Kurzübersicht: Das Sonett im Überblick Als Sonett wird eine Gedichtform bezeichnet, die ihre Ursprünge im Italien des 13. Jahrhunderts hat. Das Sonett zeichnet sich durch einen eindeutigen Aufbau aus, auch wenn es zahlreiche Varianten der Gedichtform gibt. Dadurch, dass die äußeren Merkmale des Sonetts zumeist gleichbleibend sind, lässt sich das Sonett recht einfach erkennen. Die Gedichtart glieder sich in zwei Quartette (Vierzeiler), worauf zwei Terzette (Dreizeiler) folgen. Die Verse der Strophen sind jambisch alternierend und zeichnen sich durch je sechs Hebungen aus. Demnach kann jede Verszeile 12 oder 13 Silben haben, die entweder auf eine männliche oder weibliche Kadenz enden. Die italienische Urform hatte 10 oder 11 Silben je Zeile. Das Reimschema der Quartette folgt in der Regel dem Muster des umarmenden Reims (abba), wohingegen die Terzette meist dem Schema cdc/dcd, cde/cde und ccd/eed folgen. Varianten sind allerdings möglich, da das Reimschema der Terzette nicht verbindlich ist. Im deutschen Barock war es üblich, das Sonett durchgehend in Alexandrinern zu schreiben. Der Alexandriner ist ein jambisches Versmaß, das sich durch sechs Hebungen auszeichnet. Nach der dritten Hebung steht eine Zäsur. Diese Zäsur markiert im Alexandriner sehr häufig einen inhaltlichen Wendepunkt. So stehen sich innerhalb eines Verses häufig Widersprüche, also gegensätzliche Aussagen (Antithesen), gegenüber. Sehr häufig setzen sich Sonette mit einem Thema auseinander, das aus mehreren Perspektiven untersucht wird. Hierbei wird in der ersten Strophe eine Behauptung gemacht oder auch nur ein Gedanke aufgegriffen. In der zweiten Strophe wird ebendiese Behauptung widerlegt oder auch ein gegensätzliches Erlebnis geschildert. Das Ergebnis dieser inhaltlichen Gegenüberstellung wird dann in den Terzetten zu einem Ergebnis oder einer endgültigen Aussage gefasst.