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Willkommen IUR 2020 21-zusammengefügt

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Willkommen liebe Studierende!
Hier im Lernraum finden Sie (ggf. aufgeteilt auf einzelne „Schubladen“) zu Beginn der Veranstaltung
das Skript bzw. Materialien und erläuternde Video-Dateien zur Veranstaltung. Außerdem werden
hier alle wichtigen organisatorischen Hinweise abgelegt. Darüber hinaus werden Sie ggf. per
Rundmail von mir informiert. D.h. die Homepage meines Lehrstuhls benötigen Sie künftig nicht als
Informationsquelle.
Wenn Sie Fragen zur Veranstaltung haben – das sind in der Regel eine ganze Menge – dann warten
Sie bitte bis Sie die ersten Skriptseiten hier finden. Dann werden Sie schon einige Antworten zur
Organisation und zum Inhalt finden.
Was dann noch an Fragen offen ist, das werde ich Ihnen in der ersten Veranstaltung beantworten.
Ich beginne meine Veranstaltungen laut ekvv am 05.11.2020 (donnerstags) und (als
Alternativtermin) am 06.11.2020 (freitags)!
Die beiden Alternativtermine waren nur relevant bei Präsenzveranstaltungen; Sie konnten sich in
den vergangenen Semestern einen für Sie passenden Termin auswählen. Jetzt ist durch Corona
alles anders. Die Veranstaltung wird digital (asynchron) angeboten, d.h. nicht live. Sie erhalten ein
Skript in pdf-Format und zusätzlich ein die Skriptfolien erläuterndes Video wöchentlich in den
Lernraum eingestellt. Das wird i.d.R. donnerstags im Laufe des Tages für Sie verfügbar sein. Sollten
einmal technische Probleme auftreten, haben Sie bitte etwas Geduld, es kann ggf. auch mal erst
freitags verfügbar sein.
Tutorien gibt es leider zu dieser Veranstaltung keine mehr. Deshalb werde ich Übungsaufgaben in
den Vorlesungsstoff eingliedern, damit Sie für die Klausur gut gerüstet sind.
Und noch etwas zum Schluss! Prüfungsrechtliche Fragen z. B. zu Klausurterminen, An- und
Abmeldungen, verpasste Anmeldefristen, Krankmeldungen etc. beantworte ich nicht. Dafür gibt es
unser Prüfungsamt!
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Studienstart! Bleiben Sie gesund!
Prof. Dr. Hermann J. Richter
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Lehrstuhl für
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Prof. Dr. Hermann J. Richter
Vorlesung
Interne
Unternehmensrechnung
- digital –
WS 2020/21
1
Begleitunterlage zur Vorlesung, die der Ergänzung u.
Erläuterung durch den Dozenten bedarf
2
1
Kontaktdaten
 Dozent:
Prof. Dr. Hermann J. Richter
Sprechstunde:
i.d.R. digital/vorzugsweise per eMail
Raum:
U9-141
eMail:
[email protected]
 Mitarbeiter:
Dipl. Kfm. Marius Hölscher
Sprechstunde:
i.d.R. digital/vorzugsweise per eMail
Raum:
U9-139
eMail:
[email protected]
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
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3
Übersicht - Vorlesung
Vorlesung:
Es wurden in den vergangenen Semestern jede Woche zwei identische,
synchron verlaufende Vorlesungen angeboten. Sie konnten dann einen für
Sie passenden Termin aussuchen und bei Bedarf auch zwischen den
Gruppen wechseln. Das erklärt, warum im ekvv aktuell noch alternative
Termine aufgeführt sind; sie werden in den Systemen weitergeführt, weil wir
natürlich irgendwann wieder zu Präsenzveranstaltungen wechseln wollen.
Durch das Corona-bedingte digitale Vorlesungsangebot sind die zwei
Termine jetzt natürlich nicht mehr relevant. Da die Veranstaltung nicht als live
stream sondern asynchron angeboten wird, können Sie sich die VideoDateien beliebig oft und zu für Sie passenden Zeiten ansehen.
Sie erhalten wöchentlich (i.d.R. donnerstags) einen Teil des Vorlesungsskriptes als pdf-Datei und jeweils eine dazugehörige erläuternde Video-Datei
in den Lernraum eingestellt. Sollte es beim Video-Upload technische
Verzögerungen geben, haben Sie etwas Geduld, wir vergessen Sie nicht.
Beginn:
05./6.11.2020
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Prüfung
•
Veranstaltungsübergreifende Modulprüfung im Modul 31-M4
Rechnungswesen.
•
Beinhaltet
− Finanzbuchhaltung (WiSe 2020/21)
− Interne Unternehmensrechnung (WiSe 2020/21)
− Externes Rechnungswesen (SoSe 2021)
•
Modulklausur findet erst im SoSe 2021 statt.
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Die „wichtigste“ Seite im Skript!
 Fragen und Ansprechpartner an einer Universität
Sie haben Fragen…
 …zu einer Veranstaltung in Bezug auf Inhalt oder Ablauf.
 Es kann Ihnen weiterhelfen: Ihr Tutor, Mitarbeiter am Lehrstuhl oder Ihr Dozent.
 …zu prüfungsrechtlichen Angelegenheiten oder deren Organisation, wie beispielsweise zur
Prüfungsanmeldung, Abwesenheit bei einer Prüfung wegen Krankheit, Leistungsverbuchung einer Prüfung,
Anrechenbarkeit einer Prüfung in ihrem Studiengang.
 Es kann Ihnen weiterhelfen: Nur das Prüfungsamt.
 Nach der Prüfung…
 …wird zeitnah mit Bekanntgabe der Ergebnisse eine Einsicht angeboten. Das Prüfungsamt informiert per Mail
über Zeit und Ort. Wenn Sie an diesem Termin verhindert sein sollten, können Sie jemanden bevollmächtigen,
für Sie Einsicht zu nehmen. Eine andere Möglichkeit besteht aus organisatorischen Gründen leider nicht!
 …ist am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre bei einer nicht ausreichenden Leistung keine
zusätzliche mündliche Prüfung möglich.
 Modulklausuren:
 Beachten Sie, dass alle Teilleistungen eines Moduls in einem Prüfungszeitraum erbracht werden müssen, der
mit dem Nachschreibtermin (B-Termin) endet !!!!!!!
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Literatur- bzw. Quellenhinweis
Soweit nicht anders bezeichnet beruht dieses Skript auf folgendem
Lehrbuch:
Coenenberg, Adolf G. / Fischer, Thomas M. / Günther, Thomas:
Kostenrechnung und Kostenanalyse, 7. Auflage, Stuttgart 2009 (oder
8. Auflage 2012).
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Motivation
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Agenda
1. Aufgaben und Systeme des Rechnungswesens und des Controlling
1.1 Grundlagen
1.2 Kosten- und Leistungsrechnung
2. Kostenartenrechnung
2.1 Aufbau und Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
2.2 Differenzierung von Kostenarten
2.3 Kalkulatorische Kosten
2.4 Besonderheiten bei der Erfassung von Materialkosten
2.5 Kostenartenplan – Kontenrahmen
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Agenda
3. Kostenstellenrechnung im System der Vollkostenrechnung
3.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung
3.2 Festlegung von Kostenstellen
3.3 Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
3.4 Kostenschlüssel
4. Kostenträgerrechnung im System der Vollkostenrechnung
4.1 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
4.2 Exkurs: Weitere Systeme der Kostenrechnung
4.3 Kostenträgerzeitrechnung (Kurzfristige Ergebnisrechnung)
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Agenda
5. Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung im System der
Teilkostenrechnung
5.1 Grenzkostenrechnung
5.2 Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung
6. Break - Even - Analyse
7. Systeme der Plankostenrechnung
7.1 Starre Plankostenrechnung
7.2 Flexible Plankostenrechnung
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Agenda
1. Aufgaben und Systeme des Rechnungswesens und des Controlling
1.1 Grundlagen
1.2 Kosten- und Leistungsrechnung
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Stellung des Unternehmens im zirkulären Real- und
Nominalgütersystem
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Begriffliche Grundlagen
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Begriffliche Grundlagen
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Agenda
1. Aufgaben und Systeme des Rechnungswesens und des Controlling
1.1 Grundlagen
1.2 Kosten- und Leistungsrechnung
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Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung
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Ertrag / Aufwand vs. Leistung / Kosten
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Ertrag / Aufwand vs. Leistung / Kosten
1) Aufwand, dem keine Kosten gegenüberstehen
Entsteht, da in der GuV neben sachzielbezogenen Erträgen und
Aufwendungen auch alle außerordentlichen Erfolgskomponenten erfasst
werden. Ursachen:



Betriebsfremde Vorgänge
Periodenfremde Vorgänge
Außergewöhnliche Ereignisse
2) Aufwand, dem Kosten in gleicher Höhe gegenüberstehen
Geschäftsvorfälle, die in GuV und Kostenrechnung gleich erfasst
werden
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Ertrag / Aufwand vs. Leistung / Kosten
3) Aufwand, dem Kosten in anderer Höhe gegenüberstehen
Finanzbuchhaltung ist gesetzlich normiert, Kostenrechnung hingegen
eine allein betriebswirtschaftlichen Grundsätzen folgende Rechnung.
Gründe für Anderskosten sind:


Realkapitalerhaltung vs. Nominalkapitalerhaltung
zeitliche oder mengenmäßige Normalisierungen
4) Kosten, denen kein Aufwand gegenübersteht
Kalkulatorische Zusatzkosten, die in der Kostenrechnung gebildet
werden, die jedoch in der Finanzbuchhaltung nicht ausweisbar sind.
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Merkmale des Kostenbegriffs

Verbrauch von Produktionsfaktoren

Leitungsbezogenheit des Produktionsfaktorverbrauchs

Bewertung des Produktionsfaktorverbrauchs
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Agenda
2. Kostenartenrechnung
2.1 Aufbau und Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
2.2 Differenzierung von Kostenarten
2.3 Kalkulatorische Kosten
2.4 Besonderheiten bei der Erfassung von Materialkosten
2.5 Kostenartenplan – Kontenrahmen
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Systematik der Kosten- und Leistungsrechnung
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Zurechnungsprinzipien
 Frage nach der richtigen Zurechnung von Kosten zu einer Kostenart,
einer Kostenstelle oder einem Kostenträger
 Unterschieden werden
 Verursachungs- oder Kausalprinzip:
Kosten werden der Kostenstelle, dem Produkt bzw. Auftrag und der
Periode zugerechnet, die ursächlich für ihre Entstehung sind.
 Durchschnittsprinzip
Kosten können nicht unmittelbar einzelnen Kostenstellen, Kostenträgern oder Perioden verursachungsgerecht zugerechnet werden,
deshalb erfolgt eine Proportionalisierung anhand von Bezugsgrößen.
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Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
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Agenda
2. Kostenartenrechnung
2.1 Aufbau und Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
2.2 Differenzierung von Kostenarten
2.3 Kalkulatorische Kosten
2.4 Besonderheiten bei der Erfassung von Materialkosten
2.5 Kostenartenplan – Kontenrahmen
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Differenzierung nach der Art der verbrauchten Güter
und Leistungen
 Grundgerüst der Kostenerfassung
 Wesentliche Kostenartenhauptgruppen







Personalkosten und Sozialkosten
Sachkosten
Kapitalkosten
Kosten für bezogene Dienstleistungen
Kosten für Fremdrechte
Öffentliche Abgaben und Steuern
Versicherungskosten und kalkulatorische Wagniskosten
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1
Differenzierung nach der Zurechenbarkeit zu einer
Verrechnungseinheit
 Einzelkosten (EK)
 alle Kosten, die sich direkt bzw. verursachungsgerecht einer Leistung
zuordnen lassen
 z.B. Einzelmaterial, fremdbezogene Produktkomponenten, Akkordlöhne
 Gemeinkosten (GK)
 alle Kosten, die für mehrere betriebliche Leistungen gemeinsam
entstehen
 z.B. Gehalt des Geschäftsführers, Kosten der Personalabteilung
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Einzel– versus Gemeinkosten
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Differenzierung nach dem Verhalten bei der Variation
eines Kosteneinflussfaktors
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Kostenauflösung (I)
Gemeinkosten müssen für die Teilkostenrechnung in ihre fixen und
variablen Bestandteile aufgespalten werden.
Methoden:
 Buchtechnische Methode
Auf der Basis vergangener Istwerte wird festgelegt, ob es sich um
eindeutig variable, eindeutig fixe oder Mischkosten handelt.
 Hoch – Tiefpunkt – Verfahren
Aus mehreren, bei unterschiedlichen Beschäftigungen beobachteten
Kostenwerten werden die extremen Größenpaare ausgewählt und dann
das Zweipunktverfahren angewendet.
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Kostenauflösung (II)
 Proportionaler Satz nach Schmalenbach (Zweipunkt-Verfahren)
 Annahme eines linearen oder proportionalen Kostenverlaufs:
K ( x ) = K f + kv * x
 Ermittlung der variablen Stückkosten kv mit Hilfe von zwei Messpunkten,
für unterschiedliche Beschäftigungsgerade liegen unterschiedliche
Kostenwerte vor:
K2 - K1
kv =
x2 - x 1
 Für einen beliebigen Beschäftigungsgrad x gilt dementsprechend:
Kf = K 2 − kv * x 2 = K 1 − kv * x1
K v = kv * x
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Kostenauflösung (III)
 Statistische Methode
 Ermittlung einer Regressionsgrade aus einer Vielzahl von Kosten- /
Beschäftigungskombinationen vergangener Perioden. Es wird ein
linearer, proportionaler Kostenverlauf unterstellt. Anwendung der Kleinste
– Quadrate – Methode:
n
 ( x − x)( K − K )
i
kv =
i
i =1
n
 ( x − x)²
i
i =1
Kv = kv * x
 Voraussetzung: der Beschäftigungsgrad variiert in ausreichendem Maße
Kf = K − kv * x
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Statistische Methode der Kostenaufspaltung
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Kostenauflösung (IV)
 Planmäßige oder analytische Kostenauflösung

Problematik der vorangegangenen Methoden: Fortschreibung von
Kostenstrukturen der Vergangenheit sowie Eingang von Fehlern und
preis- bzw. verbrauchsbedingten Kostenabweichungen

Vorgehen:
1) Für jede Kostenstelle werden für den geplanten Beschäftigungsgrad
die Kosten geplant
2) Abspaltung des eindeutig fixen Teils der Kosten
3) Zuweisung des Rests zum variablen Teil

Es wird nicht betrachtet, wie sich die Kosten in Fortschreibung
empirischer Kostenverläufe verhalten, sondern wie sie sich angesichts
bestimmter unternehmerischer Dispositionen verhalten sollten.
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5
Planmäßige oder analytische Methode der
Kostenspaltung
Kosten
Plan-Kosten
Variable Kosten als
Restgrößen
Fixkosten-Block aus
Zerlegung der
Plankosten ermittelt
Plan-Beschäftigung
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Beschäftigung
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Kostenfunktionen in Theorie und Praxis
 S-förmige oder ertragsgesetzliche Gesamtkostenfunktion
 Beruht auf der Produktionsfunktion vom Typ A (substitutionale
Produktionsfunktion), sog. Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag
 Durch zunehmenden Einsatz eines Produktionsfaktors bei Konstanz aller
anderen Faktoren werden Erträge erzielt, die zunächst progressiv
ansteigen, dann degressiv weitersteigen und schließlich absolut
abnehmen (regressiv verlaufen)
 Beispiel (Coenenberg/Fischer/Günther, 7. Aufl., S. 73 ff):
 Gesamtkostenfunktion:
K 1 = 30.000 + 15.000 x − 300 x ² + 5 x ³
fixe Kosten
variable Kosten
 Stückkosten bzw. Durchschnittskosten
K 1( x) 30.000
=
+ 15.000 − 300 x + 5 x ²
x
x
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 nicht konstant
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Kostenfunktionen in Theorie und Praxis
 Ermittlung der Grenzkosten:
K ′1( x ) = 15.000 − 600 x + 15 x ²
 nicht konstant
 Grenzkosten: die Kosten, die bei Produktion einer unendlich kleinen
Menge zusätzliche entstehen
 Ermittlung der variablen Stückkosten:
K 1, v( x)
= 15.000 − 300 x + 5 x ²
x
 nicht konstant
 Stückkosten und variable Stückkosten sind eine Funktion der Menge
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Kostenfunktionen in Theorie und Praxis
 Lineare Kostenfunktion
 Beruht auf der Produktionsfunktion vom Typ B nach Gutenberg
 Beispiel: K 2( x) = 30.000 + 12.000 x
fixe Kosten
variable Kosten
 Stückkosten oder Durchschnittskosten:
K 2( x) 30.000
=
+ 12.000
x
x
 nicht konstant
 Stückkosten sinken mit zunehmender Produktionsmenge:
Fixkostendegression
 Grenzkosten:
K ′2( x ) = 12.000
 konstant
 Variable Stückkosten:
K 2, v ( x) 12.000 x
=
= 12.000 = K ′2( x)  konstant
x
x
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Kostenfunktionen in Theorie und Praxis
 Betriebsoptimum:
 liegt mathematisch im Unendlichen
 Ökonomisch begrenzen jedoch Kapazitäten die Produktion, damit liegt
das Betriebsoptimum bei linearen Kostenverläufen bei der Kapazitätsgrenze
 Annahme einer maximalen Kapazität von 40 Stück führt zu einer
langfristigen Preisuntergrenze von 12.750 EUR/Stk.
 Betriebsminimum:
 Ist mathematisch nicht existent
 Betriebswirtschaftlich liegt es bei jeder beliebigen Produktionsmenge,
da die variablen Stückkosten mengenunabhängig sind
 Kurzfristige Preisuntergrenze: 12.000 EUR/Stk.
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Weitere Kriterien zur Differenzierung von Kosten
 Je nach Auswertungsziel sind weitere Unterscheidungsmöglichkeiten
für Kosten denkbar:
Aufwandsgleiche vs. kalkulatorische Kosten
Differenzierung nach betrieblichen Funktionsbereichen
Primäre vs. sekundäre Kosten
Einteilung nach dem Zeitbezug und nach dem zugrunde liegenden
Erhaltungskonzept
 Entscheidungsrelevante und –irrelevante Kosten




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Agenda
2. Kostenartenrechnung
2.1 Aufbau und Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
2.2 Differenzierung von Kostenarten
2.3 Kalkulatorische Kosten
2.4 Besonderheiten bei der Erfassung von Materialkosten
2.5 Kostenartenplan – Kontenrahmen
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Kalkulatorische Kostenarten
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Kalkulatorische Abschreibungen
 Erfassen den betriebsbedingten Verzehr an begrenzt nutzbaren
betriebsnotwendigen Anlagewerten über die gesamte Nutzungsdauer
 Die Bemessung erfolgt ausschließlich anhand interner Erfordernisse,
d.h. handelsbilanzielle oder steuerliche Vorschriften sind irrelevant
 3 zentrale Fragestellungen:
- Festlegung der Wertebasis für kalkulatorische Abschreibungen
- Festlegung der Abschreibungsmethode
- Vorgehen bei falsch geschätzter Nutzungsdauer
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Festlegung der Wertebasis für kalkulatorische
Abschreibungen
 Abschreibung der Anschaffungs- (bzw. Herstellkosten)
=
 Keine Berücksichtigung von Preis- und Zinseffekten
 Abschreibung der Wiederbeschaffungskosten
=
 Schätzung der WBK am Ende der Nutzungsdauer oder
 Jährliche Ermittlung des Zeitwertes (Neuanschaffungskosten des jeweiligen
Jahres)
=
∗ (1 + )
p= (nur hier) Preissteigerungsrate
 Keine Berücksichtigung von Zinseffekten
 Ökonomische Abschreibung
=
AK/HK bzw.
(1 + ) − 1
∗
 Berücksichtigung von Zinseffekten
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1
Festlegung der Abschreibungsmethode
Ziel: verursachungsgerechte Wiedergabe des Ressourcenverbrauchs
Ausgangsdaten Beispiel:
 AK = 20.000 EUR, WBK = 25.500 EUR, ND = 5 Jahre
 Annahme: p=40% für geometrisch-degressive Abschreibung; rechnerisch notwendig
wären 86,65%, dies jedoch wenig verursachungsgerecht
 Leistungsinanspruchnahme: 300 Stück, jährliche Steigerung um 100 Stück
Methoden:
 Zeitabschreibung: AK/HK bzw. WBK werden über die vorab zu schätzende ND verteilt
 Lineare Abschreibung
=
=
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25.500
= 5.100
5
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Festlegung der Abschreibungsmethode
 Arithmetisch-degressive Abschreibung
=
(
+ 1)
2
"
1
=
25.500
= 1.700
5∗6
2
= (
+ 1 − ")
= (5 + 1 − 1) = 8.500
 Geometrisch-degressive Abschreibung
&'
= 100 ∗ 1 −
e!"#$%"
hier jedoch p = 40%
e!"678ℎ#$%" " − 1 ∗
" =
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(
= 10 ∗ 1 −
1
= 86,85%
25.000
= 25.500 ∗ 0,4 = 10.200
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2
Festlegung der Abschreibungsmethode
 Gemischte Abschreibung
"
"−1∗
"−1
=; <
−"+1
 Progressive Abschreibung
 Leistungsabschreibung oder Abschreibung nach Maßgabe der Inanspruchnahme
1
=
"
=
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25.500
∗ 300 = 3.060
2.500
∑@A
BCD ?"
∗ ?"
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50
Vergleich verschiedener Abschreibungsmethoden
Zeit
Linear
Arithmetischdegressiv
01.01.2001 25.500
Geometrischdegressiv
25.500
25.500
-5.100 (-5 x 1.700) = 8.500
-10.200
01.01.2002 20.400
17.000
15.300
-5.100 (-4 x 1.700) = 6.800
-6.120
01.01.2003 15.300
10.200
9.180
-5.100
(-3 x 1.700) = 5.100
-3.672
01.01.2004 10.200
5.100
5.508
-5.100
(-2 x 1.700) = 3.400
-2.203
01.01.2005
31.12.2005
5.100
1.700
3.305
-5.100
-1.700
-1.322
0
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0
40%
40%
40%
40%
40%
1.983 > 0
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Gemischt
Leistungsabschreibung
25.500
25.500
-10.200
-3.060
15.300
22.440
-6.120
-4.080
9.180
18.360
-3.672
-5.100
5.508
13.260
-2.754
-6.120
2.754
7.140
-2.754
-7.140
0
0
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51
3
Varianten bei falsch geschätzter Nutzungsdauer
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Vorgehen bei falsch geschätzter Nutzungsdauer
 Alternativen
1) Weiterhin lineare Abschreibung
2) Verteilung des kalkulatorischen Restbuchwertes auf die
Restnutzungsdauer
3) Ermittlung der Abschreibung, wie sie ursprünglich richtig gewesen wäre
Betriebswirtschaftlich richtig ist Alternative 3, da der verursachungsgerecht ausgewiesene Ressourcenverbrauch im Vordergrund steht
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4
Kalkulatorische Zinsen - Grundlagen
 Grundlagen

Betrachtet wird die Verzinsung des durchschnittlich gebundenen
betriebsnotwendigen Kapitals

Im Gegensatz zur Finanzbuchhaltung, ist kostenrechnerisch die
Herkunft des Kapitals irrelevant

Ebenso wird das Kapital, das in nicht betriebsnotwendigen Teilen des
Anlage- oder Umlaufvermögens gebunden ist, nicht verzinst

Kalkulatorische Zinsen auf das Eigenkapital = Zusatzkosten

Kalkulatorische Zinsen auf das Fremdkapital = Anderskosten
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54
Kalkulatorische Zinsen – Berechnung (I)
 Vorgehen:
1) Ermittlung des betriebsnotwendigen Vermögens
 Berechnung anhand der der in der Bilanz enthaltenden Vermögenswerte
der Aktivseite
 Nicht betriebsnotwendige Teile sind z.B. ungenutzte bzw. fremdgenutzte
Grundstücke und Bauten, vermietete oder verpachtete Anlagen,
Anlagen im Bau, stillgelegte Anlagen, unbrauchbare oder überhöhte
Bestände, eigene Aktien, nur zur Anlage gehaltene Wertpapiere des
Umlaufvermögens, überhöhte liquide Mittel
 Hinzuzurechnen sind betriebsnotwendige Vermögenswerte, die nicht der
Bilanz zu entnehmen sind, z.B. abgeschriebene noch genutzte VG wie
GWG
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1
Kalkulatorische Zinsen – Berechnung (II)
2) Bewertung des betriebsnotwendigen Vermögen

Nicht abnutzbares AV: zu Zeitwerten bzw. WBK, ersatzweise AK/HK

Abnutzbares AV:



Restwertmethode:
Wertansatz = kalk. RBW am Ende der Abrechnungsperiode
kalk. RBW = WBK – Summe der kalk. Abschreibungen der Vorperioden
Durchschnittsmethode
Wertansatz = AHK/2 oder Zeitwert/2 oder WBK/2
Umlaufvermögen: Wertansatz = (AB+EB)/2
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Kalkulatorische Zinsen – Berechnung (III)
3) Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals
 Betriebsnotwendiges Kapital = betriebsnotwendiges Vermögen –
Abzugskapital
 Abzugskapital = dem Unternehmen zinslos zur Verfügung gestelltes
Fremdkapital, z.B. Kundenanzahlungen oder Lieferantenschulden
4) Ermittlung des kalkulatorischen Zinssatzes
 In der Vergangenheit häufig der Zins für Staatsanleihen zzgl.
Risikoaufschlag
 Besser: Gesamtkapitalkostensatz WACC (weighted average cost of
capital)
5) Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen
 Kalk. Zinskosten = Kalk. Zinssatz * betriebsnotwendiges Kapital
 Werden i.d.R. als Gemeinkosten in der Kostenstellenrechnung
entsprechend ihrem Anteil am betriebsnotwendigen Kapital aufgeteilt
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2
Ermittlung des Gesamtkapitalkostensatzes
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58
Kalkulatorische Wagnisse
 Berücksichtigung besonderer betrieblicher Einzelrisiken







Arbeitswagnisse
Beständewagnisse
Anlagenwagnisse
Entwicklungswagnisse
Mehrkostenwagnisse bzw. Fertigungswagnisse
Gewährleistungswagnisse
Debitorenwagnisse und Vertriebswagnisse
 Bewertung entweder in Anlehnung an Fremdversicherungsprämien
oder durch Opportunitätskosten (Entgangener Nutzen aus
alternativen Handlungen)
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3
Kalkulatorischer Unternehmerlohn und kalkulatorische
Mieten
 Kalkulatorischer Unternehmerlohn:
 Reine Zusatzkostenart bei Personengesellschaften
 Bemessung anhand der Gehälter, die in der jeweiligen Branche und
Region für vergleichbare Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis gezahlt
werden
 Kalkulatorische Mieten
 Zusatzkosten bei Personengesellschaften, die in den Geschäftsräumen
eines Gesellschafters arbeiten
 Bemessung anhand der Mietaufwendungen, die für vergleichbare
Räumlichkeiten ortsüblich anfallen würden
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Agenda
2. Kostenartenrechnung
2.1 Aufbau und Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
2.2 Differenzierung von Kostenarten
2.3 Kalkulatorische Kosten
2.4 Besonderheiten bei der Erfassung von Materialkosten
2.5 Kostenartenplan – Kontenrahmen
Seite 62-67 nicht behandelt / nicht klausurrelevant
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4
Besonderheiten bei der Erfassung von
Materialkosten
1) Erfassung der Mengen an verbrauchten Materialien

Inventurmethode: Verbrauchsmenge = AB + Zugänge – EB

Fortschreibungs- oder Skontrationsmethode:
Verbrauchsmenge = Materialabgänge aus den Lagern

Rückrechnungsmethode:
Verbrauchsmenge = Materialbedarf lt. Stückliste * Produktionsmenge
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62
Besonderheiten bei der Erfassung von
Materialkosten
2) Bewertung der erfassten Mengen

Einzelbewertung: es gilt der Grundsatz, dass jeder Zu- und Abgang mit
monetären Werten hinterlegt wird

Festbewertung: Ansatz in Höhe des Zugangs bei





Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffen (RHB-Stoffe) oder Gegenstände des
Sachanlagevermögens (SAV),
deren Gesamtwert von nachrangiger Bedeutung ist, bei
nur geringen Schwankung von Größe, Wert und Zusammensetzung
des Bestandes und
regelmäßigem Ersatz von Bestandsabgängen sowie
Inventur, i.d.R. alle 3 Jahre
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5
Besonderheiten bei der Erfassung von
Materialkosten
 Gruppenbewertung: Ansatz zu Durchschnittspreisen der Warengattung bei
 gleichartigen Vermögensgegenständen (VG) des Vorratsvermögens und
sonstigen gleichartigen oder annähernd gleichwertigen beweglichen
Gegenständen und
 Zugehörigkeit zur gleichen Warengattung oder Funktionsgleichheit und
 annähernde Preisgleichheit (Abweichung max. 20%)
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Besonderheiten bei der Erfassung von
Materialkosten
 Sammelbewertungs- oder Verbrauchsfolgeverfahren: Unterstellung einer
Verbrauchsfolge für Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens
 sowohl periodisch als auch permanent anwendbar
 Vorratsbewertung der KoRe hat Dokumentationsfunktion für Bilanz und
Erlösrechnung: bilanzielle Zulässigkeit der Verfahren ist zu beachten
 Durchschnittsmethode (Handelsrecht, Steuerrecht, IFRS, US-GAAP)
 Fifo (Fist in First out) Methode (Handelsrecht, IFRS)
 Lifo (Last in First out) Methode (Handelsrecht, Steuerrecht)
 Hifo (Highest in First out) Methode (US-GAAP, bei entsprechender
Verbrauchsfolge)
 Lofo (Lowest in First out) Methode (US-GAAP, bei entsprechender
Verbrauchsfolge)
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6
Agenda
2. Kostenartenrechnung
2.1 Aufbau und Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
2.2 Differenzierung von Kostenarten
2.3 Kalkulatorische Kosten
2.4 Besonderheiten bei der Erfassung von Materialkosten
2.5 Kostenartenplan – Kontenrahmen
Seite 62-67 nicht behandelt / nicht klausurrelevant
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Kostenartenplan - Kontenrahmen
Kostenartenplan (Kontenplan)
 Strukturierter Katalog aller im Unternehmen auftretenden Kostenarten
 Grundprinzipien:




Kriterium der Vollständigkeit
Kriterium der Eindeutigkeit -> Verbot der Doppelverrechnung von Kosten
Kriterium der Stetigkeit
Kriterium der Flexibilität
Kontenrahmen
 Branchenempfehlung zur Organisation der Konten der Buchhaltung
 Beispiele:
 Industriekontenrahmen/Gemeinschaftskontenrahmen (Industrie)
 Bankkontenrahmen
 Handelskontenrahmen
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67
7
Aufgabe 1
Im Laufe einer Abrechnungsperiode von einem Monat sind u.a. folgende betriebliche Vorgänge
angefallen:
1
2
3
4
5
6
Bezahlung einer monatlichen Stromrechnung
Verrechnung der Eigenkapitalzinsen
Überweisung einer Spende an politische Parteien
Verrechnung der kalkulatorischen Abschreibungen
Barkauf von Hilfsstoffen und deren sofortiger Verbrauch in der Produktion
Überweisung der Tilgungsrate für ein aufgenommenes Darlehen
Kennzeichnen Sie jeden betrieblichen Vorgang mit Hilfe der in der Tabelle angegebenen
Rechengrößen durch setzen von einem oder mehreren Kreuzen.
Betrieblicher
Grundkosten
Vorgang
Anderskosten
Zusatzkosten
Neutraler Aufwand
Auszahlung
1
2
3
4
5
6
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68
Aufgabe 2
Anfang 2012 hat ein Unternehmen für die Produktion eine neue Lackierkammer erworben. Die
Anschaffungskosten (AK) belaufen sich auf 80.000 € und die Wiederbeschaffungskosten (WBK)
belaufen sich auf 60.000 €. Über die Nutzungsdauer von 5 Jahren wird mit einer Gesamtkapazität der
Anlage von 120.000 Stück gerechnet. Die Maschine wird voraussichtlich wie folgt belastet werden:
2012: 5.000 Stück, 2013: 15.000 Stück, 2014: 30.000 Stück, 2015: 40.000 Stück,
2016: 30.000 Stück.
Sie werden um die Erstellung eines Abschreibungsplans über die gesamte Nutzungsdauer für die
folgenden Abschreibungsmethoden gebeten:
1.
2.
3.
4.
5.
lineare Abschreibung
geometrisch-degressive Abschreibung (mit p = 30%)
arithmetisch-degressive Abschreibung
gemischte Abschreibung
leistungsabhängige Abschreibung
Bestimmen
sie
jeweils
den
Buchwert
zu
Periodenbeginn
(BW)
sowie
den
jährlichen
Abschreibungsbetrag (a) und den Restbuchwert (RBW) am Ende der Nutzungsdauer.
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69
8
Aufgabe 3
Ein
Unternehmen
kauft
zu
Beginn
des
Geschäftsjahres
2012
einen
Gabelstapler.
Die
Anschaffungskosten belaufen sich auf 25.000 € und entsprechen der kostenrechnerischen
Zielsetzung. Nach der Nutzungsdauer von 8 Jahren wird ein Schrottwert von 1.000 € erwartet. Der
Gabelstapler soll linear abgeschrieben werden und der kalkulatorische Zinssatz beträgt 9%.
Ermitteln
Sie
die
jährlich
zu
berücksichtigenden
kalkulatorischen
Zinsen
nach
der
Durchschnittswertmethode.
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70
Aufgabe 4
Zu Beginn des Jahres 2013 wurde ein Bestückautomat im Wert von € 520.000 zuzgl. der gültigen
Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % angeschafft. Die Nutzungsdauer wurde zum Zeitpunkt der
Anschaffung mit 6 Jahren geplant; der Lieferant der Anlage hat eine Rücknahme für € 24.001, -- zuzgl.
19 % Mehrwertsteuer am Ende der Nutzungsdauer vereinbart.
a) Wie hoch sind die kalkulatorischen Zinsen im Jahr 2015 bei Anwendung der Restwertmethode (=
jahresgenaue Zinsberechnung), wenn Sie zunächst mit 30 % pro Periode geometrisch-degressiv
abschreiben und einen Zinssatz von 6,5 % unterstellen? Runden Sie bei Bedarf auf ganze €Beträge.
b) Wie groß ist die Kapitalbindung der Anlage am Ende von 2017, wenn Ihr Abschreibungsplan nach
der 3. Periode einen Wechsel auf die lineare Abschreibung vorsieht? Runden Sie bei Bedarf auf
ganze €-Beträge.
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
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9
Aufgabe 5
Bilanz Vorjahr zum 31.12.
Privates
10.000
Bilanz Folgejahr zum 31.12.
Eigenkapital
340.000
unbebautes
unbebautes 10.000
Eigenkapital
300.000
Hypothek
150.000
Grundstück
Grundstück
Werkstatt-
Privates
Werkstattu. 250.000
u. 200.000
Lagergebäude
Lagergebäude
Bürogebäude
Bürogebäude
100.000
Hypothek
Maschinen
200.000
langfr. Bankkredite 250.000
weitere Anlagen
50.000
Anzahlungen
90.000
150.000
(Werkstatt)
(Werkstatt)
Maschinen
von 50.000
190.000
100.000
Forderungen
50.000
Liquide Mittel
80.000
840.000
Lieferantenverb.
250.000
Bankkredite
weitere Anlagen
50.000
Anzahlungen von 40.000
Vorräte/Material
90.000
Lieferantenverb.
Forderungen
70.000
Kunden
Kunden
Vorräte/Material
langfr.
50.000
Liquide Mittel
840.000
60.000
100.000
800.000
800.000
Es ist vereinfachend davon auszugehen, dass obige Bilanzwerte den kostenrechnerischen Zielsetzungen
entsprechen. Ermitteln Sie auf der Grundlage der vorliegenden Daten
1.
2.
3.
das durchschnittliche betriebsnotwendige Vermögen.
das durchschnittliche betriebsnotwendige Kapital.
die kalkulatorischen Zinsen bei einem Gesamtkapitalkostensatz von 6%.
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72
10
Agenda
3. Kostenstellenrechnung im System der Vollkostenrechnung
3.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung
3.2 Festlegung von Kostenstellen
3.3 Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
3.4 Kostenschlüssel
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73
Aufgaben der Kostenstellenrechnung
 Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung
 Voraussetzung für Weiterverrechnung der erfassten Gemeinkosten
 Primärkostenverrechnung: Verteilung der GMK auf einzelne Kostenstellen
 Sekundärkostenverrechnung:
 Weiterverrechnung der GMK von nicht direkt an der Leistungserstellung
beteiligten Kostenstellen über die innerbetriebliche Leistungsverrechnung an
wertschöpfende Kostenstellen
 Bildung kostenstellenspezifischer Kalkulationssätze für wertschöpfende
Kostenstellen
 Zeigt den Ort der Kostenentstehung
 Leistungsbeziehungen im Unternehmen
 Kosteninformationen für Planungszwecke
 Wirtschaftlichkeitskontrolle einzelner Verantwortungsbereiche
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74
1
System der Kostenrechnung als
Vollkostenrechnung
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75
Agenda
3. Kostenstellenrechnung im System der Vollkostenrechnung
3.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung
3.2 Festlegung von Kostenstellen
3.3 Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
3.4 Kostenschlüssel
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2
Bildung von Kostenstellen
 Kostenstelle = jede Abrechnungseinheit, für die Kosten selbständig
geplant, erfasst und kontrolliert werden
 Kriterien für die Kostenstellenbildung
 Ausrichtung am betrieblichen Leistungserstellungsprozess zur
Bestimmung genauer, verursachungsgerechter Maßgrößen
 Darstellung von Verantwortungsbereichen bzw. räumlichen Einheiten zu
Kontrollzwecken
 Klare Abgrenzungen zur Vermeidung von Doppelverrechnungen oder
Zurechnungsunschärfen bei der Kostenzuordnung
 Aus Wirtschaftlichkeitsgründen tiefere oder gröbere Gliederung der
Kostenstellen als nach den genannten Kriterien erforderlich
 Zielkonflikte insbesondere im Verwaltungs- und Vertriebsbereich
möglich
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
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77
Differenzierung von Kostenstellen
 Differenzierung nach betrieblichen Funktionen
 Fertigungsstellen
 Fertigungshilfsstellen
 Materialstellen
 Verwaltungsstellen
 Vertriebsstellen
 Allgemeine (Hilfs-) Stellen
 Forschungs- und Entwicklungsstellen
 Entsorgung / Recycling-Stellen
 Differenzierung nach produktionstechnischen Gesichtspunkten
 Hauptkostenstellen
 Nebenkostenstellen
 Hilfskostenstellen
 Differenzierung nach rechentechnischen Gesichtspunkten
 Vorkostenstellen (sekundäre Kostenstellen)
 Endkostenstellen (primäre Kostenstellen)
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3
Agenda
3. Kostenstellenrechnung im System der Vollkostenrechnung
3.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung
3.2 Festlegung von Kostenstellen
3.3 Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen (Betriebsabrechnung)
3.4 Kostenschlüssel
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79
Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
(Betriebsabrechnung)
 Tabellarische Verrechnung im Betriebsabrechnungsbogen (BAB) in
zwei Stufen:
 Primärkostenverrechnung: Zurechnung bzw. Aufgliederung der
Gemeinkosten auf alle Kostenstellen
 Sekundärkostenverrechnung: Verrechnung der innerbetrieblichen
Leistungen auf Vor- und Endkostenstellen
 Bildung von Kalkulationssätzen als Vorbereitung der
Kostenträgerstückrechnung
 Kontrolle der ausgewiesenen Kostenstellenkosten
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80
1
Primärkostenverrechnung
 Aufgliederung der erfassten primären Kostenarten auf den Kostenstellen sollte sich
nach dem Verursachungsprinzip richten: Differenzierung von Einzel- und
Gemeinkosten
 Kostenartenrechnung: Unterscheidung anhand der Zurechenbarkeit zu einzelnen
Produkteinheiten
(Kostenträger-) Gemeinkosten können jedoch aus Sicht einer
Kostenstellen Einzelkosten der Kostenstelle sein
 Kostenstellenrechnung:
 zunächst sind nur die Kostenstellen-Einzelkosten zu zurechnen
 Kostenstellen-Gemeinkosten
 Kosten, die sinnvoll nur mehreren Kostenstellen zugerechnet werden können
 Verteilung über geeignete Schlüssel
 Durch spaltenweise Addition über alle Kostenarten ergeben sich die primären
Kosten einer Kostenstelle
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81
Betriebsabrechnungsbogen nach
Primärkostenverrechnung (Beispiel)
Summe
Kostenarten
Vorkostenstellen
Endkostenstellen
Kantine
Reparatur
Transport
Material
Fertigung 1
6.000
7.000
40.000
10.000
5.000 10.000
21.400
Fertigung 2
Verw.
Vertrieb
30.000
37.000
16.000
5.000
20.000
600
2.000
Gehälter
159.000
13.000
Betriebsstoffe
71.000
7.000
kalk.
Abschreibungen
125.000
10.000
4.000
8.000
30.000
40.000
10.000
3.000
20.000
kalk.
Zinsen
80.500
6.000
500
3.000
10.000
45.000
10.000
1.000
5.000
diverse
GmK
127.000
10.000
3.000
5.000
20.000
40.000
30.000
16.000
3.000
Summe
primäre
GmK
562.500
46.000
18.500 33.000
121.400
140.000
100.000
57.600
46.000
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2
Innerbetriebliche Leistungsbeziehungen
Empfangende KST Σ LeistungsAbgebende abgabe
KST
Kantine
(Anzahl
Essen)
Reparatur
(Anzahl
Stunden)
Transport
(gefahrene
km)
Vorkostenstellen
Endkostenstellen
Kantine
Reparatur
Transport
Material
Fertigung 1
Fertigung 2
Verw.
Vertrieb
16.765
---
165
100
1.200
4.300
5.500
3.000
2.500
900
400
---
170
---
250
80
---
---
26.600
5.000
2.200
---
9.100
3.800
---
---
6.500
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83
Sekundärkostenverrechnung
 Überwälzung der Kosten von Gütern und Leistungen, die im Unternehmen selbst
erstellt wurden (sog. sekundäre oder derivative Güter und Leistungen)
 Klassifizierung innerbetrieblicher Leistungen
 Aktivierungspflichte innerbetriebliche Leistungen
 Gemeinkostenleistungen
 Verrechnung richtet sich grundsätzlich nach Art und Umfang der innerbetrieblichen
Leistungsverflechtung
 Konkurrierende Zielgrößen: Verursachungsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit
 Verfahren:
 Anbauverfahren
 Stufenleiterverfahren
 Gleichungsverfahren
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3
Anbauverfahren
 Vereinfachung: es werden nur die innerbetrieblichen Leistungen der Vorkostenstellen
an die Endkostenstellen verrechnet
 Keine Umlage innerbetrieblicher Leistungen der Endkostenstellen
 Keine Umlage innerbetrieblicher Leistungen zwischen Vorkostenstellen
 Verrechnungssätze im Beispiel:
Kantine:
Kosten pro Essen =
46.000€
= 2,788€/Essen
16.500 Essen
Reparatur:
Kosten pro Stunde =
18.500€
= 56,061€/h
330h
Transport:
Kosten pro km =
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33.000€
= 1,701€/km
19.400 km
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Folie
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Verrechnung im Anbauverfahren
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4
BAB nach dem Anbauverfahren
Vorkostenstellen
Σ
Kostenarten
Kantine
Repara
-tur
562.500
46.000
18.500
Verrechnung
Kantine
0
-46.000
Verrechnung
Reparatur
0
Verrechnung
Transport
0
Σ primäre
GmK
Σ primäre +
sekundäre
GmK
562.500
Endkostenstellen
Transport
33.000
Material
Fertigung 1
Fertigung 2
121.400
140.000
100.000
57.600
46.000
3.345*
11.988
15.333
8.364
6.970
14.015
4.485
-18.500
0
-33.000
15.480
6.464
0
140.225
172.467
0
Verwaltung
Vertrieb
11.056
119.818
65.964
64.026
* Verrechnungspreis von 2,788 € pro Essen x 1.200 bezogene Essen ergibt eine Kostenbelastung mit
sekundären Kosten in Höhe von 3.345 €
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87
Stufenleiterverfahren
 Verrechnung von Vorkostenstellen auf nachgelagerte Vor- und
Endkostenstellen
 Ebenfalls lediglich Berücksichtigung einseitiger Leistungsbeziehungen
 Leistungsbeziehungen zwischen Vorkostenstellen können jedoch in
beschränktem Umfang berücksichtigt werden
 Reihenfolge der Sekundärkostenverrechnung bestimmt das Ergebnis.
Anzahl der nicht erfassten gegenläufigen Leistungsströme gering halten
 Verrechnungssätze im Beispiel:
Kantine:
Kosten pro Essen =
46.000€
= 2,744€/Essen
16.765 Essen
Reparatur:
Kosten pro Stunde =
Transport :
Kosten pro km =
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18.500€ + 453€
= 37,906€/h
500h
33.000€ + 274€ + 6.444€
= 2,047€/km
19.400km
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88
5
Verrechnung im Stufenleiterverfahren
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89
BAB nach Stufenleiterverfahren
Vorkostenstellen
Σ
Kostenarten
Kantine
Reparatur
562.500
46.000
18.500
Verrechnung
Kantine
0
-46.000
Verrechnung
Reparatur
0
Verrechnung
Transport
0
Σ primäre
GmK
Σ primäre +
sekundäre
GmK
562.500
0
Endkostenstellen
Material
Fertigung 1
Fertigung 2
33.000
121.400
140.000
100.000
57.600
46.000
453
274
3.293*
11.798
15.091
8.231
6.860
-18.953
6.444
9.477
3.032
0
Transport
-39.718
18.631
7.780
0
143.324
169.055
Verwaltung
Vertrieb
13.307
118.123
65.831
66.167
* 2,744 € pro Essen x 1.200 bezogene Essen = 3.293 €
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Folie
90
90
6
Gleichungsverfahren
 falls Stufenleiterverfahren aufgrund erheblicher gegenläufiger
Leistungsverflechtungen nicht sinnvoll
 adäquate Berücksichtigung der Eigenverbräuche von Kostenstellen
 einziges Verfahren, das Leistungsbeziehungen verursachungsgerecht
abbildet
 Gleichungen für jede Kostenstelle:
Kostenentlastung der
=
Kostenbelastung der
empfangenden Kostenstellen
=
∑ abgegebene sekundäre Gmk
an andere Kostenstellen
leistenden Kostenstelle
Primäre Gmk
+ empfangene sekundäre Gmk
der Kostenstelle
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91
Folie
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91
Verrechnung im Gleichungsverfahren
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92
1
Beispiel Gleichungsverfahren
primäre Gmk
+ ∑ empfangene Gmk
=∑ abgegebene Gmk
I Kantine
46.000
+400 q2
+5.000 q3
= 16.765 q1
II Reparatur
18.500
+165 q1
+2.200 q3
= 900 q2
III Transport
33.000
+100 q1
+170 q2
= 26.600 q3
primäre Gmk
+ ∑ empfangene Gmk
=∑ abgegebene Gmk
I Kantine
+16.765 q1
-400 q2
-5.000 q3
= 46.000
II Reparatur
-165 q1
+900 q2
-2.200 q3
= 18.500
III Transport
-100 q1
-170 q2
+26.600 q3
= 33.000
 Umformen:
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Folie
93
Folie
94
93
Beispiel Gleichungsverfahren
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94
2
BAB nach Gleichungsverfahren
Vorkostenstellen
Σ
Kostenarten
Kantine
Reparatur
562.500
46.000
18.500
Verrechnung
Kantine
0
-62.942
Verrechnung
Reparatur
0
Verrechnung
Transport
Σ primäre
GmK
Σ primäre +
sekundäre
GmK
Endkostenstellen
Material
Fertigung 1
33.000
121.400
140.000
100.000
57.600
46.000
619
375
4.505*
16.144
20.649
11.263
9.386
9.879
-22.227
4.199
6.174
1.976
0
0
0
7.063
3108
-37.574
12.854
5.368
0
0
9.182
562.500
0
0
0
138.759
167.686
122.625
68.863
64.568
Transport
Fertigung 2
Verwaltung
Vertrieb
* 3,754 € pro Essen x 1.200 bezogene Essen = 4.505 €
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Folie
95
Folie
96
95
Agenda
3. Kostenstellenrechnung im System der Vollkostenrechnung
3.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung
3.2 Festlegung von Kostenstellen
3.3 Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
3.4 Kostenschlüssel
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96
3
System der Kostenrechnung als
Vollkostenrechnung
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Folie
97
97
Kostenschlüssel



Ziel: verursachungsgerechte Verrechnung der Gemeinkosten auf Kostenstellen
Näherungsverfahren:
 Aus Vereinfachungsgründen wird ein Schlüssel für jede Kostenart verwendet
 Bei zu großer Unschärfe können Kostenstellen in Kostenplätze unterteilt werden
Mengenschlüssel:
1.
2.
3.
4.
5.



Zählgrößen (Stückzahl, Kopfzahl)
Zeitgrößen (min, h, Tage, Maschinenstunden)
Längen- & Flächenmaße, Raumgrößen
Gewichtsgrößen
Leistungsgrößen, andere technische Größen
Technisch messbare Proportionalität
Unabhängig von Preisentwicklung
Anwendung im Fertigungsbereich
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98
98
4
Kostenschlüssel
 Wertschlüssel:
1.Kostengrößen (pagatorische Kosten oder kalk. Kosten)
2.Umsatz
3.Einsatzwerte, Durchsatzwerte, Produktionswerte
4.Vermögenswerte
 Anwendung im Verwaltungs-, Vertriebs- und Materialbereich
 Inflationsempfindlich
 Werden dem Verursachungsprinzip häufig nicht gerecht
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99
99
Aufgabe 6 (I)
Sie erhalten Daten deren Herkunft sie nicht kennen. Es wird die Summe der
Endkostenstellen für eine Kalkulation benötigt. Sie erhalten folgende Informationen zu
Kosten und Kostenstellen:
•
Summe Gemeinkosten:
•
700.000 €
Fertigungshauptkostenstelle 2:
150.000 €
•
Allgemeine Hilfsstelle: 50.000 € •
•
Fertigungshilfskostenstelle 1:
Verwaltungsstelle: 80.000 €
•
Materialstelle: 100.000 €
•
Vertriebsstelle: 90.000 €
10.000 €
•
Fertigungshilfskostenstelle 2:
20.000 €
•
Fertigungshauptkostenstelle 1:
200.000 €
Die Kosten der Allgemeinen Hilfsstelle entfallen zu gleichen Teilen auf die Endkostenstellen. Die Leistungen der Fertigungshilfskostenstelle 1 sind im Verhältnis 7:3 auf die
Fertigungshauptkostenstellen 1 u. 2 zu verteilen. Die Fertigungshilfskostenstelle 2 erbringt
ausschließlich Leistungen für die Fertigungshauptkostenstelle 2. Auf diese Weise werden
die innerbetriebl. Leistungsverflechtungen am besten abgebildet. Einige Informationen sind
bereits in einem Betriebsabrechnungsbogen (BAB) abgebildet. Füllen Sie den Bogen aus.
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Folie
100
100
5
Aufgabe 6 (II)
Vorkostenstellen
Endkostenstellen
Fertigungshilfsst.
Kostenarten
Allg. Hilfsst.
Fertigung
Material
1
2
10000
20000
Verw.
1
Vertrieb
2
Gemeinkosten
Primär
50000
-50000
-10000
Sekundär
-20000
SUMME
0
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0
0
IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
101
101
Aufgabe 7 (I)
Sie erhalten folgende Daten eines anderen Unternehmens zu den Vorkostenstellen Reparatur (I) und
Transport (II) sowie Endkostenstellen Material (A), Fertigung (B) und Verw+Vertr. (C) mit der
zusätzlichen Information, dass Materialeinzelkosten in Höhe von 50.000 € angefallen sind. Die
Kostenstellen weisen die folgenden primären Gemeinkosten auf:
Endkostenstelle
Primäre Kosten
Vorkostenstelle
Primäre Kosten
A
10.000 €
I
75.000 €
B
20.000 €
II
30.000 €
C
30.000 €
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
102
102
6
Aufgabe 7 (II)
Außerdem erhalten Sie die Information, dass für „interne Zwecke“ 420 Reparaturstunden
durchgeführt und 6.000 Km für Transporte zurückgelegt worden sind. Der Bezug dieser Leistungen ist
(in Leistungseinheiten (LE)) in der folgenden Tabelle abgebildet.
Leistungsabgabe (in LE)
Vorkostenstellen
Endkostenstellen
Vorkostenstelle
I
II
A
B
C
I
-
75
60
285
0
II
1.200
-
0
2.700
2.100
Ermitteln Sie die jeweilige Belastung der Hauptkostenstellen durch die Vorkostenstellen, sowie die
zugehörige
Summe
der
primären
und
sekundären
Kosten
unter
Anwendung
des
Stufenleiterverfahrens, Anbauverfahrens und Gleichungsverfahrens.
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
103
103
7
Aufgabe 7 (I)
Sie erhalten folgende Daten eines anderen Unternehmens zu den Vorkostenstellen Reparatur (I) und
Transport (II) sowie Endkostenstellen Material (A), Fertigung (B) und Verw+Vertr. (C) mit der
zusätzlichen Information, dass Materialeinzelkosten in Höhe von 50.000 € angefallen sind. Die
Kostenstellen weisen die folgenden primären Gemeinkosten auf:
Endkostenstelle
Primäre Kosten
Vorkostenstelle
Primäre Kosten
A
10.000 €
I
75.000 €
B
20.000 €
II
30.000 €
C
30.000 €
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
102
102
Aufgabe 7 (II)
Außerdem erhalten Sie die Information, dass für „interne Zwecke“ 420 Reparaturstunden
durchgeführt und 6.000 Km für Transporte zurückgelegt worden sind. Der Bezug dieser Leistungen ist
(in Leistungseinheiten (LE)) in der folgenden Tabelle abgebildet.
Leistungsabgabe (in LE)
Vorkostenstellen
Endkostenstellen
Vorkostenstelle
I
II
A
B
C
I
-
75
60
285
0
II
1.200
-
0
2.700
2.100
Ermitteln Sie die jeweilige Belastung der Hauptkostenstellen durch die Vorkostenstellen, sowie die
zugehörige
Summe
der
primären
und
sekundären
Kosten
unter
Anwendung
des
Stufenleiterverfahrens, Anbauverfahrens und Gleichungsverfahrens.
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
103
103
1
Agenda
4. Kostenträgerrechnung im System der Vollkostenrechnung
4.1 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
4.2 Exkurs: Weitere Systeme der Kostenrechnung
4.3 Kostenträgerzeitrechnung (Kurzfristige Ergebnisrechnung)
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
104
104
Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
 Welche Kosten sind bei der Herstellung einer Produkt- bzw.
Leistungseinheit angefallen?
 Vollkostenrechnung: volle Herstell- bzw. Selbstkosten jeder Einheit von
Interesse
 Problematik: Verursachungsgerechte Verrechnung, insbes. der GmK
aber auch bei bestimmten EK, wie z.B. (zeitabhängigen)
Lohnkosten, die für ein bestimmtes Produkt anfallen.
 Aufgaben der Kalkulation:
 Ermittlung von Herstell- oder Selbstkosten
 Vorbereitung der kurzfristigen Ergebnisrechnung (Kostenträgerzeitrechnung)
 Bewertung von Beständen zu Herstellungskosten (als „Dienstleistung“ für die
Bilanzierung)
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
105
105
1
Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
 Kalkulationsarten:
 Vorkalkulation als Kostenschätzung vor der Leistungserstellung
 Plankalkulation als Teil der Plankostenrechnung
 Angebotskalkulation zur Unterstützung der Preissetzung
 Zwischenkalkulation bei Kostenträgern mit langer Produktionsdauer
 Nachkalkulation: tatsächliche Kosten der Leistungserstellung
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
106
Folie
107
106
Arten von Kostenträgern i.e.S.
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
107
2
Arten und Anwendungsbedingungen von
Kalkulationsverfahren
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
108
108
Zusammenhang Programmtyp und
Kalkulationsverfahren
Programmtyp
Beispiele
Unternehmensbeispiele
Kalkulationsverfahren
Einzel
fertigung
Tanker, Großanlage,
Maßkleidung, Spielfilm
HDW, Linde,
Constantin Film
- Zuschlagskalkulation
Serien
fertigung
Visitenkarten, Modelle
einer Automarke, Wein,
Stangenware
Daimler,
Trigema
Sorten
fertigung
Vahlen Verlag,
Zeitschrift, Chemikalien,
BASF, Heineken,
Bier, Mikroprozessoren
AMD
Massen
fertigung
Strom, Zement, Bleistift
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EnBW, Heidelberg
Zement, Pelikan
IUR – Interne Unternehmensrechnung
- Maschinensatzkalkulation
- Divisionskalkulation
- Äquivalenzziffern
kalkulation
Folie
109
109
3
Divisionskalkulation
 einstufige Divisionskalkulation:
Selbstkosten pro Stück =
Gesamtkosten
Produktionsmenge

Anwendungsbedingungen:
1. Unternehmen ist Einproduktunternehmen mit homogener
Massenproduktion
2. keine Lagerhaltung bei Halbfabrikaten, praktisch einstufige Fertigung
3. keine Lagerhaltung bei Fertigfabrikaten, Absatzmenge =
Produktionsmenge

Keine Kostenstellenrechnung erforderlich
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
110
110
Divisionskalkulation
 zweistufige Divisionskalkulation:
Selbstkosten pro Stück =
Herstellkosten
Verwaltungs− & Vertriebskosten
+
Produktionsmenge
Absatzmenge
 Bedingung 3 aufgehoben
 mehrstufige Divisionskalkulation:
 Bedingung 2 und 3 aufgehoben
 Durchwälz- und Additionsmethode
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IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
111
111
4
Mehrstufige Divisionskalkulation
 Durchwälzmethode:
 Herstellkosten werden von einer Stufe zur nächsten Stufe weitergegeben
 Einfacher kommunizierbar
 Additionsmethode:
 Direkte Ermittlung der Selbstkosten
 Berücksichtigung der Input- / Output – Relationen als Einsatzfaktoren
 Erforderlich, da die HK je Einheit ansteigen, wenn im Produktionsprozess
die Outputmenge unter der Inputmenge liegt und umgekehrt
 Zeigt Kostensteigerungen bzw. –reduktionen die durch Einsatzfaktoren
bedingt sind direkt über den Korrekturfaktor auf
Beide Methoden führen zum gleichen Ergebnis
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Folie
112
112
Beispiel mehrstufige Divisionskalkulation
 Fertigungsprozess (Anwendung der LiFo Methode)
Fertigungsstufen
Prozessdaten
1. Stufe
24.500 t Rohmaterial (Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz) werden
gefördert und aufbereitet; Gesamtkosten: 49.000 EUR
2. Stufe
Aus den 24.500 t Rohmaterial entstehen 24.000 t Rohmehl;
Mengenschwund = 500 t; Gesamtkosten: 50.120 EUR
3. Stufe
Aus 18.000 t Rohmehl werden 12.000 t Klinker gebrannt; 6.000 t
Rohmehl gehen auf Lager; Gesamtkosten: 162.060 EUR
4. Stufe
14.000 t Klinker und 1.000 t Gips werden zu 15.000 t Zement
verarbeitet; 2.000 t Klinker aus Beständen der Vorperioden bewertet
zu 21,00 EUR/t werden aus dem Lager entnommen; Gesamtkosten
dieser Stufe inkl. Materialkosten für Gips: 99.600 EUR.
5. Stufe
14.000 t Zement werden abgepackt und verkauft; Verwaltungs- und
Vertriebskosten 28.000 EUR
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Folie
113
113
5
Mehrstufige Divisionskalkulation:
Durchwälzmethode
 1. Stufe: Herstellkosten je t Rohmaterial =
 2. Stufe:
 3. Stufe:
HK je t Rohmehl =
HK je t Klinker =
49.000 €
= 2,00 €/t
24.500 t
(24.500 t × 2,00 €/t) + 50.120 €
= 4,13 €/t
24.000 t
(18.000 t × 4,13 €/t) + 162.060 €
= 19,70 €/t
12.000 t
 4. Stufe:
HK je t Zement =
(12.000 t × 19,70 €/t + 2.000 t × 21,00 €/t) + 99.600 €
= 25,20 €/t
15.000 t
 5. Stufe:
Selbstkosten je t Zement =
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(14.000 t × 25,20 €/t) + 28.000 €
= 27,20 €/t
14.000 t
IUR – Interne Unternehmensrechnung
Folie
114
114
Mehrstufige Divisionskalkulation:
Additionsmethode
 Herstellkosten pro Einheit in Stufe i:
6789:; < =
=>?@AB6C?B>D789:; <
OutputmengeStufe i
Herstellkosten Stufei
+ (GHD?@BIJ@6BCK789:; < − 1) × L>K?B>MM6C?B>D789:; <NO
Korrekturterm für Einsatzfaktor
<
 Herstellkosten pro Einheit kumuliert bis zur Stufe i = P 6789:; Q
 Einsatzfaktor = Inputmenge / Outputmenge





QRO
1. Stufe: (24.500 t / 24.500 t) = 1,00
2. Stufe: (24.500 t / 24.000 t) = 1,020833
3. Stufe: (18.000 t / 12.000 t) = 1,50
4. Stufe: (14.000 t / 15.000 t) = 0,93333
5. Stufe: (14.000 t / 14.000 t) = 1,00
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Folie
115
115
6
Mehrstufige Divisionskalkulation:
Additionsmethode
Fertigungsstufen
Herstellkosten
pro Einheit in
Stufe i
(in EUR / t)
1. Stufe
49.000 / 24.500
= 2,0000
Nicht notwendig
2,000
2. Stufe
50.120 / 24.000
= 2,0883
(1,020833 – 1) x 2,00 = 0,04166
2,00 + 2,083 + 0,0416
= 4,1300
3. Stufe
162.060 / 12.000
(1,5 - 1) x 4,13 = 2,06500
= 13,505
4. Stufe
102.200 / 15.000
19,70 + 6,8133 – 1,3133
(0,9333 – 1) x 19,70 = -1,313333
= 6,8133
= 25,2000
5. Stufe
28.000 / 14.000
= 2,0000
Korrekturterm für
Einsatzfaktor
(1,00 – 1) x 25,20 = 0,0000
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Herstellkosten
kumuliert
4,13 + 13,505 + 2,0650
= 19,7000
25,2 + 2,00 + 0,00
= 27,20
Folie
116
116
Zuschlagskalkulation
 Anwendungsbedingungen:
 Unternehmen mit Serienfertigung oder auftragsbezogener Einzelfertigung
 Heterogene Produkte: unterschiedliche EK und GMK-Anteile
 Differenzierung von Einzel-, Sondereinzel- und Gemeinkosten:
Kostenstellenrechnung (und damit BAB) erforderlich
 Zurechnung der Gemeinkosten über Zuschlagssätze auf Kostenträger
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Folie
117
117
7
Zuschlagskalkulation
 Unterstellte Proportionalitäten zwischen Einzel- und Gemeinkosten:
 Material-GMK-Zuschlag auf Fertigungsmaterial
 Fertigungs-GMK-Zuschlag auf Fertigungslöhne
 Verwaltungs-GMK-Zuschlag auf Herstellkosten der Fertigung / des
Umsatzes
 Vertriebs-GMK-Zuschlag auf Herstellkosten des Umsatzes
 Verwendung von Wertschlüsseln:
GMK−Zuschlag =
GMK zuordenbar zur Schlüsselgröße
x 100
Anzahl der Schlüsseleinheiten
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Folie
118
Folie
119
118
Schema der mehrstufigen Zuschlagskalkulation
Fertigungsmaterial (EK)
+ Material-GmK-Zuschlag
= Materialkosten
+ Fertigungslöhne (EK)
+ Fertigungs-GmK-Zuschlag
= Fertigungskosten
+ Sonder-Einzelkosten der Fertigung
= Herstellkosten
+ Zuschlag für GmK der FuE (auf HK)
+ Verwaltungs-GmK-Zuschlag (auf HK der Fertigung o. des Umsatzes)
+ Vertriebs-GmK-Zuschlag (auf HK des Umsatzes)
+ Sonder-EK des Vertriebs
= Selbstkosten
Können auch als Bestandteil der Fertigungskosten
gesehen werden.
Hier immer kein Bestandteil!
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119
8
Varianten der Zuschlagskalkulation
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Folie
120
120
Zuschlagskalkulation
 I.d.R. wird die Zuschlagskalkulation dem Grundsatz der
verursachungsgerechten Kostenzuordnung nicht gerecht
 Unterstellte Proportionalitäten sind nicht immer gegeben
 „Zurechnungsfehler“ werden umso gewichtiger, je geringer der Anteil der
EK und höher der Anteil der umzulegenden GmK wird
 Beispiel: Produktion von je 500 Stück Rennrädern der Modelle
„Standard“ und „Luxus“
 Standard:
 Luxus:
44.000 EUR MEK, 20.000 EUR Löhne, 20.000 EUR Montage
74.000 EUR MEK, 20.000 EUR Löhne, 30.000 EUR Montage
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Folie
121
121
9
BAB und Zuschlagskalkulation
Σ
Kostenarten
Einzelkosten
208.000
Σ primäre
+
sekundäre
GmK
270.000
Vorkostenstellen
Kantine
0
Reparatur
Endkostenstellen
Transport
0
0
Fertigung 1:
Teilefert.
Fertigung 2:
Montage
118.000
40.000
50.000
35.400
60.000
96.600
Material
Verwaltung
48.000
Vertrieb
30.000
 Weiterverarbeitung der Daten aus der Kostenstellen- in der Kostenträgerstückrechnung
 Nach der Primär- und Sekundärkostenverrechnung werden die Spaltensummen aus
EK und GmK in der Zuschlagskalkulation weiter verwendet
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Folie
122
122
Zuschlagskalkulation: Zuschlagssätze
35.400
= 30%
118.000
 MGK-Zuschlag:
60.000
= 150%
40.000
 GMK-Zuschlag Fertigung I:
 GMK-Zuschlag Fertigung II:
96.600
= 193,2%
50.000
 Herstellkosten: P EK und GK der wertschöpfenden Kostenstellen = 400.000€
 Verwaltungs-GMK-Zuschlag:
48.000
= 12%
400.000
 Vertriebs-GMK Zuschlag:
30.000
= 7,5%
400.000
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Folie
123
123
10
Zuschlagskalkulation: Ermittlung der Selbstkosten
Kostenart
Standard Luxus
1. Materialeinzelkosten
88,00
148,00
+
2. Materialgemeinkosten (30% auf 1.)
26,40
44,40
=
3. Materialkosten
114,40
192,40
4. Fertigungslohn Teilefertigung
40,00
40,00
5. Fertigungsgemeinkosten Teilefertigung (150% auf 4.)
60,00
60,00
+
6. Fertigungslohn Montage
40,00
60,00
+
7. Fertigungsgemeinkosten Montage (193,2% auf 6.)
77,28
115,92
=
8. Fertigungskosten
217,28
275,92
=
9. Herstellkosten
331,68
468,32
+
10. Verwaltungsgemeinkosten (12% auf 9.)
39,80
56,20
+
11. Vertriebsgemeinkosten (7,5% auf 9.)
=
12. Selbstkosten
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24,88
35,12
396,36
559,64
Folie
124
124
11
Zuschlagskalkulation
 I.d.R. wird die Zuschlagskalkulation dem Grundsatz der
verursachungsgerechten Kostenzuordnung nicht gerecht
 Unterstellte Proportionalitäten sind nicht immer gegeben
 „Zurechnungsfehler“ werden umso gewichtiger, je geringer der Anteil der
EK und höher der Anteil der umzulegenden GmK wird
 Beispiel: Produktion von je 500 Stück Rennrädern der Modelle
„Standard“ und „Luxus“
 Standard:
 Luxus:
44.000 EUR MEK, 20.000 EUR Löhne, 20.000 EUR Montage
74.000 EUR MEK, 20.000 EUR Löhne, 30.000 EUR Montage
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Folie
121
121
BAB und Zuschlagskalkulation
Σ
Kostenarten
Einzelkosten
208.000
Σ primäre
+
sekundäre
GmK
270.000
Vorkostenstellen
Kantine
0
Reparatur
0
Endkostenstellen
Transport
0
Fertigung 1:
Teilefert.
Fertigung 2:
Montage
118.000
40.000
50.000
35.400
60.000
96.600
Material
Verwaltung
48.000
Vertrieb
30.000
 Weiterverarbeitung der Daten aus der Kostenstellen- in der Kostenträgerstückrechnung
 Nach der Primär- und Sekundärkostenverrechnung werden die Spaltensummen aus
EK und GmK in der Zuschlagskalkulation weiter verwendet
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Folie
122
122
1
Zuschlagskalkulation: Zuschlagssätze
35.400
= 30%
118.000
 MGK-Zuschlag:
60.000
= 150%
40.000
 GMK-Zuschlag Fertigung I:
 GMK-Zuschlag Fertigung II:
 Herstellkosten:
 Verwaltungs-GMK-Zuschlag:
96.600
= 193,2%
50.000
EK und GK der wertschöpfenden Kostenstellen = 400.000€
48.000
= 12%
400.000
 Vertriebs-GMK Zuschlag:
30.000
= 7,5%
400.000
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123
123
Zuschlagskalkulation: Ermittlung der Selbstkosten
Kostenart
Standard Luxus
1. Materialeinzelkosten
88,00
148,00
+
2. Materialgemeinkosten (30% auf 1.)
26,40
44,40
=
3. Materialkosten
114,40
192,40
4. Fertigungslohn Teilefertigung
40,00
40,00
5. Fertigungsgemeinkosten Teilefertigung (150% auf 4.)
60,00
60,00
6. Fertigungslohn Montage
40,00
60,00
+
7. Fertigungsgemeinkosten Montage (193,2% auf 6.)
77,28
115,92
=
8. Fertigungskosten
217,28
275,92
=
9. Herstellkosten
331,68
468,32
+
10. Verwaltungsgemeinkosten (12% auf 9.)
39,80
56,20
+
11. Vertriebsgemeinkosten (7,5% auf 9.)
24,88
35,12
=
12. Selbstkosten
396,36
559,64
+
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Folie
124
124
2
Äquivalenzziffernkalkulation



Anwendung bei Sortenfertigung und Serienfertigung (sofern Kostenverhältnisse
einzelner Typen hinreichend klar bestimmbar und stabil sind)
Verwandte, ähnliche Produkte werden über die Verwendung von Äquivalenzziffern
gleichnamig gemacht
 Produkte, die nach vergleichbaren Verfahren, aber mit unterschiedlichen Kosten
hergestellt werden
 Umrechnung in ein homogenes „Einheitsprodukt“
Beispiel Brauerei: Selbstkosten = 528.000 EUR
1. Bestimmung der Äquivalenzziffern:
Schätzung aufgrund der Komplexität und Dauer des Brauprozesses
 Weizenbier = 1,0 (Einheitsprodukt)
 Vollbier hell = 0,6
 Vollbier dunkel = 0,9
 Bockbier = 1,5
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Folie
125
Folie
126
125
Äquivalenzziffernkalkulation
2. Umrechnung der Outputmengen auf Einheitsmengen
Nr.
i
Äquivalenz
-ziffer ÄZi
Vollbier Hell
(Blondi)
1
0,6
400.000
0,6 x 400.000 = 240.000
Vollbier
Dunkel (Uralt)
2
0,9
200.000
0,9 x 200.000 = 180.000
Weizenbier
(Die Weiße)
3
1,0
280.000
1,0 x 280.000 = 280.000
Bockbier
(Eliminator)
4
1,5
120.000
1,5 x 120.000 = 180.000
1.000.000
880.000
Biersorte
Summe
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Produzierte
Flaschen xi
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Umgerechnete Einheitsmengen ÄZi * xi
126
3
Äquivalenzziffernkalkulation
3. Ermittlung der Stückkosten des Einheitsproduktes
Herstellkosten je Recheneinheit =
528.000 €
= 0,60 €/RE
880.000 RE
4. Ermittlung der Stückkosten der äquivalenten Produkte
Selbstkosten des Einheitsprodukts = 0,60 €/RE × 1,0 RE = 0,60 EUR
Vollbier Hell = 0,6 RE × 0,60 €/RE = 0,36 €
Vollbier Dunkel = 0,9 RE × 0,60 €/RE = 0,54 €
Bockbier = 1,5 RE × 0,60 €/RE = 0,90 €
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Folie
127
127
Maschinenstundensatzkalkulation
 Keine verursachungsgerechte Kostenzurechnung in der
Zuschlagskalkulation, bei
 Geringem Anteil der Fertigungslöhne an den gesamten Fertigungskosten
 Unterschiedlicher Beanspruchung der Anlagen einer Kostenstelle durch
Produkte, ohne dabei zum Maschineneinsatz proportionale
Lohneinzelkosten zu verursachen.
 Vorgehen der Maschinenstundensatzkalkulation
 Kostensatz pro Maschinenstunde: Division der gesamten einer Maschine
zurechenbaren Kosten durch die tatsächliche Maschinenlaufzeit
 Maschinenunabhängige Gemeinkosten einer Kostenstelle: unveränderte
Zurechnung über einen Zuschlag auf die Einzelkosten
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Folie
128
128
4
Maschinenstundensatzkalkulation
 Kalkulationsschema:
Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne)
+ Maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten
(Maschinenstundensatz x Maschinenlaufzeit/Produkt)
+ Restfertigungs-Gemeinkosten (in % der Fertigungslöhne)
= Fertigungskosten
 Voraussetzung: detaillierte Kostenstellengliederung und
Gemeinkostenerfassung
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Folie
129
129
Maschinenstundensatzkalkulation: Stundensätze
 Fortsetzung Beispiel aus der Zuschlagskalkulation:
 Zuschlagssatz der Fertigungskostenstelle 2: 193,2%
 Zerlegung der Fertigungsgemeinkosten:
+ Maschinenkosten Lackierkammer 1
5.570 EUR
+ Maschinenkosten Lackierkammer 2
5.630 EUR
+ Maschinenkosten Schweiß- und Lötstand
28.500 EUR
+ Rest-Gemeinkosten
56.900 EUR
= Gemeinkosten Fertigung 2
96.600 EUR
 Nutzung Lackierkammern: 875 h
 Nutzung Schweiß- und Lötstand: 750 h
 Fertigungslöhne: 50.000 EUR
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Folie
130
130
5
Maschinenstundensatzkalkulation: Stundensätze
 Ermittlung von 3 Zuschlagssätzen:
Maschinenstundensatz Lackieren =
5.570 € + 5.630 €
= 12,80 €/h
875 h
Maschinenstundensatz Schweißen/Löten =
Rest−Gemeinkostenzuschlag Fertigung 2 =
28.500 €
= 38 €/h
750 h
56.900 €
= 113,8%
50.000 €
 Inanspruchnahme der Maschinen durch die Produkte:
 Standard:
 Luxus:
0,75h Lackierarbeiten
1h Lackierarbeiten
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0,75h Schweißen/Löten
0,75h Schweißen/Löten
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Folie
131
131
Maschinenstundensatzkalkulation: Selbstkosten
Kostenart
+
=
Luxus
88,00
148,00
2. Materialgemeinkosten (30% auf 1.)
26,40
44,40
114,40
192,40
40,00
40,00
3. Materialkosten
4. Fertigungslohn Teilefertigung
+
Standard
1. Materialeinzelkosten
5. Fertigungsgemeinkosten Teilefertigung (150% auf 4.)
60,00
60,00
6. Fertigungslohn Montage
40,00
60,00
9,60
12,80
28,50
28,50
+
7a. Maschinenkosten Lackieren (12,80 EUR/h)
+
7b. Maschinenkosten Schweißen/Löten (38,00 EUR/h)
+
7c. Rest-Fertigungsgemeinkosten Montage (113,8% auf 6.)
45,52
68,28
=
8. Fertigungskosten
223,62
269,58
=
9. Herstellkosten
338,02
461,98
+
10. Verwaltungsgemeinkosten (12% auf 9.)
40,56
55,44
+
11. Vertriebsgemeinkosten (7,5% auf 9.)
25,35
34,65
=
12. Selbstkosten
403,93
Folie 132
552,07
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132
6
Kalkulation von Kuppelprodukten

Entstehung mehrerer Produkte im Produktionsprozess

Praxisbeispiele:
Auffinden und Erschließen
von Erdöl- und
Erdgasvorkommen
− Erdöle und Erdgase unterschiedlicher Qualität
− Weitere Rohstoffe wie Kohlenstoffdioxid
Verarbeitung von Rohmilch
− Rahm und Standardmilch
Autodemontage
− Wertvolle Rohstoffe: Metalle, Reifen,
Ersatzteile
− Nicht verwertbare Rohstoffe: Altöl, …
Blutspende
− Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten und
Blutplasma
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Folie
133
133
Kuppelkalkulation
 Kuppelproduktion: bei der Erstellung von primär beabsichtigten
Hauptprodukten entstehen zwangsläufig ein oder mehrere
Nebenprodukte
 Gesamtkosten des Kuppelprozesses sind in die Kosten der Hauptund Nebenprodukte zu zerlegen
 Methoden
 Marktwertrechnung und Verteilungsmethode
 Proportionale Kostenverrechnung auf der Grundlage technischer
Merkmale
 Restwertmethode
 Durchschnittskostenmethode
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Folie
134
134
7
Kuppelkalkulation nach der Restwertmethode
Einsatzfaktoren
Kuppelproduktion
Hauptprodukt
Nebenprodukt
I
NebenProdukt
II
 Kuppelproduktion und ein Hauptprodukt
 die Nebenprodukte werden verkauft, wodurch ein Teil der Kosten gedeckt wird,
und der Rest der Kosten wird dividiert durch die Menge des Hauptprodukts
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Folie
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135
135
Kuppelkalkulation nach der Marktpreismethode
Einsatzfaktoren
Kuppelproduktion
Produkt
I
Produkt
II
Produkt
III
 mehrere Kuppelprodukte, die nicht in Haupt- und Nebenprodukte teilbar sind
 die Kosten werden im gleichen Verhältnis wie die mit den Preisen der gewichteten
Mengen der Produkte zueinander auch auf die Produkte umgelegt
 die Methode folgt dem Kostentragfähigkeitsprinzip, d.h. wenn der Markt einen hohen
Preis akzeptiert, dann kann dieses Produkt auch mehr Kosten tragen
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Folie
136
136
8
Anwendung der Methoden in der Praxis
 Erdölindustrie ein typisches Beispiel für die Kuppelproduktion
 Einsatz der Methoden in Raffinieren:
 Marktwirtschaftliche Messgrößen:
 Restwertmethode
46%
 Andere
20%
 Physikalische Messgrößen:
 Volumen (Barrel, Gallonen, m3)
27%
 Masse (Gewicht, molekulare Masse)
2%
 Andere
5%
100%
(vgl. Bhimani/Horngren/Datar/Foster (2008), S. 183)
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Folie
137
137
Zusammenfassung: Kostenträgerstückrechnung
(Kalkulation)
Zweck der Vollkostenkalkulation:
 Ermittlung voller Selbstkosten zur Unterstützung der Preisbildung
oder Preiskalkulation bei Abgabe von Angeboten
 Vergleich zwischen Fertigungs-, Betriebstätten oder anderen
Unternehmen ( Benchmarking)
 Verrechnungspreise
 Erfolgsermittlung für Aufträge, Produkte, Produktgruppen oder
Sparten
 Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse in Handels- und
Steuerbilanz ( Herstellungskosten)
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Folie
138
138
9
Kalkulation öffentlicher Aufträge und Leistungen
 Keine vollständig funktionierenden Märkte für
 Aufträge der öffentlichen Hand an private Unternehmen
 Leistungen der öffentlichen Hand an Private
 Preisfindung für öffentliche Aufträge ist in der Verordnung PR des BmWI
und in den Leitsätzen für die Preisermittlung aufgrund von Selbstkosten
(LSP) geregelt
 Prinzipiell alle genannten Kalkulationsverfahren zulässig
 Jedoch insbesondere Bezug auf die Zuschlagskalkulation
 Festlegung der Wertebasis der Kalkulation (adäquater Gewinnaufschlag,
Berücksichtigung von Lizenzgebühren etc.)
 Entsprechende Regelungen für öffentliche Einrichtungen als Lieferant von Leistungen
sind in den jeweiligen landesrechtlichen Kommunalabgabengesetzten (KAG) bzw.
entsprechenden Gebührengesetzten und Entgeltordnungen enthalten
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Folie
139
139
10
Aufgabe 8
Sie
erhalten
die
Information,
dass
der
Zuschlagssatz
für
die
Fertigungsgemeinkosten in einem Einproduktunternehmen 120% beträgt. Für die
Verwaltung
und
den
Vertrieb
sind
(ohne
Berücksichtigung
von
Sondereinzelkosten) Kosten von 9.500 € entstanden. Die Herstellkosten betragen
nach allen zu berücksichtigenden Positionen 120.000 €. Die Produktionsmenge
beträgt 800 Stück. Sondereinzelkosten der Fertigung und Sondereinzelkosten des
Vertriebs sind jeweils in Höhe von 500 € angefallen. Andere Kosten sind nicht
angefallen.
1. Ermitteln Sie die Selbstkosten pro Stück mit Hilfe der einstufigen
Divisionskalkulation.
2. Sie erhalten nun die zusätzliche Information, dass zwar 800 Stück gefertigt
worden sind, jedoch nur 100 Stück verkauft werden konnten. Ermitteln Sie die
Selbstkosten pro Stück mit Hilfe der zweistufigen Divisionskalkulation.
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Folie
140
140
Aufgabe 9
Es sollen die Selbstkosten für die Entleerung unterschiedlicher Mülltonnen
eines Entsorgungsunternehmens ermittelt werden. Dabei ist bekannt, dass
die Entleerung der grünen Tonne 20 % mehr Kosten verursacht als die der
Restmülltonne. Die gelbe Tonne ist wiederum zu 10 % günstiger zu entleeren
als die Restmülltonne. In der Abrechnungsperiode wurden insgesamt 5.200
grüne, 7.000 Restmüll- und 9.500 gelbe Tonnen entleert. Die Gesamtkosten
betrugen dabei 280.000 €.
Wie hoch sind die Selbstkosten für die Entleerung der einzelnen Tonnen
nach der Äquivalenzziffern Kalkulation?
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Folie
141
141
1
Aufgabe 10
In einem Produktionsverbund aus den Produkten A, H, B und C, sind
Gesamtkosten in Höhe von 70.000 € angefallen. Es konnten Erlöse in Höhe
von 2.000 € für A, 8.000 € für B, 10.000 € für C und 80.000 € für H erzielt
werden.
Ermitteln Sie die Kosten für Hauptprodukt H gemäß
1. der Marktpreismethode.
2. der Restwertmethode.
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142
142
Aufgabe 11
Bei Ermittlung der Selbstkosten in Höhe von 101.500 € mit Hilfe der
mehrstufigen Zuschlagskalkulation ist die Höhe des Zuschlagsatzes für die
Vertriebsgemeinkosten zu berechnen. Wie hoch ist dieser Zuschlagssatz, wenn
die folgenden Daten bekannt sind:
•
•
•
•
Fertigungskosten 1.500 €
• Gemeinkosten Forschung 7.000 €
Gemeinkosten Verwaltung 10.500 €
• Gemeinkosten Vertrieb
70.000 €
Materialgemeinkostenzuschlag 150 % • Sondereinzelk. Fertigung
5.000 €
Fertigungsgemeinkostenzuschlag 50 %
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143
143
2
Aufgabe 12 (I)
Folgende Daten sind gegeben:
Materialeinzelkosten
15.000 €
Fertigungseinzelkosten
14.000 €
Die innerbetriebliche Leistungsverrechnung erfolgt zu gleichen Teilen auf die
Endkostenstellen
Gemeinkosten
Konto Bezeichnung
41
Gemeinkostenmaterial
43
Hilfslöhne
43
Gehälter
47
Bürokosten
48
Kalk. Zinsen
48
Kalk. Abschr. Anlagen
Kostenstellen
1 Allgemeiner Hilfsbereich
2 Materialbereich
3 Fertigungsbereich
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Betrag
3.000 €
1.800 €
8.000 €
400 €
1.200 €
8.000 €
4 Verwaltungsbereich
5 Vertriebsbereich
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Folie
144
144
Aufgabe 12 (II)
Die Gemeinkosten verteilen sich auf die Kostenstellen wie folgt:
Kostenarten
Kostenstellen
1
2
3
4
5
41
0
1
2
0
0
43
200 € 600 € 1.000 € 0
0
43
100 € 1.000 € 4.400 € 2.000 € 500 €
47
0
0
0
3
1
48 kalk. Zinsen
2
3
5
2
0
Anschaffungskosten (AK)Anlagen 5.000 € 20.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 €
48 kalk. Abschr.= 20% der AK der Anlagen
Vervollständigen Sie den Betriebsabrechnungsbogen. Ermitteln Sie die
Zuschlagsätze für die Kostenstellen 2 bis 5. Basis für den Zuschlagssatz zu 4 und
5 sind die Herstellkosten. Gehen Sie dezidiert auf die Ermittlung der Herstellkosten
ein.
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Folie
145
145
3
Aufgabe 12 (III)
Summe
41
Gemeinkostenmaterial
43
Hilfslöhne
43
Gehälter
47
Bürokosten
48
Kalk. Zinsen
48
Kalk. Abschr.
1
2
3
4
5
Ermittlung der HK
Summe Primäre Kosten
Sekundäre Kosten
Summe Primäre und Sekundäre Kosten
Zuschlagssätze
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146
Folie
147
146
Agenda
4. Kostenträgerrechnung im System der Vollkostenrechnung
4.1 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
4.2 Exkurs: Weitere Systeme der Kostenrechnung
4.3 Kostenträgerzeitrechnung (Kurzfristige Ergebnisrechnung)
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147
4
Kurzfristige Ergebnisrechnung
 Rennradbeispiel:
 Standard:
Preis = 440 EUR
 Luxus:
Preis = 550 EUR
 Keine Lagerbestände, Produktion = Absatz
Position
Standard
1. Preis pro Stück
-
2. Selbstkosten pro Stück*
= 3. Ergebnis pro Stück
x 4. Stückzahl
= 5. Ergebnis pro Produkt
= 6. Betriebsergebnis
Luxus
440,00
550,00
-403,93
-552,07
+36,07
-2,07
x 500
x 500
+ 18.035,00
-1.035,00
+ 17.000,00
*Vgl. Daten aus der Zuschlagskalkulation mit integrierter
Maschinenstundensatzkalkulation
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