G e o l o g i e d e r A l p e n 08-04-03/ Zentralmassive Helvetische Decken Ostalpine Decken Tertiärer Magmatismus (Bergeller Granit) Penninische Decken Südalpen Baueinheiten Lage, Bezeichnung, Entstehung, Bestandteile Hauptgesteine, Eigenheiten Zentralmassive Aarmassiv Lauterbrunner- und Innertkirchner-Kristallin Von Gneisschollen durchsetzte granitische Gesteine, eigentliche Migmatite. Im Südosten von karbonischem Gastergranit durchbrochen Altkristallin nördlich des Aaregranits Monotone Gneise mit Einschaltungen von Marmor- und Kalksilikatfelslinsen. Verbreitet Amphibolite, begleitet von Serpentinitlinsen Zentraler Aaregranit Grösster Granitkörper der Schweiz (über 500 km2); Eruptivstöcke von Giuv-Syenit und Windgällen-Porphyr Südliche Gneiszone Hoher Anteil von Augengneis Gotthardmassiv Nördliche Paragneiszone Glimmerschiefer mit sehr mannigfaltigen Einlagerungen; Hochmetamorphe Gesteine wie Ekoglit und Granulit, Gabbro Zentrale Orthogneiszone Streifengneis (metamorpher Granit) Südliche Paragneiszone (mit stockförmigen, variszischen Granitkörpern) Hornblende-Granat-Schiefer; vergneiste Granite (Tavetscher Zwischenmassiv) Paragneise Aiguilles Rouges/Arpilles-Massiv Altkristallin aus Paragneisen und Glimmerschiefern mit Einlagerungen; grosse Areale von Augengneis; Granite Mont Blanc-Massiv Mächtiger variszischer Zentralgranit (Mont Blanc-Granit); Ostrand: permische vulkanische Gesteine (Rhyolithe) Helvetische Decken Ausschliesslich Sedimente, Klassische Abscherungsdecken Kalksteine Schichten und Faltung Starre, kompetente Kalksteine wie Schrattenkalk oder Malmkalk und plastische Mergel und Tonschiefer Ultrahelvetikum Früh auf die ungefalteten helvetischen Decken geschoben Inkompetente Gesteine: Mergel, Gips, schiefriger Flysch Glarner Überschiebung Älterer, permischer Verrucano ist über die viel jüngeren Flysch-Sedimente geschoben (-> Tschingelhoren!) Penninische Decken Kristalliner Untergrund mitgefaltet (anders als im Helvetikum) Penninische Sedimente Bündnerschiefer des Wallisertroges Kilometerdicke, nach Norden schauende Deckfalten aus Gneis; durch schmale Sedimentschichten getrennt. Gneisbänderung und –schieferung liegt flach. Weiche Kalk- und Tonschiefer Kalksteine und Breccien Bündnerschiefer und Radiolarite des Piemonttroges zusammen mit Basalt, Gabbro und Serpentinit die höchsten penninischen Einheiten. Alpensüdrand: Insubrische Linie und Wurzelzone Alpine Metamorphose; Tertiär Penninikum des Nordtessins (Lepontin) Autochtones Grundgebirge oder Gneisdecken? (unklar) Steil stehende Gneiszone (Maggia-Querzone) In (lepontinischer) früherer Tiefenlage starke alpine Metamorphose Penninikum Westbündens Dachziegelartig übereinander liegende Gneisdecken: Simanodecke–Aduladecke–Tambodecke-Surettadecke Walliser-Penninikum (inkl. Dent Blanche-Decke) Metamorphe, evtl. permische Konglomerate; Gneise und Schiefer mit metamorphem Peridotitkörper; Paragneise und Amphibolite Bernharddecke/Monte Rosa-Decke Abfolge von dachziegelartig übereinander liegenden plattenförmigen Deckeneinheiten: kristalline Gesteine oder Sedimente des Karbons/des Perms/der Trias. Dent Blanche-Decke Gewaltige Klippe ostalpiner Kruste, sich über den penninischen Berhard-Monte Rosa-Komplex legende Kristallinplatte. Gneise und Gabbros Zwei ineinander verfaltete Serien: Arolla-Serie und Valpelline-Serie Préalpes und Niesendecke Schubmasse westlich des Thunersees auf überfahrener Molasse und Sedimenten. Man unterscheidet 4 Decken: Klippendecke, Brecciendecke, Simmendecke und am Südostrand die schmale Niesendecke. Préalpes, Niesendecke (+ vorgelagerte Gurnigeldecke) bestehen ausschliesslich aus penninischen Sedimenten. Eng gepresste, aufrechte Falten, steile Kalksteinzüge. Auffallendstes und kompetentestes Gestein: Malmkalk Weiter: Breccien, Kreideflysch, Dolomit, Tonschiefer, Sandsteine, Gips und Rauhwacke als Trennschichten. Ostalpine Decken Teile des afrikanischen Kontinents Unterostalpin Berge des Oberengadins. Gneis, Glimmerschiefer, Glimmerquarzit und Tiefengesteine: Granit, Syenit, Diorit und Gabbro. Feldspat, Apit- und Pegmatitgänge. Oberostalpin Mächtige Kristallinplatte der Silvrettadecke. Hochmetamorphe Tonschiefer, Orthogneise, Serpentinite, Eklogite, Amphibolite. Triassedimente im Ofenpassgebiet. Teritärer Magmatismus (Bergeller Granit) Eruptivmasse tertiären Alters zwischen Bergell, Veltlin und Valle della Mera Granit, Feldspat; klassische Kontaktmetamorphose. Tonalit gegen Süden, weitere junge Eruptivkörper. Südalpen Seengebirge oder insubrisches Kristallin Strona-Ceneri-Zone Ivrea-Zone Gneise, Amphibolit, Glimmerschiefer. Einschaltungen von Marmor, Kalzit und Kalksilikatfels. Hoher Metamorphosegrad (Granulitfazies). Peridotiten Mächtige Abfolge permischer vulkanischer Gesteine im Gebiet des Luganersees. Überiwegende Basalt und Andesit; jünger auch Rhyolit und Dazit. Granophyr. Kristallin und Vulkanite werden im Luganerseegebiet von mesozoischen Sedmenten überlagert, etwas verfaltet und gekippt. Skizze mit der Lage alpiner Baueinheiten Gurnigel-Decke Helvetische Decken Unterengadiner Fenster (penninisch, Sediment) Penninische Decken, Sedimente Préalpes Niesen-Decke Aarmassiv Gotthardmassiv Ostalpine Decken, kristallin Penninische Decken, kristallin Bergeller Granit Südalpen, kristallin Südalpen, vulkanisch Aiguilles Rouges-Massiv Dent Blanche-Decke (ehem. ostalpin, kristallin) Mont Blanc-Massiv Matterhorn Ostalpine Decken, Sedmiente Unterengadiner Fenster (penninisch, Sediment) Ostalpine Decken, Sedmiente Ostalpine Decken, kristallin Matterhorn Südalpen, kristallin Südalpen, vulkanisch Dent Blanche-Decke (ehem. ostalpin, kristallin) Geologisch zum Afrikanischen Kontinent gehörend Die Dent Blanche-Decke (und damit auch das Matterhorn) sind ein alter Bestandteil des (Unter-)Ostalpins, ein Teil des kontinentalen Kristallins Urafrikas. Dieses Kristallin wurde im Zuge der Alpenfaltung über die penninischen Decken des Kristallins Ureuropas geschoben. Später wurde der grösste Teil des afrikanischen Kristallins rund um die Dent Blanche-Decke abgetragen, so dass sie heute als isolierte mächtige Klippe dem penninischen Kristallin und Sediment aufsitzt. Das so genannte Unterengadiner Fenster stellt genau das Umgekehrte dar: Hier bildete sich ein Loch im Ostalpin. Darunter kommen so wieder die penninischen Sedimente zum Vorschein.