Jobwechsel-Anreizen ist mit
77 Prozent ein höheres Gehalt. Ein sicherer Arbeitsplatz (45 Prozent) und flexiblere
Arbeitszeiten (33 Prozent) landeten ebenfalls am Stockerl.
HÖHERES GEHALT,
EIN SICHERER
ARBEITSPLATZ
UND FLEXIBLERE
ARBEITSZEITEN
REIZEN AM MEISTEN.
77 %
Höheres Gehalt
45 %
Sicherer Arbeitsplatz
33 %
Flexiblere Arbeitszeiten
Quelle: Studie „ ( R) Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 467 Befragte B2C
Markant die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Für 82 Prozent der Männer
sind die Finanzen ein Argument, aber nur für 72 Prozent der Frauen. Flexiblere
Arbeitszeiten reizen deutlich mehr weibliche Beschäftigte (37 Prozent) als männliche
(29 Prozent). Weniger Arbeitsstunden sind für 28 Prozent der Arbeitnehmer ein
Beweggrund, aber nur für 20 Prozent der Arbeitnehmerinnen.
Flexibel arbeiten ist weiblich, weniger arbeiten männlich.
11
8. GESUCHT, GESCHICKT, GEWARTET
Spitzenreiter, wenn die Österreicher nach einem Job Ausschau halten, sind mit
51 Prozent Online-Portale, Apps und Meta-Suchmaschinen. 41 Prozent schwören
auf Mundpropaganda, also Kontakte wie Freunde, Verwandte, Bekannte oder
Branchenkollegen. 39 recherchieren allgemein im Internet, 37 Prozent durchforsten
Zeitungen und Zeitschriften. Firmen-Websites kamen auf 34 Prozent sowie direkte
Kontaktaufnahme mit Unternehmen bzw. Initiativbewerbung auf 33 Prozent.
Angestellte und Beamte nutzen übrigens stärker das Web und auch Mundpropaganda für die Suche als Arbeiter.
NACH JOBS WIRD
VOR ALLEM MITTELS
ONLINE-PORTALEN,
APPS UND METASUCHMASCHINEN
AUSSCHAU GEHALTEN.
51 %
Online Jobportal
Quelle: Studie „ ( R) Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C
12
41 %
Mundpropaganda
39 %
Allgemeine Online-Recherche
DAS DAUERT? 19 ODER 24 TAGE
Das Warten hat ein Ende. Aus Kandidatensicht darf der Bewerbungsprozess in
Summe höchstens 19 Tage dauern. Fünf Tage können demnach vom Absenden der
Unterlagen bis zur ersten Rückmeldung (positiv oder negativ) des Unternehmens
vergehen und sieben Tage von der Einladung zum Jobinterview bis zum tatsächlichen
Gespräch. Danach geben die Bewerber dem Unternehmen noch einmal eine Woche
Zeit bis zur endgültigen Entscheidung.
Unternehmen wollen dann doch etwas mehr Zeit: jeweils sieben Tage vom Erhalt
der Unterlagen bis zur Rückmeldung und weitere sieben Tage von der Gesprächs­
einladung bis zum Termin. Zwischen Jobinterview und Entscheidungsfindung dürfen
aus Sicht der Personalentscheider zehn Tage verstreichen. Macht unterm Strich
Die maximale
24 Tage.Zeitspanne aus Bewerbersicht
Dauer von Bewerbungsprozessen
19 TAGE –
LÄNGER WOLLEN
SICH KANDIDATEN
NICHT GEDULDEN.
5 TAGE
7 TAGE
7 TAGE
Vom Absenden der
Bewerbungsunterlagen
bis zur ersten Rückmeldung
Von der Einladung
bis zum Stattfinden
des Bewerbungsgesprächs
Vom Bewerbungsgespräch bis zur
Entscheidungsfindung
Quelle: Studie „ ( R) Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C
n = 515
13
9. WAS BRAUCHT ES JETZT?
WAS BRAUCHT ES KÜNFTIG?
Und was müssen potenzielle Mitarbeiter laut HR-Verantwortlichen mitbringen?
Vor allem Zuverlässigkeit (89 Prozent), Teamfähigkeit (87 Prozent), Motivation
(85 Prozent), Lernbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Engagement
(jeweils 81 Prozent), sagten die Entscheider. Ebenfalls gefragt: Selbstständigkeit
(76 Prozent), Flexibilität (72 Prozent), Ehrlichkeit (71 Prozent), Loyalität (62 Prozent)
sowie Offenheit und Leistungsorientierung mit je 51 Prozent.
Und wenn zwischen mehreren Bewerbern eine Entscheidung getroffen werden
muss? Dann ist die menschliche Qualifikation mit 80 Prozent der fachlichen
(20 Prozent) ganz klar überlegen.
Bei mehreren geeigneten Kandidaten entscheidet die
menschliche Qualifikation, nicht die fachliche.
Der Blick in die Kristallkugel: Die Österreicher wurden gefragt, wie sie sich die
Berufswelt von morgen ausmalen. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Öster­
reicher (vorsichtig) optimistisch sind.
56 Prozent gehen davon aus, dass in der Zukunft hohe Belastbarkeit gefragt ist.
44 Prozent vermuten Kenntnisse in Informations- und Kommunikationstechnik,
33 Prozent fachliches Know-how in einem spezifischen Bereich. Für je 31 Prozent
sind es Fähigkeiten zur Problemlösung und hohe Lern- und Weiterbildungsbereitschaft bzw. inhaltliche Flexibilität.
Markant die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 62 Prozent der Frauen sind
der Meinung, dass künftig hohe Belastbarkeit erwünscht ist, und nur 50 Prozent der
Männer. Beim Problemlösen verhält es sich 24 zu 38 Prozent und bei der Kreativität
12 zu 19 Prozent.
Künftige Kompetenzen von Mitarbeitern
Frauen und Männer gewichten unterschiedlich
IN ZUKUNFT
GEFRAGT:
BELASTBARKEIT,
PROBLEMLÖSUNG
UND
KREATIVITÄT.
Hohe Belastbarkeit
62 %
50 %
Fähigkeiten zur Problemlösung
24 %
38 %
Kreativität / kreative Lösungsansätze
12 %
19 %
Quelle: Studie „(R)Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 515 Befragte B2C
n = 515
14
IN (DIE) ZUKUNFT FÜHREN
Und was erwarten die Arbeitnehmer von den Führungskräften der Zukunft?
Nach Meinung der Österreicher müssen sie vor allem Kommunikationsstärke
(61 Prozent), Mitarbeiterorientierung (58 Prozent), Organisationstalent (54 Prozent),
Durchsetzungsvermögen (49 Prozent) und Flexibilität (44 Prozent) mitbringen.
Die Chefs von morgen: kommunikationsstarke
und mitarbeiterorientierte Organisationstalente.
Frauen setzen eher auf Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen als
Männer. Diese nannten wiederum häufiger visionäres und analytisches Denken,
technisches Verständnis und Change-Management-Skills.
HERAUSFORDERND: PARTIZIPATION, WERTSCHÄTZUNG, KULTUR
Nach den künftig größten Herausforderungen an Unternehmen gefragt antworteten
fast zwei Drittel der HR-Entscheider – konkret: 63 Prozent – mit Einbindung der
Mitarbeiter in Veränderungsprozesse. Für 44 Prozent ist es Wertschätzung unter­
einander, für 37 Prozent die Einführung einer neuen Firmenkultur, für 36 Prozent die
Schaffung technischer Voraussetzungen auf dem aktuellen Stand und für 35 Prozent
neue Arbeitszeitmodelle. Zudem: Weiterbildung der Mitarbeiter (27 Prozent) sowie
neue Raumkonzepte und Architektur (15 Prozent).
15
10. DIE DIGITALISIERUNG
UND IHRE FOLGEN
Und wie halten es die Österreicher mit der Digitalisierung? 82 Prozent gehen davon
aus, dass sie für mehr Abhängigkeit von IT und Internetverbindung sorgen wird.
75 Prozent rechnen mit großen Veränderungen in der Arbeitswelt in den kommenden Jahren und 72 Prozent mit mehr Überwachung im Job. 62 Prozent wiederum
sind der Meinung, dass digitale Technologien bei der Bewältigung großer Heraus­
forderungen helfen. 59 Prozent erwarten dadurch neue Chancen.
JOBVERLUST UND NEUE ARBEITSPLÄTZE
Mehr als jeder Zweite – 51 Prozent – fürchtet den Verlust vieler Arbeitsplätze. Bei
den 18- bis 29-Jährigen, Personen ohne Matura und Arbeitern ist der Anteil höher.
Angehörige der Sektoren Pharma, Gesundheitswesen und Soziales sind dabei am
positivsten gestimmt.
Bei den HR-Entscheidern gehen gerade einmal 6 Prozent davon aus, dass in ihrem
Unternehmen in Zukunft viele Stellen verlorengehen werden.
51 Prozent der befragten Berufstätigen erwarten, dass sie ihren Job mithilfe digitaler
Technologien effizienter und zuverlässiger erledigen können. 50 Prozent sprechen
von einer Erleichterung. Immerhin 29 Prozent rechnen in Zukunft mit vielen neuen
Arbeitsplätzen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind mit 37 Prozent noch deutlich mehr
dieser Ansicht. 22 Prozent gehen davon aus, dass Künstliche Intelligenz künftig ihre
Aufgaben übernehmen kann.
18 Prozent plagen Jobängste. Noch viel stärker davon betroffen sind junge Menschen: In dieser Gruppe antworteten 29 Prozent so.
Dagegen glauben nur 8 Prozent der Personaler, dass Mitarbeiter ihrer Firma Angst
um ihren Job haben.
Arbeitnehmer
HR-Verantwortliche
51 %
JOB-SICHERHEIT:
PERSONALENTSCHEIDER
SIND POSITIVER
GESTIMMT ALS ARBEITNEHMER.
18 %
leiden unter
Jobängsten
8%
fürchten Verlust
vieler Jobs
gehen von Jobängsten
bei Arbeitnehmern aus
6%
gehen vom Verlust
vieler Jobs aus
Quellen: Studie „(R)Evolution Arbeit“, 19.-30.06.2019, 467/515 Befragte B2C; Studie „(R)Evolution Arbeit“, 25.06.-18.07.2019, 246 Befragte B2B
16
PERSONALENTSCHEIDER PLAGEN ANDERE SORGEN
Auch die meisten HR-Entscheider (85 Prozent) nannten die Abhängigkeit von IT
und Internetverbindung als Auswirkung. Auf dem zweiten Platz folgt in diesem Fall
eine effizientere und zuverlässige Erledigung des Jobs (80 Prozent), dann neue
Chancen (79 Prozent) und die Bewältigung großer Herausforderungen (74 Prozent).
68 Prozent sprachen von einer eindeutigen Erleichterung und 49 Prozent von großen
Veränderungen in den kommenden Jahren. Mehr Überwachung bei der Arbeit kam
hier nur auf 27 Prozent, die Schaffung vieler Arbeitsplätze auf 25 Prozent.
Mehr Abhängigkeit von IT und Internetverbindung
DIE
DIGITALISIERUNG?
MACHT ABHÄNGIGER,
EFFIZIENTER UND
SCHAFFT NEUE
MÖGLICHKEITEN.
Steigende Effizienz
Neue Chancen für das Unternehmen
85 %
80 %
79 %
Quelle: Studie „(R)Evolution Arbeit“, 25.06.-18.07.2019, 246 Befragte B2B
DIGITAL FIT? MEHR ODER WENIGER
55 Prozent der Personalverantwortlichen sehen ihr Unternehmen für die fort­
schreitende Digitalisierung „sehr gut“ bzw. „eher gut“ gerüstet. Was ins Auge sticht:
je kleiner die Firma, desto größer die Zuversicht. Jeder dritte aller befragten Per­so­
nalentscheider (33 Prozent) antwortete mit „teils, teils“. 12 Prozent sprachen von
„eher weniger gut“ oder „überhaupt nicht gut“.
Alles fit? 76 Prozent erklärten, dass man den Mitarbeitern entsprechende Arbeits­
mittel zur Verfügung stellt, um sie für die Digitalisierung zu wappnen. 63 Prozent
gaben Schulungen bzw. Weiterbildungen an. Auf den weiteren Plätzen: Förderung
der Zusammenarbeit von internen IT-Experten und Beschäftigten (39 Prozent),
die gezielte Einstellung von Personal mit großem digitalem Wissen (31 Prozent)
und die Kooperation mit einschlägigen Beratungsunternehmen (25 Prozent).
17
ARTIFICIAL INTELLIGENCE? NOCH NICHT WEIT VERBREITET
Vorweg: 72 Prozent der Personaler erklärten, dass Artificial Intelligence in ihrem
Unternehmen überhaupt nicht angewandt wird. Bei 15 Prozent der befragten
HR-Entscheider kommt KI in der Datenanalyse zum Einsatz, bei 9 Prozent in der
Steuerung von Maschinen und Geräten, bei 7 Prozent in der Kundenbetreuung
und bei 5 Prozent im Sicherheitsbereich. 4 Prozent nannten Personalsuche,
3 Prozent Kostenkalkulation und 2 Prozent Fortbewegung.
Fast drei Viertel der Unternehmen verwenden
keine Künstliche Intelligenz.
Die meisten Befragten können sich eine künftige Nutzung in der Datenanalyse
(46 Prozent), bei der Kostenkalkulation (30 Prozent), bei der Steuerung von Maschinen und Geräten (26 Prozent) sowie bei der Personalsuche (25 Prozent) vorstellen.
DER EIGENE JOB: MÄNNER OPTIMISTISCHER ALS FRAUEN
49 Prozent der Arbeitnehmer gehen „auf jeden Fall“ davon aus, dass es ihren Job in
seiner derzeitigen Form in zehn Jahren noch geben wird. Männer sind mit 52 Prozent
deutlich optimistischer als Frauen (45 Prozent). 33 Prozent der Befragten antworteten mit „eher schon“, 12 Prozent mit „teils, teils“. Gerade einmal 6 Prozent glauben
„eher nicht“ an die Existenz und nur 1 Prozent „auf keinen Fall“.
Und wie ist es um die Stimmung im Hinblick auf die Zukunft am Arbeitsplatz bestellt?
66 Prozent sehen sie sehr bzw. eher positiv, 24 Prozent sind geteilter Meinung und
lediglich 10 Prozent eher bzw. sehr negativ eingestellt.
Von den HR-Verantwortlichen berichteten lediglich 4 Prozent von einer pessimistischen Stimmung, 81 Prozent von einer positiven. 15 Prozent erklärten, sie sei teils,
teils.
18
11. MIT SICHERHEIT ...
… kann man bereits heute nur eines sagen: Niemand ist sich sicher, wie die Arbeitswelt von morgen aussehen wird. Die Entwicklungen allerorts passieren rasant –
auf wirtschaftlicher, organisatorischer und damit auch auf menschlicher und gesellschaftlicher Ebene. Die Studienergebnisse stimmen dennoch positiv.
Denn feststeht: Trotz aller Unsicherheiten und Unwägbarkeiten – Stichwort:
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – sind sowohl die Arbeitnehmer als auch
die Arbeitgeber weitgehend optimistisch, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß.
Dazu trägt vor allem bei, dass der Großteil der Österreicher gerne arbeitet, stolz
auf seine Firma ist und sich überwiegend mit ihr identifizieren kann.
Die (R)Evolution Arbeit hat begonnen.
Feststeht ebenso: Alle Akteure im Berufsleben haben klare Vorstellungen von ihrer
Rolle, ihrem Job und ihrer Firma. Sie sind offen für Neues, allerdings nicht für alles,
und probieren es bis zu einem gewissen Grad auch aus. Wichtig ist Österreichs
Beschäftigten Verlässlichkeit, vor allem finanzielle.
Nach der Lektüre des Whitepapers freuen wir uns über Ihr Feedback.
Treten Sie mit uns in Dialog, diskutieren wir, gestalten wir gemeinsam die Zukunft.
Die (R)Evolution Arbeit hat begonnen.
19
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bestätigen den damit verbundenen, hohen Grad an Kundenorientierung.
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