1.) Ruhephase Anfangs befinden sich die kontinentalen Platten in einem Ruhezustand. Im Erdmantel befindliche Schmelzbereiche, sogenannte "Hot spots", können die Ursache für einen in dieser Zeit auftretenden kontinentalen Innerplatten-Vulkanismus sein, der zu Vulkanbergen führen kann (z.B. Eifel). Befindet sich ein solcher "Hot spot" unter ozeanischer Kruste, so können sich Berge eines ozeanischen Intraplatten-Vulkanismus bilden. (z.B. Hawaii) 2.) Graben-Stadium Im Innerbereich einer kontinentalen Kruste können sich (etwa im Scheitelbereich der Aufwölbung über einem "Hot spot") Grabenbrüche (kontinentale Riffs) bilden (Taphrogenese). Entlang der im Graben entstandenen Verwerfungen kann es zur Vulkanbildung kommen. (z. B. Oberrheingraben) 3.) Rotes-Meer-Stadium Der Graben kann sich absenken und erweitern. Lava strömt ein und bildet zwischen den beiden Teilen der ehemals zusammenhängenden kontinentalen Kruste eine schwere ozeanische basaltische Kruste, die auf der Erde gewöhnlich vom Meer bedeckt wird: Ein neuer Ozean ist entstanden. 4.) Atlantik-Stadium Der entstandene Ozean befindet sich im Zustand der Öffnung, an seinen Rändern findet keine Gebirgsbildung statt. Weiterhin tritt aus sogenannten ozeanischen Riftzonen Lava am Meeresboden aus, die sich nach den Seiten ausdehnt. Sie kann sich zu Gebirgen auftürmen, die weit über den Meeresspiegel herausragen können. (z.B. Island) 5.) Pazifik-Stadium Global wirksame Prozesse bewirken, dass die Ausdehnung zum Stillstand kommt und sich in eine Einengung umkehrt. Der entstandene Ozean wird nun wieder kleiner. Dabei wird dann (an seinen jetzt aktiven Rändern) schwerer ozeanischer Boden gewöhnlich unter die leichtere kontinentale Kruste gedrückt und gezogen (Subduktion). Über solchen Subduktionszonen kommt es zur Aufschmelzung von Gestein und zum Magmaaufstieg durch die kontinentale Kruste. Vulkane entstehen; ferner bilden sich im Bereich der Subduktion Tiefseegräben, Faltengebierge oder Inselbögen. (z.B. Pazifik). 6.) Mittelmeer-Stadium Die Einengung des Ozeans wird stärker, die Faltung mariner Ablagerung führt zu weiterer Gebirgsbildung. Die Kollision der bisher getrennten leichten kontinentalen Krustenteile setzt an verschiedenen Stellen ein. 7.) Himalaja-Stadium Nun kommt es zur Kollision beider kontinentale Krustenteile. Es entstehen Deformationen, Faltungen und Deckenbildungen. Durch Heraushebung der so gebildeten tektonischen Komplexe kommt es zur Entwicklung von Gebirgen. Solche Gebirgsbildungen können schließlich auch Auswirkungen auf das Umland (Brüche, Vulkanismus) haben. (z.B. Bodensee, Hegau) 8.) Ruhephase Nach der Kollision der beiden kontinentalen Krustenteile und der Heraushebung des so gebildeten Hochgebirges können nochmals gewaltige Massen vulkanischen Materials gefördert werden (z.B. Bozener Porphyrgebiet). Inzwischen ist wieder eine einheitliche Platte vorhanden, nur die Zone des Zusammenstoßes der beiden Krustenteile ist oft noch als sog. "Sutur-Bereich" erkennbar. In der abschließenden Phase tektonischer Ruhe erfolgt die Abtragung des Faltengebirges. Am Ende befinden sich die kontinentalen Platten wieder in Ruhe. Ein neuer Zyklus kann beginnen oder hat vielleicht schon begonnen.