NuT G4 Wasser als Grundlage des Lebens Wasserspeicher Boden L Zeitbedarf: 1. Tag: 30 Minuten, anschließend täglich 5 - 10 Minuten Ziel: Die Schülerinnen und Schüler sollen die Wasserspeicherkapazität von verschiedenen Bodenarten kennenlernen. Material: Verschiedene Böden, z.B. Sandboden, lehmiger Ackerboden, humusreicher Gartenboden, Trockenschrank bzw. Backofen, gleich große Trichter mit Auslasshahn bzw. Trichter, an denen ein kurzes Schlauchstück mit Klemme angeschlossen ist, Papierfilter, Waage, Bechergläser Aufgabe: Vergleiche das Wasserspeichervermögen verschiedener Bodenarten. Durchführung: 1. Trockene die Böden im Trockenschrank (Klumpen ggfs. zerreiben). 2. Bearbeite Auswertung 1. 3. Fülle die Böden in die mit feuchtem Filterpapier ausgelegten Trichter. 4. Wiege die gefüllten Trichter und notiere das Gewicht in der Tabelle. Bodenarten Trockengewicht Gewicht vollgesogen Gewicht des Wasseranteils Gewicht nach 2 Tagen Gewicht des Wasseranteils Gewicht nach 4 Tagen Gewicht des Wasseranteils Gewicht nach 6 Tagen Gewicht des Wasseranteils 5. Gieße langsam bei geschlossener Schlauchklemme Wasser in jeden Trichter, bis der Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann (glänzender Wasserfilm an der Oberfläche). 6. Das überschüssige Wasser lasse durch Öffnen der Schlauchklemme abfließen, bis der Ausfluss nicht mehr tropft. 7. Die im Boden gespeicherte Wassermenge ermittele durch Bestimmung der Gewichtszunahme des gefüllten Trichters. 8. Wiederhole die Bestimmung der gespeicherten Wassermenge in Abständen von zwei Tagen. Bewahre die Trichter an einem nicht sonnigen Platz und abseits einer Wärmequelle auf. Auswertung: 1. Vergleiche die Bodenarten in Bezug auf die Korngröße, die Beschaffenheit der Krümel und die Hohlräume. Notiere deine Beobachtungen. _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 2. Vergleiche die Böden hinsichtlich ihrer Fähigkeit Wasser aufzunehmen (wie schnell versickert das Wasser in der Bodenprobe? Wie viel Wasser muss hinzugegeben werden, bis sich der Wasserfilm bildet?). _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 3. Vergleiche die Böden hinsichtlich der Fähigkeit das aufgenommene Wasser zu speichern. _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 4. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Beschaffenheit der Böden und ihrer Fähigkeit Wasser zu speichern? _______________________________________________________ _______________________________________________________ Entsorgung: keine besonderen Hinweise nötig Quelle: Handreichung "Lernort Boden" Hintergrund: Boden verfügt über die Fähigkeit, Wasser entgegen der Schwerkraft zu halten bzw. zu speichern. Dieses so genannte Haftwasser ist entweder adsorptiv oder kapillar gebunden, wobei nur letzteres für die Pflanzen verfügbar ist bzw. verhältnismäßig leicht wieder abgegeben werden kann (z.B. auch durch Verdunstung). Um Wasser kapillar im Boden zu halten, dürfen die "Röhrendurchmesser" des miteinander vernetzten Hohlraumsystems des Bodens nicht größer als 0.1 mm sein. Je kleiner allerdings die "Röhrendurchmesser" (also die Bodenarten) werden, desto stärker halten die kapillaren Kräfte das Wasser bzw. wirken sich adsorptive Bindungskräfte aus. Damit ist zu erwarten, dass aus grober Bodenart zusammengesetzte Böden (sandige Böden) eine schlechte Wasserspeicherfähigkeit aufweisen, hingegen besonders feinkörnige Böden (Tonböden) zwar Wasser aufnehmen und speichern können, dieses allerdings verhältnismäßig schlecht bzw. langsam wieder abgeben. Ein "Optimum" für die Pflanzen besitzen Böden mit einem hohen Anteil an mittelgroßen Poren (ca. 0.1 mm Durchmesser), d.h. schluffige Böden (z.B. Lössböden). Did. Hinweis: Das Trocknen des Bodens im Trockenschrank oder Backofen bewirkt, dass selbst adsorptiv gebundenes Wasser verdunstet. In Punkt 2 des Vorgehens wird die Bodenart bestimmt, um eine Beziehung zur Wasserspeicherkapazität herstellen zu können. Der Versuch kann gleichzeitig dazu dienen, die unterschiedliche Wasseraufnahmefähigkeit verschiedener Bodenarten zu demonstrieren. Dazu wird diejenige Wassermenge bestimmt bzw. miteinander verglichen, die notwendig ist, dass sich der glänzende Wasserfilm auf der Bodenprobe bildet. Nach dem Ablassen des Wassers zeigen schluffige Bodenarten die größte Gewichtszunahme, sandige die geringste. Die Wiederholungsmessungen des "Feuchtgewichtes" im Abstand von jeweils zwei Tagen, wird zeigen, dass sandige Bodenarten im Vergleich zu den schluffigen und tonigen verhältnismäßig rasch ihr Trockengewicht erreichen. Am langsamsten geschieht dies bei der tonigen Bodenart, dort kann sich ein konstantes Feuchtgewicht einstellen (hoher Anteil nur langsam verdunstendes und nicht pflanzenverfügbares Wasser). WWW: