Das Sonett Station 5 Andreas Gryphius schrieb eine Reihe von Gedichten, die auch heute noch gelesen werden. Typische Merkmale dieser Gedichte: Inhalt: Zwei Hauptmotive drücken die pessimistische Lebenseinstellung jener Zeit aus: mors = Tod vanitas = Vergänglichkeit Gedichtform / Bauplan: Gryphius verwendet häufig die kunstvolle Gedichtform des Sonetts (lat. sonare = klingen). Der Bauplan eines Sonetts sieht folgendermaßen aus: vier Verse vier Verse drei Verse drei Verse = = = = ein Vierzeiler ein Vierzeiler ein Dreizeiler ein Dreizeiler 1. Quartett 2. Quartett 1. Terzett 2. Terzett Reimschema / -art: Ein Sonett ist immer ein Reimgedicht mit einem festen Reimschema. Die Quartette haben immer dasselbe Reimschema, das der Terzette weicht davon ab, ist aber auch immer dasselbe: Quartette: a b b a c d d c Terzette: umarmender Reim umarmender Reim e e f g g f Schweifreim Metrum: Das typische Metrum oder Versmaß des Sonetts ist die Verszeile des Alexandriners, einem sechsfüßigen bzw. sechshebigen Jambus (-/) mit einem Einschnitt (Zäsur) in der Mitte. Beispiel: - / - / / / / / Was sind wir Menschen doch! // Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen / - / / - / / / Ein Ball des falschen Glücks, // ein Irrlicht dieser Zeit.