Curriculum zur Weiterbildung in der Gefäßchirurgie des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern 1. Weiterbildungsjahr Erwerb von Basiskenntnissen in der Gefäßmedizin einschließlich der Physiologie und Pathophysiologie der venösen und arteriellen Durchblutung, der klinischen Symptomatik, des Spontanverlaufs von Gefäßerkrankungen und ihrer primären und sekundären Prävention. Der Weiterzubildende ist hierzu überwiegend ein halbes Jahr lang in unserer Ambulanz tätig, um einen angiologischen Status erheben zu lernen und unter Kenntnis der verschiedenen Gefäßerkrankungen und Stadien differentialdiagnostische Überlegungen anstellen zu können. Dabei soll er die Basiskenntnisse in der weiterführenden radiologischen und gefäßchirurgischen Diagnostik und deren Indikationsstellung erlernen, ebenso die Kodierung von Diagnosen und Prozeduren. Im Rahmen der regelmäßigen Operationsrufdienste wird er im OP assistieren und dabei die Prinzipien der Wunderöffnung und des Wundverschlusses vermittelt bekommen. Standardzugänge zum Gefäßsystem werden dabei vermittelt und einfache Prozeduren wie Übernähung katheterbedingter Gefäßlaesionen und Embolektomien werden bereits selbständig durchgeführt. Im zweiten Halbjahr wird der Weiterzubildende auf unserer herz- und gefäßchirurgischen Intensivstation überwiegend tätig sein, wo er sich in der postoperativen Betreuung sowohl der Herzals auch der Gefäßpatienten und ihrer typischen Begleiterkrankungen und Problematik´vertraut machen kann. Dabei kann er das Legen von entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Katheter vertraut machen und z.B. LyseTherapien überwachen. Dabei werden die regelmäßigen Operationsrufdienste weiterhin anfallen, wo die bereits geschilderten Techniken vertieft werden können. 2. Weiterbildungsjahr Die Basiskenntnisse im Bereich der Diagnostik sollten erweitert werden, so dass am Ende eingehende Kenntnisse und Erfahrungen in der Theorie und Praxis von nichtinvasiven Gefäßuntersuchungen vorhanden sind. Im Bereich der Duplexsonographie sollten sämtliche Standarduntersuchungen einschließlich der Halsschlagadern in Theorie und Praxis beherrscht werden. Gute Kenntnisse und Erfahrungen sollten in der Beurteilung radiologischer Bilder einschließlich Angiographie, CT-Angiographie und MR-Angiographie vermittelt werden. Der Weiterzubildende sollte unter Zugrundelegung der Klinik die Indikation zu konservativen, interventionellen oder operativen Maßnahmen stellen können. Dazu wird der Weiterzubildende auf der Gefäßstation die Gefäßpatienten prä- und postoperativ versorgen. In der täglichen Frühbesprechung werden die durchgeführten radiologischen Bilder (Angiographie, CT-Angiographie, MR-Angiographie) über das PAC-System aufgerufen, die Patienten anhand der Bilder besprochen und die Indikation zur konservativen, operativen oder interventionellen Maßnahme gestellt. Während dieser Zeit wird der Weiterzubildende für 4 Monate die Doppler-Duplexuntersuchung erlernen und anschließend im alltäglichen Gebrauch weiter vertiefen. Im Rahmen der Stationsarbeit wird ihm die Wundbehandlung anhand eines Wundmanagements vermittelt und er erlernt die dazu notwendigen operativen Maßnahmen selbständig durchzuführen, einschließlich der entsprechenden Minor- und Majoramputationen. Die prothetische Versorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit einem OrthopädieSchuhmacher. Bei den regelmäßigen operativen Assistenzen werden im Rahmen der Herzoperationen die Venenentnahmen, die Entnahme der A. radialis und Thorakotomien vermittelt, gefäßchirurgisch sollten Varizenoperationen, iliacofemorale Bypasses, Y-Prothesen und Profundaplastiken sowie femoro-popliteale Bypasses selbständig durchgeführt werden. 3. Weiterbildungsjahr Hier wird das Spektrum erweitert und operativ kommen Operationen wie CarotisTEA’s, abdominelle Aortenaneurysmen incl. Aortenstents und extraanatomische Bypasses dazu. Zusätzlich erfolgt die regelmäßige Teilnahme an interventionellen Eingriffen. Im 4. Weiterbildungsjahr sollen alle geforderten restlichen Eingriffe vermittelt und das bereits Erlernte entsprechend vertieft werden. Regelmäßige Fortbildungsgespräche und regelmäßige Teilnahme an einem nationalen und möglichst auch internationalem Kongreß sollen die theoretischen Grundlagen vertiefen.