BVT1-Praktikum für Technische Biologen WS2008 Versuch2: Regelung der Zufütterung von Glukose beim Wachstum von Saccharomyces cerevisiae Gruppe 2: Sanja Fessl 2280488 Ingo Eisele 2189204 Maike Illner 2295868 Christine Gally 2290452 Eva-Maria Geissen 2198619 Andreas Fulterer 2233888 Maria-Luise Götz 2133027 Anja Honegger 2296401 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ 1 Einleitung 1.1 Zielsetzung Das Ziel des Versuches war die Regelung der Zufütterung von Glukose in einem Fed Batch Prozess mit S.cerevisiae unter Verwendung der Regelgröße RQ (Respirationsquotient) und eines PID-Reglers. 1.2 Grundlagen In diesem Versuch wurde der fakultativ aerobe Organismus Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe) verwendet. Unter anaeroben Bedingungen bzw. unter Sauerstofflimitierung verstoffwechselt diese Hefe Glukose zu CO2 und Ethanol. In diesem Fall spricht man vom Pasteur Effekt. Eine vollständige Oxidation des Zuckers findet unter aeroben Bedingungen statt. Dabei wird die Glukose vollständig zu CO2 und H2O oxidiert. Die Energieausbeute ist dabei wesentlich höher als unter anaeroben Bedingungen (36 ATP pro Glukose im Vergleich zu 2 ATP). Jedoch kann auch unter aeroben Bedingungen Ethanolbildung stattfinden (CrabtreeEffekt). Dies ist dann der Fall, wenn die Glukosekonzentration im Fermenter über einen kritischen Wert cs,krit von 100 mg/L steigt. Da unter diesen Bedingungen die Enzyme der Atmungskette (Cytochromoxidase) gesättigt sind, sammelt sich Pyruvat an, welches dann zu Ethanol verstoffwechselt wird. Dabei werden Reduktionsäquivalente regeneriert und CO2 gebildet. Bei der Produktion von Bäckerhefe ist die Alkoholbildung unerwünscht, da dadurch die Zellsubstratausbeute Yx/s vermindert wird. Die Substratkonzentration cs im Medium sollte daher unter cs,krit liegen. Gleichzeitig ist jedoch eine maximale Produktivität anzustreben. Dies erfordert eine möglichst hohe Wachstumsrate µkrit, bei der jedoch gerade noch keine Alkoholbildung auftritt Mit diesen Vorgaben kann ein Zulaufverfahren (Fed Batch) realisiert werden, bei dem das Substrat nicht vorgelegt, sondern kontinuierlich zugefüttert wird. Bei einem Fed Batch Prozess werden dem Fermenter über einen geregelten Zulauf kontinuierlich Substrate zugeführt. In dem hier beschriebenen Versuch ist das Substrat im Zulauf auf Glukose beschränkt. Die zugegebene Menge an Glukose wird über eine geschlossene Regelung kontrolliert. Hierzu ist ein Feedback über die aktuellen Prozessdaten durch eine Online-Messung notwendig. Als Regelgröße wird der Respirationsquotient (RQ) verwendet. Alternativ wäre auch eine Regelung über die Ethanolkonzentration in der Abluft (gemessen im 1 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Flammenionisationsdetektor=FID) denkbar, allerdings wäre diese Regelung zu träge, weshalb hier ausschließlich über den RQ regulier wird. RQ=QCO2/QO2 Die volumenbezogenen Raten von O2 und CO2 im Fermenterabgas lassen sich berechnen. Zwischen RQ dem Glukosestoffwechsel besteht der in Tabelle 1 beschriebene Zusammenhang. Tabelle 1: Zusammenhang RQ und Glukosestoffwechsel 0,6 < RQ < 1 Die Glukosezufuhr ist nicht ausreichend, die Zellen wachsen teilweise vom gebildeten Ethanol RQ = 1 Die aufgenommene Glukose wird vollständig oxidiert. Wachstum: < krit RQ > 1 Einsatz von Ethanolbildung aufgrund überschüssiger Glukose Crabtree-Effekt Wachstum: > krit 2 Durchführung Herstellen des Mediums: In einem 3L Becherglas wurden die vorher abgewogenen Komponenten des Mineralmediums ohne Kaliumchlorid (Angaben siehe Skript) mit 1,2 Liter VE-Wasser gelöst. Dazu wurde 29 ml der Wuchslösung und 72 ml der Spurenelementlösung gegeben. Anschließend wurde der pH-Wert mit 89 %-iger Phosphorsäure unter Rühren auf pH 5,0 eingestellt. Nachdem sich die Lösung geklärt hatte, wurden 440 g Glukosemonohydrat zugegeben und bis zur Klärung der Lösung weitergerührt. Mit VEWasser wurde auf 2 Liter Endvolumen aufgefüllt. Inbetriebnahme des Fermenters: Die pH- und die O2-Sonden wurden kalibriert. Dafür wurde die pH-Elektrode über die Zweipunktmethode kalibriert. Die Sonde wurde bei 2 verschiedenen pH-Werten (6,84 und 4,04) eingesetzt und am Regelungsmodul bei Abweichungen nachgestellt. Die pO2-Sonde wurde auf 0% und 100% kalibriert. Hierfür wurde einmal in einem Gefäß mit Natriumsulfit (entzieht Sauerstoff) in Wasser gemessen und in einem Gefäß das belüftetes Wasser enthielt. Bei den jeweiligen Messungen wurde wieder am Regelungsmodul der Wert nachgestellt. Die Hefe (333 g) wurde in 2,4 Liter physiologischer Kochsalzlösung (9 g NaCl/Liter) aufgeschlemmt und in den Fermenter gefüllt. Mit VE Wasser wurde auf 12 Liter Reaktorvolumen aufgefüllt. 2 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Die Feed-Flasche wurde angeschlossen, die Beheizung (auf 30°C) in Betrieb genommen, der Druck (0,2 bar Überdruck) angelegt und der pH konstant auf pH=5,0 gehalten. Während des Prozesses wurde die Sauerstoffsättigung durch Variation der Rührerdrehzahl über 50 % Sättigung gehalten. Die Begasungsrate wurde auf 20 Liter/min eingestellt. Fermentation: Durch Starten des Feeds mit dem Computer begann der Fermentationsprozess. Zuerst wurde die Fermentation hinsichtlich der Zufütterung vom PC aus gesteuert. Es wurden alle 30 min Proben genommen und folgende Parameter offline gemessen: Glukosekonzentration im Fermenter (enzymatischer Test) Um die Konzentration des Substrates Glukose zu bestimmen, wurde dem Reaktor im Abstand von 30 Minuten jeweils 2-3 ml zellfreies Filtrat entnommen. Es wurden 2mal 100 µl der unverdünnten Probe zusammen mit jeweils 1000µl einer Granutest-Reaktionslösung für 5 Minuten in einer Küvette bei Raumtemperatur inkubiert. Die Messung der Extinktion erfolgte im Photometer bei 340 nm gegen Luft. Mit den gemessenen Extinktionen konnte die Konzentration an Glucose nach folgender Formel errechnet werden: cGlukose E1 E0 F 0,3234 E0: Startkonzentration an Glucose F: Verdünnungsfaktor Biomassekonzentration (OD-Messung) Die Biomasse wurde über die optische Dichte (OD) der Zellsuspension mittels eines Photometer bei 620 nm bestimmt. Ab einer OD620 von 0,6 musste verdünnt werden. Die erhaltenen OD620-Werte wurden in die Formel cx= OD620 * 0,3 [g/l] eingesetzt und so auf die vorhandene Biomassekonzentration geschlossen. Zusätzlich wurden online die Daten ODOptek [V], YO2 [%], YCO2 [%], QO2 [mol/h], QCO2 [mol/h], RQ [ppm], VFeed [ml/min], N [rpm], pO2 [%], FID [ppm] sowie MFeed [g/min] aufgezeichnet. 3 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Im Versuch wurde ein Sollwert des Respirationsquotienten RQ sowie der spezifischen Wachstumsrate µ eingestellt. Am Ende des Versuchs wurden RQ und µ variiert und mit der PID-Regelung Einfluss auf den Prozess genommen. Größen, die für den geschlossenen Regelkreis benötigt werden, sind: Regelgröße X: RQist Stellgröße Y: F (Feed) Führungsgröße w: RQsoll Reglerstellgrad YR: cx (0-100% bzw. 0-10 Volt) Regelabweichung e: e=w-X Die Stellgröße besteht aus 3 Teilen: Dem Proportionalanteil, dem Integralanteil und Differentialanteil. Das PIDout-Signal, das im Versuch durch einen PID-Regler erzeugt wurde, lag zwischen -1 und 10 und geht wie in der folgenden Gleichung beschrieben in die Berechnung des Feeds ein: Zunächst wurde der Zulauf über die eingestellte Wachstumsrate gesteuert. Dabei wurde zunächst eine Wachstumsrate von µsoll=0,08 h-1 gewählt, um die Hefezellen an die Fermentationsbedingungen anzupassen. Nach 1 Stunden 16 Minuten wurde die Wachstumsrate auf 0,12 h-1 erhöht. Nach 2 Stunden 52 Minuten wurde Wachstumsrate µsoll auf µsoll=0,15 h-1 hochgestellt. Bei Prozesszeit t=3 Stunden wurde der Regler eingeschaltet und im Folgenden wurden die Reglerparameter, die Wachstumsrate und der RQ variiert. Daraus ergaben sich für die Fermentation die in Tabelle 3 aufgelisteten Phasen. 4 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Tabelle 2: Einteilung des Fermentationsprozesses in Phasen Phase Prozesszeit soll [h-1] RQSoll [g/g] PID-Regler Phase 1 0,0h – 1 h 16 min 0,08 Steuerung Phase 2 1 h 16 min – 2 h 52 min 0,12 Steuerung Phase 3 2 h 52 min – 3 h 0,15 1,04 Steuerung Phase 4 3 h – 3 h 50 min 0,15 1,04 P-Anteil: 1 Phase 5 3 h 50 min – 4 h 10 min 0,15 1,04 P-Anteil: 1; I-Anteil: 0,005 Phase 6 4 h 10 min – 4 h 20 min 0,15 0,8 P-Anteil: 1; I-Anteil: 0,005 Phase 7 4 h 20 min – 5h 0,15 1,3 P-Anteil: 1; I-Anteil: 0,005 Phase 8 5 h – 5 h 20 min 0,2 1,3 P-Anteil: 1; I-Anteil: 0,005 Phase 9 5 h 20 min– 5 h 30 min 0,09 1,04 P-Anteil:0 I-Anteil: 0,05 Phase 10 5 h 30 min - Prozessende 0,09 1,04 P-Anteil: 1; I-Anteil: 0 3 Ergebnis RQ, FID-Signal und Feed bei µ=0,2 als Funktion der Zeit: Diagramm 1 zeigt RQ, FID, Feed und Feed bei µ=0,2 als Funktion der Zeit. Zusätzlich ist der jeweilige Sollwert für RQ eingezeichnet. Der Feed lag während der gesamten Messzeit unterhalb des berechneten Feed für µ=0,2. Bei Phase 4 wurde der Regler eingeschaltet und der Feed über diesen geregelt. Damit entsprach der Feed im folgenden Verlauf dem berechneten Wert für die aktuelle Wachstumsrate multipliziert mit (1+PID). Biomasse (VR*cx) als Funktion der zugefütterten Glukosemenge (ΔVFeed*cs) und Ermittlung des Substratausbeutekoeffizienten YX/S: Für die Bestimmung des Ausbeutekoeffizienten wurde die zugefütterte Glukose gegen die Biomasse aufgetragen (siehe Abbildung 2). Die Glucosemenge ergab sich aus dem zu dem jeweiligen Zeitpunkt zugeführten Feedvolumen (ΔV Feed) multipliziert mit der Substratkonzentration cs im Feed. Die Biomasse mx wurde durch Multiplikation des Reaktorvolumens VR mit der Biomassekonzentration cx bestimmt. (siehe Tabelle 3) 5 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Tabelle 3: Übersicht der Biomasse als Funktion der zugefütterten Glukosemenge. VR cx VR*cx ΔVfeed cs 12 10,8 129,6 0 ΔVfeed*cs 180,3 0 12,08 11,34 136,9872 0,08 180,3 14,424 12,16 12,18 148,1088 0,16 180,3 28,848 12,26 12,3 0,26 180,3 46,878 0,3 180,3 54,09 12,3 150,798 13,02 160,146 12,53 13,92 174,4176 0,53 180,3 95,559 12,69 15 0,69 180,3 124,407 12,86 16,17 207,9462 0,86 180,3 155,058 13,04 16,05 209,292 1,04 180,3 187,512 13,14 17,1 1,14 180,3 205,542 13,35 17,85 238,2975 1,35 180,3 243,405 13,47 18,93 254,9871 1,47 180,3 265,041 190,35 224,694 Die Biomassekonzentration und die Glucosekonzentration wurden den offline-Werten entnommen. Das Feedvolumen wurde aus den online-Werten abgelesen. Damit errechnete sich auch das Volumen des Reaktors. Durch die eingezeichneten Punkte wurde eine Ausgleichsgerade gelegt. Ihre Steigung (Biomasse/Glucose) entsprach Yx/s. Der ermittelte Ausbeutekoeffizient Yx/s hatte einen Wert von 0,45 gTS/gGlucose. Biomasse (VR*cx) als Funktion der Zeit und Ermittlung der Wachstumsrate (halblogarithmische Darstellung): Im Anhang ist in Abbildung 3 der graphische Verlauf µ dargestellt. Tabelle 4: Übersicht von Konzentration und Wachstumsrate aus den offline-Daten. Zeit Biomassekonzentration Fermenter- [h] cx [mg/l] volumen VR [l] (cx*VR) 0,0 10,80 12,00 4,86 0,5 11,34 12,00 4,91 1,0 12,18 12,16 5,00 1,5 12,30 12,25 5,02 2,0 13,02 12,30 5,08 2,5 13,92 12,53 5,16 3,0 15,00 12,69 5,25 3,5 16,17 12,86 5,34 4,0 16,05 13,04 5,34 6 ln µsoll Wachstums- Phase [1/h] rate µ [1/h] 1 0,08 0,10 2 0,12 0,11 3 bis 7 0,15 0,12 µ ___________________________________________________________________ 4,5 17,10 13,14 5,41 5,0 17,85 13,35 5,47 5,5 18,93 13,47 5,54 Versuch 2 ____________ 9 bis 10 0,09 0,18 Cx, cGlukose und FID-Signal als Funktion der Zeit In Abbildung 4 im Anhang ist die graphische Auswertung angefügt. RQ als Funktion der Zeit und Ermittlung der Verzugszeit TU, der Ausgleichzeit TG, sowie des Koeffizienten TG/TU: In Abbildung 5 (siehe Anhang) ist RQ als Funktion der Zeit und die graphische Ermittlung der Verzugszeit TU, der Ausgleichszeit TG sowie des Koeffizienten TG/TU zu sehen. 4 Diskussion RQ, FID-Signal und Feed bei µ=0,2 als Funktion der Zeit Der Vergleich des RQ und des FID-Signals zeigt, dass das FID-Signal dem RQ zeitlich versetzt folgt. Dies liegt darin begründet, dass das gebildete Ethanol zunächst aus der Zelle in die Flüssigkeit und von dort in die Gasphase gelangen muss. In den ersten drei Phasen wurde das System lediglich gesteuert. Die Zufütterung ist allein von der Wachstumsrate abhängig. Wenn der Feed durch Erhöhung von µ vergrößert wird, steigt die Ethanolkonzentration kurzzeitig an. Dieser temporäre Crabtree-Effekt ist darauf zurückzuführen, dass sich die Zellen auf die neuen Bedingungen einstellen müssen. Die Ethanolkonzentration nimmt nach einer gewissen Zeit wieder ab, was auf den Verbrauch durch die Zellen und das Ausgasen zurückzuführen ist. In Phase 4 wurde der P-Anteil des Reglers auf 1 gesetzt. Der Sollwert von RQ =1,04 wurde jedoch zunächst nicht erreicht. Erst nachdem der I-Anteil auf 0,005 eingestellt wurde, konnte der Regler den RQ auf die gewünschten 1,04 regeln. Dadurch, dass der Regler den Substratzulauf in Phase 4 nicht exakt so einstellen konnte, dass der RQ den Sollwert erreichte, sondern RQ = 1,25 war, produzierten die Zellen mit der überschüssigen Glucose auch Ethanol, was man auch deutlich in der Abbildung 1 sieht. Der RQ wurde anschließend in Phase 6 auf 0,8 herabgesetzt. Dieser RQ kann allerdings nur erreicht werden, wenn genügend Ethanol zum Abbauen vorhanden ist. Da dies scheinbar nicht der Fall war, konnte der angestrebte Wert nicht erreicht werden. In Phase 7 wurde der RQ auf 1,3 hochgesetzt. Aufgrund der Regelung wurde mehr Substrat zugefüttert und die Ethanolkonzentration und der RQ stiegen an. Der Regler 7 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ konnte den Sollwert nicht konstant einhalten, sondern schwankte um diesen herum. Eine zusätzliche Erhöhung von µ auf 0,2 führte zu keiner Regelung. Deshalb wurde µ = 0,09 1/h und RQ = 1,04 gewählt. Der P-Anteil wurde wieder auf Null zurückgesetzt. Phase 9 war jedoch zu kurz, um konkrete Aussagen über die Regelung treffen zu können. Zuletzt wurden der I-Anteil wieder auf 0 und der P-Anteil auf 1 gestellt. In der beobachteten Zeit konnte nicht festgestellt werden, dass das System mit diesen Einstellungen regelbar ist. Biomasse (VR*cx) als Funktion der zugefütterten Glukosemenge (ΔVFeed*cs) und Ermittlung des Substratausbeutekoeffizienten YX/S: Der graphisch ermittelte Ausbeutekoeffizient Yx/s=0,45 gTS/gGlukose war kleiner als der theoretische von 0,54 gTS/gGlukose. Die Abweichung kommt daher, dass nicht die gesamte Glukose in Biomasse umgewandelt wird, sondern damit auch Nebenprodukte wie beispielsweise Ethanol gebildet werden. Biomasse (VR*cx) als Funktion der Zeit und Ermittlung der Wachstumsrate µ (halblogarithmische Darstellung) Die Konzentration der Biomasse nahm wie erwartet exponentiell mit der Zeit zu, wodurch sich bei halblogarithmischer Darstellung eine Gerade ergab. Der Wert für die Konzentration der Biomasse beim Zeitpunkt eine Stunde war allerdings sehr hoch. Hier muss ein Messfehler bei der photometrischen Bestimmung vorliegen, weshalb dieser Wert bei der Berechnung von µ ausgeklammert wurde. Die Wachstumsraten µ wurden aus den Steigungen nach folgender Formel berechnet: ln( VF c x ) ln( VF0 c x0 ) t Die errechneten Werte stimmen nicht ganz mit den voreingestellten Werten für die Wachstumsrate überein. Biomassekonzentration Fehler können entstanden sein, vor allem da hier bei der lediglich Bestimmung der Einfachmessungen durchgeführt wurden. Die Wachstumsrate der letzten beiden Phasen lag mit 0,18 1/h deutlich höher als der voreingestellte Wert von 0,09 1/h. Allerdings wurde kurz vorher µsoll versehentlich auf 0,2 1/herhöht, weshalb der kurz darauf gemessene Wert von 0,18 1/h noch deutlich von der vorhergehenden Einstellung beeinflusst ist und daher viel zu hoch liegt. Zusätzlich wurde anhand der Steigung der Kurve der Biomassekonzentration die Wachstumsrate der gesamten Fermentation µges bestimmt. Sie lag bei 1,25 1/h und damit zwischen der maximalen und minimalen Einstellung von µsoll. 8 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ RQ als Funktion der Zeit und Ermittlung der Verzugszeit T U, der Ausgleichzeit TG, sowie des Koeffizienten TG/TU: Aus der grafischen Ermittlung für TU bzw TG aus Abb.5 ergaben sich die Werte 4 min bzw. 4,8 min, woraus sich ein TG/TU-Koeffizient von 1,2 ergibt. Hieraus lässt sich schließen, dass sich der Prozess schlecht regeln lässt.( TG/TU<3), was bei Abbildung 1 schon diskutiert wurde. 9 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ 5 Anhang RQ, FID-Signal und Feed bei µ=0,2 als Funktion der Zeit Abbildung 1 Biomasse (VR*cx) als Funktion der zugefütterten Glukosemenge (ΔVFeed*cs) und Ermittlung des Substratausbeutekoeffizienten YX/S: Abbildung 2 Biomasse (VR*cx) als Funktion der Zeit und Ermittlung der Wachstumsrate µ (halblogarithmische Darstellung) Abbildung 3 Cx, cGlukose und FID-Signal als Funktion der Zeit Abbildung 4 RQ als Funktion der Zeit und Ermittlung der Verzugszeit TU, der Ausgleichzeit TG, sowie des Koeffizienten TG/TU Abbildung 5 10 RQ, FID, Feed und Feed bei µ=0,2 als Funktion der Zeit Phase 1 Phase 2 3 Phase 4 5 6 7 8 9 10 2 9 1,5 6 1 RQ ppm / ml/min 12 Feed sp [ml/min] 3 0,5 FID [ppm] Feed bei µ=0,2 [ml/min] RQ 0 0 60 120 180 Zeit [min] 240 300 0 360 RQ soll Abbildung 1: Phaseneinteilung und Feedstrom, FID, theoretischer Feed, RQ und RQ soll in Abhängigkeit von der Prozesszeit ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Biomasse in Abhängigkeit der Glucosemenge 300 250 y = 0,45x + 132,19 Biomasse in g 200 150 100 50 0 0 50 100 150 Glucose in g Abbildung 2: Biomassekonzentration in Abhängigkeit der Glukosekonzentration. 1 200 250 300 ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ Zeitlicher Verlauf von Biomassekonzentration und Wachstumsrate 5,6 0,16 5,5 5,4 0,12 5,3 0,08 µ [1/h] ln (cx*VF) 5,2 y = 0,1253x + 4,8544 5,1 5 0,04 4,9 4,8 0 1 2 3 4 5 Prozesszeit [h] Abbildung 3: Biomassekonzentration und Wavhstumsrate in Abhängigkeit von der Prozesszeit. 2 0 ln (cx*VF) 6 µ [1/h] Steigungsgerade ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ cx, cs und FID in Abhängigkeit der Zeit 20 Phase 2 Phase 1 3 Phase 4 5 6 Phase 7 8 9 Phase 10 0,12 18 0,1 14 0,08 12 10 0,06 8 0,04 6 4 0,02 2 0 0 0 50 100 150 200 250 300 Zeit in min Abbildung 4: Biomasse-, Substratkonzentration und FID in Abhängigkeit von der Zeit. 3 350 400 cs in mg/l FID in ppm und cx in g/l 16 (cx (g/l (FID (ppm (cs (mg/l ___________________________________________________________________ Versuch 2 ____________ 4,5 1,9 Feed sp[ml/min] TG=4,8 min 1,8 3,5 1,7 3 1,6 2,5 1,5 2 1,4 1,5 1,3 1 1,2 0,5 1,1 0 95 97 99 101 103 105 107 Prozesszeit[m in] 109 111 Abbildung 5: Respirationsquotient und Feedstrom in Abhängigkeit von der Prozesszeit. 4 113 1 115 RQ TU=4 min 4