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Kerbschlagbiegeversuch
und
Dauerschwingversuch
Von
Martin Chemnitz
Matthias Fricke
(Dauerschwingprüfmaschine für Kranbauteile)
(Kerbschlagwerk)
Einleitung .................................................................................................................... 1
Der Kerbschlagbiegeversuch .................................................................. 1
Einleitung Kerbschlagbiegeversuch ...................................................................... 1
Der Versuch .............................................................................................................. 2
Kennwerte ....................................................................................................................................... 2
Versuchsaufbau ............................................................................................................................... 3
Bestimmen der Kerbschlagzähigkeit ............................................................................................... 3
Bestimmen der Laterale Breitung.................................................................................................... 3
Die Probenlage im Widerlager des Pendelschlagwerkes ................................................................ 4
Übergangstemperatur (Tü) ....................................................................................... 4
Einflussgrößen auf die Übergangstemperatur ................................................................................. 5
Brucharten ................................................................................................................ 6
Kurventypen ............................................................................................................. 8
Das Werkstoffprobestück ........................................................................................ 9
Ziel der Kerbe................................................................................................................................ 10
Der Dauerschwingversuch .................................................................... 12
Einleitung Dauerschwingversuch ......................................................................... 12
Der Versuch nach DIN 50 100 ................................................................................ 13
Die Wechselbiegemaschine........................................................................................................... 13
Versuchskennwerte ....................................................................................................................... 15
Wöhlerversuche ..................................................................................................... 16
Begriffe.......................................................................................................................................... 16
Ermittlung der Wöhler-Kurve ....................................................................................................... 17
Grenzschwingspielzahl.................................................................................................................. 18
Streuungen der Wöhlerversuche ................................................................................................... 18
Festigkeitsbereiche ................................................................................................ 19
Kurzzeitfestigkeit .......................................................................................................................... 20
Zeitschwingfestigkeit .................................................................................................................... 20
Dauerschwingfestigkeit ................................................................................................................. 20
Einflussgrößen auf die Festigkeit ......................................................................... 20
Werkstoff....................................................................................................................................... 20
Kristallgitter ........................................................................................................................................... 20
Werkstoffzustand ................................................................................................................................... 21
Wärmebehandlung ................................................................................................................................. 21
Eigenspannung ...................................................................................................................................... 22
Bauteilform: .................................................................................................................................. 23
Kerbeinfluss ........................................................................................................................................... 23
Oberflächenzustand ............................................................................................................................... 24
Bauteilabmessungen .............................................................................................................................. 24
Belastung ....................................................................................................................................... 24
Belastungsart ......................................................................................................................................... 24
Mittelspannung ...................................................................................................................................... 25
Spannungen und Frequenzen: ................................................................................................................ 26
Umgebung ..................................................................................................................................... 27
Temperatur: ........................................................................................................................................... 27
Umgebungsmedium: .............................................................................................................................. 28
Schwingbruch (Dauerbruch) ................................................................................. 28
Rissbildung .................................................................................................................................... 29
Rissausbreitung ............................................................................................................................. 30
Restbruch....................................................................................................................................... 30
Ermüdungsbruch ................................................................................................... 31
Der Umlaufbiegeversuch (DIN 50113/82) ................................................................... 32
Fazit ............................................................................................................................. 33
Literaturangaben .................................................................................................... 33
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Einleitung
Mit der mechanischen Belastbarkeit von Materialien, Strukturen und Bauteilen sind wir
im täglichen Leben in vielfältiger Weise unmittelbar konfrontiert. Unfälle und Katastrophen, die auf das Versagen durch Materialermüdung zurückzuführen sind, belegen,
dass die Frage nach der Bruch- und Ermüdungsfestigkeit bewegter und dynamisch
belasteter Bauteile in vielen Fällen von existentieller Bedeutung ist.
Der Kerbschlagbiegeversuch
Einleitung Kerbschlagbiegeversuch
Der Kerbschlagbiegeversuch gehört zur Gruppe der Verfahren zur Ermittlung von
Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften mit schlagartiger Beanspruchung. Im Kerbschlagbiegeversuch wird die Zähigkeit von gekerbten Werkstoffen bei schlagartiger
Beanspruchung in Abhängigkeit von der Temperatur und der Schlaggeschwindigkeit
untersucht. Das Ziel besteht darin, die Sprödbruchneigung eines Werkstoffes in Abhängigkeit vom Werkstoffzustand und den gegebenen Prüfbedingungen (schlagartige
Beanspruchung, Prüftemperatur) zu bewerten.
Beim Kerbschlagbiegeversuch wird der Zähigkeitsnachweis auf der Grundlage einer
Übergangstemperatur geführt. Die hierbei ermittelten Versuchsergebnisse können zwar
nicht unmittelbar für die Querschnittsbemessung von Bauteilen verwendet werden, stellen jedoch ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl eines geeigneten Werkstoffes
dar. Weiterhin dient der Kerbschlagbiegeversuch zur Kontrolle der Qualität und
Gleichmäßigkeit von Gefügezuständen sowie von Alterungserscheinungen. Man erhält
damit ein Maß für das Arbeitsaufnahmevermögen eines Werkstoffs bei plötzlichen
Spannungs-spitzen.
Bruchvorgange in Werkstoffen werden in duktil und spröd eingeteilt, je nachdem wie viel
sich ein Werkstoff vor dem Bruch plastisch verformt. Duktile Brüche gehen einher mit
großer, makroskopisch erkennbarer, plastischer Verformung. Jene Spannung, bei der
plastische Verformung einsetzt, wird Fließgrenze genannt. Bei einer einachsigen Beanspruchung, (Bsp. Zugversuch, Stauchversuch) ist diese direkt aus dem Experiment
bestimmbar und ist gekennzeichnet durch jene Spannung, bei der es zum Abweichen
von der linearen Spannungs-Dehnungsbeziehung kommt. Bei mehrachsigen Beanspruchungen (Bsp. Torsionsversuch) wird für duktile Werkstoffe eine Fließspannung
gemessen, die um bis zu 50% kleiner ist wie die im Zugversuch ermittelte Fließgrenze.
Ein spröder Werkstoff bricht, ein duktiler kann den Riss auffangen. Falls der Werkstoff
im Versuch ein gewisses Maß an Sicherheit zeigt, so kann dies auch im Bauteil erwartet
werden. Ein Werkstoff muss in der Praxis häufig mehrachsige und sogar schlagartige
Beanspruchungen aushalten können. Eine gleichsinnige mehrachsige Beanspruchung
wirkt zwar festigkeitssteigernd, aber auch versprödend. Bei gewissen Werkstoffen (z.B.
niedriglegierter Stahl) kommt zudem noch eine Temperaturversprödung hinzu. Bei
tiefen Temperaturen und konstruktiv bedingten Kerben ist ein Sprödbruch schon
-1-
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
unterhalb der statischen Festigkeitskennwerte möglich. Die Resultate des Kerbschlagbiegeversuchs können nicht zur Dimensionierung von Bauteilen herangezogen werden.
Sie geben lediglich einen Anhalt über die Neigung zum Sprödbruch verschiedener
Werkstoffe und Werkstoffzustände. Auch kann die Kerbschlagarbeit zur Kontrolle der
Gefügegleichmassigkeit verwendet werden. Der Versuch ist stark von der Probenform
abhängig, so dass Ergebnisse nur vergleichbar sind, wenn mit gleicher Proben- und
Kerbform gemessen wurde. Am häufigsten kommt der Kerbschlagbiegeversuch bei
Eisenbasiswerkstoffen zur Anwendung. Gewisse Kunststoffe eignen sich auch für den
Kerbschlagbiegeversuch. PVC und Polystyrol sind dabei besonders kerbempfindlich.
Der Versuch
Das Zerschlagen der Proben erfolgt auf einem Pendelschlagwerk. Dabei wird die Probe
mit der Kerbseite gegen Widerlager gelegt. Nach dem Ausklinken beschreibt eine
Hammerscheibe einen Kreisbogen und überträgt im tiefsten Punkt der Hammerbahn
einen Teil ihrer kinetischen Energie auf die Probe. Die Schlagarbeit muss so groß sein,
dass die Probe mit einem Schlag durchbricht oder durch die Widerlager hindurch
gezogen wird. Die verbrauchte Arbeit kann an einem Schleppzeiger abgelesen werden.
Zur Bestimmung der Übergangstemperaturen erfolgt die Prüfung bei mehreren
Temperaturen z.B. bei 100 K (flüssiger Stickstoff), 273 K (Eiswasser), 293 K
(Raumtemperatur), 373 K (siedendes Wasser), 473 K (Ofen)
Kennwerte
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Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
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Herr Wuthenow
Versuchsaufbau
Bestimmen der Kerbschlagzähigkeit
Kerbschlagzähigkeit (Ak)= Kerbschlagbiegearbeit (Av)
Probenquerschnitt an der Kerbstelle (A0)
Bestimmen der Laterale Breitung
Neben der Kerbschlagzähigkeit werden noch das makroskopische Bruchaussehen (siehe Brucharten) und
die laterale Breitung (LB) (Maße SB in der Abb.) zur
Kennzeichnung der Werkstoffzähigkeit herangezogen.
-3-
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
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Herr Wuthenow
Die Probenlage im Widerlager des Pendelschlagwerkes
Wesentlich dabei ist, dass die Finnenschneide des Pendelhammers genau zentrisch auf
der gegenüberliegenden Seite der Kerbe auf die Probe auftrifft.
Übergangstemperatur (Tü)
Der Konstrukteur muss den Einsatz seiner zu verwendenden Werkstoffe unter schlagartiger Belastung und dreiachsigem Spannungszustand unterhalb der Übergangstemperatur vermeiden.
Die Bestimmung der Übergangstemperatur erfolgt:
− Bei 50% Sprödbruch
− Bei 50% Verformungsbruch
− Wenn 50% Kerbschlagbiegearbeit (Av) der Hochlage erreicht ist
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Fach:
Fertigungstechnik
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Dauerschwingversuch“
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Herr Wuthenow
Die Übergangstemperatur Tü kennzeichnet die Lage des Steilabfalls in dem
Kerbschlagarbeit - Temperatur – Diagramm
Einflussgrößen auf die Übergangstemperatur
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Fertigungstechnik
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Dauerschwingversuch“
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Herr Wuthenow
Brucharten
Diagrammkurve für ein kubisch raumzentriertes Metall
Das Bruchaussehen ist die Erscheinungsform der Bruchfläche nach der Prüfung. Die
Bruchflächen werden optisch unter makroskopischer Größenordnung bewertet. Man
unterscheidet grob in Brüche mit matten oder faserigen Bruchaussehen und in Brüche
mit glatten oder kristallinen Bruchaussehen.
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Fach:
Fertigungstechnik
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Dauerschwingversuch“
Datum:
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Herr Wuthenow
Sprödbruch
Unter stoßartiger Belastung und Temperatureinfluss können Werkstoffe eine unterschiedliche Neigung zum Sprödbruch haben, der ohne vorwarnende Erscheinung
plötzlich eintritt. Das heißt, ein Sprödbruch tritt dann auf, wenn die Trennfestigkeit von
der größten Zugspannung erreicht wird, ehe die Schubspannung den Gleitwiderstand
überschreitet. Die dabei verbrauchte Schlagarbeit ist gering. Es entsteht eine
feinkörnige, glitzernde Bruchfläche.
Verformungsbruch
Die bei einem Verformungsbruch verbrauchte Schlagarbeit ist sehr groß. Der Bruch tritt
ein, wenn die Schubspannung den Gleitwiderstand überschreitet, bevor die Zugspannung die Trennfestigkeit erreicht. Bei Ablauf dieses Vorganges innerhalb des
Werkstoffes wächst der Gleitwiderstand durch den Eintritt der Verfestigung immer mehr
an und die Probe wird dann abgeschert. Es entsteht eine sehnige Bruchfläche die
starke plastische Verformungen aufweist.
Mischbruch
Bei einem Mischbruch fallen in der Bruchfläche die Bruchformen des Sprödbruches und
des Verformungsbruches an.
Die reinen Verformungsbrüche kennzeichnen die Hochlage und die reinen Sprödbrüche
die Tieflage der Kurve des Schlagarbeit – Temperatur Diagramms.
In dem Streugebiet oder auch dem Steilabfall genannt siedeln sich die Mischbrüche an.
Die Verschiebung des Steilabfalls nach rechts ergibt meistens eine Erniedrigung der
Hochlage
Einflussgrößen des Bruchverhaltens
− Werkstoffbedingte: Werkstoffart, Gitterart, Reinheit, Gefüge (Korngröße),
Wärmebehandlungsmethoden
− bauteilbedingte: Eigenspannungen, Gefügeveränderungen durch Herstellverfahren
(Wärmebehandlung)
− beanspruchungsbedingte: mehrachsige Spannungszustände,
Beanspruchungsgeschwindigkeit, Temperatur
-7-
Fach:
Fertigungstechnik
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Dauerschwingversuch“
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Herr Wuthenow
Kurventypen
Av-T Diagrammkurven in Abhängigkeit der Gitterstruktur
Typ I:(blau)
-gute Zähigkeit bei höheren Temperaturen (”Hochlage”),
-jedoch ausgesprochen spröde bei tiefen Temperaturen (”Tieflage”),
-da zwischen Steilabfall mit stark streuenden Messwerten über einen relativ schmalen
Temperaturbereich;
-charakteristisch für krz-Metalle, z.B. Baustähle und niedrig legierte Stähle
Typ II:(grün)
-über den gesamten Temperaturbereich relativ niedrige Zähigkeitswerte (spröde);
-typisch für amorphe oder komplizierte Gitterstrukturen, z.B. Grauguss
Lamellengraphit
Typ III: (lila)
-sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Temperaturen nahezu konstant
-hohe Kerbschlagzähigkeit;
-kfz-Metallen z.B. Kupfer oder austenitische Stähle
-8-
mit
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Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
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Herr Wuthenow
Das Werkstoffprobestück
Für die Versuchsdurchführungen werden hauptsächlich zwei Probenformenarten verwendet, die Charpy-U-Probe und die Charpy-V-Probe. Diese sind nach DIN EN 10045
genau genormt. Sie unterscheiden sich in der Kerbform, U-Kerb bzw. V-Kerb.
Durch die Form des Kerbradius kann eine Versuchsverschärfung in Richtung Sprödbruch erfolgen.
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Dauerschwingversuch“
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Herr Wuthenow
Ziel der Kerbe
Es wird die Werkstoffneigung zum Bruchverhalten unter dreiachsigem Spannungszustand mit Temperatureinfluss und der zu untersuchenden Probenform beurteilt. Die
Beurteilung erfolgt u.a. durch die optische Vermessung der entstandenen Brucharten
nach dem Versuchsablauf und der Bewertung ihrer prozentualen Anteile.
Durch das Einbringen einer definierten Kerbe in den genormten Probenkörper der
Werkstoffprobe wird bei der Versuchsdurchführung ein dreiachsiger Spannungszustand
im Kerbgrund erreicht.
F
FL
b
= eingeleitete Schlagkraft
= Gegenkraft im Widerlager
= einachsige Biegespannung
Durch Umlenkung der Kraft F im Kerbgrund
wird die Spannung b in einen mehrachsigen
Spannungszustand umgelenkt
Als Bsp. Ein Kerbschlag – Temperatur Diagramm für Erläuterung der Abhängigkeit von
mehr achsigen Spannungszuständen der Probe.
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Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
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Herr Wuthenow
original Foto einer Probe vor und nach dem Versuch
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Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
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Lehrer:
Herr Wuthenow
Der Dauerschwingversuch
Einleitung Dauerschwingversuch
Mit der mechanischen Belastbarkeit von Materialien, Strukturen und Bauteilen sind wir
im täglichen Leben in vielfältiger Weise unmittelbar konfrontiert. Unfälle und
Katastrophen, die auf das Versagen durch Materialermüdung zurückzuführen sind,
belegen, dass die Frage nach der Bruch- und Ermüdungsfestigkeit bewegter und
dynamisch belasteter Bauteile in vielen Fällen von existentieller Bedeutung ist. Durch
oftmals tragische Ereignisse in Natur und Technik hat der Mensch erkennen müssen,
dass sowohl lebende als auch künstliche Strukturen bei schwingender Beanspruchung
eine geringere Festigkeit als bei ruhender (statischer) Belastung haben und unter
erhöhter dynamischer Spannung wesentlich kürzere Lebensdauer aufweisen als unter
niedrigerer Belastung.
Eine systematische Untersuchung dieser Zusammenhänge wurde durch die Entwicklung des neuzeitlichen Verkehrswesens erzwungen und bereits in der Mitte des vorigen
Jahrhunderts erstmals von August Wöhler für Eisenbahnwagen-Achsen durchgeführt.
Als Bruch- oder Versagensursache bei schwingender Beanspruchung vermutete er
Ermüdungszerrüttung des Werkstoffgefüges.
Ermüdendes Material antwortet auf dauernd wiederholte Überlastzustände in der Regel
mit Schwingungsbrüchen, die ein Bauteilversagen zur Folge haben. Meist liegt der
Ursprung von Anrissen in Fehlstellen wie Materialeinschlüssen, in Kerbstellen bei
scharfen Querschnittsübergängen oder bei fehlerhaft ausgeführten Schweißverbindungen. Der Fortschritt von Ermüdungsrissen ist im allgemeinen makroskopisch mehr
oder weniger deutlich durch konzentrische Rastlinien im Bruchbild zu erkennen und
führt mit einem finalen Gewaltbruch des letztlich zu schwachen Restquerschnitts zum
Totalausfall des Bauteils.
Die durch Wöhlerkurven beschriebene Schwingfestigkeit von Proben oder Bauteilen ist
in der Hauptsache abhängig vom Werkstoff und der Geometrie (Form und Größe) sowie
von der Beanspruchungsart (Biegung, Zug-Druck-Belastung, Torsion, usw.). Schwingversuche an meist runden oder flachen Materialproben werden mit verhältnismäßig
einfachen Prüfmaschinen durchgeführt und dienen im Allgemeinem zum Vergleich von
Werkstoffen oder Fertigungsprozessen sowie als Basis zur konstruktiven Auslegung.
Bauteil-Schwingversuche erfordern oft aufwendige steuer- und regelbare Versuchsanlagen und werden meist in geringerem Prüfmusterumfang zwecks abschließenden
Nachweises der Sicherheit gegen Bauteilversagen angesetzt.
- 12 -
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Wöhler wies auch schon nach, dass eine Belastungsamplitude existiert, unterhalb der
auch bei unendlich häufiger Beanspruchung keine Probe mehr bricht. Das bedeutet,
dass für eine dauerhaft ausgelegte Bemessung funktions- und sicherheitsrelevanter
Bauteile die größte im Betrieb zu erwartende Beanspruchung unterhalb der sogenannten Dauerfestigkeit liegen muss. Der durch Schwingversuche ermittelbare
Zusammenhang zwischen Belastungsamplitude und Lebensdauer, messbar in
Schwingspielen bis zum Bruch, wurde ihm zu Ehren Wöhlerkurve genannt.
Der Versuch nach DIN 50 100
Die Dauerschwingfestigkeit in N/mm² ist der um eine gegebene Mittelspannung
schwingende größte Spannungsausschlag, den ein Werkstoff "unendlich oft" ohne
Bruch und ohne unzulässige Verformung aushält. Die Beanspruchung der Probe
verläuft in Form eines Schwingvorganges.
Die Dauerfestigkeit wird nach dem Wöhlerverfahren ermittelt. Es werden nacheinander
völlig gleichwertige Proben gestaffelten Schwingbeanspruchungen unterworfen und die
zugehörigen Bruchschwingzahlen festgestellt. Der Spannungswert S a (Spannungsamplitude) wird von Probe zu Probe so gestaffelt, dass jene größte Beanspruchung
gefunden wird, die "unendlich oft" ohne Bruch ertragen wird. Bei einigen Werkstoffen,
wie z.B. Austenitischer Stahl oder Aluminiumlegierungen, fällt die Wöhlerkurve immer
weiter bis zum Nullpunkt, es gibt keine Dauerschwingfestigkeit. Beanspruchung und
Schwingspielzahl jeder Probe werden im Versuchsbericht festgehalten. Diese Wertepaare werden zur Auswertung in das Wöhlerschaubild eingetragen. Man unterscheidet
Wechsel- und Schwellfestigkeit als Sonderfälle der Dauerfestigkeit.
Der Dauerschwingversuch dient zur Ermittlung der schwächsten Stellen einer Konstruktion bzw. Bruch begünstigender Ursachen z.B. an Schraub- und Schweißverbindungen.
Die Wechselbiegemaschine
Als Bsp. dient eine schematische Darstellung einer Wechselbiegemaschine. Ihr mechanischer Antrieb ermöglicht eine stufenlos einstellbare Spannungsamplitude. Dies wird
durch einen Doppelexzenter auf der Antriebswelle realisiert. Über einem Pleuel wird der
Exzenterhub auf die Antriebsschwinge übertragen und ein Biegemoment in die Probe
eingeleitet. Das Gegenmoment wird von der Mess-Schwinge mit Hilfe der Messfeder
aufgebracht. Somit ist das auf die Probe wirkende Biegemoment den Ausschlägen der
Messuhren, welche die vertikale Bewegung der Messschwingenenden anzeigen, proportional. Der Umrechnungsfaktor ergibt sich aus Messfedersteifigkeit und den geometrischen Maschinenabmessungen. Zur Bestimmung der Bruchzyklenzahl sind die
Wechselbiegemaschinen mit einem Zählwerk ausgerüstet. Eine Abschaltautomatik
stoppt den Antriebsmotor bei Probenbruch.
- 13 -
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Kurze Bedienungsanleitung
Im folgenden werden die wichtigsten Handgriffe, die zur Bedienung der Maschine
erforderlich sind, stichwortartig zusammengefasst.
1. Prüfquerschnitt der Probe feststellen (messen und notieren).
2. Widerstandsmoment des Prüfquerschnittes nach berechnen. (b: Probenbreite, h:
Probendicke).
3. Biegemoment errechnen nach der Gleichung:( W=(b*h²)/6
4. Die zum errechnetem Biegemoment passende Messfeder einbauen.
5. Zählerstand des Lastspielzählers notieren.
6. Kontaktschraube des Ausschaltkontaktes hochschrauben.
7. Exzenter auf den Wert Null einstellen. Ausschläge der Messuhren notieren.
8. Probe einspannen und dabei beachten, dass die neutrale Faser der Probe in der
Schwenkachse der Schwinge liegt.
9. Exzenterwelle von Hand durchdrehen und Messuhrwerte kontrollieren. Die Werte
müssen die gleichen sein, wie vor dem Einspannen der Probe. Hat eine nicht ganz
ebene Probe die Messeinrichtung vorgespannt, so muss die Motorschlittenposition
korrigiert werden.
10. Exzenter einstellen. (Zur Messuhranzeige in der Nullstellung des Exzenters wird der
aus der Kennlinie entnommene Messfederweg addiert. Durch Variation der
Exzentereinstellung an gewünschten Messuhrausschlag annähern.)
11. Tastspitzen beider Messuhren genügend weit von der Messschwinge entfernen.
12. Druckknopfschalter betätigen und Motorschütz einschalten.
13. Sobald die Maschine läuft, am ölgedämpften Ausschalter die Kontaktschraube
vorsichtig an den Kontakthebel herandrehen, bis die Maschine abschaltet.
14. Kontaktschraube ca. 45° zurückdrehen.
15. Druckknopfschalter betätigen und Motorschütz einschalten.
Nun kann die Maschine sich selbst überlassen werden. Bei Bruch oder Anriss der
Probe schaltet sie selbständig ab und die rote Kontrolllampe leuchtet auf.
16. Zählerstand des Lastspielzählers notieren. Die Differenz zum Zählerstand bei
Versuchsbeginn ergibt die von der Probe ertragene Lastspielzahl.
17. Ausbau der gebrochenen bzw. gerissenen Probe.
- 14 -
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
Versuchskennwerte
Spannungsamplitude σa (auch Spannungsausschlag)
Mittelspannung σm
Oberspannung σo
Unterspannung σu
Spannungsschwingbreite ∆σ (auch zyklische Spannung)
Spannungsverhältnis (R = σo /σu)
- 15 -
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Metallische Werkstoffe ertragen schwingende Belastungen selbst dann nicht beliebig
oft, wenn die hierbei auftretenden Spannungsamplituden gering gegenüber der im Zugversuch ermittelten maximalen Zugfestigkeit sind. Die sich zeitlich veränderten und
wiederholten Beanspruchungen führen in vielen Fällen zu einem Ermüdungs- oder
Dauerbruch. So gehen z.B. Proben aus normalen unlegierten Stählen unter Zug- Druckoder Wechselbeanspruchung selbst dann noch zu Bruch, wenn ihre Spannungsamplitude kleiner als ihre Streckgrenze ist. Hieraus ergibt sich für die Auslegung
schwingend belasteter Bauteile die zwingende Forderung Werkstoffkenngrößen zu
verwenden, welche das mechanische Verhalten unter schwingender Beanspruchung
widerspiegeln. Solche Kenngrößen können mit Schwingprüfmaschinen oder Wechselbiegemaschinen aus Dauerschwingversuchen ermittelt werden. Oft wird zur Durchführung eines Dauerschwingversuches eine sinusförmige Belastung mit konstanter
Amplitude bis zum Bruch der Probe aufgebracht und die Bruchzyklenzahl registriert. Die
Belastung kann hierbei spannungs- und dehnungskontrolliert erfolgen. Zusätzlich zur
schwingenden Belastung kann eine statische Last überlagert sein.
Je nach Lage der Mittelspannung unterscheidet man verschiedene Bereiche der Dauerschwingbeanspruchung. So ist beispielsweise der Druckschwellbereich dadurch
gekennzeichnet, dass die aufgebrachte Unter- wie auch die Oberspannung im
Druckbereich liegen. Analog hierzu ist der Zugschwellbereich durch eine Unter- und
Oberspannung im Zugbereich gekennzeichnet. Im Wechselbereich liegt die
Oberspannung im Zug- und die Unterspannung im Druckbereich. Diese schematisch
dargestellten Bereiche lassen sich in einfacher Form durch das Spannungsverhältnis R
angeben. Das Spannungsverhältnis ergibt sich aus dem Quotienten von Unter- zu
Oberspannung.
Wöhlerversuche
Für Untersuchung des Ermüdungsverhaltens werden mindestens sechs bis zehn, vom
Werkstoff, Gestalt und Bearbeitung völlig gleichartige Proben im Schwingfestigkeitsversuchen ohne Pause bis zum Bruch zyklisch beansprucht und die jeweiligen
Bruchlastspielzahlen ermittelt.
Begriffe
Bruchlastspielzahl (NB): Schwingspielanzahl welche die Lastspiele, die bis zum Bruch
führen, angibt.
Schwingspielanzahl (N): Anzahl der Schwingungen eines Versuchs
Grenzschwingspielzahl (NG): ist die festgelegte maximale Anzahl der Schwingungen,
der die Versuchsprobe ausgesetzt wird.
Dauerschwingfestigkeit (zd Sch oder zd W): die Probe erträgt eine unendlich Anzahl
Schwingungen minimal aber 106 Schwingungen (Sch =schwellende, W=wechselnde
Belastung)
- 16 -
Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Zeitfestigkeit: für eine gewisse Anzahl der Versuche ist die Probe Schwingfest
(mindestens 102 Schwingungen)
Kurzzeitfestigkeit: nur kurzzeitige Belastung mit konstanter Spannungsamplitude
möglich, da sofort der Bruch erfolgt.
Durchläufer: Eine beim Versuch nicht gebrochene Probe heißen Durchläufer.
Ermittlung der Wöhler-Kurve
Man beginnt mit der ersten Probe mit einer relativ hohen Belastung, die rasch den
Bruch herbeiführt, und wendet bei den folgenden Proben jeweils eine niedrigere Beanspruchung an, bis auch nach vielen Lastwechseln kein Bruch mehr erfolgt. Trägt man
nun die zum Bruch führenden Belastungen (Spannungsamplitude) über die Belastung
nicht gebrochener Proben über der erreichten Grenzschwingspielzahl auf, so erhält
man entsprechende Diagramme, welche als Wöhlerkurven benannt sind.
Verschiedene Proben werden mit der gleichen Mittelspannung, aber mit unterschiedlichen Spannungsamplituden jeweils bis zum Bruch geprüft und ihre Lebensdauer durch
das zählen der Schwingspielzahlen ermittelt, so ergibt die Auftragung der Spannungsamplitude über die ermittelten Lebensdauer die Wöhler-Kurve. Je kleiner die Spannungsamplitude, umso größer wird die Lebensdauer der Probe. Versuche, bei denen
die Lebensdauer der Probe ins „Unendliche“ anwächst, werden bei einer bestimmten
Grenzschwingspielzahl (NG) beendet.
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Fach:
Fertigungstechnik
Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
Datum:
23.04.2005
Gruppe:
Fricke, Chemnitz
bbs meTechnikerschule
Hannover
Lehrer:
Herr Wuthenow
Grenzschwingspielzahl
Die annähernd waagerechte Kurve im fortgeschrittenen Verlauf lässt den Schluss zu,
dass eine Probe nicht unendlich lang geprüft werden muss, sondern nur bis zu einer
praktisch relevanten Grenzlastspielzahl NG.
Die für die Begrenzung der Versuchsdauer erforderliche Festlegung der Grenzschwingspielzahl ist zum Teil werkstoffabhängig. Bei weichem Stahl z.B. geht die Wöhler-Kurve
zwischen 106 und 107 Schwingspielen in einen Waagerechten Verlauf über, so dass die
Grenzschwingspielzahl für diesen Werkstoff mit 2*106 bis 107 gewählt wird. Die meisten
anderen Metalle weisen stetig abfallende Wöhler-Kurven auf, bei diesen werden höhere
Grenzschwingspielzahlen (z.B. 108 für Aluminium Legierungen) festgelegt. Die Spannungsamplitude, die bis zur Grenzschwingspielzahl ertragen wird, bildet zusammen mit
der Mittelspannung die Dauerfestigkeit.
Streuungen der Wöhlerversuche
In der Versuchspraxis ergeben sich bei Schwingfestigkeitsversuchen starke Streuungen
der Ergebnisse. Die Ermittlung einer Wöhler-Kurve erfordert einen hohen Aufwand. Bei
genaueren Versuchen werden stets mehrere Proben mit gleicher Beanspruchung geprüft. Sie brechen bei verschiedenen Schwingspielanzahlen, die Werte streuen also. Es
entsteht ein Streuband von Versuchswerten, in dem man nur bei genügend großer Probenanzahl Wöhler-Kurven einzeichnen kann. Aufgrund Statischer Berechnungen können bestimmte Überlebens- oder Bruchwahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Da die
Streuung in der Nähe der Dauerfestigkeit besonders stark ist und dort auch am längsten
dauern, hat man spezielle Versuchsverfahren entwickelt, um bei kleinerer Probenzahl
die Aussagegenauigkeit zu erhöhen. Für sichere Aussagen ist die Prüfung vieler Pro-
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Thema: „Kerbschlagbiegeversuch und
Dauerschwingversuch“
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ben erforderlich, deren Daten mit statischen Methoden ausgewertet werden. Im Bereich
der Zeitfestigkeit sind Streuungen um den Faktor 25 völlig normal.
Die Wöhlerkurve stellt dann die statische Auswertung eines Streubandes dar. Sie ergibt
mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit den Bruch oder die Dauerfestigkeit an.
Festigkeitsbereiche
Die Abgrenzung von Kurzzeit-, Zeit- und Dauerfestigkeitsgebiet ist nicht eindeutig
festgelegt. Lebensdauerwerte über 106 Schwingspielen werden im Allgemeinen der
Dauerfestigkeit zugerechnet. Im Bereich unter 10 4 ertragene Schwingspiele liegt das
Gebiet der Kurzzeitfestigkeit.
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Kurzzeitfestigkeit
Hier ist nur kurzzeitige Belastung mit konstanter Spannungsamplitude möglich, da
sofort der Bruch erfolgt.
Zeitschwingfestigkeit
Oberhalb der Dauerfestigkeit tritt bei N≤ND ein steiler Anstieg der Schwingfestigkeit auf
(Zeitfestigkeit), der sich bei kleinen Schwingspielzahlen der Zugfestigkeit oder statischen Formfestigkeit (bei einmaliger Belastung) nähert (Kurzzeitfestigkeit). Der Übergang von der steiler verlaufenden Zeitfestigkeitslinie in die flacher verlaufende Kurzzeitfestigkeitslinie erfolgt im Bereich von N = 102 – 104 (abhängig von Kerbzustand, Mittelspannung und weiteren Einflussgrößen) oder, alternativ ausgedrückt, im Bereich der
Fließgrenze oder statischen Formdehngrenze.
Dauerschwingfestigkeit
Das für Baustähle typische horizontale Auslaufen der Wöhler-Linie bei sehr hoher
Schwingspielzahl kennzeichnet die eigentliche Dauerfestigkeit. Oberhalb einer Grenzschwingzahl tritt bei beliebig langer Fortsetzung des Versuchs kein Bruch auf.
In der Praxis wird als Ersatzwert die technische Dauerfestigkeit bei der technischen
Grenzschwingspielzahl NG = 2 * 106 oder höher festgelegt. Der weitere stetige Abfall tritt
auch bei Baustählen und Titanlegierungen ein, wenn regelmäßige Überlastungen, korrosive Einflüsse oder erhöhte Temperaturen den Ermüdungsvorgang mitbestimmen.
Einflussgrößen auf die Festigkeit
Werkstoff
Durch Verändern des Werkstoffgefüges in der Nähe der Oberfläche (Flamm- und Induktionshärten) und/oder Erzeugen von Druckeigenspannungen in der Oberflächenschicht (Kugelstrahlen, Oberflächenrollen) kann die Schwingfestigkeit von Bauteilen
merklich angehoben werden.
Kristallgitter
Der Verlauf der Wöhlerkurve für kubisch-raum-zentrierte Stähle und für viele heterogene Nichteisenmetalllegierungen geht bei großen Zyklenzahlen (Bruchlastspielen) in
einen horizontalen Verlauf über. Dieser Kurvenverlauf wird als Wöhlerkurve vom Typ I
bezeichnet. Aus der Lage der Horizontalen resultiert dann die Dauerschwingfestigkeit.
Dagegen fällt die Wöhlerkurve vom Typ II auch bei niedrigeren Belastungsamplituden,
wenn auch nur allmählich, ab. Ein solches Verhalten tritt bei vielen kubisch-flächenzentrierten Legierungen, wie z.B. Aluminiumlegierungen, α-Messing oder austenitischen
Stählen, auf. Ferrittische Stähle (krz) und heterogene Nichteisenmetalllegierungen weisen Typ I, austenitische Stähle und andere kfz-Legierungen (z.B. Al-Leg.) Typ II auf.
Der Knickpunkt bei Typ I liegt meistens bei 2-10·106 Schwingspielen. Es genügt somit,
Proben bis maximal 107 Schwingspiele zu prüfen. Die Spannungsamplitude, die ein
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Werkstoff bis zu dieser Grenzlastspielzahl ohne Bruch erträgt, wird als Dauerfestigkeit
bzw. im Spezialfall der rein wechselnden Belastung als Wechselfestigkeit bezeichnet.
Ein Wöhlerdiagramm beschreibt also nur das Verhalten bei einer Mittelspannung. Bei
einigen Werkstoffen, wie z.B. austenitischer Stahl oder Aluminiumlegierungen, fällt die
Wöhlerkurve (Typ II) immer weiter bis zum Nullpunkt, es gibt keine Dauerschwingfestigkeit. Hier muss man sich mit einer begrenzten „Lebensdauer“ zufrieden geben.
Man gibt dann die Schwingspielzahl N an, bis zu der bei den gewählten Belastungen
kein Bruch eintritt.
Werkstoffzustand
Da bei Richtungswechsel während eines Lastspiels treten in Mikrobereichen plastische
Verformungen durch Versetzbewegungen auf. Da diese Versetzbewegungen mir einer
Energiezufuhr verbunden sind, können dadurch Gefügeveränderungen aktiviert werden,
insbesondere die Auflösung oder Bildung von Ausscheidungen (Extrusionen bzw.
Intrusionen).
Die Werkstoffeigenschaften haben auf die Versuchsergebnisse einen entscheidenden
Einfluss. Harte spröde Werkstoffe neigen eher zum Bruch als weiche zähe Materialien,
die eher zur Dauerfestigkeit neigen.
Wärmebehandlung
Durch Wärmebehandlung wird die Art der vorhandenen Eigenspannungen (Oberflächenspannung; Zug- oder Druckspannung) beeinflusst.
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Eigenspannung
Der Ermüdungsvorgang wird durch Werkstoff-Eigenspannungen, die auch als innere
Spannungen bezeichnet werden, je nach deren Größe und Richtung(Zug- oder Druck)
beeinflusst,
Als Bsp. dient hier eine Kugelstrahlbehandlung
Eine Kugelstrahlbehandlung führt bei den meisten Metallen zu Druckeigenspannungen
unter der gestrahlten Oberfläche. Diese Druckeigenspannungen werden von der plastischen Verformung aufgebaut, welche vom auftreffenden Strahlgut verursacht wird.
Aus der Mechanik ist bekannt, dass sich Spannungen mit Hilfe der Superposition überlagern lassen. Abb. zeigt die Überlagerung einer Druckeigenspannung mit einer
Biegespannung.
Aus dem Verlauf der resultierenden Spannung ist zu erkennen, dass die maximale Zugspannung für den überlagerten Fall kleiner ist als bei reiner Biegebeanspruchung. Aus
diesem Grund ist bei kugelgestrahlten Proben eine höhere Schwingfestigkeit zu erwarten. Ein weiterer Effekt, der die Schwingfestigkeit kugelgestrahlter Proben anhebt, ist
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die Werkstoffverfestigung. Sie ist eine Folge von Versetzungsbewegungen, welche aus
plastischen Verformungen resultieren.
Bauteilform:
Kerbeinfluss
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Unter Kerben werden alle konstruktiv bedingten Querschnittsänderungen sowie Bohrungen, Gewinde, Drehriefen, Rostnarben und andere Spannungskonzentrationsstellen
verstanden, an denen Maximalspannungen, die über der Nennspannung liegen, auftreten. Der Einfluss der Kerben auf die Festigkeit wird bei zyklischer Beanspruchung
durch die Kerbwirkungszahl, das ist das Verhältnis der Schwingfestigkeiten glatter zu
gekerbten Proben, ausgedrückt. Im Gebiet der Zeit-, und Dauerfestigkeit haben
gekerbte Bauteile immer eine niedrige Festigkeit als ungekerbte.
Oberflächenzustand
Dauerbrüche gehen meist von Kerben oder Oberflächenfehlern aus. Glatte Oberflächen
erhöhen die Lebensdauer schwingend beanspruchter Werkstücke. Werkstücke, die
schwingend belastet werden, wie Kurbelwellen, Pleuelstangen, Schrauben, dürfen wegen der Dauerbruchgefahr an der Oberfläche keine Fehler haben. Sie sind ohne Kerben
und schroffe Querschnittsveränderungen herzustellen. Hochfeste Stähle weisen eine
sehr starke Abhängigkeit auf. Um hohe Festigkeiten auch bei Schwingbeanspruchung
auszunutzen, muss für eine entsprechend hohe Oberflächengüte gesorgt werden. Je
nach Oberflächenbeschaffenheit(Prägepoliert, geschlichtet, geschmiedet kugelgestrahlt, glatt gewalzt) kommt es zu einer Festigkeitsänderung an der Oberfläche.
Veränderungen der Oberfläche durch mechanische, chemische oder thermische
Vorgänge wirken sich positiv aus, wenn in der Oberfläche Druckeigenspannungen
entstehen. Der Einfluss der Oberflächengüte, d.h. der Rauheit, entspricht dem Einfluss
der Kerbwirkung. Je rauer die Oberfläche, desto geringer ist die Dauerfestigkeit. Aus
diesem Grund werden Dauerfestigkeitsversuche zur Ermittlung des Werkstoffverhaltens
(nicht des Bauteilverhaltens!!) fast ausschließlich an polierten Proben vorgenommen.
Bauteilabmessungen
Die Abmessungen des Vormaterials sind meist unterschiedlich, dadurch weist dieses
Unterschiede im Verformungsgrad, in der Korngröße und anderen Gefügemerkmalen
auf. Das Vormaterial stammt aus verschiedenen Schmelzen, dadurch kommen Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung, im Gehalt der Verunreinigungen usw.
hinzu.
Die Proben werden einheitlichem Vormaterial entnommen und enthalten deshalb je
nach ihrer Größe verschieden große Anteile von Rand- und Kernmaterial.
Belastung
Belastungsart
Es wird bei periodischer Beanspruchung (konstanter Mittelspannung und variabler
Spannungsamplitude)zwischen den Bereichen der Zugschwell-, Wechsel- und Druckschwellbeanspruchung unterschieden. Hervorgehoben wird die reine Wechselbeanspruchung mit R = 0, die reine Druckschwellbeanspruchung mit R = ±∞ und die statische Zug- oder Druckbeanspruchung mit R = 1.
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schwellende oder wechselnde Beanspruchung
Mittelspannung
Bei Amplituden im Bereich einer mittleren Zugspannung sinkt die Ermüdungs- oder
Bruchlastgrenze, während sie bei mittlerer Druckspannung steigt. Ein Wöhlerdiagramm
beschreibt also nur das Verhalten bei einer konstanten Mittelspannung m.
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Der bei einer Mittelspannung σm = 0 und einer beliebig oft aufgeprägten Spannungsamplitude σa wirksame Werkstoffwiderstand gegen Ermüdungsbruch, wird bei Werkstoffen, vom Wöhlerkurven Typ I, als Wechselfestigkeit σW bezeichnet. Analog wird die
bei σm ≠ 0 gerade noch ohne Bruch ertragene Spannungsamplitude als σ D = Dauerfestigkeit angesprochen. Bei spannungskontrollierten Versuchen mit σm = konstant
werden die dauerfest ertragbaren Spannungsamplituden innerhalb bestimmter Grenzen
mit abnehmender Mittelspannung erhöht. Da in der technischen Praxis häufig eine
Überlagerung einer zeitlich konstanten mit einer periodisch veränderlichen Spannung
vorliegt, kommt dem Werkstoffverhalten unter Schwingbeanspruchung mit Mittelspannung eine erhebliche Bedeutung zu.
Spannungen und Frequenzen:
Die Prüffrequenz hat im normalen Frequenzbereich von 1 Hz bis 250 Hz keinen nennenswerten Einfluss auf die Dauerfestigkeit, sofern sich nicht bei niedrigen Frequenzen
Korrosionseinwirkungen bemerkbar machen. Hohe Frequenzen können mitunter zu
einem Temperaturanstieg führen, was bei unzureichender Wärmeabfuhr den Ermüdungswiderstand beeinträchtigt. Spannungen und Frequenzen unterscheiden sich je
nach der entsprechenden Schwingfestigkeitsuntersuchung. Je nach Schwingprüfmaschine die mit unterschiedlichen Frequenzen betrieben werden können.
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Der Einfluss der Schwingfrequenz auf die Schwingfestigkeit im Wöhler-Versuch ist vielfach untersucht worden. Die Schwingfrequenz f ist bei Stahl im Bereich 1 ≤ f ≤ 10 3 Hz
von nur geringem Einfluss auf die Schwingfestigkeit, vorausgesetzt Korrosion, erhöhte
Temperatur und Annäherung an die Fließgrenze werden vermieden. Bei Leichtmetalllegierungen wird dagegen zum Teil ein erheblicher Einfluss festgestellt.
Der Anstieg der Schwingfestigkeit mit der Frequenz erklärt sich aus dem zunehmenden
Widerstand gegen Versetzungsbewegung. Wenn sich die Probe infolge dieser Bewegung, welche die plastische Formänderung ausmacht, erwärmt, wird der Anstieg abgeschwächt oder in einen Abfall umgekehrt.
Umgebung
Temperatur:
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Temperaturänderungen erzeugen Wärmespannungen im Material. Überschreiten die
Wärmespannungen die Elastizitätsgrenze kommt es zu plastischen Verformungen bis
hin zu Rissbildungen. Man nennt diesen Prozess thermische Ermüdung. Mit steigender
Prüftemperatur fällt die Dauerfestigkeit im Allgemeinen ab, wie es auch bei den statischen Festigkeitswerten der Fall ist.
Umgebungsmedium:
Der Einfluss des umgebenden Mediums, in dem die Dauerschwingversuche durchgeführt werden, ist im Allgemeinen korrosiver Natur. Dabei kann der Angriff normaler Luft
schon ausreichen. Bei Aluminium Legierungen bewirkt z.B. die übliche Luftfeuchtigkeit
eine deutliche Verringerung der Lebensdauer. Da Korrosionsschäden mit der Zeit zunehmen, gibt es unter Korrosion keine Dauerfestigkeit, sonder die Wöhler-Kurven fallen
stetig ab. Die Schwingfestigkeit ist also in jedem Fall zeitabhängig. Die Lebensdauer im
Zeitfestigkeitsbereich und auch die Dauerfestigkeit kann zunehmen, wenn die Metalloberfläche von Gasen und Feuchtigkeit durch Öl verhindert wird.
Schwingbruch (Dauerbruch)
Die Restbruchfläche hebt sich durch eine körnige bzw. stark zerklüftete Struktur ab.
Elektronenoptisch lassen sich auf der Schwingbruchfläche Streifen feststellen, die den
einzelnen Schwingspielen zugeordnet werden können, die sogenannten Schwingstreifen.(Bruchriefen oder Bruchlamellen)
Die Entstehung eines Schwingbruches lässt sich in drei Phasen einteilen:
- Rissbildung
- Rissausbreitung
- Restbruch
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Rissbildung
Extrusion: Auspressung
Intrusion: Einsenkungen
Bei der 1.Zugphase ist bei dem Richtungswechsel eine Versetzungsbewegung auf einer
Gleitebene zu erkennen. Bei erneutem Richtungswechsel zur ersten Druckphase ist die
Versetzungsbewegung auf einer anderen Gleitebene aktiv. Aus diesen Gleitbändern
entstehen Extrusionen und Intrusionen. Die Intrusionen bilden Risskeime, weshalb Dauerrisse fast ausschließlich von der Oberfläche ausgehen. Seltener bilden sich Risskeime auch an Korngrenzen oder an nichtmetallischen Einschlüssen. Die Intrusionen sind
häufig Ausgangspunkte für die Rissbildung. In Teilen mit ortsunabhängigen mechanischen Eigenschaften wird die Rissbildung in der Regel an der Oberfläche dieser Teile
beobachtet, wenn von speziellen Beanspruchungen mit Beanspruchungsmaxima unter
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der Oberfläche und von groben Werkstofffehlern unter der Oberfläche abgesehen wird.
Hierfür können verschiedene Ursachen ausschlaggebend sein. Im einfachsten Fall ist
die äußere Beanspruchung, zum Beispiel eine Biege- oder Torsionsbeanspruchung, dafür verantwortlich, dass die höchsten Spannungen an der Oberfläche vorliegen. Eine
zweite Ursache kann das Auftreten von konstruktiv bedingten Kerben mit entsprechender Spannungsüberhöhung sein. Eine dritte Ursache sind Mikrokerben, die fertigungsbedingt oder beanspruchungsbedingt entstehen können. Fertigungsbedingte Mikrokerben sind als Oberflächenrauhigkeit am unbeanspruchten Teil messbar. Beanspruchungsbedingte Mikrokerben können durch Metallauflösung in korrosiver Umgebung oder
durch die mechanische Beanspruchung selbst infolge der plastischen Verformung
entstehen, die durch Abgleitvorgänge eine Aufrauung der Oberfläche verursacht.
Rissausbreitung
Auch bei Beanspruchungsamplituden unterhalb der Streckgrenze treten unter Schwingbeanspruchung irreversible plastische Abgleitungen auf. In den Gitterebenen mit der
höchsten Schubspannung, bei Zug-Druck-Beanspruchung also unter 45° zur Achse,
führt dieses Hin- und Hergleiten allmählich zu einer Zerrüttung des Gefüges. Außerdem
bilden sich durch die Abgleitungen an der Oberfläche Erhebungen und Vertiefungen,
sogenannte Extrusion und Intrusion, die durch ihre Kerbwirkung die Rissbildung begünstigen. Meist bilden sich von der Oberfläche ausgehend viele Mikrorisse in Richtung der größten Schubspannung. Ab einer gewissen Größe wächst nur noch einer
dieser Mikrorisse weiter, wobei er sich dann in einer Ebene senkrecht zur größten
Normalspannung ausbreitet. Der Restbruch des Bauteiles tritt ein, wenn der
Restquerschnitt die aufgebrachte (Zug-)Beanspruchung nicht mehr tragen kann. Die
makroskopisch glatte Schwingbruchfläche weist sog. Rastlinien auf, die durch Belastungsänderungen entstehen.
Restbruch
Der Restbruch des Bauteiles tritt ein, wenn der Restquerschnitt die aufgebrachte (Zug-)
Beanspruchung nicht mehr tragen kann. Die makroskopisch glatte Schwingbruchfläche
weist sog. Rastlinien auf, die durch Belastungsänderungen entstehen. Da bei schwingend beanspruchten Bauteilen die höchste Spannung fast immer an der Oberfläche auftritt, nimmt der Dauerbruch meistens von dort seinen Ausgang. Der Oberflächenzustand
übt daher einen beträchtlichen Einfluss auf die Dauerschwingfestigkeit aus. Hochfeste
Stähle weisen eine sehr starke Abhängigkeit auf. Um hohe Festigkeiten auch bei
Schwingbeanspruchung auszunutzen, muss für eine entsprechend hohe Oberflächengüte gesorgt werden.
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Ermüdungsbruch
(bevorzugt an der Probenoberfläche nach Wechselbeanspruchung)
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Im ersten Stadium breitet sich der Riss mit geringer Geschwindigkeit geradlinig unter
einem Winkel von 45 grad zur Zugrichtung aus, d.h. er folgt einer etwa in Richtung liegenden Gleitebene. Risse im Stadium I erstrecken sich in der Regel über ein bis zwei
Kristallite. Der Riss geht fast immer von einer Stelle der Oberfläche aus. Sie können
länger werden, wenn die Rissausbreitungsgeschwindigkeit klein bleibt.
Im zweiten Stadium pflanzt sich der Riss in der Ebene der größten Normalspannung,
d.h. senkrecht zur Zugrichtung, mit größer werdender Geschwindigkeit fort.
Der Umlaufbiegeversuch (DIN 50113/82)
Der Dauerschwingversuch wie er am Anfang beschrieben wurde, ist der häufigste Versuch um Dauerbelastungen zu ermitteln. Ein ganz anderes Bsp. ist der Umlaufbiegeversuch.
Der Umlaufbiegeversuch belastet die Probe durch die Anordnung der Kräfte mit einem
konstanten Biegemoment. Bei einer Drehung entstehen wechselnde Biegespannungen,
die um die Mittelspannung Null schwingen. Es werden mehrere Proben gleichen Werkstoffes und gleicher Vorbehandlung mit fallenden Spannungsausschlägen bis zum
Bruch geprüft und die Bruchlastspielzahl bis dahin festgehalten. Proben, welche die
Grenzlastspielzahl erreichen, brechen nicht mehr, so dass sie aus dem Versuch
genommen werden.
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Fazit
In der Werkstofftechnik wird es immer nötig sein, zerstörende Prüfverfahren
anzuwenden. Dabei hängt das Ergebnis in der Regel von sehr vielen Einflüssen ab.
Im Fall vom Kerbschlagbiege Versuch erhält der Prüfer noch nicht einmal ein für die
Zukunft relevanten oder einen klaren vergleichbaren Messwert. Jeder neue Werkstoff
muss wieder neu geprüft werden. Im Falle des Dauerschwingversuchs wird nur eine
grobe Annäherung erreicht, da die Versuchsaufwände sehr groß und die erzielten
Ergebnisse doch erheblich stark streuen. Weiter sind die Resultate von vielen
verschiedenen Einflussgrößen abhängig, welche in der Regel immer unterschiedlich
sind. Daher ist es auch notwendig, teils komplette Bauteile zu Prüfen, um ein
entsprechendes Ergebnis zu erzielen.
Literaturangaben
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DIN 50100 – Dauerschwingversuch, Beuth Verlag, 1978
Einführung in die Ermüdungsfestigkeit, Hanser Verlag, München, 1999
Stüssi – Dauerfestigkeit und Versuche A.Wöhler, VSB Verlag
Hirsch – Einfluß des Kugelstrahlens auf Biegeschwingfestigkeit, Grässer,
Karlsruhe
Bergmann – Werkstofftechnik, Hanser Verlag, München
Laborbericht – Werkstoffkunde, FH Hannover, 1999
Univ.-Prof. Dr.- Ing. G. Leykauf – Laborversuche/ KomponentenBauteiluntersuchung, Technische Universität München
Hengstenbach, Koch, Pyzalla, Quadflieg, Schilke, Schmidt - Fachwissen Metall,
Stam Verlag Köln-München
http://www.gussbedarf.de/dauerschwingversuch-01.htm
http://www.imwf.unistuttgart.de/lehre/vd/wkp/05_Schwingfestigkeit/Schwingfestigkeit.htm
http://www.slv-muenchen.de/wt/werkzers.htm
http://www.fh-muenchen.de/home/fb/fb05/vf/vf_homepage/material/ko_1vs.pdf
http://www.imwf.unistuttgart.de/lehre/vd/wkp/03_Kerbschlagbiegeversuch/Kerbschlagbiegeversuch.h
tm
http://www.fhsoest.de/fb12/einrichtungen/werkstoff/Prak_PDF/Kerbschlagversuch.pdf
http://www.htw-dresden.de/mb/w151_lab.htm
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