Bodenkunde Pedosphäre (Boden) ist die, mit Hydrosphäre (Wasser

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Bodenkunde
Pedosphäre (Boden) ist die, mit Hydrosphäre (Wasser), Atmosphäre
(Luft) und Biosphäre (Lebewesen) durchsetzte Verwitterungsschicht
der festen Lithosphäre (Erdkruste), die Pflanzen als Standort, Wasserund Nährstoffquelle dient und die Existenz aller Lebensformen direkt
und indirekt ermöglicht.
Lithosphäre
Atmosphäre
Pedosphäre
Hydrosphäre
Biosphäre
Vor schätzungsweise 4,6 Milliarden Jahren ist die Erde entstanden.
Ihr Aufbau ist schalenförmig und wird in die Bereiche Kruste, Mantel
und Kern gegliedert.
Vergleicht man die Erde mit einem Hühnerei, so ist die Erdkruste in
ihrer Dicke mit einer Eischale vergleichbar.
Die Lithosphäre besteht aus verschiedenen Gesteinen.
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Gesteine sind das Ausgangsmaterial für die Bodenbildung.
Sie bestehen aus Mineralien – feste, anorganische und chemisch
einheitlich
zusammengesetzte
Substanzen
–
und
sind
Kristallgitterbildungen. Diese Kristallgitter sind nach bestimmten
Gesetzmäßigkeiten angeordnet und liegen als Moleküle, Atome und
Ionen vor.
Man unterscheidet:




Silikate: Feldspäte, Augite, Hornblenden, Glimmer und Quarze
Carbonate: Dolomit
Sulfate: Gips
Tonminerale
Nach der Art ihrer Entstehung werden Gesteine als Magmatite,
Metamorphite oder Sedimentgesteine bezeichnet:
1. Was sind Magmatite?
Magma = Gesteinsschmelze
Aus Magma entstandene Gesteine nennt man Erstarrungsgesteine.
Man unterscheidet:
 Erdgussgestein: vulkanischen Ursprungs. (Basalt, Bims, Diabas,
Porphyrit)
 Tiefengestein: in der Erdkruste erstarrte Steine = Plutonite
(Granit, Gabbro)
2. Was sind Sedimentgesteine?
Absatzgesteine liegen an der Erdoberfläche dem Einfluss der
Witterung. Durch die Einwirkung der Umweltfaktoren werden sie
zerkleinert, verlagert und ihrem Aufbau verändert.
3. Was sind Metamorphite?
Geraten Gesteine in tiefere Erdschichten unter größerem Druck und
höheren Temperaturen, sind ihre Minerale nicht mehr stabil und
verändern
sich
=
Gesteinsmetamorphosen
auch
Umwandlungssteine bezeichnet. (z.B.: Tonschiefer, Marmor)
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Zwischen
Magmatiten,
Sedimentgesteinen
und
Metamorphiten
besteht
ein
Kreislauf.
Das
heißt,
sie
können ineinander übergehen.
Durch die Einwirkung von
Umwelteinflüssen
entstehen
aus oberflächennahen Magmatiten
und
Metamorphiten
Sedimentgesteine.
Gelangen Sedimetgesteine und
Magmatite durch Überlagerung
in tiefere Erdschichten, entstehen infolge des steigenden
Druckes und der höheren
Temperaturen Metamorphite.
Bei zunehmender Tiefenlage
schmilzt das Gestein und bildet
Magma,
was
wiederum
aufsteigen kann (Vulkane).
Verwitterung
Folgende Veränderungen der Gesteine und Minerale, durch zerfallen in
einzelne Steine, Schluff und Ton werden unterschieden:
Physikalische Verwitterung:

mechanische Zerkleinerung durch wechselnde Temperaturen

Frosteinwirkungen durch Frostsprengung

Dickenwachstum der Pflanzenwurzeln

Reibungskräfte des Wassers und des Windes durch Abschliff und
Transportierung
Chemische Verwitterung:
Die Veränderung der mineralischen Zusammensetzung. Dabei kommt
es zur Freisetzung von Elementen (z.B.: Nährelemente) und der
Bildung neuer Minerale (z.B.: Tonminerale)

Wasser: wasserlösliche Salze spalten Verbindungen

Säuren: durch Ausscheidungen der Wurzeln

Sauerstoff: durch Oxidation, also Sauerstoffaufnahme, oder
durch Ablagerungen, dies führt zu einer Volumensvergrößerung
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3

Lebewesen: Mikroorganismen und Pflanzen durch Atmung.
Pionierpflanzen z.B.: Moose, Flechten, Algen. Als Erstbesetzer
bilden sie eine dünne Humusschicht, an denen andere Pflanzen
gedeihen können.
Bodenbestandteile
1. Mineralische Bestandteile:
Korngrößen:
Man unterscheidet

Grobboden, das Bodenskelett: Bodenteilchen größer als 2mm;
Kies (abgerundet) und Steine (eckig-kantig)

Feinboden: Bodenteilchen kleiner als 2mm; Sand, Schluff, Ton;
Die Korngrößenzusammensetzung bestimmen den Wasser-,
Nährstoff-, Luft und Wärmehaushalt des Bodens und damit seine
Fruchtbarkeit
Bodeneigenschaften:
Sandboden
Tonboden
 Gute Wasserführung
 Schlechte Wasserführung (Gefahr
der Staunässe)
 Gute Durchlüftung
 Schlechte Durchlüftung (Gefahr
von Sauerstoffmangel)
 Schnelle Erwärmung und
schnelle Abkühlung
 Geringes Wasser- und
Nährstoffhaltevermögen (leichte
Nährstoffauswaschung,
schnelle Austrocknung)
 Langsame Erwärmung und
langsame Abkühlung
 Hohes Wasser und Nährstoffhaltevermögen
 Geringer Nährstoffgehalt
 Hoher Nährstoffgehalt
 Schlechte Pufferung
(Düngefehler und pHVeränderungen werden
schlecht aufgefangen)
 Gute Pufferung (Düngefehler und
pH-Veränderungenwerden gut
aufgefangen)
 Schlechte Durchwurzelbarkeit
 Gute Durchwurzelbarkeit
 Leichte Bearbeitbarkeit („leichte
Böden“)
 Schlechte Bearbeitbarkeit
(„Schwere Böden“
Schluffboden
nimmt eine Mittelstellung zwischen Sand- und Tonboden ein.
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Bestimmung der Bodenart: Fingerprobe:
Sand (S)
Schluff (U)
Ton (T)
Körnung gut sichtbar
und fühlbar
Körnung nicht oder wenig
sicht- und fühlbar
(samtartig- mehlig)
Körnung nicht sicht- und
fühlbar
Haftet nicht an den
Händen
Haftet deutlich an den
Handlinien
Bindig (Klebrig)
Nicht formbar
Wenig formbar
(zerbröckelt)
Gut form- und ausrollbar
Nicht bindig
Raue Gleitfläche
Glatte und glänzende
Gleitfläche
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Merke: Je höher der Anteil an gut fühlbaren Teilchen, desto sandiger
oder „leichter“ ist der Boden. Je bindiger (zusammenhaltend) und je
schmutziger die Hände werden, desto tonhaltiger oder „schwerer“ ist
der Boden.
2. Organische Bestandteile:
Zur organischen Substanz zählen, neben abgestorbener pflanzlicher
und tierischer Substanz, auch die Bodenlebewesen.
In einer Handvoll guten Bodens leben mehr Organismen als Menschen
auf der Erde. Die Gesamtheit der Bodenlebewesen wird als Edaphon
bezeichnet und gliedert sich wie folgt:

Bodenflora: Bakterien, Strahlenpilze, Pilze, Algen, Flechten… sie
sorgen für die Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufes.
Strahlenpilze und Pilze verleihen dem Boden den typischen
frischen Erdgeruch, der somit ein Zeichen für einen biologisch
aktiven, gesunden Boden darstellt!

Die im Boden lebenden Tiere bilden die Bodenfauna: Als
Zerkleinerer
bieten
sie
gute
Angriffmöglichkeiten
für
Mikroorganismen. Mit ihrer wühlenden Tätigkeit lockern und
durchmischen sie den Boden.
Unterschied von Verwesung bzw. Mineralisierung und Zersetzung:

Verwesung: Abbau von organischer Substanz durch die Tätigkeit
zahlreicher Lebewesen unter Aufnahme von Sauerstoff zu
Kohlendioxid und Wasser. = Mineralisierung = wieder
pflanzenverfügbar machen. Ohne die Arbeit der Bodelebewesen
könnte der Nährstoffkreislauf und damit das Leben auf der Erde
nicht aufrecht erhalten werden.

Zersetzung: Bei Sauerstoffmangel im Boden kommt es zur
Fäulnis = zu einer Zersetzung der organischen Substanz in zum
Teil giftige Stoffwechselprodukte.
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Humus:
Als Humus bezeichnet man die abgestorbene und mehr oder weniger
zersetzte organische Substanz eines Bodens. Humus ist relativ leicht.
Je stärker ein Boden bearbeitet ist, umso weniger Humusgehalt hat
dieser. Man unterscheidet

Nährhumus: Leicht zersetzbare Substanz wird schnell
mineralisiert und dient so der direkten Nährstoffversorgung der
Pflanze z.B.: Ernterückstände, Kompost, Gründüngung;
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
Dauerhumus:
Schwer
zersetzbare
organische
Substanz
verbessert durch ihre längere Verweildauer im Boden vor allem
das
Bodengefüge,
dieser
Humus
ist
nicht
sofort
Pflanzenverfügbar. = Bodenfruchtbarkeit!
Merke: Humifizierung ist die Umwandlung organischer Substanz in
Humus!
Bodenkolloide:
Als Bodenkolloide bezeichnet man Bodenteilchen, die kleiner sind als
0,002mm. Bei mineralischem Ursprung handelt es sich hierbei um
Tonminerale, bei organischem Ursprung spricht man von Huminstoffe
(also Humusteilchen die kleiner sind als 0,002mm).
Bodenpufferung:
Die Fähigkeit, überhöhte oder zu niedrige NährstoffIonenkonzentrationen in der Bodenlösung auzufangen
auszugleichen, bezeichnet man als Pufferung des Bodens.
bzw.
oder
Bodenbenennung:
1.
Oberboden: Oder auch Mutterboden: Die oberste, aus
Verwitterung von Gesteinen entstandener Bodenschicht, die
organische Substanz (Humus) sowie Bodenleben bzw.
Mikroorganismen enthält. (Ackerkrumme = landwirtschaftlich
genutzter Oberboden)
2.
Unterboden: Liegt direkt unter dem Oberboden, hat weniger
Humusgehalt und begrenzte Organismen.
3.
Untergrund: Das unverwitterte Ausgangsgestein, aus dem der
Boden durch Verwitterung entstanden ist.
4.
Gewachsener Boden: Boden, der durch einen Erdgeschichtlichen
Vorgang entstanden ist.
5.
Geschütteter Boden: Ein Baugrund, der durch Aufschüttung
hergestellt worden ist und kann daher verdichtet oder
unverdichtet sein.
6.
Bindige Böden: Böden mit hohem Schluff- oder Tonanteil. Ein
entsprechend feuchter Klumpen lässt sich in der kneten, ohne zu
zerbröckeln.
7.
Nichtbindige Böden: Böden mit hohem Stein, Kies und/oder
Sandanteil.
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Bodengefüge:
Unter Bodengefüge oder Bodenstruktur wird die räumliche Anordnung
der festen Bestandteile des Bodens verstanden. Vom Bodengefüge
hängt der Wasser-, Luft-, Nährstoff- und Wärmehaushalt des Bodens
ab.
Die Hohlräume zwischen den mineralischen und organischen
Bestandteilen bilden das Porenvolumen des Bodens. Die Poren sind
unterschiedlich groß und mit Luft und Wasser gefüllt.
Ein für das Pflanzenwachstum günstiges Porenvolumen besteht zu
50% aus fester Substanz, zu 30% aus Wasser und zu 20% aus Luft
Einzelkorngefüge: Auch Elementargefüge: Hier liegen die festen
Bodenteilchen lose nebeneinander. Z.B.: reiner Sand oder humusarme
Sandböden. (Bei Trockenheit zerrieselt der Boden zwischen den
Fingern)
Krümelgefüge: Auch Aggregatgefüge: Für das Bodenleben und
Pflanzenentwicklung günstigstes Gefüge. Es besteht aus Ton-HumusKomplexe, diese werden von Mikroorganismen oder Bodelebewesen
vermischt und verklebt. Es entstehen Krümel die mit einem Netz von
Poren umgeben sind. Die Krümelstruktur des Bodens ist somit ein
typisches Kennzeichen für biologisch aktive Böden.
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Bodenwasser:
Wasserkreislauf: Wasser gelangt als Niederschlag in den Boden. Je
nach Beschaffenheit des Bodens (locker, verdichtet, offen, versiegelt,…)
fließt ein unterschiedlich großer Teil des Niederschlages oberflächig ab.
Das Oberflächenwasser gelangt somit in Bäche, Flüsse, Seen und
Meere. Das in den Boden eindringende Wasser wird zu einem Teil
durch Saugkräfte des Bodens festgehalten (Haftwasser), zu einem Teil
sickert es durch den Boden und bildet auf undurchlässigen Schichten
das Grundwasser. Das Haftwasser wird entgegen der Schwerkraft
mittels haarfeinen Röhrchen, den Kapillaren im Boden gehalten. Im
Boden entsteht weiters eine Saugspannung, die bewirkt, dass Wasser
aus dem Grundwasser als Kapillarwasser nach oben aufsteigt.
(Kohäsion: Anziehungskräfte zwischen gleichen Molekülen; Adhäsion:
Anziehungskräfte zischen verschiedenen Molekülen). Durch die
Kapillarität wird ermöglicht, dass die Pflanzen trotz Trockenheit
versorgt werden. Durch die Wasserverdunstung der Pflanzen =
Transpiration und des Bodens = Evaporation wird der Wasserkreislauf
aufrechterhalten.
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Wichtige Schlagworte:

Feldkapazität: Maximale Menge an Haftwasser, die ein Boden
gegen die Schwerkraft der Erde festhalten kann.

Wasserkapazität: Wird im Labor mittels Bodenprobe festgestellt.
Daraus differenziert sich das Bodengewicht.

Pflanzenverfügbares Wasser: Ob das im Boden gehaltene Wasser
pflanzenverfügbar
ist,
hängt
von
der
Intensität
der
Wasserspannung und dem Durchmesser der Bodenporen ab. In
den Feinporen wird das Wasser nicht festgehalten, deswegen
spricht man hier von Totwasser. In den Mittelporen wird das
Wasser gut gespeichert. In den Grobporen wiederum nicht, das
Wasser sickert ab.

Wasserspannung: Ist die Kraft mit dem der Boden das
Haftwasser hält. Stark gebundenes Wasser ist schwerer
pflanzenverfügbar als schwach gebundenes Wasser.

Dränung: Bei zu hohem Grundwasserstand kann der Boden zur
Verbesserung des Lufthaushaltes entwässert werden. Dies kann
durch die Anlage von Gräben oder das Verlegen von Rohren
erfolgen.

Bodenluft: Das Porenvolumen ist mit Luft und Wasser gefüllt (je
mehr Wasser desto weniger Luft ist in den Poren, und
umgekehrt). Eine Ausreichende Sauerstoffversorgung ist für das
Bodenleben und den Wurzeln der Pflanzen Vorraussetzung.
Wegen der Atmung der Bodentiere und der Pflanzenwurzeln
herrscht jedoch ein Überschuss an Kohlendioxid welcher durch
Diffusion (also Konzentrationsausgleich mittels Gasaustauschs
zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid) in die Atmosphäre
entweicht und Sauerstoff in den Boden hineindiffundiert.
Bodengare:
Unter Bodengare versteht man den für den Anbau von Pflanzen
günstigsten Bodenzustand, also das optimalste Bodengefüge und die
Krümelbildung. Folgende Maßnahmen zur Erzielung eines optimalen
Gefüges sind wichtig:

Bodenlockerung: Fördert die Durchlüftung, den Gasaustausch
(Diffusion),
die
Erwärmung
des
Bodens
und
die
Wasseraufnahme.

Frostgare: Grobscholliges Umgraben im Herbst fördert die
Krümelbildung durch die Frosteinwirkung. Winterfeuchtigkeit
wird somit ebenfalls hervorragend gespeichert.

Bodenschluss: Die Verfestigung des Aufgelockerten Bodens zur
Ansaat. Durch die Verdichtung wird die durch die Lockerung
unterbrochene Kapillarwirkung wieder aktiviert.

Bodenabdeckung: Das Mulchen verhindert eine Zerstörung der
oberflächigen
Krümelstruktur
durch
Witterungseinflüsse.
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

Weiteres wird die Verdunstung des Bodens reduziert und das
Bodenleben gefördert.
Bodenbewuchs:
Gründüngungspflanzen
wirken
durch
Beschattung und Durchwurzelung des Bodens positiv auf die
Bodenfruchtbarkeit. Die durch gute Beschattung entstandene
Krümelstruktur wird auch als Schattengare bezeichnet.
Zuführung Organischer Substanz: Ein hoher Humusgehalt ist
eine Vorraussetzung für die Fruchtbarkeit eines Bodens.
Daneben fördert eine reichliche Zufuhr organischer Substanz zu
einer allmählichen Vertiefung des fruchtbaren Oberbodens.
Bodenschutz
Bodenverdichtung:
Regelmäßig
mechanische
Bearbeitungsmaßnahmen zur Bodenlockerung! So wenig wie möglich mit schweren
Maschinen oder Anhängelasten befahren (gilt auch für Pflege- und
Erntearbeiten)! Zur Vermeidung von Pflugsohlen sollten wechselnde
Pflug- bzw. Bearbeitungstiefen gewählt werden. Stabilisierung des
Bodengefüges mittels Stallmist, Kompost, Gründüngung,…
Bodenerosion: Bodenabtrag durch Wind und Wasser! Gegen
Winderosion:
Heckenpflanzungen,
ganzjährig
geschlossene
Vegetationsdecke, Zuführung organischer Substanz zur verbesserten
Wasserhaltekraft; Gegen Wassererosion: Bei Hanglage quer zum
Gefälle arbeiten, damit abfließendes Wasser gehemmt wird,
Hangterrassen anlegen;
Schadstoffe: Schadstoffemission von Industrie, Kraftwerke, Haushalte,
Gewerbe und Verkehr, sowie Agrochemikalien in der Landwirtschaft
und im Gartenbau trägt zur Bodenbelastung bei. Folgende Schadstoffe
machen den Boden unbewohnbar: Schwermetalle (z.B.: Quecksilber,
Cadmium, Blei, Kupfer….), Organische Schadstoffe (z.B.: chlorierter
Kohlenwasserstoff = DDT, polychlorierter Biphenylen = Kühlmittel,
Dioxinen = Sevesogift), Radioaktive Stoffe.
Bodenversauerung:
Saurer
Regen:
Verschlechterung
der
Bodenstruktur
und
Pufferkapazität,
sowie
eine
verstärkte
Nährstoffauswaschung
und
Abtöten
den
Bodenlebens.
Gegenmaßnahmen: Boden kalken! (Bodenproben machen lassen!)
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Bodentypen:
Entstehung der Bodentypen:
Hebt man eine Bodengrube aus erkennt man parallel zur Bodenoberfläche verlaufende Zonen, die Bodenhorizonte. Die seitliche
Ansicht der aufeinanderfolgenden Bodenhorizonte bezeichnet man als
Bodenprofil.
3 Haupthorizonte sind:

A-Horizont: Mutter- oder Oberboden: dunkler gefärbt, wegen
organischer Substanz und Bodenleben = Humusanreicherung

B-Horizont: Unterboden: heller gefärbt, humusärmer

C-Horizont: Untergrund: unverwittertes Ausgangsgestein
Böden mit gleichen Bodenprofilen werden als Bodentypen
zusammengefasst.
Häufige
Bodentypen
sind:
Braunerde,
Parabraunerde, Podsol, Rendzina, Schwarzerde, Gley, Pseudogley,
Marsch- und Moorböden.
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Bodenbewertung
Zeigerpflanzen: Bioindikatoren
Anzeiger nährstoffarmer Böden:
Arnika montana – Arnika
Anzeiger feuchter bis nasser Böden:
- Ackerschachtelhalm
Potentilla erecta – Blutwurz
Polygonum bistorta – Wiesenknöterich
Succisa pratensis – Teufelsabbiss
Ranunculus repens – Kriech- Hahnenfuß
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Anzeiger nährstoffreicher Böden:
Weitere Anzeiger für feuchte bis
nasse Böden:
Juncus- Arten – Binsen
Lythrum salicaria – Blutweiderich
Symphytum officinale – Beinwell
Mentha- Arten – Minze
Ficaria ranunculoides – Scharbockskraut
Senecio vulgaris – Kreuzkraut
Anzeiger kalkreicher Böden:
Heracleum Sphondylium – Bärenklau Sinapsis arvensis – Ackersenf
Stellaria media – Vogelmiere
Urtica dioica – Brennnessel
Consolida regalis – Feldrittersporn
Centaurea cyanus – Kornblume
Taraxacum officinale – Löwenzahn
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Hyssopus officinalis - Ysop
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Anzeiger trockener Böden:
Pulsatilla vulgaris – Küchenschelle
Anzeiger kalkarmer Böden:
Medicago lupulina – Gelbklee
Trifolium arvense – Hasenklee
Marrubium vulgare – Andorn
Rumex acetosella – Sauerampfer
Sansuiginorba minor – Wienenknopf
Valeriana dioica – Baldrian
Viola tricolor – Stiefmütterchen
Potentilla reptans – Kriech- Fingerkraut
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Gärtnerische Erden und Substrate
Erde: Erden werden durch Kompostierung unterschiedlicher
organischer Ausgangsstoffe hergestellt. Z.B.: Komposterde, Lauberde,
Misterde, Nadelerde…
Substrat: Auch als Nährböden bezeichnet!
Also spezielle Erden, die kurzfristig durch Mischung verschiedener
Ausgangsmaterialien hergestellt werden können. Z.B: Torfsubstrate
Es gibt auch Pflanzenkulturen auf Schaumstoffmatten, Holzfaser, Leka
und in Agar Agar Lösungen, diese werden auch Substrate genannt.
Substrate haben den Vorteil, frei von Schadstoffen, Krankheitserregern
und Schädlingen zu sein, und dass man sie verwenden kann wie man
will.
Torf: Moorböden bezeichnet man als Torf, sie haben eine organische
Substanz mit mehr als 30% (meist 90%), einen sehr niedrigen pHWert (sauer) und können individuell aufgekalkt werden und besitzen
eine sehr hohe Wasserhaltekraft, was alles gut für die
Strukturverbesserung der Industriesubstrate ist, jedoch erwärmen sie
sich daher im Frühjahr auch nur langsam und frieren stark auf.
Wegen dem schlechten Lufthaushalt müssen sie mit Substraten
gemischt werden!
Das Moor braucht 1 Jahr, um 1mm zu wachsen! Daher dürfen noch
vorhandene Moorflächen nicht mehr in Kultur genommen!
Rindenkompost: Hier handelt es sich um kompostierte Rindenabfälle,
vor allem von Nadelgehölzen. Ersatzerde für Torf!! Also ein
Bodenverbesserungssubstrat.
Zuschlagstoffe: Stoffe, die dem Substrat oder der Erde zur
Verbesserung der physikalischen Eigenschaften zugegeben werden.
Z.B.: Kokosfasern, Reisspelzen, Perlite, Ton, Sand; Styromull,
Hygromull;
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Kompost
Aufbau:
Standortwahl:
Halbschattig, Windgeschützt.
Grundsätzlich
gilt:
Alle
organischen Abfälle aus Garten
und
Haushalt
sind
zur
Kompostierung
ge-eignet.
Ausnahmen bilden natürlich mit
Schadstoffen
behandelten
Substanzen und Substanzen, die
nicht verrotten.
Sogenannter
Grünkompost
enthält keine Küchen-abfälle
sondern
nur
pflanzliches
Material
(Rasenschnitt,
Herbstlaub, Moos…)!
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Umsetzen:
Das Umsetzen des Komposthaufens fördert über die Durchlüftung die
Aktivität der Mikroorganismen und damit die Abtötung von
Krankheitserregern und Unkrautsamen notwendige Erwärmung des
Haufens. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass eine gründliche
Durchmischung erfolgt und die äußeren Schichten nach innen
kommen, so dass auch sie den hohen Innentemperaturen ausgesetzt
werden.
Kompost ist dann fertig, wenn sich der Haufen in braune, krümelige,
nach Waldboden riechende Erde verwandelt hat.
Wo nicht genügend Platz ist: Ein Umsetzen kleiner Komposthaufen ist
nicht notwendig, wichtig ist nur, dass der Kompostbehälter seitlich
offen ist, damit Luft für den Zersetzungsvorgang eindringen kann.
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