Japan und seine besondere Gefährdung durch Naturkatastrophen Japan ist in besonderer Weise durch Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche, Erdbeben oder enorme Stürme gefährdet. Immer wieder werden Wirtschaft, Infrastruktur und Leben durch Ereignisse dieser Art zerstört. Begibt man sich auf die Suche nach den Gründen für diese Tatsache, stößt man sehr schnell auf zwei Besonderheiten: die geographische Lage Japans sowie die klimatischen Verhältnisse in diesem Land. Vulkanausbrüche Bei der "Geburt" eines Planeten entstehen enorm hohe Temperaturen, so dass auch die Erde zunächst nichts anderes war als ein pulsierendes Meer flüssigen Gesteins. Im Verlaufe von Jahrmillionen erkaltete der Planet, eine erste dünne Kruste festen Gesteins bildete sich an seiner Oberfläche. Nach und nach verhärtete die dünne Gesteinskruste zu kilometerdicken Platten, welche sich auch heute noch bewegen - man spricht hier von der so genannten "Plattentektonik". Zwei verschiede Plattenarten werden unterschieden. Zum einem gibt es divergierende Platten, welche auseinanderweichen. Durch den Vulkanismus wird eine neue Kruste gebildet, so dass die Platten gespreizt werden. Vulkane entstehen da, wo flüssiges Gestein aus dem Erdinneren durch Spalten und Löchern in den Platten einen Weg nach oben findet. Diese Form kommt häufig am mittelozeanischen Rücken vor. Erdbeben Oftmals sind die Folgen eines Erdbeben weitaus dramatischer als die eines Vulkanausbruchs, da ein Beben sich nicht auf eine kleine Region beschränkt. Die Entstehung von durch Erdbeben ausgelösten riesigen Flutwellen (Tsunamis) stellt eine weitere Gefahr dar. Erdbeben haben in Japan zu jeder Jahres- und Tageszeit Saison. Jährlich werden in Japan etwa 5000 registriert, von denen nur 500 auch von den Menschen wahrgenommen werden. Leider treten sie meist ohne verlässliche Warnung oder Voraussage auf. Beispielsweise bebte am 1. September 1923 um 11.58 Uhr die Erde des Kanto-Gebiets, einige Stunden später brannten ganz Tokio und Yokohama. Nach dieser Katastrophe wurden insgesamt 143.000 Tote und Vermisste gezählt - allein in Tokio gab es 300.000 zerstörte Häuser Taifune und Wirbelstürme Taifune können nur bei Temperaturen von mindestens 27 Grad Celsius und tropischen Klimaverhältnissen entstehen, da sie ihre Energie durch die Sonne und aus der Kondensation von Wasserdampf in großen Höhen gewinnen. In Japan haben die Taifune nur einmal im Jahr Saison und halten sich in der Regel auch an ihre Zeiten. Sie entstehen über dem Pazifik und werden mit dem Sommermonsun nach Norden getrieben - die japanischen Westküsten erreichen sie so meistens im Herbst. Die Umlaufgeschwindigkeit um das Taifunauge beträgt ungefähr 300 km pro Stunde und kann damit verheerende Folgen bewirken. Des Öfteren werden die Wirbelstürme von starken Regenfällen begleitet, welche mehr als 200mm am Tag überschreiten können. Der Taifun von 1959, einer der schwersten der Geschichte, zerstörte zahlreiche Häuser im Großraum Nagoya und wurde einige Tage später in Akita von einem starken Sturzregen begleitet.