Document

Werbung
284
neuere eigentliche Bestattungsform an d e r s e l b e n Stelle satt
fand.
–
Es lag nahe, den S t r a ß e n z u g aufzusuchen, der
nach römischer Sitte neben den Grabstätten vorüberzog und dessen
Pflasterspuren seiner Zeit schon im Artilleriehofe
gefunden
worden waren. Der Ackerbesitzer, Herr G. D. S c h l i n k , machte
hierzu die verdankenswerthe Mittheilung, daß an einer gewissen
Stelle seines Ackers vor Zeiten
Mauerwerk in der
Tiefe
herausgebrochen worden sei.
Eine Nachgrabung ließ in der
That am 24. August dieses Gemäuer wieder finden, das sich,
nach allen Seiten aufgedeckt, als das 2´ hohe und 11/2´ dicke
Fundament eines viereckigen, 12´ langen und eben so breiten
Thürmchens herausstellte.
Ein
Querdurchschnitt in östlicher
Richtung führte auch bald zur Entdeckung der gepflasterten
M i l i t ä r s t r a ß e der Römer,
welche das Castell auf dem
Heidenberg mit dem Castell bei Mainz in die nächste Verbindung
setzte.
Der
Abstand
der
östlichen
Mauerkante
des
Thürmchens von der westlichen Kante dieser Pflasterstraße
beträgt 23´.
Die Militärstraße selbst lag nur 11/2´ unter der
heutigen Bodenfläche ; sie zeigte, wo sie unverbrochen war,
eine Breite von 17´ 3´´, ihre Oberfläche ward in einer Länge
von 68´ bloß gelegt.
Die Dicke dieses Pflasters differirte von
der Kante gegen die flach gewölbte Mitte hin von 1´ bis zu 1’ 4´´.
Die Steine, vorherrschend aufs Lager eingerichtet, werden gegen
die
Mitte zu stärker,
von 1/2´ - 11/2´ Länge, zu 3´´ - 7´´
Stärke.
Ihre Fugen sind mit kleinem Material, Bachkiesel und
dergl.
a u s g e f ü l l t , die Kruste ist von quarzigen Wacken
gebildet, die als Decke dienen ; Sand, mit Erde vermengt, ist
in die Fugen so eingelassen, daß diese sorgfältig ausgestopft sind
und das Ganze e i n e n Verband bildet.
An
den
Kanten
waren hin
und wieder Spuren von senkrecht
stehenden
Bandsteinen zu bemerken.
–
Seitwärts von diesem
mächtigen Straßendamm ( nach O.) fanden wir, 1´ 6´´ bis 1´
9´´ unter der heutigen Oberfläche eine Art Fußsteig ( Trottoir ) 5´
breit, mit seiner ganz verbrochenen Kante 121/2´
von der
östlichen Kante der Hauptstraße abstehend.
Dasselbe erwies
sich als ein ungeregelter, aus allen möglichen Steinarten (
Wacken, Thongeschieben,
zertrümmerten Dachziegeln u. s. w. )
zusammengesetzter, in seiner unteren
Hälfte macadamisirter
Weg.
Dieser
untere
Theil
zieht sich weiter nach der
Hauptstraße hinüber ; der Körper des Fußsteigs ist zu unterst
4´´ reiner Sand, demnächst 3’’ Kies und darüber 7´´ Pflaster.
Daß es neben der Hauptstraße dieses begleitend hergezogen, ist
schon aus dem tieferen Niveau dieses
Herunterladen