Dossier: Japan – ein Land im Ausnahmezustand

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Dossier: Japan – ein Land im Ausnahmezustand
Publiziert 14. März 2011, 13:18 Uhr, Aktualisiert 14. März 2011, 16:34 Uhr
Japan steht unter Schock. Nach Erdbeben und Tsunami-Welle droht dem Land eine
atomare Katastrophe. Es sei die grösste Krise seit dem Ende des 2. Weltkriegs, sagt
der japanische Ministerpräsident Naoto Kan. Die Zahl der Toten steigt. Mit bangen
Blicken schaut die Welt auf das High-Tech-Land. Kommt es zum Super-Gau, könnte
auch die Weltwirtschaft einbrechen.
Japans Apokalypse
Mehr als 500‘000 Menschen obdachlos, zehntausende noch vermisst und tausende
Tote: Am 11. März 2011 erschütterte das heftigste Erdbeben in der Geschichte
Japans mit der Stärke 9,0 den Nordosten des Landes. Das Epizentrum lag 130
Kilometer östlich der Stadt Sendai. Es löste eine über zehn Meter hohe Flutwelle aus.
Fernsehbilder zeigen, wie an der Ostküste des Landes Autos und Schiffe von den
Wassermassen mitgerissen wurden. Doch noch grösser als das Zerstörungspotential
des Tsunamis erscheint die Bedrohung durch einen Atomunfall. Im Kernkraftwerk
Fukushima, nur zwei Autostunden von Tokio entfernt, war durch das Beben das
Kühlsystem des Reaktors ausgefallen. Es droht eine atomare Katastrophe.
Konsequenzen für die Weltwirtschaft
Mit Angst schaut die Welt auf Japan. Neben den menschlichen Schicksalen sorgen
sich Ökonomen um die wirtschaftlichen Folgen des Unglücks. Japan ist eine der
grössten Volkswirtschaft der Welt. Kommt es zur atomaren Katastrophe, droht der
japanischen Wirtschaft ein Abschwung, der auch die Nachbarländer in die Rezession
stürzen könnte. Japan war schon vor der Krise angeschlagen. Als exportstarke
Volkswirtschaft war der Insel-Staat besonders stark von der Finanzkrise getroffen:
2009 brach die Wirtschaft um mehr als fünf Prozent ein, so stark wie in keinem
anderen Industrieland der Welt.
Das stärkste Erdbeben in der japanischen Geschichte
Japan wird immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Das Land liegt an der
geologischen Schnittstelle von vier tektonischen Platten der Erdkruste. Teile der
Pazifischen Platte schieben sich dort unter die Kontinentalplatte Eurasiens. Das führt
zu häufigen Erdbeben. Nimmt man aber die regionale Ausdehnung und die Stärke
des Bebens vom 11. März 2011, ist es das bisher grösste in der Geschichte Japans.
Einiges grösser als das Erdbeben von Tokio, in dem 1923 mehr als 100'000
Menschen starben. Und viel grösser als das Erdbeben in der westjapanischen
Hafenstadt Kobe 1995, das mehr als 6'000 Menschen das Leben kostete.
Fragen zum Text: Dossier Japan – ein Land im Ausnahmezustand
1. Was für Folgen bringt das Erdbeben für die Menschen in Japan mit sich?
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2. Was versteht man unter dem Begriff „Epizentrum?“
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3. Was für wirtschaftliche Folgen bringt das Erdbeben mit sich?
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4. Wieso wird Japan immer wieder von Erdbeben heimgesucht?
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5. Wieso droht Japan nach dem Erdbeben eine atomare Katastrophe?
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