1 Was ist eine FBA?

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Lahmer: Wissenschaftliches Arbeiten 2000/2001
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Formale Gestaltung der Fachbereichsarbeit
1 Was ist eine FBA?
 gilt als schriftliches Maturafach (drei schriftlich: Deutsch, Mathe, Sprache + FBA); es kommen
drei mündliche Prüfungen, eine davon im FBA-Fach mit einer Schwerpunktprüfung zum Thema
der FBA
 Umfang: zwischen 20 und 30 Seiten.
 Eine FBA ist eine vorwissenschaftliche schriftliche Arbeit, in der die Schülerinnen und Schüler
beweisen sollen, dass sie wissenschaftliche Arbeitstechniken beherrschen. Was das ist, sollte nach
dem Kurs klar sein.
2 Gesetzlich vorgeschriebener Zeitplan
In der 2. Schulwoche (Mitte September) muss das Thema mit einem kurzen Erwartungshorizont in der
Direktion schriftlich bekannt gegeben werden. Die Zustimmung des Lehrers / der Lehrerin, der /die
die FBA betreut, ist einzuholen. Das Thema wird beim Landesschulrat eingereicht.
In der 1. Woche des 2. Semesters wird die FBA in der Direktion abgegeben. Insgesamt sollten 5
(mindestens 4) Exemplare von den Kandidaten vorbereitet werden (3 Exemplare werden in der
Direktion abgegeben, eines für den Lehrer und eines für den Schüler).
Der FBA beizulegen sind ein Lehrerprotokoll und ein Schülerprotokoll; die Protokolle sollen die
Betreuung transparent machen.
Sollte eine FBA negativ beurteilt werden, hat der Kandidat ein neues Fach zu wählen, in dem er im 1.
Nebentermin antreten darf; die übrigen Fächer können zum Haupttermin abgelegt werden.
3 Empfohlener Arbeits- und Zeitplan
Die FBA ist eine Form der schriftlichen Reifeprüfung, die einen enormen zeitlichen Aufwand
erfordert. Rechtzeitige Planung und Vorarbeiten in den Ferien sind nötig:
April
Ferien
September
November
Jänner
Februar
Kontaktaufnahme mit dem Lehrer; Themenabsicht etc.
Literatursuche, Exzerpieren, Grobplanung, Bibliographie
Besprechung der ersten Gliederung; Vorlage eines Zeitplans und einer Literaturliste;
eine Besprechung im Drei-Wochenrhythmus scheint günstig.
Abgabe einzelner Abschnitte in schriftlich fixierter Form
schriftliche Abschnitte überprüfen (Gliederung, exakte Quellenangaben, formale
Richtigkeit, sprachlicher Ausdruck)
Inhaltsverzeichnis,
Einleitung
mit
Fragestellung,
Zusammenfassung,
Literaturverzeichnis, Orthographie, Layout
4 Mögliche Beurteilungskriterien
Allgemeine Kriterien:
 Aufbau, Gliederung
 Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Literaturverzeichnis
 Formulierung von Hypothesen, Fragestellungen
 Verständlichkeit: Tabellen, Grafiken, Beilagen, Zusammenfassungen
 Korrektes Zitieren bzw. Referieren
 Ausdruck, Stil, Orthographie, Interpunktion
Konkrete Kriterien:
 Zwischen Zitaten und eigenen Gedanken ist klar differenziert
 Zwischen Tatsachen, Meinungen, Spekulationen und Schlussfolgerungen ist klar differenziert
 Die Verbindung der einzelnen Teile der Arbeit ist schlüssig und klar erkennbar
 Die Verknüpfung der Gedanken ist durch logische und klare Begriffsbildung erkennbar
 In der Argumentation sind Prämissen und Schlussfolgerungen differenziert
 Die einzelnen Kapitel zeigen logische und argumentative Stringenz
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 Konkretisierungen und Beispiele verdeutlichen die Verständlichkeit
 Fachliteratur wurde entsprechend verarbeitet
 Die Selbstständigkeit im wissenschaftlichen Arbeiten ist erkennbar z.B. durch einen Vergleich
zweier Texte, durch einen Fragebogen, ein eigenes Computerprogramm etc.
5 Aufbau und Inhalt der Arbeit
Die folgenden Punkte sind mit den Betreuungslehrern abzusprechen. Die Hinweise sollen ein
effizientes Arbeiten ermöglichen.
Je nach Thema wird der Umfang variieren. Als Orientierung kann eine Seitenanzahl von 20 angepeilt
werden. Die FBA ist vergleichbar einer Pro-Pro-Proseminararbeit (nach Hofrat Gräupl) an der
Universität. Der Kandidat soll beweisen, dass er die elementaren Grundzüge wissenschaftlichen
Arbeitens beherrscht.
Der Aufbau der Arbeit wird variieren, folgende Strukturelemente sollten berücksichtigt sein:
 Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
 Vorwort: Persönliche Motive; es kann sinnvoll sein, den Lesern mitzuteilen, welche
Beweggründe zu diesem Thema motiviert haben.
 Einleitung: Intentionen, Arbeitshypothesen, spezifische Fragestellungen, Hinweise auf eine grobe
Struktur etc.
 Theoretischer Teil: Theoretische Themenbehandlung mit Literaturhinweisen, Zitieren etc.
 Praktischer Teil: Mehr eigenständige Leistungen, z.B. Auswertung von Fragebögen, konkrete
Textvergleiche und Textanalyse etc.
 Zusammenfassung: Resümee, Bezug zur Einleitung, wichtige Ergebnisse
 Bibliographie: Alphabetische Reihe der verwendeten Literatur. Möglich ist eine Differenzierung
von Primär- und Sekundärliteratur. Unter Primärliteratur versteht man beispielsweise ein Werk
von Homer, Goethe, Schiller, Freud, Jung etc. Unter Sekundärliteratur versteht man z.B. eine
Interpretation zu Homers Odyssee, einen kritischen Aufsatz zu Freuds Sexualtheorie etc.
 Beilagen: Tonbanddokumente, Disketten, statistische Materialien etc.
6 Themenwahl
Das wichtigste Kriterium bei der Themenwahl ist das der Abgrenzung. Das Thema der FBA muss
einen kleinen überschaubaren Aspekt behandeln.
Nicht möglich
Das Verhalten der Insekten
Stars und Außenseiter in der
Gesellschaft
Homer und Homerforschung
Möglich
Das Verhalten der Maikäfer unter dem
Einfluss von Beatles-Musik
Stars und Außenseiter in der 2A des
Akademischen Gymnasiums
Das 23. Buch der Odyssee im
Vergleich zu I. Merkels Darstellung in
dem Buch „Eine ganz gewöhnliche
Ehe“
Wichtige Vorüberlegung: Das Thema muss mir die Möglichkeit zu einer eigenständigen Behandlung
eines Abschnitts geben, z.B. Experimente mit dem Maikäfer unter Musikeinfluss, das Erstellen eines
Fragebogens, einen literarischen Vergleich, die Befragung von Zeitzeugen etc. Damit verbunden ist
auch die Möglichkeit, Arbeitshypothesen oder spezifische Fragestellungen in der Einleitung zu
formulieren und diese dann zu überprüfen bzw. zu beantworten.
7 Fachliteratur, Exzerpieren
Ein wichtiger Punkt beim Beginn des Arbeitens ist die Auswahl einer geeigneten Fachliteratur. Hier
wird die Hilfe des Lehrers oder eines anderen Fachmanns nötig sein. Hat man ein kompetentes
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Fachbuch zu einem Thema gefunden, ist es relativ leicht, mit Hilfe der dort verwendeten Literatur,
weiters mit Hilfe von Fachbibliotheken einen soliden Überblick zu bekommen.
Um sich später Ärger und zeitaufwändiges Suchen zu ersparen, ist beim Exzerpieren unbedingt auf
folgende Punkte zu achten:
 Zunächst immer das genaue Buchzitat notieren;
 exzerpiere ich den Abschnitt wörtlich (= Zitat), immer Anführungszeichen setzen; exzerpiere ich
nur den Inhalt (= referierend), ohne Anführungszeichen schreiben;
 immer die Seite vor oder nach dem exzerpierten Abschnitt dazuschreiben; dies hat den Vorteil,
dass ich die exzerpierten Teile auseinanderschneiden kann und in meine Arbeit, ohne nochmaliges
Schreiben, einfügen kann.
 alle Hinweise gelten auch, wenn ich von vornherein mit dem Computer und Textbausteinen arbeite:
Seitenzahlen dazuschreiben, Buchzitate etc.
7.1
Zitieren
Eine wissenschaftliche Arbeit zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass die jeweiligen Quellen für
Gedankengänge exakt anzugeben sind. Es ist keine Schande, Quellen anzugeben; es ist jedoch eine
Schande, Quellen zu vertuschen: einen geistigen Diebstahl nennt man Plagiat.
Unter einem Zitat versteht man die wörtliche Übernahme eines Textes oder Textteiles aus einem
Buch, einer Zeitschrift etc. Zitate werden durch Anführungszeichen und Hochzahl gekennzeichnet;
längere Zitate können durch Verwenden eines anderen Font (kleiner, engerer Zeilenabstand)
gekennzeichnet sein.
R. RIEDL schreibt in Anlehnung an v. HAYEK, „dass der menschliche Verstand nicht dazu
geschaffen ist, komplexe Systeme zu verstehen, dass er nicht einmal diese Kultur planend
geschaffen hat, sondern in sie nur hineingestolpert ist.“1
Die Hochzahl 1 informiert die Leser in der Fußnote 1, aus welchem Buch zitiert wurde. Weil es sich
um ein kurzes Zitat handelt, ist es im gleichen Zeichensatz geschrieben wie der „normale“ Text.
K. LORENZ sieht in der Fähigkeit, die Schönheit der Natur zu kennen, ein wichtiges
Sinnpotential, speziell für Jugendliche:
Eine der Hauptgefahren ist die Sinnentlehrung der Welt für die Jugendlichen... Ich frage mich,
wie man dem entgegentritt, und die wichtigste Gegenmaßnahme, die ich kenne, ist junge
Leute mit der Schönheit der Natur bekannt zu machen. Ein Mensch, der die Schönheit eines
Frühlingswaldes, die Schönheit der Blumen ... kennt, kann unmöglich an dem Sinngehalt der
Welt zweifeln.2
Die Hochzahl 2 informiert in der Fußnote 2 über die Quelle. Weil es sich um ein längeres Zitat
handelt, ist es etwas eingerückt und mit einem anderen Zeichensatz geschrieben (dies ist natürlich
nicht obligatorisch / verpflichtend).
Wann werden Zitate gesetzt?
Vorbemerkung: Man unterscheidet Primärliteratur und Sekundärliteratur. Primärliteratur ist z.B.
Homers Odyssee, Goethes Faust, Freuds Traumdeutung, Darwins Evolutionstheorie etc.
Sekundärliteratur ist die kritische, meist wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Primärquelle,
1
2
R. Riedl, xx
K. Lorenz, xx
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z.B. Schadewaldts Aufsätze zu Homers Odyssee oder Fromms kritische Aufsätze zu Freuds
Traumdeutung.
1. Man zitiert einen Text (eine Primärquelle), mit dem man sich auseinander setzt und den man
interpretiert, ausführlicher. Man zitiert einen Text (aus Primär- oder Sekundärquellen) zur
Unterstützung oder Bestätigung der eigenen Gedanken.
2. Zitate sollen etwas Wichtiges und/oder Neues enthalten. Unsinnig wäre ein Zitat wie: Freud sagt,
der Traum sei eine „Wunscherfüllung“.
3. Durch das Zitat muss klar werden, aus welcher Quelle Bezug genommen wird > siehe Zitierweise!
4. Ein kürzeres Zitat (2 bis 3 Zeilen) wird in den normalen Text mit Anführungszeichen integriert
(Beispiele siehe unten). Längere Zitate sollten eingerückt, eventuell engzeilig geschrieben werden.
5. Zitate müssen wortgetreu sein. Alle Änderungen und Auslassungen müssen gekennzeichnet sein.
Auslassungen werden gekennzeichnet durch ... oder (...). Änderungen, z.B. offensichtliche Fehler
werden so gekennzeichnet. „Freud wurde 1856 [sic] geboren.“ (Im Psycho-Buch steht nämlich
1865).
7.2
Referieren, inhaltliches Zitieren
Unter Referieren versteht man die inhaltliche, jedoch nicht wörtliche Übernahme von Gedanken aus
der Fachliteratur. Referieren ist also ein inhaltliches Zitieren:
Da man es im Gymnasium doch überwiegend mit dem kognitiven Bereich des Lernens zu tun hat,
beziehe ich mich auf das kognitivistische Stufenmodell von PIAGET3.
Die Hochzahl 3 verweist auf Fußnote 3, dort ist die Quelle angeführt, die ich für das Folgende
verwende. Es handelt sich um die Übernahme von Inhalten, nicht Zitaten.
8 Formales zum Zitieren
Es gibt verschiedene Zitierweisen. Welche Zitierweise man verwendet, ist nicht entscheidend.
Entscheidend sind zwei Punkte:
1. Es muss in der Arbeit einheitlich zitiert werden.
2. Es muss die Quelle für einen anderen Leser auffindbar sein, d.h. Autor, Titel, Verlag,
Erscheinungsjahr und Seitenangabe müssen in jedem Fall angegeben sein.
Ich orientiere mich an einer im deutschsprachigen Bereich häufig verwendeten Zitierweise (in
Anlehnung an die so genannte DIN-Norm des Deutschen Instituts für Normung). Die hier
vorgeschlagene Zitierweise wird von sehr vielen deutschsprachigen Verlagen bevorzugt.
Zitat aus einem Buch - ein Autor
NAME, Vorname: Titel. Untertitel. Aufl. Erscheinungsort: Verlag Jahreszahl (= Taschenbuch Nr.),
Seitenzahl.
2 Varianten
RIEDL, Rupert: Evolution und Erkenntnis. Antworten auf Fragen aus unserer Zeit. 2. Aufl.
München: Piper 1987 (= SP 378), S. 32.
RIEDL, Rupert: Evolution und Erkenntnis. Antworten auf Fragen aus unserer Zeit. 2. Aufl.
- München: Piper 1987 (= SP 378), S. 32.
Zitat aus einem Buch - mehrere Autoren (zwei oder drei Autoren)
NAME, Vorname / NAME, Vorname: Titel. Untertitel. Aufl. Erscheinungsort: Verlag Jahreszahl (=
Taschenbuch Nr.), Seitenzahl.
3
Piaget, xx
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5
GINSBURG, Herbert / OPPER, Sylvia: Piagets Theorie der geistigen Entwicklung. 4. Aufl.
Stuttgart: Klett-Cotta 1985, S. 20.
Zitat aus einem Buch - mehrere Autoren (mehr als zwei oder drei Autoren)
BENESCH, Hellmuth u.a.: dtv-Atlas zur Psychologie. Tafeln und Texte. Band 1 und 2. 1. Aufl.
München: 1987 (= dtv 3224)
Zitat aus einem Buch mit Herausgeber, in dem mehrere Autoren Aufsätze geschrieben haben
NAME, Vorname: Titel. Untertitel. In: NAME, Vorname (Hrsg.): Titel. Untertitel. Aufl.
Erscheinungsort: Verlag Jahreszahl (= Taschenbuch Nr.), Seitenzahl (in der Bibliographie S. x bis
S. y)
LAHMER, Karl: Problemfeld Natur und Umwelt. In: LOHE, Peter / MAIER, Friedrich (Hrsg.):
Latein 2000. Existenzprobleme und Schlüsselqualifikationen. 1. Aufl. Bamberg: C.C. Buchners
1996 (= Reihe Auxilia), S. 23 (in Bibliographien S. 17 - 45)
Zitat aus einem mehrbändigen Werk
NAME, Vorname: Titel. Untertitel. Band. Aufl. Erscheinungsort: Verlag Jahreszahl (=
Taschenbuch Nr.), Seitenzahl (in der Bibliographie S. x bis S. y)
BENESCH, Hellmuth u.a.: dtv-Atlas zur Psychologie. Tafeln und Texte. Band 1. 1. Aufl.
München: 1987 (= dtv 3224), S. 65
In der Bibliographie:
BENESCH, Hellmuth u.a.: dtv-Atlas zur Psychologie. Tafeln und Texte. Band 1 und 2. 1. Aufl.
München: 1987 (= dtv 3224)
Zitat aus Zeitschriften, Zeitungen etc.
NAME, Vorname: Titel. Untertitel. In: Zeitschrift Nr. (Jahr), Seitenzahl.
LAHMER, Karl: Humanismus und die Lektüre in den Alten Sprachen. In: Der Altsprachliche
Unterricht 1 + 2 (1991) Jg. 34, S. 8 (in Bibliographie S. 5 - 14)
SCHMIDT, Hans: Aufbruch in Hongkong. In: Spiegel 37 (1983-03-14), S. 180 (Bibl. S. 172 - 182)
BREIDENBACH, Heinrich: Die EU-Abstimmung ist vorbei. In: Salzburger Fenster 22/98 (1998-0916), S. 2
Zitat aus Medien (CD-Rom, Internet) ohne Autor:
„Microsoft Encarta 97 - deutsche Version“. Aalartige Fische
Bei Internet die Adresse angeben. Da jedoch die Seiten gelöscht und Adressen geändert werden,
ist eine Kontrolle nur dann möglich, wenn die zitierten Seiten in Form eines Ausdrucks gesichert
werden.
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8.1
6
Fußnoten
Zitiertes und Referiertes ist in Form von Fußnoten oder Endnoten anzugeben.
 Fußnoten befinden sich jeweils auf einer Seite unten
 Endnoten befinden sich am Ende der Arbeit.
Fußnoten sind für einen Leser wesentlich besser zu übersehen als Endnoten und daher zu bevorzugen.
In den Fußnoten können auch Kurzzitate verwendet werden. Wenn das Buch zum ersten Mal zitiert
wird, kann man das Langzitat verwenden. Nachher gilt für die Fußnoten, wenn es sich um Zitate
handelt:
7
RIEDL, Evolution, a.a.O., S. 9
8
RIEDL, ebd,, S. 10
a.a.O. / a.O. = am angeführten Ort / am Ort
(d.h., das Buch wurde schon in der Arbeit
zitiert, außerdem kann der Leser in der
Bibliographie nachsehen.
ebd. = ebenda (d.h., das unmittelbar davor
zititerte Buch ist gemeint
Fußnoten und Referiertes:
Es gelten die gleichen Zitierregeln. Um deutlich zwischen Zitiertem und Referiertem zu
differenzieren, muss man bei inhaltlich übernommenen Gedanken Signalwörter hinzufügen, z.B.:
Vgl. LAHMER, Humanismus, a.a.O., S. 9
Argumente nach RIEDL, Evolution, a.a.O., S.45
Ähnlich LORENZ, Die acht Todsünden, a.a.O., S.12 Die Übersicht in Anlehnung an RIEDL, ebd., S.
87
Was schreibe ich in die Fußnoten?
 Wörtlich übernommene Gedanken (= Zitate) aus Büchern;
 inhaltlich übernommene Gedanken mit dem Zusatz vgl., ähnlich wie, nach etc. Die Fußnotenzahl
setzt man meist am Ende des übernommenen Gedankengangs. Am Anfang setzt man die
Fußnotenzahl nur dann, wenn es sich um eine längere Aufzählung oder Übersicht handelt.
 Gedankengänge und weitere Hinweise, die den Fluss des Haupttextes stören würden, jedoch zu
einer gewissen Vollständigkeit des Themas beitragen; die Hinweise können auch ergänzenden
Charakter haben:
Anregende Hinweise zur Thematik Ökologische Bildungsziele findet man in: (es folgt eine Reihe
von Literaturangaben)
 Wichtige Abkürzungen:
S. 8f.
S. 8ff.
a.a.O. = a.O.
ebd.
Hrsg. = Hg.
Verf.
heißt: S. 8 und 9
heißt: S. 8 bis mindestens 10
heißt: am angeführten Ort bzw. am Ort
heißt: ebenda
heißt: Herausgeber
heißt: Verfasser
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7
9 Layout
Grundsätzlich ist es nicht verpflichtend, eine FBA mit dem Computer und den
Textverarbeitungsprogrammen zu schreiben. Denkbar wäre auch eine handschriftlich angefertigte
FBA. Ratsam aufgrund der Ökonomie ist die Verwendung des Computers!
Die Textverarbeitungsprogramme bieten viele Möglichkeiten, Arbeiten zu erstellen. Gliederung,
Fußnoten, Inhaltsverzeichnis u.ä. sind dabei bereits integriert. Wichtig erscheinen mir folgende
Hinweise:
 Kapitelweise Zusammenfassungen und inhaltliche Antizipationen: Diese erleichtern dem Leser
seine Arbeit, den Schreiber zwingt es zu einer pointierten Formulierung.
 Systematisierte Zusammenfassungen, Schemata und Abbildungen
Konkret
Bei einem Schüchternen beobachtet man
 äußeres Benehmen: Stimme, Gang, Lachen
 äußere Gründe: Familie, Erziehung, Religion
Abstrakt
Die Psychologie
 beobachtet Verhaltensweisen
 sucht Gründe für Verhaltensweisen
 Hervorhebungen: Kursiv, fett etc.
10 Meinung, Behauptung, Hypothese, Definition
Eine exakte sprachliche Differenzierung von eigener Behauptung und den Behauptungen anderer
sollte man von vornherein ganz bewusst anstreben, da im Nachhinein eine Unterscheidung häufig
unmöglich wird.
 Die eigene Meinung kann ich ausdrücken mit meines Erachtens (m.E.), meiner Meinung nach, dies
halte ich für, dies scheint mir ...
 Eigene Behauptungen und Schlussfolgerungen kann ich formulieren mit: ich behaupte, aufgrund
der erarbeiteten Argumente folgt, aufgrund der statistischen Untersuchung ergibt sich folgender
Schluss, die oben zitierte Behauptung ist in Bezug auf dieses oder jenes nicht plausibel ...
 Wörter wie vielleicht, möglicherweise, eventuell ... sollten möglichst sparsam verwendet werden,
da solche Begriffe praktisch alles verifizieren und wissenschaftlich untauglich sind, vor allem
deshalb, weil Behauptungen, die derartige Wörter beinhalten, nicht widerlegt werden können. Dies
wird nach heutiger wissenschaftstheoretischer Auffassung nicht als Positivum, sondern als
Negativum beurteilt.
 Allgemein anerkannte wissenschaftliche Hypothesen und Argumente werden in der
wissenschaftlichen Literatur im Passiv formuliert: es wird behauptet, man geht davon aus ... (in
diesem Fall bin es nicht ich)
 Schmückende Beiwörter im blumigen Barockstil wie wunderbar, großartig, herrlich ... sollten
möglichst vermieden werden; es ist jedoch ohne weiteres möglich, die persönliche Einstellung zum
jeweiligen Zitat zum Ausdruck zu bringen: überzeugend argumentiert x, kompetent und begrifflich
prägnant formuliert y (nicht herrlich, großartig, wunderschön) ...
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