Soziale Marktwirtschaft Ziel: Die Vereinbarkeit größtmöglicher Freiheit mit sozialer Gerechtigkeit, also eine Marktwirtschaft, bei der der Staat als Sozialstaat aushilft. Das Konzept der sozialen Marktwirtschaft setzt einerseits auf Selbstverantwortung, andererseits auf Mitverantwortung. Subsidiarität: Was der Einzelne leisten kann, soll nicht der Staat übernehmen (Staat greift nur in Ausnahmefällen ein) Solidarität: Einer für Alle, Alle für Einen! Der Staat greift nur in das Wirtschaftsgeschehen ein, um unerwünschte Ergebnisse des Wettbewerbs zu korrigieren. Stabilitätsgesetz (magisches Viereck): Geldwertstabilität (geringe Inflation) Vollbeschäftigung (keine Arbeitslosigkeit) Wirtschaftswachstum Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Vollkommener und unvollkommener Markt Prämissen des vollkommenen Markts völlige Gleichartigkeit der Güter Markttransparenz der Marktteilnehmer (= sie müssen über alle wichtigen Informationen wie z.B. die Preise der anderen Anbieter Bescheid wissen) keine zeitlichen, räumlichen oder persönlichen Präferenzen der Marktteilnehmer flexibles Marktverhalten (z.B. schnelle Reaktion auf Preisänderungen) Räumliche Mobilität (Produktionsfaktor Arbeit wandert stets dahin, wo er gebraucht wird) Beispiel für einen vollkommenen Markt in der Realität: Aktienmarkt Bestimmend für die Nachfrage: - Preis (des angebotenen und der übrigen Güter) - verfügbares Einkommen - Erwartungen über zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen - Zielsetzungen der Nachfrager - Bedarfsstruktur Entscheidend für das Angebot: - Zielsetzungen der Anbieter - Preis (des eigenen und der anderen Güter) - Produktionskosten - Gewinnerwartung - Wettbewerbssituation - Stand der Technik Vollständiger Wettbewerb liegt vor, wenn sich auf einem vollkommenen Markt viele Anbieter und viele Nachfrager treffen (= Polypol). Die nachgefragte Menge eines Gutes ist umso höher, je geringer der Preis des angebotenen Gutes ist Preis Nachfrage Die angebotene Menge eines Gutes ist umso höher, je höher der Preis dieses Gutes ist Preis Angebot Der Gleichgewichtspreis erhöht sich, wenn sich die Nachfragefunktion nach rechts oben verschiebt, d.h. bei gleichem Preis wird mehr nachgefragt. die Angebotskurve nach links oben verschiebt, d.h. bei gleichem Preis wird weniger angeboten. Ist das Angebot größer als die Nachfrage Angebotsüberhang Es besteht die Tendenz zur Preissenkung Ist die Nachfrage größer als das Angebot Nachfrageüberhang Es besteht die Tendenz zur Preiserhöhung Gleichgewichtspreis Es decken sich Angebot und Nachfrage Markt wird geräumt. Funktionen des Marktpreises: - Lenkungsfunktion o Produktionsfaktoren wechseln stets in die Bereiche der Volkswirtschaft, in denen sie gebraucht werden - Ausschaltungsfunktion/Erziehungsfunktion o schaltet den Teil der Nachfrager aus, die nicht bereit sind, den Marktpreis zu zahlen o schaltet den Teil der Anbieter aus, die zu hohe Preise verlangen - Signalfunktion o spiegelt die Knappheit von Gütern wieder Preissteigerungen: Gut ist relativ knapp geworden Preissenkungen: Gut ist relativ weniger knapp geworden - Ausgleichsfunktion o Markt wird beim Marktpreis geräumt, d.h. alle Nachfrager, die beim Gleichgewichtspreis bereit sind zu zahlen und alle Anbieter, die beim Gleichgewichtspreis bereit sind anzubieten, kommen zum Zuge Größtmöglicher Umsatz beim Gleichgewichtspreis Marktformen: Monopol Oligopol Polypol = Verkauf durch einen = Verkauf durch wenige = Verkauf durch viele Verkäufermarkt: Verkäufer bestimmen das Marktgeschehen, sie orientieren sich bei der Preisgestaltung an ihrer eigenen Zielsetzung (Gewinnmaximierung) und Kostensituation Nachfrage ist größer als das Angebot Produktion bildet Engpass und bestimmt damit den Absatzplan geringer Wettbewerb auf der Anbieterseite Käufermarkt: Käufer bestimmen das Marktgeschehen; d.h. Preispolitik ist abhängig vom Wettbewerb (keine Nachfrage – kein Verkauf) Angebot übersteigt Nachfrage Absatz bildet Engpass und bestimmt damit Produktionsplan Konsumenten werden kritischer und preisbewusster