8.UK – 2006/2007 H. Tschida Monochromatoren in der instrumentellen Analytik Ein Monochromator ist ein optisches Gerät zur spektralen Isolierung einer bestimmten Wellenlänge aus einer einfallenden Menge elektromagnetischer Strahlung (z. B. UV-Strahlung, sichtbares Licht). Mit Hilfe des dispergierenden Elements wird aus dem, von der Strahlungsquelle kommenden, breiten Spektrum, ein schmaler Spektralbereich herausgefiltert. Das dispergierende Element, z. B. ein Prisma oder ein optisches Gitter, trennt also die polychromatische Strahlung in einzelne Wellenlängenbereiche (Dispersion). Heute verwendet man fast ausschließlich Gitter, da sie eine bessere Auflösung liefern (Wellenlängentrennung). Im Idealfall erhält man Licht einer Wellenlänge (monochromatische Strahlung). Der herausgefilterte Spektralbereich ist ein Maß für die Auflösung der Messung und wird durch die Spaltbreite des Monochromators eingestellt. Mittels einer Spaltblende wird ein möglichst kleiner Wellenlängenbereich des Lichtes mit der gewünschten Wellenlänge hindurchgelassen. Der unerwünschte Teil der Strahlung wird von der Blende eliminiert. Die Wellenlängenselektion geschieht mit Hilfe von je einem Eintrittsspalt und Austrittsspalt. Die optimale Breite ergibt sich als Kompromiss aus benötigter Intensität des Lichts und benötigter spektraler Auflösung d.h. nicht zu breit. Ein Prisma setzt man dann ein, wenn ein großer Wellenlängenbereich abgedeckt werden soll. Je nach Wellenlängenbereich setzt man Prismen aus Glas (sichtbar, nahes IR, nahes UV) oder aus Steinsalz (NaCl, für fernes IR) ein. Zur Einstellung der gewünschten Wellenlänge ist das dispergierende Element meist auf einem Drehteller montiert, der über eine Welle als mechanischem Antrieb von außen angesteuert wird. Prinzipiell besteht jeder Monochromator aus: 1. Eingangsspalt 2. Kollimator (Sammellinse od. Hohlspiegel) 3. Prisma od. Gitter 4. Sammellinse od. Hohlspiegel zur Bündelung auf Brennebene/Ausgangsspalt 5. Ausgangsspalt -1- 8.UK – 2006/2007 H. Tschida Prismen - Reflexionsgitter Prisma: Es kommt zur Wellenlängenselektion durch Brechung, wobei dazu das Prisma gedreht wird. Die Dispersion beruht auf der Wellenlängenabhängigkeit des Brechungsindex. Je größer die Wellenlänge, desto schwächer wird das Licht gebrochen. Nachteile: ein Teil der Strahlung wird absorbiert, das Prisma hat keine lineare Dispersion, das Licht wird nicht gleichmäßig aufgespaltet, wobei kurzwelliges Licht einer sehr starken und langwelliges Licht einer schwachen Aufspaltung unterliegt. Gitter / Reflexionsgitter Es kommt zur Wellenlängenselektion durch Beugung und Interferenz. An der sägezahnartigen Oberfläche kommt es zur Beugung, wenn der Abstand der Gitterlinien in der Größenordnung der Wellenlänge liegt (UV- und Vis-Bereich = 600 – 2000 Gitterlinien pro Millimeter). Gitter liefern mehrere nebeneinanderliegende Spektren, wobei Spektren höherer Ordnung durch den Austrittsspalt ausgeblendet werden. Mit höherer Ordnung wächst die Dispersion aber das Spektrum wird intensitätsschwächer. -2- 8.UK – 2006/2007 H. Tschida Beugung: n......Beugungsordnung die nullte Ordnung bedeutet keine Aufspaltung, d.h. nur Reflexion am Gitter je höher die Ordnung desto größere ist die Aufspaltung, aber desto geringer ist die Intensität Echellegitter - spezielle Beugungsgitter Das Echellegitter enthält keine mechanisch beweglichen Teile. Durch die Kombination eines Gitters (Aufspaltung des Lichtes in seine Beugungsordnungen) und eines Prismas (Aufspaltung der Beugungsordnungen in die Wellenlängen) ergibt sich eine zweidimensionale Anordnung des Spektrums. Es kommen gleiche Wellenlängen in unterschiedlichen Ordnungen vor. Beim Echelle-Spektrographen lässt sich das Spektrum mit einem quadratischen CCD (Charge Coupled Device) aufnehmen. Echellespektrometer erreichen bei kompakter Bauweise gute spektrale Auflösungsvermögen. Das Wort „échelle“ stammt aus dem Französischen: (Sprossen-)Leiter, Stiege. Die einzelnen Zeilen eines Échelle-Spektrogramms sind parallel wie die Sprossen einer Leiter. -3- 8.UK – 2006/2007 H. Tschida Rowlandkreisanordnung Durch den Eintrittsspalt wird das Licht auf das Gitter fokussiert, das Licht wird in seine einzelnen Wellenlängen aufgespalten. Auf dem Rowlandkreis werden Austrittsspalte so exakt positioniert, dass nur das Licht einer festgelegten Wellenlänge den Spalt passieren kann. Hinter jedem Spalt befindliche Photomultiplier wandeln das auftreffende Licht in ein Signal um, das proportional zur Lichtintensität ist. Kenngrößen von Monochromatoren Die Qualität eines Monochromators hängt ab von der optischen Reinheit der ausgesandten Strahlung, der Fähigkeit, benachbarte Wellenlängen aufzulösen, der lichtsammelnden Leistung und der spektralen Bandbreite. Spektrale Reinheit: Streustrahlung ist das Licht anderer Wellenlänge, das das Nutzlicht überlagert. Ursache dafür sind Oberflächenbeschädigungen bzw. Staub auf optischen Flächen. Abhilfe schafft die Innenflächen mit schwarzer Farbe zu bedecken. Auflösungsvermögen: Das Auflösungsvermögen beschreibt die Fähigkeit, nahe bzw. aneinander liegende Wellenlängen, als getrennt zu unterscheiden. Es wird als kleinste Differenz der Wellenlängen eines Spektrums, die unterscheidbar sind, gemessen. R = / = n*N (dimensionslos) (n..... Beugungsordnung und N......Anzahl der Gitterfurchen) Bsp.: K: Fe: = 404,414 nm = 404,382 nm A = 404,414 / 0,168 = 2 407 A 2 500 -4- 8.UK – 2006/2007 H. Tschida Lichtsammelleistung: Um das Signal/Rausch-Verhältnis zu erhöhen, ist es notwendig, dass die Strahlungsenergie mit einem Maximum zum Detektor gelangt. Eine Kenngröße dafür ist die Blendenzahl f. Sie ist ein Maß, für die Sammlung der Strahlung die vom Eingangsspalt kommt. Die Blendenzahl f ist definiert als Quotient aus Brennweite F und dem Durchmesser des Kollimators. f=F/d Effektive spektrale Bandbreite e: Wird der Austrittsspalt verkleinert, verbessert sich die spektrale Reinheit, die Intensität verringert sich allerdings, das Limit hierbei ist die Detektorempfindlichkeit. Die vollständige Trennung zweier Linien ist nur möglich, wenn die Spaltbreite so eingestellt ist, dass die effektive Bandbreite gleich die Hälfte der Wellenlängendifferenzen ist. Brennweite: Werden parallele Lichtstrahlen von einem entfernten Objekt mit einer einfachen Konvexlinse in einem Punkt fokussiert, entspricht die Brennweite der Entfernung zwischen dem Mittelpunkt der Linse und dem Brennpunkt. Je größer die Brennweite, desto größer ist die Auflösung, Anzahl der Linien/Furchen pro mm am Gitter: Je mehr Linien am Gitter vorhanden sind, desto besser ist die Auflösung. -5-