Hier herunterladen: Antworten des DRK auf eine Anfrage des NDR

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Anfrage Pier 53
Antwort Barkenhammar am 21.11. nach Freigabe von Angerstein, BL-Runde und Petra Gude
Anfrage Spenden / Spendertransparenz:
Hintergrund: Wir sind eine Produktionsfirma aus Hamburg und arbeiten seit mehreren Monaten bereits für
den NDR an einer 45-minütigen TV-Dokumentation zum o. a. Thema. Der Film wird aller Voraussicht
nach im Dezember im NDR Fernsehen ausgestrahlt und danach in verschiedenen dritten Programmen
wiederholt werden (weitere Infos zu uns und unseren mehrfach ausgezeichneten Filmen finden Sie unter
www.pier53.de im Internet).
Ziel der TV-Dokumentation soll es sein, dem Zuschauer und etwaigen Spendern Informationen bereit zu
stellen, worauf man beim Spenden achten sollte. Zu diesem Zweck würden wir uns sehr freuen, wenn Sie
die nachfolgenden Fragen - die wir im Übrigen an eine ganze Reihe von großen Vereinen und Verbänden
verschickt haben - kurz beantworten könnten:
1. Arbeitet Ihr Verband oder Verein zum Zwecke der Einwerbung von Spenden oder zur Werbung
von (Förder-) Mitgliedern auch mit externen Kräften zusammen, also mit Personen, Organisationen
oder gewerblichen Anbietern, die nicht in Ihrem Verein oder Verband angestellt, beschäftigt oder
ehrenamtlich für diesen tätig sind?
Ja.
2. Falls ja, seit wann und in welchem Umfang?
Grundsätzlich unterscheidet das DRK zwischen „Mitgliedern“ und „Spendern
Wenn Sie Mitglied im Deutschen Roten Kreuz sind, sind sie formell Mitglied in einem der 517
Kreisverbände. Sie zahlen einen Mitgliedsbeitrag (es gibt keinen formellen Mindestbeitrag) und dieser ist
als Spende steuerlich absetzbar. Das Geld kommt direkt dem Kreisverband zugute. Die Kreisverbände
arbeiten unterschiedlich bei der Mitgliedergewinnung. Manche machen es in Eigenregie, andere
beauftragen einen Dienstleister. Das DRK hat insgesamt 3,5 Millionen Mitglieder
Spender sind Menschen (DRK-Mitglieder oder auch nicht) die dem DRK-Generalsekretariat einigermaßen
regelmäßig eine Spende überweisen. Das DRK hat etwa 4 Millionen regelmäßige Spender. Bei Mailings,
also Briefen an Spender oder mögliche Spender, entwerfen wir selber Thema und Inhalt, lassen aber die
Abwicklung, Versand und andere Teilaspekte von externen Agenturen abwickeln.
Wir arbeiten auch mit Agenturen bei Werbekampagnen, Sie kennen sicherlich unsere
Blutspenderwerbeng oder vielleicht unsere Kampagne „Aus Liebe zum Menschen“. Die Kampagnen
dienen natürlich auch der Gewinnung von Spenden, Mitgliedern oder ehrenamtliche Helfern.
Im Jahr 2010 erhielt das DRK-Generalsekretariat (Mitgliedsbeiträge nicht einberechnet) 75 Millionen Euro
an Spenden. 10% davon wurden für Vorhaltekosten, Verwaltung und Werbung eingesetzt. Diese
beinhalten sowohl die hauseigene Verwaltung und Vorhaltekosten, wie auch z.B. Agenturkosten.
3. Wie sehen die finanziellen Konditionen aus, zu denen die o. a. Personen, Organisationen oder
gewerblichen Anbieter zum Zwecke der Einwerbung von Spenden bzw. der Werbung von (Förder-)
Mitgliedern für Ihren Verein oder Ihren Verband tätig sind?
Die Agenturen, die den Versand eines Mailings oder andere Dienstliestungen für uns übernehmen,
werden zu marktüblichen Konditionen bezahlt.
Bei der Mitgliedergewinnung ist es unterschiedlich, je nach Kreisverband. Möglich ist, dass der
Dienstleister einen bestimmten Anteil pro neuem Mitglied erhält aber es gibt auch Kreisverbände, die fest
angestellte Mitarbiter für neue Mitglieder haben. Oder sie arbeiten mit einem Festsatz. Durchschnittlich
belaufen sich die Kosten/Honorare für Mitgliedergewinnung auf ca. 10-15 Prozent.
Anfrage Pier 53
Antwort Barkenhammar am 21.11. nach Freigabe von Angerstein, BL-Runde und Petra Gude
4. Informieren Sie Ihre Spender oder mögliche zukünftige (Förder-) Mitglieder vorab über die
Kosten, die mit dieser Verpflichtung externer Kräfte einhergehen?
Ja, unbedingt. Unsere Spender erwarten diese Offenheit. Wir legen besonders hohen Wert darauf, unsere
Arbeit so transparent wie möglich zu gestalten.
Grundsätzlich gehen etwa 10% von einer Spende an das DRK in die Verwaltungs- und Vorhaltekosten.
Das umfasst die Kosten, die Sie in ihren Fragen ansprechen, aber auch allgemeine Vorhaltekosten, die
anfallen um eine leistungsfähige Hilfsorganisation zu sein. So halten wir zum Beispiel einen Pool von über
500 besonderes ausgebildeten Personen die de Facto auf Abruf bereit stehen, um nach einer
Naturkatastrophe im Ausland helfen zu können. Wir unterhalten auch ein großes Lager mit Hilfsgütern am
Flughafen Berlin-Schönefeld, die schnell und unbürokratisch in Notsituationen versendet werden können.
Auch diese Kosten sind in den 10% Vorhaltekosten einbegriffen.
Die Kosten sind im Internet veröffentlicht, werden im Jahrbuch deutlich aufgeführt und die Spender, mit
denen wir in direktem Kontakt stehen, werden auch in verschiedenen Berichten („Ein Jahr nach der Flut in
Pakistan“) darüber informiert. Und über unser Spendentelefon können sich die Spender ebenfalls
jederzeit informieren.
5. Falls ja, in welcher Form und in welchem Umfang?
Siehe oben.
6. Was tut Ihr Verein oder Ihr Verband darüber hinaus, um sicher zu stellen, dass der
Spendenmarkt in Deutschland an Transparenz gewinnt?
Unter unseriösen, intransparenten Hilfsorganisationen leiden alle, die um Spenden werben. Auch das
DRK. Daher haben wir ein großes Eigeninteresse daran, dass Transparenz herrscht und unterstützt wird.
Der Spender hat ein Recht zu wissen, was mit seinen Geld passiert.
Zusammen mit Allianz und Phineo haben wir im Frühjahr einen Spendenratgeber veröffentlicht.
Im Jahrbuch wird auch der von einem Wirtschaftsprüfer testierte Jahresabschluss des DRK e.V. mit der
Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung veröffentlicht.
Außerdem unterwirft sich der DRK e.V. jährlich der strengen Prüfung durch das Deutsche Zentralinstitut
für soziale Fragen und erhält im Ergebnis seit Jahren das DZI-Spendensiegel.
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