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Zahngesundheit
Sportler haben ein erhöhtes Kariesrisiko
Gründliche Mundhygiene vor Training und Wettkampf empfohlen
Basel/Therwil, 29. Juli 2002 - Im warmen und feuchten Milieu der
Mundhöhle leben Milliarden von Mikroorganismen: Pilze, Viren und zur
Hauptsache Bakterien. Diese ernähren sich von leicht verwertbaren
Substanzen wie Zucker und Kohlenhydraten. Bei entsprechendem
Nahrungsangebot und ungenügender Mundhygiene vermehren sie sich
sehr schnell und bilden zusammen mit verbliebenen Nahrungsresten in
kurzer Zeit einen zähen Belag auf den Zahnoberflächen: die Plaque.
Die Plaquebakterien (z.B. Mutans-Streptokokken und Laktobazillen) haben
einen speziellen Stoffwechsel: Sie nehmen den Zucker aus Speisen und
Getränken auf und vergären ihn innerhalb von Minuten zu schädlichen
Säuren. Die so entstandenen sauren Stoffwechselprodukte greifen den
Zahnschmelz an und entkalken ihn (demineralisieren). Eine Entkalkung,
zunächst sichtbar als weisser Kreidefleck (Initialläsion) auf der
Zahnoberfläche, ist das erste Stadium der Karies. Schreitet die Entkalkung
fort, wird die Schmelzoberfläche zunehmend dünner und spröder und bricht
schliesslich ein. Ein Loch entsteht.
Karies beginnt also mit Zahnbelag. Aus Zucker entstehen nur dann
zahnschädigende Säuren, wenn bereits Bakterien auf den Zahnoberflächen
vorhanden sind. Werden die Zähne mehrmals täglich optimal gereinigt, wird
die Plaque entfernt und der Zahnschmelz entkalkt nicht. Ohne Bakterien
und ohne Zucker gibt es keine Karies
Werden den Bakterien durch spezielle Gewohnheiten bei der
Nahrungsaufnahme wie ständiges Trinken und Essen z.B. Lutschen von
Bonbons über einen längeren Zeitraum immer und immer wieder Zucker
zugeführt, ohne dass dazwischen eine Zahnreinigung stattfindet, produziert
die Plaque ständig zahnschädigende Säuren. Anders verhält es sich bei
einmaliger Zuckeraufnahme: Auch hier vergären die Bakterien die
Nährstoffe zu Säuren, der pH-Wert der Plaque sinkt ebenfalls kurzfristig
unter die kritische Marke von 5,7 . Der Speichel jedoch verdünnt die Säure
und spült sie weg. Damit kann der pH-Wert wieder ansteigen. Der Speichel
ist also ein wichtiger Helfer beim Kariesschutz. Er macht Säuren
unschädlich und transportiert Speisereste ab.
Ein weiteres Problem sind die Säuren, die in der Nahrung aufgenommen
werden. Sie können Zahnerosionen verursachen. Im Unterschied zu Karies
sind die bei Zahnerosionen beteiligten Säuren nicht bakteriellen Ursprungs.
In klinischen Untersuchungen wurden erosive Schäden bei jedem vierten
Patienten festgestellt. Insbesondere der häufige Genuss von sauren
Getränken (Soft Drinks, Obstsäfte) und der ständige Verzehr von viel
saurem Obst (Äpfel, Orangen) und Gemüse kann zu erodiertem
Zahnschmelz führen. Menschen, welche wenig (Oligosialie) oder gar
keinen (Xerostomie) Speichel haben, entwickeln in kurzer Zeit große
kariöse Läsionen und sind sehr anfällig für Zahnerosionen.
Während intensiver körperlicher Anstrengung reduziert sich der
Speichelfluss. Gleichzeitig entwickelt der Körper ein Durst- und eventuell
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Hungergefühl. Sportler greifen gegen den Durst und zur Steigerung der
Leistungsfähigkeit gerne zu isotonischen, d.h. zuckerhaltigen und / oder
sauren Getränken. Der erhöhte Energiebedarf wird mit kohlenhydrathaltigen
Sportriegeln oder Bananen gedeckt. Die in kleinen Portionen
aufgenommen Flüssigkeiten und Nahrungsmittel bedeuten eine ständige
Zuckerzufuhr und potentiell bei sauren Produkten auch eine permanente
Säurezufuhr. Der tiefe pH-Wert kann durch den geringen Speichelfluss
nicht neutralisiert werden. Das Risiko für Karies bzw. Erosionen steigt.
Deshalb ist es wichtig vor Training oder Wettkampf eine gründliche
Zahnreinigung vorzunehmen, damit sich keine Karies bilden kann. Auch
sollten während des Trainings keine Bonbons oder Zitronenspalten
gelutscht werden.
Fluoride (z.B. Aminfluorid), welche sich in Zahnpasten, Mundspüllösungen
und Gelées befinden, besitzen eine stark kariespräventive Wirkung. Sie
bilden eine Deckschicht auf dem Zahn und lagern sich in den Zahnschmelz
ein, damit machen sie den Schmelz widerstandsfähiger gegen
Säureangriffe. Hochkonzentrierte Fluoride bewirken ausserdem eine
Remineralisation des Zahnschmelzes, so dass bereits bestehende
Initalläsionen wieder verkalken. Die organischen Aminfluoride hemmen die
Stoffwechselaktivitäten der Bakterien und verhindern die Neubildung von
Plaque. Wichtig: Fluoride sollten regelmässig zugeführt werden.
Als Prophylaxe-Empfehlung für Sportler gilt deshalb:
-
Die Zähne mindestens zweimal täglich mit einer aminfluoridhaltigen
Zahnpaste bürsten.
Einmal täglich die besonders kariesanfälligen Zahnzwischenräume mit
Zahnseide, Zahnhölzern oder Interdentalbürstchen reinigen.
Mindestens einmal täglich eine aminfluoridhaltige KariesschutzZahnspülung benützen.
Regelmäßige Intensivfluoridierung (einmal die Woche Bürsten mit Gelée)
härtet den Zahnschmelz und kann so Karies und Erosionen vorbeugen.
Vor Training oder Wettkampf sollten die Zähne optimalerweise gründlich
gebürstet werden oder zumindest eine Zahnspülung verwendet werden.
Monika Schafroth, Dentalhygienikerin SRK
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