Der Igel: Spitze Verteidigung Früh aufstehen liegt ihm nicht. Der Igel ist nicht nur ein Morgenmuffel, er verschläft den Tag komplett. Erst wenn es dämmert, wird er munter und kommt aus seinem Versteck. Ganz die Mama Einmal im Jahr bekommen Igelweibchen Junge. Die haben auch schon Stacheln, allerdings noch ganz weiche. 25 Tage bleiben die Kleinen im Nest. Ihre bei der Geburt geschlossenen Augen und Ohren öffnen sich in dieser Zeit und ihnen wachsen spitze Zähnchen. Auf nächtlichen Streifzügen lernen sie unter mütterlicher Aufsicht selbst nach Insekten zu suchen. Schnaubend macht er sich dann auf die Suche nach einem leckeren Frühstück. Seine Augen sehen zwar nicht gut, aber dafür hat er eine sehr feine Nase, die seine Lieblingsbeute wittert: Regenwürmer, Spinnen, Schnecken und Käfer. Schaum spucken Manchmal sieht man ihn auch spucken. Daran ist nicht etwa seine schlechte Erziehung schuld, sondern das "Jacobsonsche Organ". Das ist ein zusätzliches Geschmacksorgan, das am Gaumen sitzt. Wenn der Igel etwas findet, was er nicht sofort erkennt, beschnuppert er es und kaut darauf herum, bis schaumiger Speichel entsteht. Den befördert er dann mit der Zunge zum Jacobsonschen Organ und das erkennt, ob es sich um eine leckere Schnecke oder doch nur ein weiches Stück Holz handelt. Der Igel ist jetzt schlauer und spuckt alles wieder aus. Weihnachten wird verschlafen Sobald die Blätter bunt und die Tage kürzer werden, entwickeln Igel besonders großen Appetit. Denn jetzt ist es Zeit, sich Winterspeck anzufuttern. Nicht mehr lange und es wird so kalt, dass kein Regenwurm mehr zu finden sein wird. Im November sind die Igel dann fett und müde. Ein Versteck muss her. Laubhecken, Gestrüpphaufen oder Holzstapel sind beliebte Winterunterkünfte. Dort schlummern die Igel tief und fest bis zum Frühjahr. Während des Schlafes kühlt ihr Körper bis auf 5° Grad ab, sie atmen nur noch viermal pro Minute und ihr Herz schlägt ganz langsam. So verbrauchen sie sehr wenig Energie und können durchhalten, bis es wieder warm wird und neue Insekten herumkrabbeln. Im Notfall: Stacheln aufstellen "Bist du in Gefahr" so lernt jedes Igelkind, "musst du dich zusammenkugeln." Gleichzeitig werden die Stacheln aufgestellt. Ein erwachsener Igel besitzt bis zu 8000 davon. An so einen Stachelpanzer traut sich kein Feind. Trotzdem sterben die meisten Igel einen gewaltsamen Tod: Schätzungsweise 500 000 von ihnen werden jährlich auf deutschen Straßen überfahren. Dabei stimmt es übrigens nicht, dass Igel sich im Licht der Autoscheinwerfer einkugeln. Sie versuchen zu fliehen, sind aber leider nicht schnell genug. Vergiftete Mahlzeit Igel wohnen besonders gerne in Gärten, weil sie dort viele lnsekten finden. Doch auch hier ist es der Mensch, der ihr Leben gefährdet. Viele Gartenbesitzer versprühen Insektengift um ihre Pflanzen vor gefräßigen Schnecken und anderen Schädlingen zu schützen. Wenn Igel diese vergifteten Tiere fressen, müssen sie selbst qualvoll sterben. Igelfreundlicher Garten Wer Igel in seinem Garten wünscht, sollte also weder Gift noch Kunstdünger verwenden. Auch Maschendrahtzäune sind gefährlich, weil Igelstacheln sich in ihnen verfangen können. Ein paar Quadratmeter hohes Gras und Blumen ziehen Insekten an, was den Igel freut. Wenn er dann noch einen flachen Gartenteich oder ein Wasserschälchen findet, an dem er seinen Durst löschen kann, wird er sicher gern öfter vorbeischauen.