Jahresbericht Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde LKHB Leiter: Prim. Univ.Doz.Dr.Christian Huemer Sekretariat: Frau Eveline Prinz WWW: www.lkhb.at/kinderheilkunde 1. Personalbesetzung zum 31.12.2004 � Fachärzte: OA Dr.F.Schabel (Primararzt-Stellvertreter) OA Dr.K.Schlachter (75%) FA Dr.G.Kuthan FA Dr.A.Winder (25%)) � Assistenzärzte: Fr.Dr.K.Böhler Dr.G.Endres Dr.A.Kurringer � Turnusärzte: 3 � Abteilungsschwester/-pfleger: Frau Christine Kraenzel � Gruppenschwester/-pfleger: Pädiatrie-Station: F.Roethel Neonatologie-Station: Fr.A.Rüdisser 2. Bericht: Die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde konnte im Jahre 2005 die Chancen, welche durch den Neubau Ost, das neugeschaffenen Mutter-Kind-Zentrum und die nunmehr enge Kooperation mit der am Standort integrierten großen unfallchirurgischen Abteilung gegeben sind nützen: mehr als 10000 Kinder – vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen- wurden von unserem Team im Jahr 2005 begutachtet. Die Pädiatrische Ambulanz mit der Rund-um- die Uhr Notfallambulanz und einer kontinuierlichen Facharztanwesenheit geniessen einen ausgezeichneten Ruf und werden zunehmend auch von Patienten aus den Landkreisen der benachbarten Bundesländer Bayern und Baden-Würtemberg frequentiert. Sowohl das kritisch kranke Neugeborene aus dem Krankenhaus Lindau, Kinder und Jugendliche jeden Alters mit akuter Symptomatik bis zu schwersten Krankheitsbildern und der „Jugendlichen-Notfall“ d.h. zunehmend kritische Präsentationen von Jugendlichen mit hohem Anteil psychosomatischer Diagnosen werden an unsere Abteilung als Pädiatrie-Notfallzentrum für das Unterland und den grenzüberschreitenden Großraum Bregenz zugewiesen. Sehr erfreulich und motivierend ist eine vergleichbare positive Entwicklung bei den pädiatrischen Spezialambulanzen unserer Abteilung zu verzeichnen: vor allem die wichtigen Subspezialitäten der Neuropädiatrie (mit EEG-Labor und elektrophysiologischem Labor), der Gastroenterologie (mit der pädiatrischen Endoskopie), der Rheumatologie, Diabetologie, Sonographie und vor allem auch der Neonatologie (mit SIDS-Ambulanz, Schlaflabor und Schreisprechstunde) sind bereits wichtige Anlaufstelle für eine Vielzahl von zuweisenden Kollegen aus Vorarlberg und dem süddeutschen Raum geworden. Neuropädiatrie und EEG-Labor: ca. 400 Patienten mit teilweise schweren Behinderungen und therapieresistenten Epilepsien werden von unserem Neurpädiaterteam OA Dr.Schlachter und Ass. Dr.Endres jährlich betreut. Besonders gut konnten die Kollegen weiterhin die Applikation von Botulinumtoxin bei spastischen Paresen sowie- seit 2005 auch- Hypersalivation als Standardangebot unserer Abteilung etablieren. Diese Prozedur wird von diesem Expertenteam ausschließlich unter sonographischer Kontrolle und in Kurznarkose durchgeführt- damit sind höchste Präzision und geringe Belastung für den Patienten zu garantieren. 1 Rheumatologie: Im Sinne des Vorarlberger Regionalkonzeptes mit der Grundsatzentscheidung der Kinderabteilungen für eine klare Schwerpunktsetzung für ausgewählte Subspezialitäten bieten Doz.Dr.Huemer und Ass.Dr.Kurringer eine vorwiegend als Ambulanz und Tagesklinik geführte Spezialsprechstunde für alle Formen von kindlichem Rheuma an. Gerade die deutliche Zunahme an Patienten aus Vorarlberg, anderen Bundesländern und auch dem Ausland mit komplexen Systemerkrankungen ( Systemische Verlaufsformen der JIA, Kollagenosen, Fiebersyndrome, Vaskulitiden) bestätigen die Akzeptanz dieses hochspezialisierten Angebotes. Neben der routinemäßigen Durchführung intraartikulärer Steroidinjektionen bei kindlicher Arthritis werden hochspezifische Entzündungsmodulatoren teilweise unter stationären Bedingungen eingesetzt wie Anakinra, Abatacept, Leflunomide. Im Rahmen des KinderRheuma-Netzwerkes (einer Teilorganisation der European Society of Pediatric Rheumatology) wurden im laufenden Jahr eine Vielzahl von telefonischen Beratungen durch das Referenzzentrum Bregenz durchgeführt und Kollegen aus folgenden pädiatrischen Abteilungen beraten: Wien (AKH, Donauspital, Preyersches Kinderspital, St.Anna Kinderspital), Eisenstadt, Oberwart, Graz, Klagenfurt, Villach, Tulln, St.Pölten, Wiener Neustadt, Mödling, Linz, Wels, Vöcklabruck, Salzburg, Innsbruck, Feldkirch und Dornbirn. Asthmaambulanz: Betreuung von etwa 30 Kindern mit Asthma bronchiale durch FA Dr.Kuthan und Ass. Dr.Kurringer / Dr.Endres. Durchführung einer Spirometrie und Belastungstests. Allergiediagnostik auf inhalative Allergene mittels RAST und PRICK-Test. Außerdem Installation eines regelmäßigen Asthmaschulungsprogrammes (Interreg IIIa Projekt der Europäischen Gemeinschaft) für Eltern und Kinder. Diabetesambulanz (FA Dr.Kuthan gemeinsam mit Diabetesteam des Hauses): Regelmäßige Schulung von Kindern mit Diabetes mellitus. Es wurden etwa 20 Kinder betreut. Geplant ist für 2006 auch die Einführung der Insulinpumpentherapie für Kinder und Jugendliche. Pädiatrische Gastroenterologie (FA Dr.Kuthan gemeinsam mit Endoskopie-team): Betreuung und Primärabklärung für Kinder mit gastroenterologischen Krankheitsbildern (Abdominalgien, chron.entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Nahrungsmittelunverträglichkeiten uä). Es gelang auch die Etablierung einer speziell für Kinder ausgerichteten Ösophago-GastroDuodenoskopie (erforderlichenfalls auch in Narkose) incl. Histologischer Diagnostik. 24 Kinder im letzten Jahr. Neonatologie (Intensivbereich, SIDS-Beratung, Neugeborenenzimmer, Schreisprechstunde, Schlaflabor): das Team um OA Dr.Schabel – betreute ca 1500 Neugeborene und Säuglinge: von der intensivmedizinischen Versorgung kleiner Frühgeborener bis zur – sehr personalintensivenBeratung und Betreuung von fraglichen SIDS-Risikokindern und Schreibabies umfasst das Spektrum dieser Arbeitsgruppe eine Reihe schwieriger und sehr oft über lange Zeit zu betreuender Patienten. Pädiatrische Sonographie (OA Dr.Schlachter und Ärzteteam): täglich wird in unserer Abteilung sonographische Diagnostik auch für definierte Fragestellungen von extramuralen Zuweisern angeboten. Erfreulicherweise konnten wir für diesen Bereich die Budgetzusage zur Neuanschaffung eines ultramodernen high-end Ultraschallgerätes erzielen. 2006 soll die Einbindung der Sonographie in das RIS-/PACS-System und damit die elektronische Visitierung der Untersuchungen möglich werden- es wird dies ein echter Quantensprung für die Qualitätsicherung der Sonographiediagnostik in unserer Abteilung. 3. Statistik: Trotz stagnierender Geburtenzahlen konnte die Abteilung auch im Jahre 2005 eine beträchtliche Zahl an stationären und ambulanten Patienten verzeichnen Insgesamt wurden 6790 Patienten ambulant und 2378 Patienten stationär begutachtet; An zusätzlichen Leistungen erbringt das Team der Abteilung noch die Begutachtung aller (im Jahr 2005: 937) 2 Neugeborenen: jedes Kind wir 2-3 begutachtet, Vorsorgeuntersuchungen inkl.Hörscreening und Hüftultraschall durchgeführt sowie ein erstes beratendes Gespräch mit der Mutter vorgesehen. 4. Vorträge, Publikationen, Wissenschaftlich Arbeiten, Unterrichtstätigkeit: Fortbildung und Ärztetraining sind neben einer inhaltlichen Schwerpunktsetzung der Abteilung die vorrangigen Ziele der Abteilungsführung. Im Jahr 2005 fanden wöchentliche Jour-fixeBesprechungen statt: in diesen Besprechungen werden regelmäßig der „Fall des Monats“, Pädiatrische Standards, sowie neue Publikationen und Forschungsberichte vorgestellt und diskutiert. Die Abteilung bot zudem eine Reihe von Abendfortbildungen an, die von einer Vielzahl interessierter Kollegen aus Vorarlberg und Süddeutschland begeistert aufgenommen wurden. OA Dr.Schlachter: Einsatz von BTX bei spastischen Muskeln und Hypersalivation, aks-Zentrale, 13.01.05 Ausrichtung der Euregio Bodensee Neuropädiatrie, 3-Ländertreffen im LKH-Bregenz, 06.04.05 Neue Strategien an der Neuropädiatrie im LKHB: Video-EEG, EP, Botox, LKH-Bregenz, 06.04.05 Symposium Mitochondriopathien: Leigh-like-Syndrom, Salzburg, 14.-16.04.05 4. Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Sektion der ILAE, Posterwalkführung: Innsbruck, 05.-07.05.05 Demonstration sonographisch gesteuerter BTX-B-Injektionen in die Speicheldrüsen bei Hypersalivation im OP des Ostschweizer Kinderspitals auf Einladung von Dr. Ch. Künzli, LA Kinder-Reha, St.Gallen, 13.07.05 Medizinisches Partnerschafts- und Hilfsprojekt für Kinder und Jugendliche aus Albanien, Poster, K. Schlachter, M. Rojer, D. Hysa, S. Koppi, K.Wegscheider and C. Huemer, Deutscher Kinderärztekongress, Bremen, 29.09.-02.10.05 14. Neuropädiatrisches Seminar, V. a. IAHPS aktueller Stand, Kinderklinik Heidelberg, 04.-05.11.05 Sozial-emotionale Entwicklung beim Kind und Jugendlichen mit Behinderung, Unterstützung durch den Pädiater, Jahrestagung der Reha Schweiz, 09.11.05 1.internationaler Botox-Workshop am LKH-Bregenz mit Demonstrationen sonographisch gesteuerter BTX-Injektionen in die spastische Muskulatur der oberen Extremitäten bei Kindern, LKH-Bregenz, 24.11.05 Sonographisch gesteuerte Botox-Injektionen in die spastisch veränderte Muskulatur der oberen Extremitäten bei Kindern, Zürich, 15.12.05 3 Hyperhomocysteinemia in Children Treated with Antiepileptic Drugs is Normalized by Folic Acid Supplementation, Epilepsia, 46(10):1677–1683, 2005 Pregabalin in Der Behandlung der Epilepsien, Experten Statement, Internationale Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, Nr. 3 / Feb.2005 Dynorphinstudie: Prodynorphin-Polymorphismus als möglicher Prädiktor bei Fieberkrampf in Hinblick auf Rezidiv bzw. Entwicklung einer Epilepsie; MulticenterStudie mit Prof. Dr. Fritz Zimprich AKH-Wien und OÄ Fr.Dr.Gruber-Sedlmeyer, UniKlinik Graz 3 Medikamenten-Beobachtungsstudien: Depakine chronosphere, Convulex retard, Lyrica Univ.Doz.Dr.Huemer: im Jahre 2005 insgesamt 14 Vorträge im In- und Ausland; Lehrtätigkeit an der Medizinischen Universität Wien (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) sowie an der Schule für Diplompflegeberufe Bregenz (Medizinisch wissenschaftlicher Leiter). Gutachterfunktion für Clinical and Experimental Rheumatology und Journal of Rheumatology. 4