Kurzgeschichten-Werkstatt der 3mg2 Eine glückliche Begegnung Ich war in dem Bus, um zur Arbeit zu fahren, und ich war ganz in meinen Gedanken. Trotzdem habe ich zwei komische Männer bemerkt: sie sind an derselben Station ausgestiegen. Aber ich habe sie schnell vergessen, weil ich arbeiten musste. Als Advokatin hatte ich viele Scheidungsfälle. Wie viele Leute wussten nicht, was mit ihrem Leben anzufangen! Eine Angelegenheit war interessant: eine Frau hatte ihren Mann geschlagen, weil sie nicht verstanden hat, dass er ein perverser Serienmörder war. Deswegen war er gewalttätig, mehr als sie. Als ich das Photo des Mannes gesehen habe, verstand ich, dass er der Mann von dem Bus war! Er sah sehr gefährlich aus. Am Abend ging ich joggen, wie jeden Tag, um meine Ideen freien Lauf zu geben. Da sah ich ihn: den Mann von dem Bus. Der, der folgte dem Gefährlichen. Er war am Rang des Felsen und schaute nach unten. Er sah verstört aus, aber es gab noch etwas anderes in seinen Augen. Ich weiss nicht, was in meinem Kopf passiert ist, aber ich kam zu ihm, und sprach. - Hallo, sagte ich und nahm seinen Arm, um ihm von dem Rand fern zu halten. - Wer bist du? fragte er mir, erschrocken. - Ich heisse Sascha. Warum bist du hier, allein? - Warum bist du hier? - Du sahst traurig aus, und ich mag es nicht! Also habe ich dich in dem Bus gesehen, nicht wahr? - Je nach dem: was denkst du, dass ich dem anderen Mann angetan habe? fragte er, als ob er wusste, dass ich alles über seine Morde wusste, aber mochte nicht, dass ich es ihm sagte. - Welchen Mann? Ich dachte, dass es am besten sei, dass wir uns besser ohne Wörter verstanden. - Komm mit mir, wir gehen weit weg! - Wohin, weit weg? - Wohin du möchtest. Du musst deine Erinnerungen hier lassen! Fliegen wir nach Brasilien! Es gibt schöne Mädchen da. - Keine schöner als dich. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich stellte mir vor, dass wie an dem Strand wären, und die Sonne würde unter gehen, und wie seien glücklich. Da nahm er mich in seine Arme, und wir standen am Rande des Felsen, und die Sonne ging unter. „Vielleicht ist es kein Strand, aber es ist gut auf jeden Fall“ dachte ich. Von Lisa Kondratieva Frei erfunden Instinkt oder Zufall Ich war in dem Bus, als ich ihn sah. Er war groß, trug einen schwarzen Mantel, schwarze Schuhe, schwarze Handschuhe; alles bei ihm war schwarz. Sogar sein Blick. Er war ein Geier, das sah ich sofort. Seine Augen starrten auf die junge Frau, die neben ihm saß; er hatte Angst vor ihr; sie war zu schön, zu unschuldig, zu frisch. Ich fühlte seine Boshaftigkeit, die sich von ihm ausbreitete, bis sie die Frau erreichte. Ich wusste, dass er etwas Böses machen würde; ich musste ihn daran hindern, ich musste etwas machen. Der schwarze Mann ging aus dem Bus, ich folgte ihm; er lief schnell, eilig, um seine Missetat auszuführen. Als wir in einer dunklen Strasse waren, nahm ich eine Stange aus Eisen, die neben einem Container lag. Ich war sicher, dass der Mann ein Mörder war, ich fühlte es tief in meinem Körper. Er roch nach dem Tod, dem Tod von jungen Frauen, dem Tod von Schönem. Er hörte mich kommen und drehte sich um. Nach einem Augenblick lag er auf dem Boden, ruhig; nach und nach löste sich seine Boshaftigkeit auf; nach und ich fand mich wieder. Nochmals hatte ich mich in meinen Gefühlen verloren, nochmals war ich meinem Trieb gefolgt. Was hatte ich gemacht? Ich musste fliehen, mich verstecken. Aber wo? Wohin konnte ich jetzt gehen? Nirgendwo konnte ich mich wahrscheinlich gut verstecken. Ich wäre nie mehr in Sicherheit; ich müsste immer fliehen, immer. Nur ein Weg war noch sicher für mich. Ich konnte doch weder einen Bus noch andere öffentliche Verkehrsmittel nehmen; ich musste niemand treffen. Ich beschloss zu Fuß zu gehen; es würde nur ein oder zwei Stunden dauern. Aber sie waren die zwei längsten Stunden von meinem Leben., immer drehte mich um, um sicher zu sein, dass niemand hinter mir gang. War der Körper schon gefunden worden? Folgen die Polizisten schon meinen Spuren? Was hatte ich gemacht? Ich hatte immer gedacht, dass ich meine Empörungen kontrollieren konnte… aber vielleicht hatten die Ärzte Recht… vielleicht war ich wahrscheinlich gefährlich? Ich musste es ändern. Meine Füße führten mich, ohne, dass ich es merkte. Irgendein kleiner Lärm erschreckte mich; ich war sehr gespannt und meine innere Verwirrung webte finstere Fäden, die sich um mich wickelten, bis ich mich gegen sie nicht mehr wehren konnte; ich war am Rand des Felsen gekommen… Frei erfunden von Johana Bernasconi Das verlorene Leben Und das war’s. Die Bombe erreichte das Land und explodierte mit einem schrecklichen Lärm; so laut, dass ich meinen Schrei nicht hören konnte. Und dann wurde alles wieder still. Still und staubig. Ich wusste nicht, wo meine Beine standen. Eigentlich fühlte ich gar nichts: keinen Schmerz, keine Angst. Nichts. War ich überhaupt noch am Leben? – Ist es schon fertig? fragte plötzlich jemand, irgendwo in der Dunkelheit. – Ich… ich glaube, dass wir jetzt nicht mehr in Gefahr sind, antwortete eine Stimme, die wie die meiner Mutter tönte. – Mama? fragte ich ungläubig, bist du es? Keine Antwort. – Mama? – Komm her, Kleiner, sagte die gleiche Stimme und ich sah, fünf Meter vor mir, einen Schatten sich bewegen. Endlich fühlte ich meine Beine wieder und sofort ging ich dort hin, wo ich die Stimme meiner Mutter gehört hatte. Aber es war nicht meine Mutter. – Wer sind Sie? fragte ich unsicher. Die Unbekannte blickte auf mich und ich sah zum ersten Mal ihr Gesicht. Es war eine alte Frau, die ich noch nie gesehen hatte und sie sah so gar nicht wie eine Verlorene aus. In den Gesichtern der Verlorenen sieht man Verzweiflung und Leid, aber in ihrem Gesicht war nur das Alter. – Ich heiße Rosemarie Krenn, antwortete die Frau, und wer bist du? – Franz… einfach Franz. – Hast du deine Mutter verloren? – Tja… es ist schon lange her, wissen Sie… als die Weißen anfingen, uns davonzujagen. – Ich verstehe… aber bist du hier ganz allein? Ich wusste nicht was antworten. War ich oder war ich nicht allein? Es gab die anderen Verlorenen und wir standen alle zusammen am gleichen Abgrund: es gab Menschen, die uns hier nicht wollten und wir mussten zusammen kämpfen, um nicht zu sterben. Deswegen konnte ich nicht behaupten, allein zu sein. Aber doch war es mein Gefühl, weil ich mich, wie ein verlorenes kleines Kind fühlte. Ein Gefühl, dass wir alle kannten: wir waren die Verlorenen. – Hier sind wir zusammen allein, antwortete ich schließlich. Die alte Frau sah mich an, wie erstaunt. – Aber Sie sind keine Verlorene, nicht wahr? sprach ich weiter. – Nein. Ich bin eine Schriftstellerin. – Und was suchen Sie hier? – Du musst verstehen, dass ich nur schreibe, wenn ich die Wahrheit weitergeben kann. Und hier ist die Wahrheit der ganzen Welt. In diesem furchtbarem Elend. Ich wusste nicht was sagen. – Haben Sie hier keine Angst vor dem Tod? fragte ich endlich. – Doch… aber so bin ich sicher, mit ehrlichen Gefühlen zu schreiben. Das ist sehr wichtig. – Und wissen Sie, warum die Weißen uns so hassen? – Der Mensch braucht immer jemanden zu hassen. – Aber warum? – Um sich lebendig zu fühlen. War es wirklich so einfach? Hassten wir und töteten wir nur, um zu leben? Ich konnte es nicht glauben. Rosemarie Krenn sprach weiter, als ob sie meine Gedanken gelesen hätte: – Weißt du, Kleiner… ich bin nur eine alte Frau; du braust mir nicht zu glauben. Plötzlich gab es wieder einen schrecklichen Lärm: es war eine neue Explosion. – Hörst du, wie sie lebendig sein wollen? sagte Rosemarie, leise. Und dann wurde alles wieder still. Still und staubig. Man tötet, um zu leben, Man lebt, um zu sterben. In dieser verlorenen Welt. Von Rahel Placi Frei erfunden Der Geiger Er blickte auf seine Uhr flüchtig. Halb sieben. Gut, dachte er. Ich habe noch viel Zeit. Er wollte nicht an das Konzert denken. Nervosität . Als er sein Glas (ein, nicht mehr) knapp, dachte er, dass er warmlaufen solle. Es war nutzlos. Seine Geige war unfreundlich und unkooperativ. Dennoch spielte er die schwierigste Passage, die er später spielen wird. Er spielte zu schnell, natürlich, und er versagte kurz nach zwei kraftlosen Versuchen. Als er sich umkleidete, fühlte er sich nervös. Er konnte nicht aushalten, flüchtig auf die Zuhörer zu blicken. Es war immer der härteste Moment des Konzertes. Der Rest des Selbstvertrauens, der ihm übrig geblieben war, ging weg. Die Möglichkeit, einen Fehler vor anspruchsvollen Zuhörer zu machen, liess ihn bangen. Er suchte erfolglos, seine Seele leer zumachen. Er blickte wieder auf seine Uhr. Die Zeit verging so schnell! Er beruhigte sich und er versuchte, sich auf die Ouvertüre, die das Orchester spielte, zu konzentrieren; aber er konnte es nicht tun. Er kannte dieses Stück, und der Countdown hatte begonnen. Er nahm seine Geige sowie man irgendetwas automatisch in die Hand nimmt. Er folgte dem Maestro auf die Szene und er fühlte sich noch schlechter, wenn es noch möglich war. Das Orchester spielte die ersten Akkorde, und als er zu spielen begann, war er ganz in seiner Musik und er dachte an nichts anderes mehr. Von Olivier Faist Frei erfunden Die Türken wollen, dass du DAS glaubst Ein neuer Tag beginnt für Bob, den Schwamm. Er hat auf diesen Moment seit einer Weile gewartet, weil der jährliche Wettbewerb von der Quallenjagd mit einem Tuntefisch heute ist. Nun steht er mit seinem Freund Patrick dem Meerstern in der Quallenwiese und hofft, das Spiel schnell zu beginnen. Aber Sandy das Eichhörnchen, das in einem Taucheranzug ist, weil sie in dem Ozean lebt, kommt zu ihnen und sagt: „Hallo Bob! Hals und Beinbruch für die Jagd“. - Ich brauche kein Glück, antwortet er. Patrick und ich sind das beste je gesehene Team! Wir haben alle Tage seit einem Monat trainiert! Du kannst nicht gegen uns gewinnen, auch wenn du einen sehr guten Partner hast. Dieser Wettkampf ist unserer! -„Die Türken wollen dass, du DAS glaubst.“ Mein Grossvater sagte immer diesen Satz zu mir, als ich noch in Texas lebte. Du musst wissen, das es zu früh ist, um nach einem Sieg zu schreien.“ Sandy hat keinen Partner – vielleicht braucht sie keinen -, aber sie läuft zweimal schneller als die Anderen. Patrick und Bob haben gute Tipps, um viele Quallen zu fangen. Zum Beispiel ahmen sie den Schrei von den Frauen nach, oder sie singen Popsongs, weil die Quallen Musik lieben. Bobs Team und Sandy erreichen oft ihr Ziel nur ein bisschen vor den anderen Konkurrenten, die die Einen nach den Anderen aufgeben. Plötzlich hören sie eine laute Stimme: „Hier sind die aktuellen Ergebnisse: Bob und Patrick:200; Sandy:200; Paul und Auster:3; …“ Bob und Sandy schauen einander an, während Patrick versucht zu verstehen, woher die Stimme kommt. „Es gibt nur eine Qualle!“ sagt ein Fisch und zeigt das letzte Exemplar. Sandy wartet keine Augenblick und die zwei Kollegen können ihr nicht folgen. Da sagt Bob: „Patrick, sie ist zu schnell! Wir müssen den Super-Wunderbare-Spezielle-Beste-Extra Angriff nützen! - Ja. Hier ist ein Baum!“ Bob hält sich an zwei Bäumen fest und wird eine Schleuder für Patrick, die er sehr hoch schleudert. Während er wieder fällt, schwimmt er ein bisschen, um die letzte Qualle anzusehen. Aber Sandy ist nicht weit und sein Tuntefisch ist! Bereit. Da hat Patrick eine gute Idee, öffnet seinen Mund und schluckt das Tier. „Sie haben die Letzte! sagt ein Fisch. Sie haben gewonnen!“ Die zwei Gewinner werden begrüsst und auf ein Podium geführt. Beide Kameraden erhalten eine schöne Medaille und sind stolz auf das, was sie gemacht haben. Dann geht Bob zu Sandy und sagt ihr: „Siehst du? Die Türken haben manchmal recht...“ Frei erfunden von Brice Maurin Ein verschneiter Tag Isa war ein junges achtzehnjähriges Fräulein, das in einem kleinen Dorf (La Côte-aux-Fées) wohnte. Eines Tages am einunddreissigsten Dezember, weckte der Schneepflug Isa um 6 Uhr auf. Zuerst störte es sie nicht, weil Isa den Schnee liebte. Aber, als sie aufstand, merkte sie, dass 80cm bis 1m Schnee gefallen waren. Normalerweise hätte es Isa erfreut aber nicht an diesem Tag, weil Isa für 10 Uhr nach Neuenburg gehen musste. Sie wollte ins Kino gehen, um das neue Jahr mit Freunden zu feiern. Aber, Isa war nicht sicher in Neuenburg ankommen zu können, weil es viel Schnee auf der Strasse gab. Normalerweise, dauerte die Fahrt nach Neuenburg eine Stunde, aber Isa nahm den Bus um 8 Uhr, um wegen den schlechten Strassenkonditionen einen Vorsprung zu haben. Die Probleme fingen in Fleurier an, wo der Zug blockiert war. Ab Fleurier hatte man nur Probleme und um 16 Uhr, war Isa erst in Noiraigue. Da gab es keine Möglichkeiten, weiterzugehen. Das Schlimmste war, dass Isa ihr Handy in einem der zahlreichen Zug- und Buswechsel verloren hatte, deswegen konnte Isa ihre Freunde nicht rufen. So, musste Isa wieder nach La Côte-aux-Fées gehen. Zum Glück traf sie Nico in dem Bus, nach einem langen Gespräch entschliessen sie sich, etwas zusammen am Abend zu tun. Isa war erfreut, weil sie Angst hatte, an diesem Abend allein zu sein und dass es traurig wäre . Diese Nacht, war der Mond voll, so wäre es fast genauso klar wie am helllichten Tag. Isa, Nico und einige andere Freunde nahmen Schlitten und einen Traktorschlauch und verliessen sie das Dorf. Dann machten sie ein Feuer mit dem Holz, das sie mitgebracht hatten, auf dem Schnee. Sie rodelten die ganze Nacht und wenn ihnen kalt war, gingen sie zu dem Feuer hin und tranken warmen Tee. Schliesslich lachten die Freunde viel und hatte Isa einen wunderbaren Abend. Von Florine Stauffer Frei erfunden Neues Jahr – Ein Treffen Die Geschichte beginnt am 29. Dezember 2008 in Belgien. Cornélia war in Brüssel für das Europaïsche Jugendtreffen von Taizé gekommen. Taizé ist eine christliche Gemeinschaft von Brüdern, offen für Jugendliche und Erwachsene, die ihren Glauben suchen. Sie kommen dorthin auch, um zusammen zu beten. Cornélia war sehr froh, alle diese Jugendlichen zu sehen, weil sie die internationale Stimmung mochte. Eine Familie hatte sie in einer Stadt in der Nähe von Brüssel, die Braine-l’Alleud genannt war, empfangen. Für das Morgengebet ging sie in eine Gemeinde mit den anderen Gästen. Es gab Franzosen, Deutsche von Sachsen, Polen, Rumänen, Serben, Belgien, zu der Cornélia gehörte. Nach dem Gebet waren Treffen veranstaltet, wo sie eine Animateur war. Deswegen ging sie jeden Abend zu dem Animateurverein, um den nächsten Tag zu reden. Sie hatte während dieses Vereins einige Deutsche von Dresden getroffen. Sie hatte einen auch in dem Zug gefunden, der Roland hiess. Wenn sie zur Gemeinde ging, nahm sie immer ihre Handtasche. Eines Tages hatte Cornélia bemerkt, dass ihr Portmonee fehlte. Sie hatte sich Sorgen gemacht, aber nicht nur für ihr Geld, sondern, weil sie einige Fotos hatte. Auf einem waren Cornélia und ihre Eltern. Jeder seinerseits hatte eine Familie gegründet und hatte sich getrennt. Sie haben sich getroffen und schnell geheiratet. Cornélia hatte ihre Geschwister mütterlicherseits kennen gelernt, aber nicht ihren halben Bruder väterlicherseits… Ihr Vater hatte nie gewusst, wo seine Frau und sein Sohn sich niedergelassen haben. Cornélia hatte sich gefragt, warum jemand ihr Portmonee gestohlen hatte. Das Leben in der Gemeinde ging weiter. Es war Mittwochabend und an diesem Tag würde es Neujahr sein. Sie hatte sich mit den anderen Animateuren neben den Chor gesetzt. Es war fünfzehn vor zwölf und die Kirche war nur mit Kerzen beleuchtet und die Lieder strahlten Freude aus. Um Mitternacht klingelten die Glocken und alle applaudierten und küssten einander. Cornélia wünschte allen ein gutes neues Jahr als Roland kam. Er fragte sie, ob er allein mit ihr reden konnte. Sie sagte zu und sie gingen in die Sakristei. Roland nimmt von seiner Hosentasche Cornelias Portmonee, öffnet es und zeigt ihr das Foto mit Cornelia und ihren Eltern und nimmt eines von ihm, wo er als Kind mit seinen Eltern steht. Cornélia war erstaunt, ihr Vater war auf beiden Fotos! Sie sagte: - Du bist mein Halbbruder! Sie weinte und fiel in Rolands Arme. Roland küsste sie und weinte auch. - Meine Halbschwester! Von Aurélia Thiébault Frei erfunden Das Ende des Tabula Rasa Wir haben auf dieser Welt seit einem Jahr gelebt. Aber in etwa einem Monat ist es fertig. Alle meine Freunde sind da. Wir haben miteinander gekämpft, gegen andere und gegeneinander. Wir haben gelacht, geweint und vieles mehr miteinander getan. Aber wir waren nicht genug. Das war nicht unsere Schuld. Die diese Welt gemacht haben, haben zu viele Fehler gemacht. Heute wollen sie es gut machen, sowieso ist es zu wenig und zu spät. Das Böse ist getan. Am Anfang waren wir viele, aber viele sind weggegangen, und heute sind wir die glückliche Elite, von die wir ab ljetzt die Letzte sind. Das macht nichts, wir können nicht bleiben. Wir sollten weggehen, allein. „Männer! Es war ein langer Krieg. Es war ein harter Krieg. Ihr habt tapfer und stolz für euer Vaterland gekämpft. Ihr seid eine besondere Gruppe, die ineinander einen Zusammenhalt gefunden habt, wie er sich nur im Kampf entwickeln kann. Unsere Kameraden, die Fuchshöhlen geteilt haben, die sich in schrecklichen Momenten gegenseitig geschützt haben, Die den Tod zusammen gesehen haben. und gemeinsam gelitten haben. Ich bin stolz mit euch gedient zu haben. Sie alle verdienen ein langes und glückliches Leben in Frieden!“ Band of Brothers, s1e10 „Point“ Von Sami Veillard Absolut frei erfunden Mein Lieblingswochenende Noch immer fragen sie mich alle, wie das gekommen sei, neulich, am Tag vor Allerseelen, und warum ich das getan hätte. Sie sagen, es sei doch nicht das erste Mal gewesen, dass ich ein Paar Stunden allein in der Wohnung war, ich müsste das doch gewöhnt sein, und es sei zwar ein dunkler Tag gewesen, aber doch kein besonders unfreundlicher, und ich hätte doch auch etwas zu essen vorgefunden, Bratkartoffeln und sogar ein Stück Wurst. Von dem Stück Wurst spricht meine Mutter immer wieder, wenn die Rede auf diesen Unglückstag kommt… Meine Eltern waren für das Wochenende für ihre Arbeit nach Frankreich gefahren. Wie immer habe ich ferngesehen, Computer gespielt und geschlafen. Gewöhnlich bleibe ich allein zu Hause. Aber dieses Mal kam ein Hund herein, als ich ein Buch las. Es war ein schwarzer Dackel, der Hunger hatte. Ich mag Hunde, so beschloss ich den Hund zu adoptieren, und etwas für ihn zu kochen, Ich hatte keinen Hundefuttter, aber ich wusste, dass Hunde Fleisch essen. Ich dachte, dass mein neuer Freund vielleicht ein Stück Wurst gern ass. Da ich also Hunger hatte, wollte ich auch Kartoffeln für mich kochen. Ich nahm eine schöne, grosse, fettige Wurst und drei kleine Kartoffeln. Ich wollte die Wurst und die Kartoffeln braten, so legte ich sie in eine Bratpfanne. Während es kochte, ist der Hund verschwunden. “Was für ein dummer Hund ist er“ denke ich, “ich will ihn „Blöd„ nennen.“ So beginne ich, den Hund zu suchen, und “Blöd“ zu schreien. Vielleicht wurde er auf diesen Namen reagieren. Blöd lag im Wohnzimmer, unter dem Sofa. “Blöd! Komm hierher“ sagte ich. Aber der Hund antwortete mit einem Bellen und dann ist er weggelaufen. “Blöd! Du Vollidiot! Hoffe nicht mehr auf die Wurst!“ Ich hielt inne: seit fünfzehn Minuten, war ich nicht mehr in die Küche gegangen. Die Kartoffeln und die Wurst mussten verbrannt sein! Ich lief in die Küche, aber es war zu spät: die Kartoffeln waren zu schwarzen Dingen geworden. Die Wurst war auch angebrannt. Aber was Besorgnis erregend war, war das Öl. Es wurde zu Kochen gebracht und “zischte“. Der Küchenherd benutzte das Gas, und wenn ein Tropfen Öl da fiel, gab es eine Flamme. Wenn ich meine Hand näherte, um die Bratpfanne zu nehmen, bekam ich einen Tropfen ab. Ich bin zusammengezuckt, habe die Bratpfanne umgestossen und das Öl verschüttet. Ich hatte meine Hand zurückgezogen können, kurz bevor das Öl sich mit der Wand. Entzündete. Ein Brand war begonnen! Ich rief die Feuerwehrmänner an und bin hinausgegangen. Als ich vor der Tür wartete, hörte ich ein Bellen. Der Hund! Ich ging hinein und suchte ihn. Er war in der Küche. Ich nahm ihn und floh ein zweites Mal hinaus. Die Feuerwehrleute kamen schnell und löschten das Feuer. Dann kamen meine Eltern zurück…Da ich bestraft wurde, ging der Hund mit einem Stück Wurst weg. Er hatte es während dem Brand nehmen können. Von Aymen Belkacem Frei erfunden Menschliche Situationen Traurigkeit Die Tafel war leer. Verzweifelt leer. Nicht die kleinste Idee. Nichts. Alle warteten auf ihn und er konnte nicht denken, an etwas zu schreiben. Es war das erste Mal, dass solch ein Ding geschah: er war immer den, der alles wusste, er war wie der Gott dieser Klasse, er durfte nicht so scheitern! Er hatte eine grosse Lust, zu weinen! Er guckte rundherum, ob etwas oder jemand ihm helfen konnte. Aber niemand konnte merken, dass er in grossen Schwierigkeiten war. Er war absolut allein. Er drehte sich zu dem Lehrer um. Sein Gesicht war voller Hoffnung, wie jedes Mal, Wenn sein geliebter Schüler sprach. Aber Mirko durfte ihm nicht sagen, dass er nicht wusste! Er durfte ihn nicht enttäuschen! Was sollte er machen? Er wusste nicht… Freude Alles gelang ihr so gut! Sie war froh, dass der Boss des Baseballteam ja sagte! Sie war froh, dass ihre Mutter ja sagte! Und über alles war sie froh, dass die Sonne wieder schien! Jetzt war sie da, um während den sechs nächsten Monaten zu bleiben. Schweden ist ein komisches Land! Jetzt, dass die Sonne da war, sagten alle Leute ja. Hier im Nord bedeutete die Sonne ja. Nacht ist nein. Und Nacht war lang, so lang! Jetzt waren alle Leute froh – so froh – und nett – so nett! Sie war jetzt in dem Baseballteam, und sie konnte mit Heinz-Fritz-Jørg-Årnõ wohnen! Alles war jetzt gut! Gewalt Immer. Wieder. Schlink. Schlank. Schlonk. Ein anderer Schlag. Und noch ein. Und noch. Er würde nicht sehr lange halten: seine Nase blutete sehr viel, und die Strasse war ganz rot. So rot. Zu rot. Aua! Der Angreifer schlug noch einmal. Karl wusste, dass er Spass hatte, ihn leiden zu lassen; er konnte es sehen, wenn er auf sein Gesicht schaute: auf seine rote Backen lag ein breites Lächeln, das immer breiter wird, während Karl roter wird. Er machte seine Augen zu und hörte auf, zu sprechen. Er hatte keine Kraft mehr, um zu schreien, also schwieg er einfach. Und litt. Es war ein rotes Leiden. Vielleicht wenn der Angreifer sehen würde, dass er kein Einfluss mehr hatte, würde er jemand anders schlagen; und vielleicht nicht. Schläge sind wie Regentropfen: man weiss nie, wenn es aufhören wird. Eine selbst erfundene Geschichte Von Camille Dothaux ...Seufzer… Der Wind. Der graue Himmel. Sonst war er allein. Die Sonne sah krank aus, vielleicht scheint sie sogar nicht da. Der Junge guckt die Wellen des kalten Sees, die immer hin- und schon wieder her- über die Felsen glitten, wie seine bewölkten Ideen, die auf seine Seele fielen. Er wollte etwas fühlen, aber er konnte nicht die Empfindungen bekommen, nach denen er suchte. Seine Gedanken gaben ihm Beben in seinem gebrochenen Herz. Sein zusammenbrechender Körper wurde von einem Eispfeil durchdrungen. Seine Gefühle taten ihm weh, aber er wollte etwas fühlen, wie er es brauchte. Er verstand nicht warum; er konnte nur dieses Bedürfnis fühlen. Deshalb dachte er weiter, an das was für ihn so schwierig war. Und er fühlt es noch schwieriger… Die Beziehungen zwischen Menschen haben sehr komplizierte Gesichter:: Freundschaft und Distanz, Schwester und Gegnerin, Liebe und Hass. Das wusste er schon. Mit jeder Person gibt es vielleicht Lächeln und Tränen, sogar traurige Lächeln und Freudentränen. Für ihn rühren diese Empfindungen mit Personen sein Herz und seinen Geist immer so intensiv. Einmal sehr hoch in die warme Freude, einmal sehr tief in das Dunkle, wie die Wellen über die Felsen. Man kann nicht immer alle mögen, weil die Wesensart von jemand nicht immer angenehm für jemand anders aussieht. Ja, das konnte der verlorene Junge akzeptieren. Aber, warum alle diese Gesellschaftstabus und diese Schwierigkeiten auszutauschen? Diese Idee von Missverständnis machte ihm das Herz kalt. Er wusste auch, und für ihn musste es normal sein, das er nicht aussah, wie ein idealenr Freund oder Liebe. Aber er wollte so, dass die Leute seine beschreidene Liebe bekommen, ohne es komisch, erstaunlich oder hässlich zu sehen. Obwohl es Personen gab, mit denen er keine Freundschaft wollte, fühlte er nicht wirklich Hass oder Gleichgültigkeit, aber mehr wie Traurigkeit für die unmögliche Übereinstimmung. Er hatte keine Lust, sehr liebvoll auszusehen, nur um aus sich selbst einen grossen Menschen machen. Nicht wirklich wie Geschwister. Dafür gab es schon die nahen Personen. Keine einzige Liebe. Da würde er die Person haben, die alles mit ihm teilen würde. Und Freundschaften kann man nicht mit alle teilen. Also vielleicht eine Liebe für die ganze Menschenfamilie ? Er fühlte nicht nur Respekt und Frieden für die Anderen. Er wollte immer mit Leute teilen; Lächeln, Augenblicke, freundliche Küsschen. Er fühlte sich selbst wohl, wenn er jemand ein bisschen froh machen konnte. Er nahm freundlich das an, was er von sich gab. Voll beliebt bei allen, das wollte er sicherlich nicht. Aber sein Herz brauchte diesen Austausch mit den Menschen. Er brauchte immer das Herz von den Anderen zu fühlen, nur nette Küsschen, am besten viele lange Zärtlichkeitchen. Warum kann so schöne Liebe auch so traurig sein? Ohne die Anderen fühlte sich der Junge allein. Ohne Inhalt. Unlebendig. Plötzlich sah er die Liebe über die Wellen fliehen. Sie ist wie eine Frau; sie kann so schön sein, aber sie kann auch uns so traurig machen! Aber diese Frau öffnet ihre Armen immer wieder... Von Michel Sogan Frei erfunden Die makabren Kapitel Kapitel 1 Es war ein normaler Tag. Der Wecker auf halb 7 gestellt und der warme Pyjama ausgezogen. Dann eine lange Dusche und einen warmen starken Kaffee. In dem überfüllten Bus einsteigen, alle Leute sind schlecht gelaunt ausser dem jungen Liebespaar, das sich die ganze Strecke küsst. Schliesslich die Arbeit mit der gleichen Etikette auf meinem Kopf. Die Etikette, die sich die Kollegen gegenseitig geben. Am Freitagabend war das Programm Sex mit meinem Mann und Samstagabend war es mit den Freundinnen „Ausgehen“. Meistens war es mehr das ertrinken unseres Kummers mit Alkohol. Kapitel 2 Ich hatte keine Kinder. Ich konnte keine Kinder haben. Es ist nicht, dass wir nicht versucht haben, nein, wir haben alles versucht. Liebe in einer Vollmondnacht, die künstliche Besamung… Deswegen, weil sich unsere Liebe nur um ein Kind dreht, ist meine Ehe ruiniert. Jetzt waren Abendessen, in dem gleichen Bett schlafen und Sex am Freitagabend unseren einzigen seltenen intimen Moment. Kapitel 3 Die Arbeit war Scheisse. Eigentlich war ich böse auf meine „liebe“ Kollegin Sandra, nachdem sie noch einmal meine Arbeit bei unserem Abteilungsleiter kritisiert hatte. Heuchlerisch und Gemeinheit waren wesentliche Wörter in dieser Arbeit. Mein ganzes Leben mit einer Horde von Arschlöchern zu arbeiten? Ach nein. Also habe ich meine Stelle gekündigt. Kapitel 4 Als ich zu Hause war, habe ich meine Handynachrichten gehört. Meine Freundinnen konnten nicht mit mir ausgehen. Diesen Samstag wollte ich allein werden. Wochen hatte ich keinen Abend für mich gehabt. Mein Mann hatte schon etwas anderes organisiert. Als ich im Kino ging, setzte ich mich hinten. Der Film fing an und ein Paar, das zu spät kam, setzte sich nebenan mich. Die Frau lachte sehr laut. Ich beobachtete sie. Mein Man war mit ihr. Ich ging hinaus. Kapitel 5 In der Nacht folgte ich meinem Mann und der Frau und habe sie in „ihrem“ Bett getötet. Dann fuhr ich zum Haus meiner Kollegin und habe auch sie getötet. Dann bin ich nach China geflogen und habe den Zug für Lassa genommen. Zwei Wochen später habe ich erfahren, dass ich seit drei Monate schwanger war. Von Ella Robinson Hoffentlich nur erfunden Die Traumklasse „Ich erinnere mich an meine Jungendzeit mit einem unendlichen Gefühl von Annehmlichkeit. Meine beste Erinnerung betrifft die drei Jahre meiner Maturazeit. Ich war 15. Ich habe den Eindruck, dass es gestern war; ich war ganz verloren und sehr ängstlich – die anderen Schüler auch. Ich sehe die anderen Studenten, und trotz unserer gemeinsamen Angst, waren sie alle völlig unterschiedlich, sogar komisch. Die meisten Leute waren sehr merkwürdig; ich denke an den lustigen Samuel, der sehr behaart war, an die ungeschickte Lea, die ein bisschen naiv war, und an die unzertrennlichen Turteltäubchen Chris und Daniel. Der Seltsamste war der Opernsänger, der die deutschen Stunden liebte. Manche Studenten hatten viel Talent; es gab Musiker, Maler, Tänzer und Tänzerin, Fotographen, Regisseure und Geeks: eine Klasse aus Genies. Aber die unvergesslichste Erinnerung war die Maturareise. Wir waren zu Fuß nach Bukarest gegangen, aus ökologischen Gründen. Während dieser Reise war manches Lustige passiert. Zum Beispiel hatte, am den ganz ersten Tag, die gutgläubige Floraine herumgeheult, weil sie ihr Luftballon verloren hatte. Ich war oft von sehr miteinander befreundeten Menschen gestört, die sich immer küssen. Und einer meiner Freunde, dessen Name ich vergessen habe, hatte einen sehr angenehmen Geruch. Oh ja! Ich muss noch etwas anderes erzählen: der Jüngste hatte eine seltsame Besessenheit: er wollte immer… Am zweiten Tag, einer meiner Kommilitonen, Marc, hatte eine erstaunliche Enthüllung gemacht: er hatte sein Coming-out gehabt. Und das Seltsamste: Jeder von uns hatte ein kleines Souvenir gekauft; es war eine Bonbontüte voll mit kleinen weißen Pastillen, auch Ecstasy genannt. Ich hatte es nie probiert, aber es war ungeheuer. Ich erinnere mich auch an die lustigen Momente dieser Reise; die meisten wollten zur Opfer gehen und eine ganz neue Vorstellung zu sehen, aber es gab ein wichtiges Problem: wir hatten kein Geld. Also hatten wir einen Verkauf organisiert. Wir verkauften Kleidungen und Leute, aber einige blieben unverkäuflich… Nach einer außergewöhnlichen Reise, sind wir leider zurückgegangen. Es war die schönste Woche meines Lebens. Ich hatte dort deinen Großvater kennen gelernt. Es war wie eine Entdeckung.“ „Eine Entdeckwas?“ fragte meine kleine Enkelin. „Ich kann es nicht erklären: ich hatte ihn gesehen – er war völlig verwundert wegen der Vorstellung, die wir gesehen hatten – und ich hatte verstanden. Er war der Einzige. Er war es. Und ich war erstaunt, dass ich es nie bemerkt hatte. Er war wunderbar…“ Von Ilonka Matthey Und Alexia Brodu Frei erfunden aber unbeendet