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BEI/05/102
Helsinki, 28. Oktober 2005
ABSCHLUSS DES EIB-FORUMS IN HELSINKI
Die
Europäische
Investitionsbank
vielversprechende FuE-Projekte
unterstützt
Das EIB-Forum „Lissabon-Strategie - Schließung der Innovationslücke“ fand am 27. und
28. Oktober 2005 in Helsinki statt.
Das jährliche Forum der Europäischen Investitionsbank war der Lissabon-Strategie der
Europäischen Union gewidmet und sollte verdeutlichen, dass eine Ausweitung von Investitionen
in die Forschung und Entwicklung in Europa unerlässlich ist, wenn das strategische Ziel der
Schaffung einer weltweit führenden wissensbasierten europäischen Wirtschaft erreicht werden
soll.
Das Forum fand zeitgleich mit dem EU-Sondergipfel in Hampton Court statt, auf dem die
Staats- und Regierungschefs auch die Herausforderungen der Innovationsförderung erörterten.
In seiner Begrüßungsrede wies Paavo Lipponen, Sprecher des finnischen Parlaments, darauf
hin, dass sein Land angesichts der umfangreichen FuE-Investitionen unter den EUMitgliedstaaten eine Ausnahmestellung einnimmt.
Eröffnet wurde das Forum von EIB-Präsident Philippe Maystadt. Er unterstrich in seiner Rede,
dass die Schaffung eines innovativeren Europas nicht nur eine Frage von finanziellen Mitteln,
sondern auch eine Frage der Organisation und mikroökonomischer Reformen ist. Europa
benötigt Hochschulen, die miteinander um die besten Studenten und die Finanzierung von
Forschungsvorhaben konkurrieren. Der EIB-Präsident erklärte, dass Forschungsergebnisse
durch ein dringend erforderliches europäisches Patent geschützt werden müssen und
nichteuropäische Forscher in der Lage sein sollten, ungehindert in Europa zu arbeiten. All dies
sind wesentliche Dinge, die es uns ermöglichen, den Nutzen aus einer Investitionsdynamik zu
ziehen.
Zu den Hauptrednern des Forums gehörten auch Günter Verheugen, EU-Kommissar für
Unternehmen und Industrie, und Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und
Forschung.
Jean Pisani-Ferry, Direktor des Brüsseler Wirtschaftsforschungsinstituts BRUEGEL und
Professor für Wirtschaft an der Universität Paris Dauphine, und John Dryden, Stellvertretender
Direktor für Wissenschaft, Technologie und Industrie bei der OECD, stellten fest, dass Europa
auf dem Weltmarkt viele seiner Wettbewerbsvorteile verloren hat und nunmehr neue finden
muss. Es ist sowohl dem Druck von Seiten der USA und Japan, die Europa im Bereich der
FuE-Investitionen weit voraus sind, als auch dem Druck von Ländern wie Indien und China, die
Investitionen anziehen, ausgesetzt.
Tero Ojanperä, Senior Vice-President und Chief Strategy Officer bei Nokia, Finnland, sah es als
sehr vielversprechend an, dass europäische Unternehmen in Länder wie China und Indien
expandieren und Bereiche dorthin auslagern, da in diesen Ländern nicht nur die Produktion,
sondern auch Forschung und Entwicklung zu geringen Kosten betrieben werden kann.
Dementsprechend hat Nokia die Zahl der Arbeitsplätze im FuE-Bereich in Europa reduziert und
FuE-Zentren in China gegründet.
„Ein Drittel unserer Mitarbeiter sind in der Forschung und Entwicklung tätig”, sagte Tero
Ojanperä und wies darauf hin, dass eine Strategie aus einer Reihe von Maßnahmen besteht
und jede Maßnahme die Strategie unterstützen muss. Wir haben beschlossen, dass wir mehr
promovierte Mitarbeiter benötigen. Ich habe meine Mitarbeiter daher angewiesen,
ausschließlich promovierte Bewerber einzustellen.”
Prof. Franz Josef Rademacher, Direktor des Forschungsinstituts für angewandte
Wissensverarbeitung an der Universität Ulm, machte darauf aufmerksam, dass durch FuE nicht
zwangsläufig mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, da FuE zu einer höheren Effizienz führt
und folglich weniger Mitarbeiter benötigt werden. Er wies auch darauf hin, dass eine
vorübergehende Kürzung der Sozialausgaben erforderlich sein könnte.
Auvo Kaikkonen, der geschäftsführende Direktor von Inion, Finnland, erzählte die FuEErfolgsgeschichte seines im Medizinbereich tätigen und mittlerweile an der Londoner Börse
notierten Unternehmens. Das Unternehmen hat mit seinen neuen chirurgischen Schrauben aus
Kunststoffpolymer, die sich schließlich im Körper auflösen und somit ihre operative Entfernung
überflüssig machen, eine Marktnische ausgefüllt. „Damit etwas funktionieren kann, muss auch
ein realer Bedarf dafür bestehen. Die Weiterentwicklung schlechter Ideen sollte gestoppt
werden, bevor zu viel Geld vergeudet wird“, sagte Dr. Kaikkonen.
Die vollständige Rednerliste und ein Teil der Vorträge können auf der Website der EIB unter
www.eib.org/forum eingesehen werden.
Während des Forums wurden eine Reihe von Finanzierungsverträgen unterzeichnet:
Die EIB stellt 153 Mio EUR für den Ausbau der Autobahn E18 und den noch fehlenden 51 km
langen Streckenabschnitt zwischen Helsinki und Turku bereit. Die Autobahn ist Teil der
vorrangigen TEN-Projekte (Transeuropäische Verkehrsnetze) und der als Nordisches Dreieck
bekannten Verbindung zwischen Oslo, Stockholm und Helsinki und kommt somit für einen
Finanzierungsbeitrag der EIB in Betracht. Das Vorhaben wird im Rahmen einer öffentlichprivaten Partnerschaft (PPP) durchgeführt und ist somit das erste in Finnland finanzierte PPPProjekt.
Des Weiteren gewährt die EIB der Gemeinsamen Berufsbildungsbehörde der Region Oulu ein
zweites Darlehen über 25 Mio EUR zur Verbesserung der Bildungsseinrichtungen in
Nordfinnland. Das Projekt betrifft den Bau, die Modernisierung und die Sanierung von
Berufsschulen und von polytechnischen Schulen in der Region Oulu.
Der finnischen Aktia Savings Bank stellt die EIB ein Darlehen von 25 Mio EUR zur Verfügung,
das für die Finanzierung von FuE-Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen in den
Bereichen Umwelt, Bildung, Gesundheit und Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft in
ganz Finnland bestimmt ist. Die Aktia wird als zwischengeschaltetes Institut fungieren und die
Mittel der EIB an die KMU weiterleiten, wobei sie jedes Einzelvorhaben gemäß den Kriterien der
EIB prüfen wird.
Weitere Auskünfte über das Forum, die EIB und ihre Tätigkeit erteilen:
Paul Löser, Tel.: 352 021 18 33 55, [email protected]
Sabine Parisse, Tel.: + 352 021 45 91 59, [email protected]
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