Falldemo-1.18 Definitive Infektsanierung mittels Descendo-bi-iliakalem Homograft-Bypass bei chronisch-infiziertem subclavio-bi-femoralen Bypass mit extrakorporalem Verlauf und vormaligem Blindverschluss der infrarenalen Aorta wegen prothesio-intestinaler Fistelung 1 1 1 1 1 1 T. Bisdas , T. Rodt , M. Pichlmaier , M. Wilhelmi , J. P. Opherk , B. Jüttner , A. 1 1 Haverich , O. E. Teebken 1 Medizinische Hochschule Hannover Ziel:Gefäßprotheseninfektionen sind aufgrund der hohen Mortalität eine der größten Herausforderungen für Gefäßchirurgen. Wir beschreiben den komplizierten Verlauf bei Patienten mit prothesio-intestinaler Fistel nach infrarenalem Aortenersatz wegen Aneurysma, Anlage eines subclavio-bifemoralen Dacron-Bypasses sowie Entfernung der abdominellen Prothese und Blindverschluss der Aorta, bei dem letztendlich wegen rezidivierender Infekte des subclavio-bifemoralen Dacron-Bypasses zu einer extrakorporalen Verlagerung des Bypasses führte. Methoden: Ein 84-jähriger Patient wurde in unserer Klinik mit einem ventral über eine Strecke von ca. 6 cm frei sichtbaren, subclavio-bifemoralen, extraanatomischen Bypass aufgenommen. Vor 9 Jahren wurde ein prothesialer infrarenaler Aortenersatz aufgrund einer aorto-intestinalen Fistel explantiert und der subclavio-bi-femorale Bypass angelegt. Das PET-CT zeigte erhöhte Anreicherung um den gesamten Bypass. Im Angio-CT fand sich eine retrograde arterielle Füllung bis auf Höhe der Iliacalbifurkationen. Aufgrund der umfangreichen Komorbidität (entschied man sich gegen eine erneute ReLaparotomie. Ergebnisse:In Rechtsseitenlage und Doppellumenintubationsnarkose wurde eine laterale Mini-Thorakotomie im Bett der 7.Rippe posterolateral durchgeführt und die 7. Rippe entfernt. Die Aorta descendens wurde für die proximale Anastomose präpariert. Über einen retroperitonealen Zugang wurde die Präparation der linken Beckenachse durchgeführt. Es erfolgte proximal eine latero-terminale Anastomose zwischen Aorta descendens und Homograft und distal nach Führung durch das Zwerchfell ein Anschluss beider Beckenschalgadern. Aufgrund einer Hypothermie bis 34°C wurde das Retroperitoneum mit Bauchtüchern austamponiert und die Operation unterbrochen. Am nächsten Tag erfolgte die Explantation des infizierten Bypasses und der sekundäre Verschluss der retroperitonealen Wunde. Nach komplikationslosem postoperativen Verlauf konnte der Patient am 12. postoperativen Tag in ein heimatnahes Haus verlegt werden. Schlussfolgerungen: Dieser komplizierte Verlauf mit Infektion des axillo-bifemoralen Bypasses spricht für eine initiale Verwendung von Homografts zur in situ-Rekonstruktion der abdominellen Aorta. Aufgrund der multiplen Voroperationen entschied man sich in diesem Fall bei noch perfundierten Beckenarterien gegen eine Relaparotomie und für die ungewöhnliche Operationsmethode eines descendo-bi-iliakalen Bypasses mit Homograft über einen kombinerten thorakalen und retroperitonealen Zugang.